Die Deutsche Post hat für ihre in Eigenregie produzierten Elektro-Transporter der Marke StreetScooter große Pläne. Neben der eigenen Flotte sollen künftig auch die Fuhrparks anderer Unternehmen mit den Fahrzeugen der E-Mobilitäts-Tochter ausgestattet werden. Nun hat die Post einen weiteren Großkunden für StreetScooter gefunden.
Westnetz, eine Tochter des Energiekonzerns Innogy, will bis 2020 rund 300 Lasten-Stromer erwerben, teilten die Unternehmen am Freitag mit. Die bestellten StreetScooter sollen im Zuge einer Entwicklungspartnerschaft nach den speziellen Anforderungen des Netzbetreibers modifiziert und produziert werden. Dazu zähle etwa eine Höchstgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern.
Die StreetScooter werden von Westnetz für die Instandhaltung und den weiteren Ausbau des Verteilnetzes eingesetzt. Die Mitarbeiter sind dabei das ganze Jahr rund um die Uhr im Einsatz. „Im mobilen Betrieb ist das Fahrzeug Werkstatt, Lager und Büro in einem“, so Jürgen Grönner, Geschäftsführer bei Westnetz.
Westnetz sieht auch den Einsatz von Brennstoffzellen-Technik vor, um die Reichweite der Fahrzeuge von derzeit bis zu 232 Kilometer zu erhöhen. Aktuell bietet StreetScooter ausschließlich batteriebetriebene Modelle an, Brennstoffzellen-Fahrzeuge, die mit Hilfe von Wasserstoff elektrische Energie für den Elektroantrieb erzeugen, sind aber bereits in Arbeit.
StreetScooter ist seit 2014 im alleinigen Besitz der Deutschen Post. Heute sind über 6000 Lieferwagen des im Umfeld der RWTH Aachen gegründeten Startups für den Logistikkonzern im Einsatz. Langfristig sollen alle 50.000 Fahrzeuge für die Brief- und Paketzustellung elektrifiziert werden.
Seit 2017 können auch Dritte bei StreetScooter Elektro-Transporter erwerben – die Nachfrage steigt laut der Post stetig. Zuletzt hatte der britische Milchlieferant Milk & More 200 Elektrofahrzeuge bestellt. In diesem Jahr plant StreetScooter die Produktion von bis zu 20.000 Transportern.
one.second meint
StreetScooter denkt immer nochviel zu klein. Sie sollten eine Produktion von mindestens 100000 anstreben, um Skaleneffekte zu heben und die Lieferwagen weltweit verfügbar machen. Die Deutsche Post sollte doch Logistik und Auslieferung können. Der Ansatz möglichst billig und funktionell hat einen viel größeren Markt als das, was sie derzeit anstreben.
150kW meint
Du hast schon mitbekommend das das ein recht spezielles Fahrzeug ist? Das passt nicht auf alle Anforderungstypen. Die sollten erst mal sehen das sie die 20.000 abgesetzt bekommen.
Michael meint
Preis Streetscooter ca. 38000 Euro, Fiat Ducato Diesel ca. 24000 Euro. Noch Fragen?
Daniel S meint
Wieder ein kleiner Auftrag welcher der verschlafenen und rückwärtsgewandten Premiumindustrie verloren geht. Sozusagen eine Abstimmung mit den Bestellungen welche zugunsten der E-Mobilität ausfällt. Gut.
alupo meint
Ihr hättet vielleicht auch einmal die dazugehörigen KBA Zahlen von Streetscooter nennen können.
In 2017 wurden insgesamt 3863 Streetscooter zugelassen. Das ist ein Marktanteil von 1,3%. In 2016 waren es 1669, was einem Marktanteil von 0,6% entsprach. Die Steigerung betrug 131,5%.
Zahlen für 2018 wären interessant, habe ich aber nicht gefunden.
Insgesamt noch keine Gefahr für die alten Traditionshersteller, aber Apple hat beim iPhone auch einmal klein angefangen.