Die E-Mobilitäts-Tochter StreetScooter gilt als große Erfolgsgeschichte der Deutschen Post. Neben der Ausrüstung des eigenen Fuhrparks mit lokal emissionsfreien Transportern und reichlich positiver PR könnte die 2014 übernommene Firma dem Logistikkonzern hohe Erträge verschaffen.
„Einzelne Analysten haben berechnet, dass der StreetScooter mehrere Milliarden wert ist“, sagte Post-Chef Frank Appel der WirtschaftsWoche. Die Post selbst wolle weiter keine Bewertung des Startups vornehmen, an dem Kleintransporter mit Elektromotor gebe es aber „sehr viel Interesse, aus Deutschland und dem Ausland, von privaten Investoren und auch strategischen“, so Appel.
StreetScooter wurde 2010 im Umfeld der RWTH Aachen gegründet. Von den selbst entwickelten und produzierten Elektro-Transportern des Herstellers sind mittlerweile über 6000 Stück in der Post-Flotte im Einsatz. Langfristig sollen alle 50.000 Fahrzeuge für die Brief- und Paketzustellung elektrifiziert werden. Seit letztem Jahr können auch Dritte StreetScooter erwerben – die Nachfrage steigt laut der Post stetig. In diesem Jahr ist die Produktion von bis zu 20.000 Batterie-Lieferwagen geplant.
Die Post will die Stromer von StreetScooter noch „mindestens in den nächsten zwei Jahren“ selbst produzieren. „Wir prüfen währenddessen natürlich, wie wir am erfolgreichsten sein können – ob wir dazu einen Partner brauchen oder ob wir das alleine können“, sagte Appel der WirtschaftsWoche.
Appel hatte vor wenigen Tagen erklärt, dass die Post sich nicht langfristig als Autohersteller sieht. Es gebe „alle möglichen Optionen“. Neben einem Börsengang brachte er den Verkauf an strategische Investoren oder die Beteiligung von Partnern ins Gespräch.
Anonym meint
Die Firma wurde 2014 übernommen und das alte Werk hatte eine Kapazität von 10.000 Fahrzeugen pro Jahr.
Trotzdem wurden in den letzten 3,5-4 Jahren nur 6.000 Wagen bei der Post in Dienst gestellt??!
Michael S. meint
Man produziert ja nicht nur für sich selbst. Und man hat sicher auch nicht jedes Jahr die Kapazitätsgrenze ausgereizt. ;)
Anonym meint
Ist diese Aussage ihr ernst?
Wenn ich selbst einen Bedarf von 50.000 Fahrzeuge habe und wahrscheinlich noch mal so viele als Drittanbieter Nachfrage erzeugt habe – in Summe als 100.000 „Aufträge“ einstreichen kann/könnte, was bei einer Kapazität von 10.000 Wagen pro Jahr, volle Auftragsbücher für die nächsten 10 Jahre bedeuten würde!!!
Warum sollte ich dann nicht die Kapazitätsgrenzen ausreizen?
Warum sollte ich viel Geld in den Aufbau eines zweiten Werks stecken wenn ich nicht mal das erste ausreize?
Macht das in Ihrer Welt sinn?
Gunarr meint
Wenn ich die Post wäre, würde ich Streetscooter verkaufen, bevor mein Fuhrpark komplett umgestellt ist. Danach fällt der größte Umsatzbringer weg. Ich gehe davon aus, dass die Elektroautos deutlich länger fahren, bevor sie ersetzt werden müssen. Also muss die Firma sich dann am freien Markt bewähren, was natürlich besser geht mit einem Inverstor, der was vom Autos verkaufen versteht.
Utx meint
Das zweite Street Scooter Werk in Düren produziert jetzt schon ausschließlich für den freien Markt.
Peter W. meint
Darf ich mal sarkastisch sein?
Eine Zusammenarbeit mit Daimler würde das „Problem“ schnell lösen. So ein StreetScooter hat mit nem Dieselmotor eine viel größere Reichweite.
Fritz! meint
Und auf dem Papier wären sie auch (fast) emmisionsfrei…
:-)