Die europäische Ladeinfrastruktur befindet sich derzeit noch im Aufbau, je nach Wohnort und Reiseziel erleichtern neue Strom-Tankstellen die Fahrt mit dem Elektroauto daher enorm. Ein kürzlich eröffneter Standort am Gotthard dürfte einigen die nächste Urlaubsreise von Nord nach Süd deutlich komfortabler machen.
Zusammen mit dem Neubau der Raststätte Fahrtrichtung Süd hat die Gotthard Raststätte A2 Uri AG ihr Angebot für Elektroautos ausgebaut. Ab sofort sind 16 Ladestationen mit den gängigen Stecker-Typen verfügbar. Unterstützt werden Normal- und Schnellladung, der verwendete Strom wird laut den Betreibern mit Erneuerbaren Energien erzeugt.
Auf beiden Seiten der Raststätte wurden je vier „ultraschnelle“ Ladestationen des deutschen Schnelllade-Joint-Ventures IONITY mit bis zu 350 kW Leistung installiert. Je nach Modell lassen sich hier Elektroautos in bis zu 20 Minuten „tanken“. Zusätzlich sind je vier Move-Stationen auf jeder Seite verfügbar, die das Laden mit den gängigen Stecker-Typen (CCS, CHAdeMo, AC/DC Typ 2, Tesla-Adapter) ermöglichen.
Die neuen E-Tankstellen der Gotthard-Raststätte verbrauchen im Vollbetrieb grosse Mengen Strom, für die Energieversorgung sind zwei neue Trafostationen des Urner Energiedienstleister EWA zuständig. EWA beliefert die Raststätte mit URstrom aus Wasserkraftwerken aus dem Kanton Uri.
alupo meint
Es wird ein Teslaadapter verbaut?
Für welches Auto? Roadster oder Model S&X?
Andrus meint
Bin sehr froh, dass die deutsche Autoindustrie Ionity auf die Beine gestellt hat. Ich hoffe sie halten den Zeitplan bis 2020 halbwegs ein, dann steht ausgiebigen Fernfahrten mit unserem neuen e-Auto nichts mehr im Wege. Einer unserer fixen Ladepunkte am Mondseee wird ja in Kürze in Betrieb gehen. Unser Neuer kann dann ja bis zu 100kW laden, allerdings scheint zur Zeit bei 200A abgeriegelt zu werden (ungekühlte Kabel/Stecker)? Würde aber immerhin auch noch bis zu 80kW Ladepower ergeben, bin gespannt.
Gunnar meint
@Blackampdriver:
Aha. Mit deiner Aussage suggerierst du, dass Tesla seine komplette Infrastruktur quasi an einem Tag aufgebaut hat…
Was soll immer dieses Gemecker? Sei froh, dass auch andere Unternehmen hier endlich in die Gänge kommen und das Ladesäulennetz ausbauen.
Langfristig wird sich auch Tesla öffnen müssen und seine Ladesäulen anderen zugänglich machen müssen.
Oder kennst du in der Verbrennerwelt Tankstellen, an denen z.B. nur BMW tanken darf?
Fritz! meint
Wo haben Sie dennd as in der Aussage von Blackampdriver gelesen? Da ist aber Ihre Phantasie mit Ihnen gehörig durchgegangen, würde ich sagen.
Und das sich Tesla öffnen will/wird, haben sie ja schon kundgetan. Sie haben sogar 2013 bei der Einführung der Supercharger extra einen Stecker aus dem CCS-Norm-Entwurf genommen, um ja kompatibel zu den in Europa gültigen Normen zu sein. Wie die Geschichte ausging, ist ja bekannt…
150kW meint
Ein Entwurf kann keine gültige Norm sein.
Wenn des weiteren Tesla ein Interesse daran gehabt hätte das auch andere DC-Mid verwenden, hätten sie etliche Möglichkeiten gehabt dies voran zu treiben. Haben sie aber nicht getan. Sie haben nur passiv gewartet das sich vielleicht mal jemand meldet.
Fritz! meint
Tesla hat sehr früh allen anderen Autoherstellern angeboten, an ihren Superchargern mit dem CCS Norm-Stecker DC-Mid zu laden, wenn sie sich am Aufbau weiterer Supercharger beteiligen. Alle Hersteller haben dem eine Absage erteilt.
McGybrush meint
Wenn eine Gemeinschaft von 730Mio Einwohnern namens EU eine Stecker als Entwurf verabschiedet dann soll ein kleiner Laden auf der anderen Seite der Welt der zwingend Geld verdienen will im Frühstadium seiner Existenz statt Elektroautos mit Stecker zu bauen sich damit beschäftigen a) die EU Tempo zu verhelfen sich für etwas zu entscheiden und b) darauf warten bis sie es dann auch getan haben? Ernsthaft?
Wenn Du die Chance hast etwas zu tun was Du ohne hin tun willst und bereits damit angefangen hast dann hörst Du nicht damit auf nur weil ein Gremium sich noch 3-4 Jahre Zeit lässt sich über die Bauform zwischen klein und monströs zu einigen. Da kommt der Menschenverstand und sagt… ja die werden sich ja wohl für den kleinen Entscheiden und fang schon mal an mein Unternehmen zu retten anstatt geliehenes Geld 3 Jahre mit Fixkosten einzufrieren. Die mussten damals handeln und haben sich für ein Typ2 mit 120kW entschieden weil sie nicht länger warten wollten.
Und ganz wichtig. Sie haben damit keinem anderen geschadet. Kein anderer Autofahrer hat dadurch Nachteile. Alle Benziner können tanken wie bisher. Und alle anderen Elektroautos können nicht mehr oder weniger Laden als wenn es Tesla NIEMALS gegeben hätte. Ich würde sogar behaupten das es danke Tesla jetzt schon mehr CCS Ladesäulen gibt als es ohne Tesla gegeben hätte.
Fritz! meint
1+
150kW meint
Ich hab es früher gesagt und ich sage es wieder: Tesla hat mit der Wahl des Typ 2 richtig gehandelt. Darum geht es nicht. Es geht um die urbane Legende das Tesla behindert worden wäre.
„Da kommt der Menschenverstand und sagt… ja die werden sich ja wohl für den kleinen Entscheiden “
Zu dem Zeitpunkt hatten sich schon die großen Hersteller für Combo2 entschieden. Und da DC-Mid und Combo inkompatibel sind, muss der Menschenverstand gesagt haben: „niemand wird auf DC-Mid setzen wenn es auch Combo gibt“.
Gunnar meint
Nö. Meine Phantasie geht da gar nicht durch.
Mich regt nur diese ewige Nörgelei gegen Nicht-Tesla und gleichzeitige Lobhudelei für Tesla etwas auf.
Da wird mal was angepackt, die ersten neuen Standorte entstehen und es gibt einen klaren Zeitplan, dass bis 2020 circa 400 Standorte in Europa entstehen.
Den Anfang eines neuen Projektes dann mit einem schon fertigen Projekt zu vergleichen, passt dann nicht so ganz. Ähnlich wie Äpfel mit Birnen.
Klar machen die das später als Tesla. Aber was solls. Sie machen es endlich. Darauf kommt es an.
alupo meint
Naja, da ich seit fast 2 Jahren rein elektrisch fahre „kommt es mir darauf an“, dass ich jederzeit in so ziemlich jede Ecke Europas fahren kann welche mir lieb ist. Und es kam mir auch in der Vergangenheit darauf an dass das möglich WAR, denn ansonsten hätte ich ein Problem gehabt und ich magsolche Probleme absolut nicht.
Insofern nützen mir angekündigte Ladesäulen selbst für meine Fahrt morgen nichts.
Insofern kommt es mir darauf an dass ich heute schon schnellladen kann und nicht erst morgen, bzw. irgendwann. Ihnen reicht das wie Sie schreiben, aber mir und vielen anderen eben nicht.
Trotzdem wünsche ich IONITY viel Erfolg, auch wenn ich persönlich die doppelte Adernführung bei CCS2 (die Teslavariante spart dadurch Kupfer bzw. hat weniger ohmsche Verluste, d.h. es ist eine Kälteanlage in der Ladesäule ist nicht erforderlich) für absolut bescheuert halte, auch dass die Kabel und Stecker durch eine Kälteanlage gekühlt werden müssen. Aber das ist nicht mein Problem, das zahlen wohl die IONITY-CCS-Kunden.
Gunnar meint
Und noch kurz zur Kompatibilität zu anderen Herstellern.
Kann ich heute mit einem Nicht-Tesla an einem Supercharger laden?
Nein, kann ich nicht. Und das liegt definitiv zu einem großen Teil auch an Tesla selbst.
Fritz! meint
Nein, wie oben geschrieben, liegt es an allen anderen Herstellern, die das Angebot von Tesla, am Supercharger laden zu können, ausgeschlagen haben.
Was soll Tesla denn sonst noch machen, außer es denen anzubieten?
McGybrush meint
Gibt es ein Nachteil beim Laden von Elektroaus anderer Hersteller zwischen dem Szenario
a) Tesla Existiert
b) Tesla Existiert nicht?
Alle Elektroautos ausser Tesla können nicht mehr oder weniger Laden nur weil Tesla seinen eigenen Stecker hat. Ich glaube sogar das es wegen Tesla sogar schon mehr AC/DC Ladesäulen gibt als wenn es die Tesla mit Supercharger nie gegeben hätte.
Gunnar meint
@McGybrush:
Nein es gibt keinen Nachteil.
Das habe ich mit meiner Aussage auch nicht bezwecken wollen.
Das hast du fälschlicherweise zwischen meinen Zeilen gelesen.
Ich schaue nur in die Zukunft.
Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem jedes E-Auto an jeder Ladesäule laden können sollte. D.h. Teslas Supercharger sollten dann auch anderen zur Verfügung stehen können.
Leonardo meint
Tesla sackt aber auch keine Subventionen beim Bau seiner Ladesäulen ein. Ionity läßt sich fleißig unter die Arme greifen und baut mit Hilfe von reichlich Staatsgeldern Ladesäulen an denen Teslas, alle Japaner und Franzosen nicht laden können (Chademo Stecker).
Das nenn ich mal eine richtige Unverschämtheit.
150kW meint
„Was soll Tesla denn sonst noch machen, außer es denen anzubieten?“
Tesla könnte einfach selber aktiv werden. Warum müssen immer die anderen zu Tesla kommen?
alupo meint
Tesla hat das Angebot zur SuC-Nutzung gemacht und macht es noch. Es wurde von keinem der Hersteller bisher angenommen (wird auch so bleiben, jetzt wo CCS versprochen ist)
Ist da jetzt Tesla daran Schuld?
Tesla hat keine Möglichkeit andere Unternehmen zu zwingen ihr SuC Angebot anzunehmen.
Genauso wenig wie Apple mich zwingen kann ihr ein iphone abzukaufen.
Wäre ja eine seltsam verdrehte Welt wenn ein Anbieter die Kunden zu einem Kauf zwingen könnte.
Sehr, sehr seltsam ist diese Vorstellung.
Blackampdriver meint
Alles schön und gut..aber gegen die Tesla Infrastruktur ein Tropfen auf den heißen Stein..
Michael S. meint
Aller Anfang ist schwer! Wüsste nicht, was man an dieser Ladestation bemängeln könnte. Es wurde an alle gedacht und scheint dem aktuellen Bedarf angemessen dimensioniert zu sein.
alupo meint
Die Subventionierung der Ladesäulen mittels öffentlicher Gelder könnte man durchaus kritisieren, wenn man wollte.
McGybrush meint
Unterschätz das mal nicht. Ich traue IONITY tatsächlich einiges zu. Sie haben das Konzept verstanden und bauen immer gleich mehrere Säulen und man hört 2 Wöchentlich von neuen Standorten. Tesla hat das auch nicht über Nacht geschafft.
Fritz! meint
Noch ja, aber die haben tatsächlich die Idee hinter einer brauchbaren Versorgung von E-Autos mit Strom genau wie Tesla verstanden und scheinen sie auch umzusetzen. Ich bin gespannt, wie es mit denen weitergeht und wie sich die Preise entwickeln werden.
alupo meint
Richtig, die Preise…
Nur aus reiner Neugier (ich bin ja schon heute für die nächsten Jahre bestens versorgt) interessieren mich die kWh-Preise mindestens genauso wie die Ausbaugeschwindigkeit ihres Ladenetzes.
Fritz! meint
Noch gratis, wenn ich die Videos recht im Kopf habe. Immerhin schon mal guter Anfang.
Fritz! meint
So sollten Ladeplätze für E-Autos aussehen. Auf den ersten Blick zu erkennen, da wird es schwer für einen Verbrenner-Fahrer, das nicht zu erkennen.
Jürgen Baumann meint
Die sind ohnehin blind auf allen Augen und taub auf allen Ohren. Muss am Eigengeruch der Feinstaubgebläse liegen, die die an Bord haben …
Frank meint
Leidet wieder untauglich für Fahrzeuge mit Anhänger. Die Phantasie reicht wohl nicht so weit, dass bald auch Anhänger am Elektroauto normal sein könnten. Leidet hat das nicht mal Tesla an allen Standorten richtig gemacht, obwohl mit dem Model X auch Wohnwagen bewegt werden können.
150kW meint
Das ist Standortabhängig. Die Ionity Station in Dänemark ist z.B. Anhänger tauglich, weil es dort eben in die bestehende Anlage gepasst hat. An vielen bestehenden Anlagen geht es halt nicht ohne das man alles komplett umbauen müsste. Daher dann diese Lösung.