China setzt umfangreich auf E-Mobilität und fördert dazu sowohl den Kauf wie auch die einheimische Produktion von Elektroautos. Um den für bessere Luft angestrebten Stromer-Boom möglichst effizient und umweltfreundlich zu gestalten, setzt die Volksrepublik auf staatlich gesteuertes Recycling von E-Auto-Akkus.
Wegen der ressourcenlastigen Produktion von Batterien rollen elektrische Autos zunächst mit schlechterer Umweltbilanz als Verbrenner aus der Fabrik. Der lokal emissionsfreie Betrieb wirkt sich erst nach mehreren – je nach Modell – Zehntausend Kilometern in Summe weniger schädlich auf die Umwelt aus. Heutige Akkus sind wegen dem hohen Anteil wertvoller und seltener Rohstoffen zudem die teuerste Komponente von Elektroautos.
Für mehr Nachhaltigkeit plant China ein Pilotprogramm für das Recycling von E-Auto-Batterien. Das Vorhaben startet zunächst in 17 Städten und Regionen, teilte das Industrieministerium des asiatischen Landes kürzlich mit. Das Ziel: Der Aufbau regionaler Recycling-Ketten. Dazu werden Autohersteller angehalten, Recyclinghöfe zu etablieren sowie Kooperationen mit Batteriefertigern, Gebrauchtwagenhändlern und Schrotthändlern einzugehen.
Das Industrieministerium betonte, dass die gesamte industrielle Fertigungskette für das Gelingen des Recycling-Projekts mobilisiert werden muss. Die Regierung will dazu streng kontrollieren und steuern, welche Unternehmen an dem Recycling von Alt-Akkus beteiligt sind. Flankierend sind Richtlinien geplant, die die nachhaltige Verwertung von Batterien fördern – etwa über Steueranreize und Unterstützung bei der Finanzierung.
Um sicherzustellen, dass das Recycling von Elektroauto-Batterie den gewünschten Effekt hat, arbeitet China an einem staatlich kontrollierten „Rückverfolgungs-System“. Damit soll sich das komplette Leben eines Akkus von der Produktion bis zur Entsorgung nachverfolgen lassen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, so geht das: Klare Ziele und klare Vorgaben für die staatliche kontrollierte Umsetzung. Die Chinesen sind uns weit voraus, die Batterieproduktion ist organisatorisch durch, also ran ans Recycling.
Womit beschäftigt sich im Gegensatz dazu unsere Regierung? Halbherzig mit der Aufarbeitung des Dieselskandals, Rettung des Hybrids durch Einrichtung von Steuervorteile für Dienstwagen und natürlich mit Flüchtlingen.
Leotronik meint
Das Second life der Batterien in der heimischen Solaranlage darf dabei nicht abgewürgt werden. Wenn das Auto verschrottet wird muss die Batterie abgegeben werden? Ich hoffe nein.
Peter W. meint
Ein solches Rückverfolgungssystem gibt es bei uns in der Abfallwirtschaft. Das macht Sinn um illegale Entsorgung zumindest einzudämmen.
So besteht dann nicht die Gefahr, dass nur teure Rohstoffe wiederverwendet werden, sondern auch weniger nutzbringende Stoffe in einen Kreislauf gehen.