Der Chef des Stromspeicher-Anbieters E3/DC Andreas Piepenbrink hat in einem Interview über den aktuellen Stand der Batterietechnik und die Vor- und Nachteile von Elektromobilität gesprochen. Anders als E-Auto-Pionier Tesla sieht Piepenbrink ein Abflachen des Wachstums bei Heimspeichersystemen „zu einem gesättigten, linearen Wachstumstrend“. Es gehe hier um „Tausend, nicht Millionen“ Einheiten, sagte er im Gespräch mit Going Public.
Bis 2025 erwartet Piepenbrink – unter anderem dank Elektroautos – eine Verdopplung des Marktes. Dies sei „keine so schlechte Perspektive“, die Marktsituation werde zukünftig aber „deutlich schwieriger“ – etwa beim Einkauf von Zellen. „Durch die sinkenden Batteriepreise muss erheblich mehr im System selbst verdient werden, nicht bei den reinen Komponenten“, so der Experte.
Der größte Treiber des Wachstums bei Speicherlösungen ist laut Piepenbrink die Automobilindustrie. „Wenn man es in Prozenten ausdrückt, werden zukünftig 80 % der weltweiten Kapazitäten bei Speicherlösungen für Elektromobilität aller Art aufgebracht. Der Rest sind Consumer-Anwendungen und stationäre Speicher.“
E-Mobilität läuft Piepenbrink zufolge derzeit „allenfalls auf Halbgas“. Im Weg stehen der alternativen Antriebsart seiner Meinung nach nicht wie von vielen behauptet seltene Rohstoffe wie Kobalt oder Lithium – entsprechende Warnungen seien „totaler Quatsch“. Er ist sich sicher, dass Batteriefertiger das Rohstoffproblem bereits gelöst haben. Die wahre Herausforderung sei „sehr trivial“: Es gebe keine Lade-Infrastruktur – „nicht in Deutschland, und andernorts auch nur leidlich“.
Lediglich Tesla habe beim Thema Elektroauto-Ladenetz bisher wirklich etwas auf die Beine gestellt. Die Zukunft des US-Herstellers beurteilt Piepenbrink dennoch skeptisch – er glaubt: Die Fahrzeuge der Kalifornier bleiben aufgrund ihres Preises „eher ein Anfangshype“. Die restliche Branche sieht er noch kritischer: „Es gibt ja auch heute noch keine konkurrenzfähigen, vernünftigen, erschwinglichen Elektro-Autos. Das muss man leider ganz klar sagen.“
Uwe meint
Aha!
Weil es ja angeblich keine passenden Bilder zu Speicherlösungen gibt, wird ein Bild eines Autos (- wo ist da die Speicherlösung?-) das weder ein Elektroauto ist, noch eine Speicherlösung darstellt, als vertretbare journalistisches Bildmaterial angeboten?
Aha!
Und was den Herrn Piepenbrinck angeht:
Seine jährlich installierten rund 1000 Speicher- und Ladelösungen von E3/DC sind in Deutschland praktisch die Marktführerschaft und werden vor allem bei bereits existierenden privaten oder kleingewerblichen PV-Anlagen angehängt, oder im Komplett-Paket mit PV installiert.
Nur was der Markt gerade an Ladelösungen installiert ist zwar unkoordiniert, aber von der Menge absolut ausreichend.
Zum Vergleich: Es gibt derzeit rund 14.600 Tankstellen mit durchschnittlich 6 Zapfhähnen – rund 90.000 Zapfpunkte, zu denen man im Schnitt rund 3 km zurück legen muss.
Es gibt derzeit rund 17.000 öffentliche Elektro-Ladestellen mit durchschnittlich 2,5 Ladepunkte (rund 40.000 Ladepunkte) zu denen man im Schnitt rund 11 km fahren muss.
Bis Ende 2019 sind weitere 11.000 Ladestellen mit durchschnittlich 2 Ladepunkte geplant, darunter rund 2000 Schnellladesäulen (4000 Ladepunkte) und bis Ende 2020 rund 20.000 Ladestellen mit je 2 Punkte – jedoch bleibt die Entfernung im Durchschnitt mit 7 km relativ hoch, da Ballungen in Städten an öffentlichen Plätzen, Supermärkten, Bahnhöfen, Autobahnen etc. und selten in Dörfern oder an Land- oder Kreisstraßen. Der Ausbau läuft bereits real, mit Fördermitteln von Bund und den Ländern, auch einzelne Kommunen beteiligen sich mit Förderungsprogrammen ihrer Stadtwerke.
Lediglich die Telekom wirkt mit dem Vorhaben, die Endverteiler-Kästen zu Ladepunkten umzubauen diesem Trend entgegen und investiert auch in ländliche Strukturen. (Bis 2022 rund 20.000 Umbauten mit je 2 Ladepunkten – ein Lob der Telekom!!!)
Es ist daher anzuraten, dass Abrechnungssysteme, wie von Sonnenbatterie, Lichtblick und E3/DC zu Netzwerken auf Basis der privaten PV-Anlagen zur öffentlichen Infrastruktur beitragen.
Am schönsten natürlich auf freiwilliger Basis.
Spätestens im Jahr 2023 gibt es ein lückenloses Schnellladenetz an Autobahnen und eine Mengenparität zwischen Tankstellen und Ladeinfrastruktur. Es mangelt eher an bezahlbaren, modernen E-Autos mit Reichweite von mind. 400 km.
Und das verdanken wir den Betonköpfen bei Daimler, VW-Konzern, Opel und Co.,, was soll also ausgerechnet ein Bild vom Elektroauto-Fortschrittsverhinderer in diesem Forum.
Leonardo meint
Das Wachstum für stationäre Stromspeicher wird so richtig in Fahrt kommen wenn die ersten PV Anlagen nach 20 Jahren aus der Förderung raus sind.
Wenn nach 20 Jahren der Energieversorger nur noch geringe Cent Beträge für PV Strom zu zahlen bereit ist werden sich viele Leute für eine Speicherlösung entscheiden.
Peter W meint
… bei mir noch 8,5 Jahre. Mit dem Auto kann ich dann wegen der anstehenden Rente den übrig bleibenden Strom nicht mehr verbrauchen. Eine WP wird dann den Rest aufbrauchen.
newchie meint
Unsere Powerwall kostete 8.700 Brutto inkl. Montage!
Zur Montage an der Wand (hängend) waren 2 Mann notwendig.
Die PW ist sehr leise und arbeitet seit 10 Wochen problemlos.
Zur Info.
Leonardo meint
Eine Powerwall ist aber nicht mit einer E3DC Vergleichbar.
Die Powerwall besteht nur aus Akku+BMS, da fehlt noch eine ganze Menge zum funktionieren.
Ich bin mir sicher daß ihr genannter Preis lediglich die Powerwall + an die Wand schrauben umfaßt.
newchie meint
Komisch, die funktioniert aber einwandfrei.
Messwandler, Gateway etc. sind im Preis inkl.
Wie gesagt, voll funktionsfähig!
Grüße,
H N
Dipl. Ing. E-Technik
stan meint
@Leonardo
Hat ja auch niemand mit der E3DC verglichen.
Aber die Aussage „Die Powerwall besteht nur aus Akku+BMS…“ ist trotzdem falsch.
Da es nur noch die AC Variante der Powerwall 2 gibt, ist der Wechselrichter mit eingebaut.
https://teslamag.de/news/powerwall-2-ausserhalb-von-amerika-ausschliesslich-mit-integriertem-wechselrichter-erhaeltlich-12856
Leonardo meint
Wenns die Powerwall 2 ist dann paßt der Preis sicher nicht.
Die Powerwall 2 ist nur einphasig und nicht Notstromfähig. Wenn der Strom ausfällt ist trotz Akku der Saft weg.
stan meint
@Leonardo
„Wenns die Powerwall 2 ist dann passt der Preis sicher nicht.“
Ich habe doch oben einen Link gepostet, das stehen die Preise inkl. Installation. (6400 + 950 + Installation für 13, 5kWh)
„Die Powerwall 2 ist nur einphasig ..“
Sie wie die S10 mini.
„…und nicht Notstromfähig. Wenn der Strom ausfällt ist trotz Akku der Saft weg.“
Das ist auch nicht der Anspruch einer Powerwall.
Es ist ein reiner AC-Speicher, der über einen vorhandenen PV Wechselrichter gesteuert werden kann und auch als solcher funktioniert.
In DE ist das für Privathaushalte irrelevant.
Oder wie oft hattest du schon eine Stromausfall?
Jörg meint
Ich bin gespannt, wann der erste Ruf erschallt, ALLE Ladesäulen müssen auf barrierefrei umgerüstet werden.
Michael S. meint
Muss man denn wirklich jeden noch so behämmerten Quark im Internet für alle Ewigkeit festhalten?
Jörg meint
Verstehe ich nicht ….
In fast jeder zweiten Pressemitteilung (auch in diesem Artikel hier) wird angeführt, dass eine der Schwachstellen die nicht gut funktionierende Ladeinfrastruktur ist. Oft wird dann noch angehängt, dass aktuell nur TESLA ein gutes Gesamtpaket bietet.
Mit der Ladesäulenverordnung wurden Dinge festgelegt (Stecker), die die damals bereits existierende TESLA-Lösung nicht beinhalten.
Nun wird in Deutschland (auch von Seiten der Autoindustrie) beklagt, dass die Entwicklung der Ladeinfrastruktur enorm wichtig ist.
Wie verführerisch wäre es doch da, per Gesetz festzulegen, dass alle (auch bereits existierende, also auch TESLA) Ladesäulen für alle zugänglich sein müssen (örtlich, Stecker, Abrechnung).
Wo ist jetzt der Quark?
Leotronik meint
Wenn die Batteriezellen günstig auch für Kleinverbraucher werden dann wird es viele Homemade Hausspeicher geben. So ein Speicher ist kein Hexenwerk und trotzdem sind die Preise saftig.
Peter W meint
@ Redaktion:
Was bezahlt Euch Mercedes für das Titelbild?
ecomento.de meint
?
ulli0501 meint
@ Ecomento:
Peter hat nicht ganz unrecht – die Überschrift suggeriert, dass es um E-Mobilität geht und da hat Mercedes aktuell nix zu bieten und daher ist das eher ein Werbebild was nicht zum Artikel passt.
Man kann ja auch nicht über Tomaten einen Bericht schreiben und hat im Titelbild nen Apfel. Deswegen ist das etwas irritierend für den Leser.
Peter W meint
… danke für die Unterstützung. Schade, dass Ecomento das nicht erkannt hat.
Der Artikel hat mit Daimler absolut nichts zu tun.
ecomento.de meint
Unterschiedliche, frei verwendbare und zum Artikel passende Bilder zu finden, ist nicht immer ganz einfach. Die Mercedes B-Klasse gibt es aktuell allerdings nicht mehr in einer elektrischen Version zu kaufen, die Marke hat damit derzeit kein reines Elektroauto im Angebot. Von daher kann das Bild unserer Meinung nach hier durchaus verwendet werden.
VG
TL | ecomento.de