Volkswagen hat bei Elektromobilität zunächst gezögert, investiert nun aber Milliarden in seine Elektrifizierung. Wie bei deutschen Herstellern derzeit üblich, bauen die Wolfsburger dabei aus zugelieferten Komponenten Batterien für ihre Elektroautos zusammen. Die für die Leistungsfähigkeit entscheidenden Zellen im Kern der Akkupakete kommen exklusiv von Zulieferern aus Asien. Konzernchef Herbert Diess will dies ändern.
Die Dominanz von asiatischen Unternehmen wie LG Chem, Samsung oder CATL bei der Batteriezelltechnik sei ein großes Problem, sagte Diess in einem Interview mit dem Handelsblatt. Er „finde es erschreckend, dass wir in diese große Abhängigkeit geraten sind“. Bis zum Jahr 2025 sieht er mit Batterien ein Umsatzpotenzial von bis zu 60 Milliarden Euro. Noch sei es nicht zu spät, „der Einstieg kann noch gelingen“, unterstrich der Volkswagen-Chef.
Politiker, Experten und Arbeitnehmervertreter fordern seit langem eine eigene Batteriezellfertigung deutscher oder europäischer Unternehmen, bislang jedoch ohne Erfolg. Während Bosch sich Anfang des Jahres gegen Investitionen in eine groß angelegte Zellfertigung entschieden hat, deuteten andere deutsche Firmen zuletzt an, einem solchen Vorhaben offen gegenüber zu stehen. Im Gespräch mit dem Handelsblatt sprach sich Diess für ein gemeinsames Projekt mehrerer Unternehmen aus.
„Wenn ein Hersteller wie VW Batteriezellen produzieren würde, würde uns ein Konzern wie Daimler die Zellen wahrscheinlich nicht abnehmen. Besser wäre deshalb eine markenübergreifende Fertigung“, erklärte Diess. Er favorisiere Investitionen von deutschen Zulieferern, weniger von Autoherstellern selbst. Die EU würde ein solches Vorhaben unterstützen, strittig ist allerdings, ob sich der Einstieg in die Produktion von Zellen für aktuelle Lithium-Ionen-Batterien noch lohnt. Volkswagen und andere Unternehmen setzen mittelfristig auf Festkörper-Zellen, bei denen die asiatische Konkurrenz Europa noch nicht enteilt ist.
Der Wandel der Autoindustrie bringt laut Diess neben E-Mobilität auch große Herausforderungen im Bereich der Digitalisierung und Vernetzung. „Wir müssen die digitale Transformation bewältigen, wenn wir überleben wollen“, sagte er. Um den Vorsprung von Unternehmen aus den USA und China wettzumachen, plane Volkswagen „einen extrem schnellen Kompetenzaufbau“. Diess betonte: „Bei den neuen Technologien müssen wir vorne mit dabei sein. Schwächen darf sich ein Konzern wie VW nicht erlauben.“
alupo meint
Diese Ehrlichkeit bzüglich des Zugebens von Problemen bei der favorisierten Zellzulaufsstrategie finde ich aber auch schon erstaunlich offen für ein Vorstandsmitglied. Und mutig zugleich.
Ich hatte es hier schon einmal geschrieben, dass ich bezüglich der Zellen-Zukaufsproblematik aus zweiter Hand (also nicht ich habe direkten Kontakt mit den dortigen Vorständen, sondern meine, mir gut bekannte Quelle) damit deckungsgleiche Informationen aus dem Vorstand eines großen süddeutschen Automobil-Premiumherstellers bekommen habe.
Das ist extrem beängstigend, zeigt es doch nicht nur die existierenden Probleme der deutschen Hersteller auf (und Massenhersteller wie VW haben daher noch größere Probleme), sondern auch die offensichtliche Unlösbarkeit dieser Probleme aus Sicht des Topmanagements auf.
Inzwischen bin ich sehr skeptisch geworden was die heimische Automobilindustrie betrifft. Ich denke, dass die Vorgehensweise zur Vergiftung der Bevölkerung nur ein bedauernswerter letzter Versuch darstellte, den unvermeidlichen Absturz noch etwas hinauszuzögern.
Wenn man sich vor Augen führt, dass alleine in China ca. die 15-fache Bevölkerung vorhanden ist, die zahlungskräftige Mittelschicht schon heute größer als die gesamte Bevölkerung in Europa ist, dass absolut gesehen es mehr sehr gut ausgebildete Forscher gibt, die hervorragend ausgebildet und auch wirklich engagiert sind bei dem Ziel, eine Änderung (weg von der Umweltverschmutzung durch den Verbrenner) herbeizuforschen. Dass chinesische Unternehmen mit der eAutotechnologie eine Chance sehen, endlich auch beim Automobilbau eine maßgebliche (später auch weltweite) Rolle zu spielen und dass ein totalitäres Regime, welches dabei dahinter steht bzw. dem vorsteht, auch etwas bewegt (Deutschland hat jahrzehnte lang mit demokratischen Mitteln den Stillstand gewählt und auch bekommen und bekommt jetzt langsam die Quittung dafür. Ob man sie hätte verhindern können, ich weiss nicht) ist wohl offensichtlich.
Die auf uns zukommende automobile Entwicklung ist aus meiner Sicht sowohl unvermeidbar wie unendlich traurig, weil in 10-20 Jahren offensichtlich sein wird, wieviele bedauernswerte Einzelschicksale da mit verbunden sein werden. Die USA sind mit Microsoft, Google, Intel, Nvidia und in 10 Jahren vermutlich auch Tesla (man rechne einfach 10 Jahre lang weitere +30% Wachstum pro Jahr) etc. insgesamt viel breiter aufgestellt.
Was volkswirtschaftlich aber etwas stabilisierend dagegen wirken kann/wird, ist eine weitere kontinuierliche Abwertung des Euros im Vergleich zur chinesischen Währung um den Euroraum etwas wettbewerbsfähiger zu belassen. Diese Möglichkeit gab es für Griechenland nie, wäre aber das einzig wirksame Heilmittel dort gewesen (aber mit extremen Kostensteigerungen verbunden für alle Importe, d.h. für praktisch alle Industrieprodukte). So etwas wird teuer für die Letztverbraucher und destabilisiert politisch letztendlich nicht nur Deutschland.
Sorry, ich schweifte ab…
Ich wollte doch nur Herrn Diess meinen Respekt für seine Offenheit aussprechen (obwohl er öffentlich nicht soweit geht zu sagen, dass der Zug längst abgefahren ist). Aber das darf und kann er auch nicht. Er geht damit schon jetzt sehr weit, aber vielleicht auch nur deshalb um sich selbst vor den Folgen der Zukunft zu schützen?
Achim B.C. Karpf meint
Dieser Beitrag zeigt deutlich, wie weit die deutsche Automobilindustrie in die Defensive geraten ist. Fehlende Innovationskraft, geringe Kreativität und Festhalten an alten Technologien haben dazu geführt, dass die deutsche Automobilindustrie extrem ins Hintertreffen geraten ist.
Umso enttäuschender ist es, selbst wenn alle Zeichen auf Elektromobilität stehen, immer noch verzweifelt versucht wird, Ausreden zu finden, um Innovationen zu verhindern. Aus meiner Sicht, wird es nicht einfach, beziehungsweise unmöglich sein, noch den Anschluss zu finden.
Ich fahr seit 1,5 Jahren Tesla, habe über 50.000 km abgespult und niemals den Tag bereut, an dem ich den Tesla bestellt habe. Und trotz der negativen Berichterstattung, die auch von der deutschen Automobilindustrie unterstützt wird, ist es nicht gelungen, die Elektromobilität und Tesla zu verhindern.
alupo meint
Ich fahre seit 1 3/4 Jahren Tesla und habe inzwischen 50.000 km abgespult.
Ich war nie ein Autofan, ich wollte nur zuverlässig von A nach B kommen. Jetzt bin ich sowas von begeistert vom leisen und automatischen Dahingleiten, dass für mich eine Rückkehr zum Verbrenner absolut ausgeschlossen ist. Ich steige ja auch nicht auf eine Pferdekutsche um und ein Verbrenner kommt mir inzwischen so ähnlich vor.
Sorry, nur so mein Eindruck, aber es geht inzwischen immer mehr Leuten so. Leider ist so ein rundum Sorglospaket wie ein Tesla für viele Interessierte noch zu teuer, aber auch das ändert sich. Und hoffentlich steigt das Angebot an praxistauglichen eAutos auch von anderen Herstellern endlich mal kräftig an…
Hugo meint
Nur Nebelkerzen. Wenn mehrere Unternehmen und dann noch Politik beteiligt ist, dann kann das Unternehmen sicher nicht gewinnbringend arbeiten! Die ostasiatischen Unternehmen sind deswegen so stark, weil sie alles aus einer Hand herstellen können. Zudem sehe ich nicht, warum ausgerechnet in Europa es günstiger sein soll Zellen zu produzieren. Die Zellenproduktion läuft hochautomatisiert und benötigt sehr viel Strom. Günstigen Strom sehe ich nur in osteuropäischen Ländern.
Eigentlich sollten die Autozulieferer die Zellenproduzieren und nicht die Autohersteller selbst. Selbst Tesla hat Panasonic stark an sich gebunden. Da aber nicht einmal Bosch bereit ist, eigene Zellen zu produzieren (weil zu riskant oder weil der Zug schon abgefahren ist), kann man auch gleich lassen. Jeder Versuch mit hoher Subvention (wie damals DRAM-Produktionsstätte in Deutschland zu halten) wird nicht funktionieren.
Die deutschen Autobauer sollten lieber versuchen die asiatischen Zellenproduzenten eng an sich zu binden.
Peter W meint
Dazu könnte VW zum Beispiel ähnlich wie Tesla mit einen Zellproduzenten ein Joint Venture gründen. So wäre es möglich Einfluss auf die Produktion zu haben, und eventuell eigene Verbesserungen beizusteuern. Einfach nur Lieferverträge auszuhandeln, und bei der Weiterentwicklung eventuell mal hinterherzuhinken ist keine gute Zukunftsperspektive für ein Milliardenuntenehmen. Preissteigerungen und Lieferengpässen wegen hoher Nachfrage könnte man so auch entgegenwirken.
150kW meint
„So wäre es möglich Einfluss auf die Produktion zu haben..“
Einfluss auf die Produktion kann man auch so haben. Tag täglich werden Vorgaben an Zulieferer erstellt, das geht bei Zellen ganz genauso.
Fritz! meint
“Wenn ein Hersteller wie VW Batteriezellen produzieren würde, würde uns ein Konzern wie Daimler die Zellen wahrscheinlich nicht abnehmen. Besser wäre deshalb eine markenübergreifende Fertigung”
Warum sollte Daimler denn VW Zellen abkaufen? Die sollen ihre eigene Fabrik mit eigener Chemie und eigenem Format bauen/erfinden. Oder tauschen jetzt die Hersteller alle untereinander auch locker ihre Motoren aus? Eine Akkuzelle ist kein Fensterheber, der beliebig ist.
Wenn sogar ein kleiner Hersteller wie Tesla nur für sich alleine eine Akku-Zellen-Fabrik baut (für ca. 5 Milliarden), dann kann das ein Großkonzern, der aktuell die 100fache Menge an Autos baut doch erst recht. Eine Gigafactory dürfte so viele Akkus produzieren, wie VW braucht, die Gigafactory ist sehr gut skalierbar, einfach ein paar mehr Maschinen reinstellen, schon wird die Produktion gesteigert. Einzig die Halle sollte groß genug sein, damit der Endausbau paßt.
Das Geld hat VW, die wollen tatsächlich nicht, die schneinen nach wie vor an die Zukunft der Verbrenner zu glauben. Leider traurig…
150kW meint
„Die sollen ihre eigene Fabrik mit eigener Chemie und eigenem Format bauen/erfinden“
Mit welchem Vorteil? Die Standardisierung der Zellen nach VDA Formaten erlaubt es recht schnell den Hersteller zu wechseln. So war es für VW sehr einfach möglich von Panasonic auf Samsung zu wechseln. Ergo ergibt es auch Sinn das einen Zell-Hersteller gibt der Zellen für mehrere Hersteller in (noch) größeren Mengen fertigt.
Fritz! meint
Na super, so ein Vorteil. Hindert er doch VW anscheinend daran, eine eigene Akku-Fabrik zu bauen. Plan also erfolgreich gewesen.
Normierung hat in diesem Fall überhaupt keinen Vorteil, wenn man nicht die alten, der Entwicklung hinterher hinkenden Zellen haben möchte. Mal eben das Zellformat wechseln, weil es bei der neuen Akku-Chemie sinnvoller ist? Fehlanzeige, geht nicht. Mal eben die Kühlung ändern, weil die neuen Zellen mehr Kühlung benötigen? Fehlanzeige, geht nicht.
Damti haben sie leider umso mehr gezeigt, von Akku-Technik so gut wie keine Ahnung zu haben.
Fritz! meint
Achja, weitere Vorteil: deutlich höhere Effektivität der Zelle, da nicht zwingend an ein Normmaß gebunden.
BEstes Beispiel Tesla: von der guten 18650 Zelle auf die viel bessere 2170 Zelle gewechselt. Höherer Aufwand (neue Akku-Gehäuse müssen geplant/gebaut werden), aber im Ergebniss in allen Belangen besser.
Man-i3 meint
Wer will…. sucht nach Lösungen. … Wer nicht will….. sucht nach Ausreden. Dieser alte Spruch vereinfacht die Lage von VW.
Wenn nicht mal der weltgrößte Autokonzern selbst eine Akkufabrik bauen möchte…. wer dann ?
150kW meint
Die Lösung ist doch schon längt da. Zellen werden zugekauft, so wie es (bis auf BYD) jeder andere auch macht.
Lewellyn meint
Es scheint aber bei Diess zumindest ein gewisses Unbehagen auszulösen.
Man stelle sich vor, die grossen Batteriehersteller bilden ein Kartell und nehmen VW und Co. einfach aus wie eine Weihnachtsgans.
Diese Vorstellung ist ja für deutsche Konzerne nicht so abwegig.
Kartellbildung ist eine deutsche Spezialität.
Peter W meint
… fragt sich nur, was den Herstellern am Ende bleibt. Sie degradieren sich selbst zu „Zulieferteilezusammenschraubern“. Das können andere auch, da muss man nicht Mercedes, BMW oder VW heißen.
Jeder, der sich ein bischen mit Automobilen beschäftigt, weiß, dass derzeit der Verbrennungsmotor DIE Herausforderung ist. In riesigen Stückzahlen einen guten, zuverlässigen, leistungsfähigen Verbrennungsmotor zu bauen ist eine wirklich anerkennenswerte Ingenieursleistung. Danach kommt die Karosserie, bei der es nirgends karzen sollte und von der meistens saubere Spaltmaße und sonstige Feinheiten gefordert werden.
Wenn nun die Autobauer nur noch die Karosserie fertigen, und alles Andere zukaufen, wie lange wird das dann noch gut gehen? Welcher Normalverdiener wird bereit sein für Spaltmaße und einen satten Ton beim Türe zuschlagen viele tausend Euro mehr zu zahlen, wenn alles Andere von wenigen Zulieferern kommt, die für den Kunden unwichtig sind.
Jörg meint
Und das noch vor dem Hintergrund, dass (in Westeuropa) die jüngeren Generationen zunehmend den Autobesitz nicht wirklich als erstrebenswert ansehen und lieber kurzzeitmieten.
Da interessieren keine Spaltmaße und Edelmarken mehr.
150kW meint
Ah ja, du kaufst demnächst also extra ein Auto von einem Hersteller der die Zellen selber herstellt, also BYD? Nur weil der seine Zellen selber herstellt? Akku-Kapazität, Schnellladung, AC Ladeleistung, Preis, alles total egal Hauptsache eigene Akkus?
Man-i3 meint
Warum sitzt Du nicht im Vorstand von Audi? Weisst ja eh immer alles besser. Lege übrigens keinen Wert auf deine Kommentare… und Tschüss….
Man-i3 meint
Das war für 150kW gedacht
AlBundy meint
er sitzt vermutlich im Vorstand von Audi ;-)
Fritz! meint
Dann würde ich an seiner Stelle keine Reise ins Ausland machen.
Könnte länger dauern als gedacht.
frax meint
Aus meiner Sicht zeigt Herr Diess deutlich, dass er von batterie-elektrischen Autos nicht überzeugt ist – sonst würde er selbst eine eigene Batteriefertigung vorantreiben. Überhaupt kaufe ich VW und Co. einen mehrheitlichen Umstieg auf batterie-elektrische Autos nicht ab. Sie alle wollen ihre Verbrenner retten – auch langfristig – mit synthetischen Kraftstoffen. Sie werden große Stückzahlen nur in und für China bauen und zwar weil sie es müssen.
ulli0501 meint
Hallo Herr Frax,
Herr Diess wird bald in Diesel-Rente gehen und er bekommt den tatsächlichen VW Umstieg von seinem Zuhause im Grünen mit.
1. Er kann keine Batteriezellenfertigung forcieren in großen Dimensionen, wegen Renditezielen seiner Aktioniäre und dem Risiko Milliarden Euro gegen die Wand zu fahren, weil es andere vielleicht günstiger herstellen.
2. Die großen Stückzahlen werden ebenfalls für Europa und USA notwendig sein, ansonsten brechen diese Märkte weg. Man muss VW den Umstieg abkaufen, weil irgendwann werden die Umsätze rückläufig werden und dann helfen bei der Argumentation auch keine Tränen mehr.
Alleine schon die Konkurrenz beim Bau der E Autos ist groß und wenn erst genug Jahresproduktion weltweit da ist werden immer mehr Leute die Vorteile erkennen. Mein Nachbar hat ein E-Auto und produziert den Strom dafür selber. Wir haben bei einer Laufleistung von 25 Tkm im Jahr die Unterhaltskosten verglichen und es ist ein vierstelliger Betrag als Unterschied herausgekommen (ohne Wertverlust zu berücksichtigen). Ich würde sofort umsteigen wenn ich eine eigene Lademöglichkeit hätte.
Natürlich kann sich jeder das schönrechnen mit günstigen gebrauchten Verbrennern im Vergleich zu E-Autos, aber irgendwann werde auch diese Leute erkennen, dass ein E-Auto wirtschaftliche Vorteile hat.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wunderbare Kommentare!
An die ecomento-Redaktion: Teilt Euren Link bitte dem Büro von VW-Diess mit, er scheint das hier gar nicht zu kennen. Welche Tragik: Deutsche Automobil-Industrie vor dem aus, da wichtige Informationen im Netz nicht bekannt waren.
Anstelle von Kreativität hat VW-Diess nur einen Gedanken: Es muss mal wieder ein Kartell her.
Swissli meint
„Er favorisiere Investitionen von deutschen Zulieferern, weniger von Autoherstellern selbst.“
Genau, investieren und Risiko tragen sollen die Zulieferer, die Preise werden dann aber wohl von VW diktiert…
Besser: Gründung einer staatlichen Zellproduktionskolchose unter der Führung der dt. Autohersteller.
GeHa meint
+1
Das is die gleiche Leier wie auch schon in den letzten Jahren. Bloß kein eigenes Geld riskieren. Investitionen am besten von den Zulieferfirmen verlangen.
Tesla-Fan meint
Ja, Zulieferer knebeln, das kann er.
m meint
Ich habe schon letztes Jahr geschrieben, dass die Batterie zukünftig genauso wichtig wird wie heute der Motor! Aber die wissen ja immer alles besser bei VW. Jetzt rumheulen. Hätten sie mich mal gefragt!
nightmare meint
Na so was, ist da einer aufgewacht und hat gemerkt das die Chinesen schon arbeiten?
Ha mal einen kommentar gelesen, Zitat.
„Die Vorstände der dt. Autoindustrie stehen am Bahnhofskiosk, lesen Autobild und haben nicht gemerkt das der Zug der Elektroautomobilität bereits abgefahren ist.“ Hinzufügen kann man noch: „Vollbesetzt mit Chinesen und einigen schlauen Startups.“
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
also die Zukunft ist doch der Diesel ? Das mit den Elektroautos ist nur eine Randerscheinung – warum da alle so einen Wirbel machen.
Wir sollten einfach abwarten in welche Richtung sich der Markt entwickelt. Aktuell werden doch gute Umsätze und Renditen erzielt. Und wenn sich der Markt doch ändert hat doch der aktuelle Vorstand seine Rente in wenigen Jahren sicher. Und die paar Mitarbeiter die auf der Strecke bleiben müssen sehen wie Sie zurecht kommen. Wichtig erstmal Aktionäre müssen zufrieden sein, die Zukunft des Vorstandes muss sicher sein.
ironie off
Leotronik meint
VW hat doch Erfahrungen mit Alten Zöpfen die einen in den Abgrund reissen können. Die Luftkühlung der VW Motoren wollte auch keiner aufgeben. Als die totale Pleite drohte hat man widerwillig den NSU RO 80 via Audi 80 in den K70 und schliesslich in den Passat abgekupfert. Noch mal gutgegangen, damals mit grosszügigen Subventionen. Hoffentlich wird es diesmal billiger.
volsor meint
Nicht zu vergessen der Golf..
Leotronik meint
Der Golf kam erst nach dem Passat.
volsor meint
Stimmt , rund 16 Monate. Verdammt ist das lange her.!
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Und der Audi 50, der von den cleveren Neckarsulmer trotz Verbot im Geheimen entwickelt wurde. Später wurde daraus der VW Polo.
Einfach mal in NSU nachfragen, aber wahrscheinlich reichte die erdrückende Macht von Winterkorn auch hierher.
Peter W meint
Heute pfui und morgen hui. Man (ich) hat das Gefühl, dass so ein Manager am Frühstückstisch sitzt, die Zeitung aufschlägt und liest, was er in den letzten Jahren übersehen hat. So ne Art Zeitsprung wie nach dem Tiefschlaf im Raumschiff eines Science-Fiction-Films.
Andest kann man sich doch solche plötzlichen Erkenntnisse kaum erklären.
Eines ist aber hier auch gut zu erkennen, das Risiko sollen doch bitteschön Zulieferer und die Politik tragen. VW kann es vor seinen Aktionären zwar verantworten, dass man mit Sparmaßnahmen das Risiko eingeht erwischt zu werden, aber da wurde ja zunächst Geld verdient. Eine Akkufabrik müsste man zuerst finanzieren, und sowas geht gar nicht. Das sollen Andere riskieren, und VW vor der Übermacht der Asiaten beschützen.
Wie lange unsere Autohersteller noch die Macht über die Zulieferer haben, sollten sie sich dann aber auch mal überlegen.
volsor meint
Man sollte bedenken , VW hätte mit den Strafzahlungen 5 Gigafactorys bauen können. Nur mal so am Rande…
Leotronik meint
Und hätte damit noch Gewinne machen können.
Hans meint
Es sollen alle Andern investieren und das Risiko tragen, nur die Hersteller selber nicht. Das sich so Einer in der Geschaeftsleitung halten kann, zeigt doch, dass man ueberhaupt nicht bestrebt ist etwas zu aendern. Alles leere Worthuelsen die VW wiedermal von sich gibt.
Leotronik meint
Auch ein konservatives Unternehmen wie VW sollte Manager einstellen die die Zukunft mitgestalten. Bei VW erfahren sie offensichtlich nach Jahren Verspätung wo der Hase hinläuft. Sage es schon lange, falsche Leute an falschen Positionen.
Düsentrieb meint
1+
agdejager meint
Aber ohne Subventionen tun wir nix.
ja man das widert mich so an.
Ernesto 2 meint
Dies zwingt VW Mitarbeiter unter 50 sich dringend nach einem neuen Arbeitsplatz umzusehen, bevor es die anderen tun…. den „Weitblick“ die Zellfertigung an Zulieferer auszulagern, und dann zu knebeln, kann man nur als völlig idiotisch bezeichnen. ….