Parallel zur Entwicklung von Elektroautos der neuesten Bauart arbeitet Volkswagen daran, seine Fahrzeuge umfassend zu vernetzen. Die Stromer der 2019/2020 startenden neuen I.D.-Familie sollen als erste Baureihen dauerhaft mit dem Internet verbunden sein. Volkswagen arbeitet dazu eng mit Microsoft zusammen.
„Volkswagen und Microsoft schließen eine strategische Partnerschaft, um gemeinsam die Volkswagen Automotive Cloud zu entwickeln. Sie wird als große industrielle Cloud alle künftigen digitalen Dienste und Mobilitätsangebote von Volkswagen umfassen“, teilte der Wolfsburger Autobauer mit. Mit Microsoft als Partner werde Volkswagen seine Wandlung „hin zum Mobilitätsanbieter mit einer vollvernetzten Fahrzeugflotte und digitalem Ökosystem ‚Volkswagen We'“ vorantreiben.
Ab 2020 sollen jedes Jahr mehr als 5 Millionen neue Fahrzeuge der Marke Volkswagen voll vernetzt auf den Markt kommen und Teil des „Internet der Dinge“ in der Cloud werden. „Künftig werden alle Services in den Fahrzeugen der Kernmarke sowie die konzernweite cloudbasierte digitale Trägerarchitektur One Digital Platform (ODP) auf Microsofts Cloud-Plattform Azure aufgebaut und Plattform-Dienste wie Azure IoT Edge genutzt. Das vereinfacht die technische Landschaft enorm“, heißt es,
Durch die Volkswagen Automotive Cloud kann der Autokonzern digitale Dienste auf seine gesamte Flotte ausweiten. Mit der Hilfe der Microsoft-Architektur sollen neue Dienste und Lösungen für das Kundenerlebnis im Fahrzeug, im Bereich Telematik und für einen sicheren Datenaustausch zwischen Fahrzeug und Cloud zukünftig effizient entwickelt und schnell eingesetzt werden können.
Im Rahmen der Partnerschaft wird Volkswagen ein neues Entwicklungszentrum für seine Automotive Cloud in Nordamerika nahe dem Firmensitz von Microsoft gründen. Microsoft wird den Aufbau des Entwicklungszentrums unterstützen und macht dem Entwicklerteam von Volkswagen sein Cloud-Expertise zugänglich.
„Die strategische Partnerschaft mit Microsoft ist der Turbo für unsere digitale Transformation“, so Volkswagen-Chef Herbert Diess. „Volkswagen als einer der größten Automobilhersteller der Welt und Microsoft mit seiner einmaligen Technologie-Expertise passen hervorragend zusammen. Gemeinsam werden wir eine zentrale Rolle dabei spielen, die Zukunft der Auto-Mobilität zu gestalten.“
Priusfahrer meint
Wenn was nicht funktioniert, rufe ich dann die Microsoft-Hotline 0800 100100
oder die VW-Hilfe an. Oder Macht das dann schon das Auto?
Updates on the air gibt ’s ja auch schon. Braucht mein Auto dann auch eine
Anti-Viren-Software und eine Firewall.?
Kreuzung mit 50 km/h mit Querverkehr ohne Abbremsen zu überqueren, wäre Horror aber vermutlich wird’s so kommen.
JoSa meint
Ist das eine schöne neue Autowelt. Alle fahren vernetzt schön anzuschauen in Reih und Glied. Man benötigt keine Ampeln mehr, das machen die Fahrzeuge unter sich aus.
Und der Fahrer, der alles noch selber machen muss, Fahrpedal drücken, lenken und bremsen, will in die Vorfahrtsstrasse einbiegen…
(halt – Vorfahrtsstrassen brauchen wir auch nicht mehr)
Nur der Fahrer, der nicht vernetzt ist, hat ein Problem :(
Die vernetzte Kolonne macht eine Vollbremsung als er einbiegt. Und meldet die Verfehlung der Verkehrsleitstelle… 50€ Strafe.
Nach dem dritten mal, Entzug der Fahrerlaubnis. Ab diesem Zeitpunkt wird man gefahren. NIX mehr mit SPASS am Autofahren.
Tim Leiser meint
Das wäre doch eine Geschäftsidee. Autofahrparks wie früher. Autopilot verboten :-)
H2O3 meint
Ach herje! Gerade Microsoft – dem größten Handlanger der US Geheimdienste!
Datenklau vermeiden ist so gut wie ausgeschlossen. Aber man kann es den Geheimdiensten wenigstens ein bisschen schwerer machen => siehe Apple!
Ernesto 2 meint
Tja, dann wird bald wohl jeder meter bei den Geheimdiensten abzurufen sein, ihr glaubt doch nicht daß diese Daten irgendwie zu schützen sind? Ist besser ich bleibe bei meinem Pedelec, da steckt noch keine Datenübertragung drin die der NSA verrät wann ich wo gewesen bin und wie lange. Daten im Auto? Geht gar nicht! Scheint aber 99% aller Fahrer egal zu sein. Wenn ich mal ein Auto kaufe wird es mit Batterie erworben und als erstes die Stromversorgung zu der Datenbox gekappt. MEINE DATEN GEHÖREN MIR !
Tesla-Fan meint
Dann werden die Daten beim nächsten Werkstattbesuch ausgelesen. ;)
Entweder man verkauft sich oder man fährt Rad oder einen Young- oder Oldtimer.
alupo meint
Meine Daten habe ich seit dem Kauf eines Smartphones leider abschreiben müssen. Mein eAuto ist nur noch die Krönung davon, bringt aber nichts neues, da es auch nur da ist wo mein Handy auch schon ist. Insofern ist das Handy weitaus problematischer als das Auto.
Andererseits sparen wir dem Staat eine Menge Ausgaben ein, denn er braucht keine eigene Überwachungshardware mehr zu kaufen, die darüberhinaus sicher auch gelegentlich verloren geht. Der Überwachte kauft seine Überwachungshardware selbst, mit eigenem Geld.
Das wäre so, als wenn Gefängnisinsassen ihr Gefängnis auf eigene Kosten bauen und dann aber ihre Wärter auch selbst bezahlen, denn auch die Strom- und Datenübertragungskosten für die Überwachung bezahlt der Hardwarebesitzer selbst.
Eigentlich genial, wenns nicht so übel wäre…
Es wäre schön, wenn es einen echten, d.h. zertifizierten „Aus“-Knopf gäbe.
Rene W. meint
Hilfe,meine Daten!!!!
Lewellyn meint
Statt „Kunde“ ist man demnächst nur noch „Nutzer“.
Hat den Vorteil für VW, man ist auch nicht mehr „König“.
Wenn man das mal weiterdenkt und VW keine künstlichen Obsoleszenzen in die Autos einbaut, fragt man sich schon, womit die vielen hunderttausend Arbeiter in 15 Jahren denn beschäftigt werden sollen.
Ein Elektroauto, vollständig online überwacht, geht im Grunde gar nicht kaputt. Ab- und zu mal Verschleißteile austauschen, sollte doch mal was defekt gehen, kündigt sich das vorher an und kann vorbeugend ersetzt werden.
Die Frage ist nur, habe ich als „Nutzer“ Zugriff auf meine Daten? Kann ich auch zu anderen Werkstätten gehen? Entsteht hier nicht ein Quasi-Monopol für Reparaturen und Wartung?
alupo meint
Dann kommt aktuell wohl nur der Sion von Sono Motors in Frage. Durch das Konzept und die folgerichtige Offenlegung des Werkstatthandbuches ist das Ziel ja, dass man einiges oder vieles selber machen kann und der Rest, je nach eigenem Können mehr oder weniger, in einer freien Werkstatt erledigt wird
Das wäre mir persönlich viel lieber gewesen, aber es gab und gibt zu meinen Randbedingungen keine elektrisch fahrende Alternative als die die ich damals kaufte.
Tim Leiser meint
DAS hat ein noch größeres disruptives Potential! Verbrenner zu Elektrisch ist wie Magnetband zu CD. Aber die digitale Vernetzung (Tesla macht das ja schon ne weile) ist wie der Schritt von CD hin zu Streaming-Diensten.
Ich selbst bin Musiker und konnte mir nicht vorstellen, dass man mal keine CDS mehr kaufen will. Jetzt hab ich nicht mal mehr einen CD-Player… So schnell geht’s.
Interrant wird das deshalb, weil mit der Einführung von Selbstfahrenden Autos Mobilität als Service angeboten wird. Ich werde mir also eine Mobikitäts-Flatrate buchen und bestelle dann mein Wunschauto vor die Türe., welches meine Sender eingestellt hat und so weiter. Das Geschäft mit Autoverkäufen wird dann drastisch einbrechen. VW hat hier einen der mächtigsten Partner der Welt ein entsprechendes Angebot vorzubereiten.
Für mich ist diese Meldung eine der relwvantesten dieses Jahr!!! Zusammen mit der, das es für Porsche zu teuer sein soll künftig noch in Verbrennungsmotoren zu investieren
ZastaCrocket meint
+1
baldniemehrverbrennerfahrer meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Peter W meint
Da darf man gespannt sein, welche Vorteile für die Kunden heraus kommen. Over-the-Air-Updates sind zum einen sehr sinnvoll, man kann aber auch Unfug mit solchen Systemen treiben. VW und Microsoft wissen dann wo jeder einzelne wann herumfährt. Das sind dann Handys mir Rädern. Die Tesla-Fahrer scheint das aber auch nicht zu stören.
Wichtig wäre, ein System für Alle zu haben, so dass man Staus besser erkennen kann, Sperrungen und Baustellen immer aktuell bleiben und Unfallgefahren minimiert werden. Ladesäulen und ihre Belegung könnte man besser in die Fahrt einplanen und selbst Kolonnenfahrten wären mit einer einheitlichen Komunikation möglich, was Energie spart und Reichweite beim E-Auto bringt.
Die Zukunft ist nicht aufzuhalten, und es bleibt hoffentlich keine Utopie, dass alle Fahrzeuge miteinander komunizieren können, und nicht jeder sein eigenes Süppchen kocht.
alex meint
Microsoft… na hoffentlich gibt es da keinen Blue screen und das Auto lässt sich nicht mehr (hoch)fahren :D
JoSa meint
Ich hätte mehr Angst davor, das sich Hacker und Gamer einklinken, die während ich im Auto sitze ein Rennen veranstalten. Da kann man dann auch Passanten umfahren und das Auto danach gegen die Wand setzen.
Da es ja scheinbar keine fehlerfreie Software gibt, sollte auf jeden Fall ein
roter NOTAUSKNOPF vorhanden sein.
Der ohne Nachfrage „Wollen sie das System wirklich herunter fahren?“ das Fahrzeug still legt.
Miro meint
Evtl. das Größte, ja…aber nicht das Beste…
lo meint
Haha, rechts im Bild bei „Service Platform“ wird erstmal die Hand aufgehalten und der Kunde darf zahlen.
Wer macht denn da die Powerpoints? Kunde und Fahrzeug sind voneinander getrennt!?