Das kantige, zerklüftete Design von BMWs 2013 eingeführtem ersten Serien-Elektroauto i3 polarisiert bis heute. In den vergangenen Monaten vorgestellte reine Stromer der Münchner sind runder und glatter gezeichnet, heben sich aber weiter deutlich von herkömmlich angetriebenen Modellen ab. Das soll sich mit der Zeit wieder ändern.
Im Vergleich zu den bisher entworfenen i-Baureihen wird das Design kommender Fahrzeuge des E-Mobilitäts-Labels laut BMW-Designchef Adrian van Hooydonk zurückhaltender und mehr im Einklang mit der restlichen Produktpalette ausfallen. Bei der Einführung des i3 sowie des Plug-in-Hybrid-Sportwagen i8 habe es optische Ausrufezeichen gebraucht, um auf die neue Technik aufmerksam zu machen. Dies sei zukünftig nicht mehr erforderlich.
„Elektrische Mobilität wird in ziemlich kurzer Zeit in alle unsere Fahrzeugreihen eingeführt – bis zu dem Punkt, an dem elektrisch oder plug-in-hybrid nur noch eine weitere Option ist, die man beim Bestellen des Autos wählt“, so van Hooydonk im Gespräch mit Autocar. „BMW-Kunden wollen ein dynamisches Auto, unabhängig davon, ob es ein batterieelektrisches Fahrzeug ist, und es gibt immer weniger Gründe, diese Fahrzeugart anders aussehen zu lassen.“
Van Hooydonk betonte, dass BMW i auch künftig für progressive Technologie und Funktionalität stehen wird, was sich weiter im Design der Marke widerspiegeln soll. „Die i-Marke steht für Inspiration und Innovation, und die Elektrifizierung ist nicht der einzige Bereich unserer Branche, der sich umfassend verändert. Es ist offensichtlich, dass es weiter i-Autos geben wird, und dass die Designer die Möglichkeit haben werden, neue Dinge zu entdecken.“
Bis sich BMWs Elektroautos nicht oder kaum mehr von Benzin- und Dieselautos unterscheiden, dürften noch einige Jahre vergehen. Der erste rein batteriebetriebene Pkw der Kernmarke, der auf dem SUV X3 basierende BMW iX3, weicht deutlich von der Optik der Verbrenner-Plattform ab. Auch die vollelektrische Mittelklasse-Limousine i4 weist kaum Ähnlichkeiten mit aktuellen BMW, etwa der 3er Reihe, auf. Noch futuristischer und dramatischer sieht der als „Zukunftsbaukasten“ für das nächste Jahrzehnt vorgesehene iNEXT aus.
hu.ms meint
Ich glaube, dass ein grossteil der BEV-käufer wert darauf legt, dass ihr auto zweifelsfrei an der karosserieform als BEV erkannt wird.
Andere Hersteller wie VW mit neo/crozz gehen diesen weg.
Bei BMW sollen unabhängig von der antriebsart die autos gleich aussehen.
Man wird sehen wie das am markt ankommt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Als Chef-Desigern von BMW wird es DIE Herausforderung sein, die über die Jahrzehnte ikonisierte Kühler-Niere mangels Notwendigkeit in Nichts aufzulösen.
Nochdieselfahrer meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Ebikethoemmel meint
Als i3-Fahrer würde ich mir schlicht mehr „Design follows function“ wünschen. Z. B. eine Frontklappe um die Ladestecker einzustöpseln. Heute habe (hätte!) ich das Ladekabel unter der wie eine Motorhaube umständlich zu öffnenden Frontklappe versorgt, stolpere damit rund ums Auto um dann eine „Tankdeckelklappe“ zu öffnen, die mir den Blick auf zwei locker sitzende Abdeckungen frei gibt, die ich dann mit der noch freien Hand wegnehme ….
Da braucht es nicht viel Ingenieurskunst um das cleverer zu gestalten. Sonst ein geniales Auto, das viel Fahrspass bietet.
nilsbär meint
BMW (und andere) sollten beim Design keinen Fehlgriff machen. Denn das wird einer der wenigen möglichen Wettbewerbsvorteile gegenüber den kommenden, deutlich billigeren asiatischen Konkurrenten sein.
Chris meint
Und die Qualität, das Prestige, die Sicherheit. Weiß nicht, ob das so vernachlässigbar ist und ob Kunden von Premiumhersteller die typischen wechsler zu billigen Chinaprodukten sind. Aber naja, China ist eh zu vernachlässigen.
nilsbär meint
Zur Sicherheit: Ich weiß nicht, ob man aus den katastrophalen Crashtestwerten z.B. des chinesischen Brilliance BS6 vor 10 Jahren auf mangelnde Sicherheit heutiger und kommender China-Modelle schließen kann.
2 Presse-Meldungen dazu:
„Two more Chinese brands have achieved the top rating from independent safety authority, ANCAP, with 5 stars awarded to the LDV T60 and Haval H2.“
„In recent months we have already successfully completed crash and stability tests with the initial set of [M-Byte] prototypes, now the first prototypes are being road tested,“ said Breitfeld (Mitbegründer von Byton und ehemaliger BMW-Manager).
Aber China ist eh zu vernachlässigen:-)
Chris meint
Kann man. Zuletzt wurde ja der E-Transporter gepriesen den IKEA einsetzt mit dem Hinweis, dass der Crafter ja viel zu teuer sei. Ein Blick in die Crashtests zeigt, das Ding ist eine Katastrophe. Auch sonst nimmt man es in Sachen Crashsicherheit nur bei wenigen Modellen etwas genauer. Aber immerhin, 2 Autos. Beeindruckend.
Düsentrieb meint
…Das kantige, zerklüftete Design von BMWs 2013 eingeführtem ersten Serien-Elektroauto i3 polarisiert bis heute. In den vergangenen Monaten vorgestellte reine Stromer der Münchner sind deutlich runder und glatter gezeichnet, heben sich aber weiter deutlich von herkömmlich angetriebenen Modellen ab. Das soll sich mit der Zeit wieder ändern.’…
Es wird sich spätestens dann ändern wenn sie wirklich E-Autos in größeren Stückzahlen verkaufen wollen.
caber meint
Der I4 wird auf der BMW „CLAR“ Plattform gebaut. Auf dieser Plattform sollen Benzin- Diesel- Plug in Hybride und Elektroantriebe eingebaut werden.
Das bedeutet immer Kompromisse.
VW geht meiner Meinung nach den besseren Weg mit einer Plattform alleine für Elektroautos.
Chris meint
„Das bedeutet immer Kompromisse.“
Welche zum Beispiel?
caber meint
Innenraumangebot
Chris meint
Ist bei BMW hervorragend, besser als bei Tesla.
Sebastian meint
Was? Bist du schon mal einen BMW gefahren? Wir haben hier lauter 5er und 3er stehen. Der 3er ist vom Platzangebot ne Katastrophe. Der 5er ist besser aber immer noch verdammt klein. Der Dacia Sandero meines Schwiegeropas ist für Passagiere, vorne wie hinten, kein bisschen weniger geräumigt als unsere dienstlichen 5er. Und ich war schon im Model S und X und das sind Welten.
Du bist echt eine Sensation. Egal was du sagst, es ist immer falsch. Das muss man erst mal schaffen.
Chris meint
Ja klar, habe eine Reihe BMW gehabt. Die sind nicht klein sondern schmal geschnitten. Das finde ich sehr gut. Das Innenraumangebot ist so hervorragend arrangiert. Sportlich, wie das sein muss für einen BMW.
„Der Dacia Sandero meines Schwiegeropas ist für Passagiere, vorne wie hinten, kein bisschen weniger geräumigt als unsere dienstlichen 5er“
Jaja, das Märchen darfst du gerne deinen Kindern erzählen.
hofi meint
Mein Schwiegervater fährt auch einen Dacia Sandero und trauert seinem 3er Kombi immer wieder hinterher. Er wechselte vornehmlich wegen dem höheren Einstieg und dem Preis.
Sebastian meint
Hat das was mit dem Platz zu tun?
Ok, dann schmal geschnitten. It’s not a bug it’s a feature. Passt scho. Man kann es sich schon hinreden wie man es braucht. Kiffen soll auch helfen die Realität variabel zu gestalten.
Sebastian meint
Kofferraum ist beim 3er und 5er Kombi trotzdem ein Witz. Vermutlich „schmal geschnitten“ fürs sportliche Gepäck.
Chris meint
Ja it ein Feature. Ich habe noch nicht US typische Außmaße erreicht, vielleicht fühle ich mich deshalb nicht darin beengt. Ich habe ausreichend Platz und mit 2 Metern höhe kann ich selbst über die Beinfreiheit nicht klagen. Der Kofferraum ist auch so wie ich ihn erwarte, sehr groß.
Gunarr meint
Hoffentlich lassen Sie bei Bmw die Idee mit den verbundenen Nieren wieder fallen. Das sieht aus, als wollten sie das Kühlergrilldesign von Kia nachmachen.
caber meint
Dieses „Nieren“ design ist eine Lachnummer
Martin meint
Die Einführung des i3 war 2013. Der Nachfolger i4 kommt voraussichtlich erst 2021 auf den Markt – d.h. es gab 8 Jahre lang fast Stillstand bei BMW. Sehr traurig.
Der i4 sieht mir auch wieder nicht sehr windschnittig aus. Wie bei anderen Herstellern auch gibt es wieder einen großen Kühlergrill, der nur für einen höheren Luftwiderstand sorgt.
Die Designer schaffen es anscheinend nicht ihre markante Markenoptik sinnvoll ins Elektrozeitalter zu übertragen und nehmen dafür höhere Stromverbräuche durch schlechtere CW Werte in Kauf.
Man muss mit dem relativ geringen Energieinhalt des Akkus besser umgehen. Für mich ein ganz klarer fail.
Remo meint
Auf den i4 bin ich ja wirklich mal gespannt. Auf Golem.de ist zu lesen, dass dieser bis zu 700km Reichweite, mit seinem größten Akku haben soll. Auch wenn es nur 550-600 real wäre, wäre das Thema Reichweitenangst damit eigentlich vom Tisch. Insbesondere, da bis 2021 ja auch die Schnellader an den Autobahnen deutlich zahlreicher sein sollten.
Peter W. meint
… ankündigen kann man viel. Der NEFZ wird noch lange als Notlüge herhalten müssen.