Mit dem Bolt EV – hierzulande als Opel Ampera-e unterwegs – hat Chevrolet den ersten batteriebetriebenen Kompaktwagen mit Langstreckentauglichkeit in Großserie eingeführt. Dass die Elektroauto-Entwickler des US-Herstellers auch anders können, zeigt ein diese Woche enthülltes Konzeptauto.
Der eCOPO Camaro ist eine Hommage an frühere Hochleistungsversionen des beliebten „Pony Cars“. Im Zeichen des Wandels der Autoindustrie wird der eCOPO von einem vollelektrischen Antrieb bewegt. Das speziell für Dragracing, also Beschleunigungsrennen, ausgelegte System generiert 515 kW (700 PS) und über 800 Nm Drehmoment. Der Viertelmeilen-Sprint (402,34 m) soll damit in um die neun Sekunden gelingen.
„Der eCOPO Camaro zeigt, wohin wir uns zukünftig mit Blick auf die Elektrifizierung im Hochleistungs-Segment bewegen“, so Chevrolet in einer Mitteilung. „Beim originalen COPO-Camaro-Programm ging es darum, bis an die Grenze zu gehen, und dieses Konzept ist ein Versuch in dieselbe Richtung.“
Chevrolet hat im eCOPO Camaro erstmals ein Batteriepaket mit 800-Volt-Technik verbaut – mehr als doppelt so viel als im Bolt EV. Der Hersteller verspricht sich von der Technologie eine effizientere Leistungsübertragung zu den Elektromotoren und schnellere Ladezeiten für die Batterie.
Das Batteriepakt des Elektro-Camaro besteht aus vier 200-Volt-Modulen, die jeweils knapp 80 Kilogramm wiegen. Die Energiespeicher sind für eine optimale Gewichtsverteilung strategisch im Fahrzeug platziert: Zwei befinden sich im Bereich der Rücksitze, eines dort, wo normalerweise der Ersatzreifen untergebracht ist, das vierte oberhalb der Hinterachse.
Chevrolets Mutterkonzern General Motors will künftig unabhängig staatlicher Vorgaben verstärkt auf Elektromobilität setzen. Technologieträger wie der eCOPO Camaro sollen dabei helfen, die „Marktführerschaft bei Elektrifizierung“ zu erlangen. Ob und in welcher Form der E-Camaro auf den Markt kommen wird, ist offen.
Jürgen W. meint
Na mit der Marktführerschaft bei Elektrifizierung wird das leider nichts werden. Das wollen ja schon VW, Daimler, Audi, Opel, Ford, BYD u.s.w.u.s.f. werden. Sorry, falls ich noch den ein oder anderen vergessen habe. Aber irgendwie wollen das alle werden. Die Aussage ist daher schon eher peinlich.
Peter W meint
Warum der Bolt / Ampera-e eine Großserie sein soll entzieht sich jeder Erkenntnis.
Ein Fzg das es praktisch nicht zu kaufen gibt, und ein Dragracer machen noch keinen Sommer in der Elektrowelt.
Dass man bei Chevrolet ein bischen herumexperimentiert ist irgendwie logisch, das machen derzeit wohl alle.
Das Hauptproblem bei der Beschleunigung ist eigentlich nicht die Leistung, denn die kann man fast beliebig erhöhen. Das komplizierte ist den Motor genau an der Schlupfgrenze der Räder zu regeln.
LMausB meint
TOLL! Aber meine Strecken sind länger als eine Viertelmeile. Und mehr als 100km/h sind auf der BAB zur Arbeit (zurück) auch nicht drin. Aber mal sehen was GM davon fürs wahre Leben ableiten wird.
Satcadir meint
Es gibt nichts, was der Einführung des Elektroautos mehr geschadet hat, als eine jeweils säuerlich vorgetragene Verzichtsideologie.
Glücklicherweise hat Musk den Unsinn beendet.