Forschern der schwedischen Chalmers University of Technology (Chalmers) ist es gelungen, Kohlenstofffasern als Batterieelektroden einzusetzen, die Energie speichern können. Der Werkstoff kann damit als strukturelle Batterie eingesetzt werden und die Karosserie als Teil des Energiesystems dienen.
Damit die Karosserie selbst zur Batterie werden kann, hat das Institut für Industrie- und Materialwissenschaften von Chalmers die Mikrostruktur verschiedener im Handel erhältlicher Kohlenstofffasern untersucht. Die Wissenschaftler stellten dabei fest, dass sich Verbundstoffe zu strukturellen Batterien umfunktionieren lassen.
„Wir wissen jetzt also, wie multifunktionale Kohlenstofffasern hergestellt werden sollten, um eine hohe Energiespeicherkapazität zu erreichen und gleichzeitig eine ausreichende Steifigkeit sicherzustellen“, so Professor Leif Asp. Er und sein Team sind der Ansicht, dass sich für Anwendungen in Autos die Steifigkeit reduzieren lässt, da die Anforderungen an das Material geringer seien als etwa im Flugzeugbau. Für eine möglichst hohe Speicherkapazität sollen dickere Kohlefaserverbundstoffe sorgen.
Die strukturellen Batterien werden laut Asp wahrscheinlich nicht so effizient sein, wie die derzeit in Elektroautos verwendeten Batterien, sie könnten aber einen wichtigen Beitrag zu einem funktionierenden Energiesystem leisten. Sie seien zudem sehr sicher, da keine flüchtigen Substanzen enthalten sind. Die Forscher wollen ihre Erkenntnisse nun weiter vertiefen und auch nach Wegen suchen, die Kohlenstofffasern günstiger und aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen.
Jim Winkler meint
Das wäre ja wirklich eine Weltneuheit. Wenn die Batterie in der Struktur des Fahrzeugs integriert ist. Das würde bedeuten, dass alle Fahrzeuge einfach effizienter genutzt werden können. Toll was die Wissenschaft so zu tage bringt.
Tom Vogt meint
Das hatte ich mich auch schon des öfteren gefragt, warum man die Karosserie mal nicht noch mit einbinden könnte in den Energiespeicherprozess. Vor allem weil es natürlich auch schützt aber unter anderem genutzt werden könnte. Da werden einige Materialwissenschaftler sicher gut Geld verdienen mit den Autofirmen.
Peter W meint
Wieder so eine Meldung die nicht viel sagt. Wenn die Karosserie dann ein oder 2 kWh speichern kann ist nicht viel erreicht. Forschung ist natürlich wichtig, sehr wichtig! Aber jede kleine Entdeckung zu feiern bringt auch nichts. Der Superkondensator sollte auch schon seit Jahren den Akku ersetzen.
Dass das mit dem Energiespeicher in der Karosserie nicht wirklich ernst genommen werden kann zeigt sich, wenn man darüber nachdenkt, dass da dann 400 Volt anliegen, und ein kleiner Crasch dann einen Kurzschluss verursacht???
Leotronik meint
Ist das eher ein Kondensator?
Landmark M3 vs. Sion meint
Batteriezellenforschung… hatten wir nicht gestern das Thema mit der Wunderbatterie. Hier zeigt sich wieder mal das noch sehr viel Raum für die Forschung offen steht, spannende Sache.
Paul meint
Kohlestofffasern als Verkleidung. Wie sieht es dann mit der Reichweite aus. Kommt das Fahrzeug dann über die 500 km. Sono-Motors benützt die Karosserie für die PV-Zellen und erreicht dabei im günstigsten Fall 30 km mehr.
Michael S. meint
Jetzt bringen Sie aber mehrere Themen durcheinander.
1. Kohlenstofffaserverbünde als strukturelle Batterien sind gleichzeitig tragendes Bauteil der Karosserie und Energiespeicher. Stellen Sie sich quasi die Karosserie vom i3 vor, nur dass diese ein wenig schwerer ist und gleichzeitig Strom speichern kann. Damit wird man den normalen Akku nicht ersetzen, aber da ein PKW ohnehin eine Karosserie braucht, erweitert man mit geringem Aufwand den Funktionsumfang der Karosserie.
2. Die Solarpaneele vom Sion sind außen auf die tragende Karosseriestruktur aufgebracht, hat also mit dem Inneren nichts zu tun.
alupo meint
Die Kombination von beiden in einem Auto wäre doch toll.
Die vermutliche Akkukapazität vom Sion sind 35 kWh, von der Karrosserie kämen vielleicht weitere 15 kWh dazu und oben drauf dann noch die Solarzellen für 5000 kostenlose Kilometer pro Jahr.
Wäre zu schön um wahr zu sein wenn es so etwas in wenigen Jahren zu kaufen gäbe.