Smart steigt 2020 in Deutschland und Westeuropa mit allen Modellen auf reinen Elektroantrieb um. In den USA, Kanada und Norwegen werden bereits seit 2017 nur noch Batterie-Smarts angeboten. Daniel Leskow, verantwortlich für das Marken- und Produktmanagement, hat in einem Interview über den Strategiewechsel und daraus entstehende Lieferengpässe gesprochen.
Die Elektroauto-Ausführung des Stadtflitzers ForTwo gehört zu den beliebtesten Stromern in Deutschland, die hohe Nachfrage führt seit Monaten zu langen Lieferzeiten. „Wir haben den Ansturm auf die elektrischen Fahrzeuge etwas zurückhaltender eingeschätzt, als er jetzt eingetreten ist“, erklärte Leskow im Gespräch mit OÖNachrichten. Er sehe das „positiv“, da es die Entscheidung bestätige, auf elektrische Antriebe umzustellen. „Die Einschränkung ist, dass wir jetzt nicht so schnell liefern können, wie wir gerne möchten.“
Die Produktion wird derzeit hochgefahren, versicherte Leskow – „und zwar richtig steil“. Die Elektro-Offensive fordere alle, „Produktion, Lieferanten, Zulieferer, Entwickler“. Der Smart-Manager betonte, dass die Fertigung von Verbrennern trotz der Lieferprobleme bei Elektroautos nicht verlängert wird. Die hohe Nachfrage zeige, „dass dies der richtige Weg ist“.
Der elektrische Smart ForTwo kann mit einer Ladung der Batterie maximal 160 Kilometer am Stück fahren. Bereits die Vorgänger-Technik ermöglichte 145 Kilometer. Die Reichweite ist laut Leskow für viele aber kein entscheidendes Kaufkriterium. „Wir befragen ja unsere Kunden, was die Kaufhemmnisse sind. Und da hat die Reichweite im Smart-Segment eine abnehmende Bedeutung“, sagte er. Wichtiger sei, dass das Gesamtpaket überzeuge – etwa mit Blick auf „die unzähligen Lademöglichkeiten sowie die einfache Bezahlung“.
Große Veränderungen an der Architektur der Smart-Stromer wird es bis auf weiters nicht geben. Leskow kündigte an, dass im nächsten Jahr ein Facelift anstehe, „bei dem das Design nachgeschärft wird“. Im Fokus stünde vorerst ein „massiver“ Ausbau des Serviceportfolios, etwa bei der geteilten Nutzung einzelner Fahrzeuge. „Das ist die Welt, an der wir arbeiten“, so Leskow. „Also nicht das Fahrzeug selbst, sondern das Ökosystem drumherum.“
Markus meint
Ich finde nicht das der Smart zu teuer ist. Ich habe selten ein Kleinstwagen gefahren, der so praktisch in der Stadt ist. Kein anderer Kleinstwagen bietet eine Crash-Sicherheit wie ein Smart. Und solche Entwicklungen bezahlt man natürlich mit. Ganz zu schweigen von den unzähligen Individualisierungsmöglichkeiten. Gibts auch nirgendswo anders in der Klasse. Wem das Auto dennoch zu teuer ist, kann ja so DACIA oder was kaufen. Viel Spaß damit.
Wenn ich morgens zur Arbeit fahre, sitzen in den Autos um mich herum, selten mehr als 1 Person und diese Autos sind fast immer deutlich größer.
Der Cw-Wert ist in der Stadt (und dafür ist der Smart gedacht) unerheblich, da könnte es auch eine fahrende Schrankwand sein.
Ja, besser wäre er würde mit einer Akkuladung 200km schaffen, noch besser wären 300 oder 400km. Aber wie viele andere Leute auch pendele ich jeden Tag ca. 40km und da reicht der Akku aus, auch im Winter. Dank Vorklimatisierung reicht bei mir die Reichweite von rund 95km locker aus.
Jürgen Kohl meint
Ich fahre selbst einen ED seit einem Jahr. Dass die Kunden mit der Reichweite zufrieden sind, ist falsch. Er kommt im Winter gerade mal 70 km weit. Und dann ist Frieren angesagt. Das Problem mit den Akkus ist, dass Daimler schlicht keine verfügbar hat. Kamenz produziert nur die 17,6 Kwh-Akkus. Ich gebe meinen jetzt vorzeitig zurück. So macht das keinen Sinn. Ich werde mir einen Nissan Leaf holen, bis endlich mein Tesla Model 3 geliefert wird. Und zu behaupten, dass es sooo unproblemtisch ist, zu laden, ist eine Unverschämtheit. Fast ein Jahr hat Daimler einen Schnelllader nicht liefern können und jetzt funktioniert der nicht vernünftig. Von der nicht funktionierenden App will ich gar nicht erst reden.
teslatom meint
Ich habe so einen Ed oder EQ Smart seit 2 Wochen.
Der Akku ist viel zu klein! Dummes Marketinggerede, die Leute wollen keinen großen Akku. Wo alle nach Reichweite rufen, ist solche Aussage fast eine Verhöhnung der Kunden.
Das Auto steht fast nur an der Ladestation, habe aber 22kW Bordlader gekauft, da ist er schnell nachgeladen. Bordlader ist Pflicht.
die nutzbare Reichweite im Stadt Land Betrieb ca 85km, Verbrauch ca 19kWh.
Der Tesla hat 23,5 kWh nach 30.000
Ab 100km/h braucht der große Tesla weniger Strom als der Smart, ab 130 sogar viel weniger.
Nur in der Stadt sind ca 15-16 kWh drin.
Fazit: Der Akku sollte 50-75% größer sein (23-28kWh) bei gleichem Preis oder im Premiumpaket ein größerer Akku, das geht heute locker, dann ist es ein super Stadtauto.????
Tomas meint
Ein smart ist ein reines Stadtauto und nicht einmal dafür gedacht auch nur kurzzeitig überland oder gar Autobahn zu fahren.
Zuhause rein setzen, 5-10km zur Arbeit oder einkaufen fahren und die selbe Strecke wieder zurück.
Dass ein Würfel keinen besonders guten CW Wert hat, sollte eigentlich jedem klar sein.
teslatom meint
Hallo Thomas,
es ging mir um den zu kleinen Akku, das könnte besser sein, und ohne Bordlader ist das Auto wertlos.
Und das ist mindestens Ignoranz am Kunden.
Das es kein Langstreckenfahrzeug ist, ist mir auch klar, dafür ist ja der Tesla da, hab mir schon was gedacht, bevor ich den Smart gekauft habe. Zusammen ein Top Team.
Dennoch hat Tesla elektrisch und natürlich beim CW Wert einen super Job gemacht.
Mercedes nicht, weil sie es nicht nötig haben, noch nicht.
150kW meint
„…noch nicht.“
Auch zukünftig wird bei so einem kleinen Stadt-Auto kein super CW Wert das Ziel der Entwicklung sein.
„Wo alle nach Reichweite rufen, ist solche Aussage fast eine Verhöhnung der Kunden.“
Das relativiert sich schnell wenn man das Preisschild der Reichweite sieht.
Und wenn es um eine statistische Auswertung geht, würde ich eher Daimler glauben als Kommentaren unter Artikeln im Internet.
Peter W. meint
Nein. 2020 zählt jedes Fzg unter 50g/km doppelt mit 0 g. Also 1 Fzg mit 150 g/km plus 2 mal 0 g macht 150 g geteilt durch 3 Fzge = 50 g Flottenverbrauch.
2021 zählt dann jedes Fzg unter 50 g 1,7 fach mit7 0, 2022 1,3 fach und 2023 dann 1:1. Also im Beispiel 150 geteilt durch 2,7 = 55 g ….
Zusätzlich werden 2020 nur 95% der Fzge in den Flottenverbrauch einbezogen. Man kann also die 5% Fzge die am meisten ausstoßen weg lassen.
Also eigentlich alles ganz easy. Es zählt auch nicht der WLTP, sondern der aus dem WLTP herunter gerechnete NEFZ-Wert. Der NEFZ wird also nicht ermittelt sondern berechnet.
Peter W. meint
Achtung Tippfehler. Die 7 hinter mit7 muss weg
nilsbär meint
Und diese Berechnungsmethode hat sich nicht die EU ausgedacht, sondern angeblich der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA). Tja.
Peter W. meint
Genau, und wenn sie jetzt damit nicht klar kommen kann man ihnen nicht mehr helfen.
Ducktales meint
hier mal die Zahlen für die krasse Nachfrage und die überschaubare Steigerung:
Quelle: https://www.goingelectric.de/zulassungszahlen/smart-forfour-electric-drive/2018/
so kann sich jede*r selbst ein Urteil bilden, wie groß die Nachfrage/Auslieferung ist.
Neuzulassungen smart forfour electric drive für 2018
Januar: 173, 6,26 % Marktanteil*
Februar: 253, 9,94 % Marktanteil*
März: 457, 12,05 % Marktanteil*
April: 175, 5,52 % Marktanteil*
Mai: 201, 8,70 % Marktanteil*
Juni: 310, 11,69 % Marktanteil*
Juli: 116, 4,59 % Marktanteil*
August: 169, 6,88 % Marktanteil*
September: 74, 3,14 % Marktanteil*
Mit 457 Fahrzeugen war der März der Monat mit den meisten Neuzulassungen für den smart forfour electric drive in 2018
D.R meint
Alle 100Km und kein Stromanschluss.Oder es ist strom da(Kostet € 15,-Telekom Telefonzelle,fast 2 std warten)wie lange brauche ich für 1.550Km (Kroatien?)Mit CDI Diesel für €48,- 1.600Km Mit strom €240,- 1.600Km Die Verdienen sich damit eine Goldene Nase
randomhuman meint
Ich glaube nicht, dass der Smart das gewählte Auto für einen Kroatienurlaub ist. Selbst mit dem Verbrenner Smart fährt man nicht so weit. Es ist ein absolutes Stadt und Überland Auto. Der Vergleich hinkt also. Der Tesla eignet sich da besser für den Urlaub allein schon wegen der Kofferrraumgröße.
Jörg2 meint
Wird eigentlich bei der Flotten-CO2-Schönrechnerei Stück gegen Stück gerechnet?
Also: 1x kleiner eSmart „rettet“ 1x Verbrenner-Groß-SUV?
Peter W meint
Vor wenigen Tagen geisterte noch die Abwicklung von Smart durchs Netz. Daimler braucht den E-Smart, weil sie derzeit keine Alternative haben um den Flottenverbrauch auf 95 Gramm zu bekommen.
Vielleicht war aber auch nur der Verbrenner-Smart gemeint, denn den wird es tatsächlich bald nicht mehr geben.
Gunnar meint
“und zwar richtig steil”
Mensch, das ist ja mal ne richtig konkrete Ausage.
Swissli meint
Somit wird der Smart das, was N. Hayek am Anfang vorgesehen hat: ein umweltfreundlicher Stadtflitzer.
Leider verfolgt Smart die Premiumstrategie von Mercedes mit entsprechender Preisen.
Dasselbe Autokonzept ohne Premiummarke würde sich bestens verkaufen als Stadtauto oder Zweitauto… ein Dacia E-Smart.
xordinary meint
Klasse Kommentar!
tschonwehn meint
Das meinst auch nur du.
Wännä meint
Nö
Marco meint
Es verkauft sich doch auch zum hohen Preis bestens, so dass man mit der Produktion kaum nach kommt. Warum sollte man dann mit dem Preis runter?
Gunnar meint
Wenn ich gefühlt ne Jahresproduktion von 10 Stück habe, komme ich auch mit er Produktion kaum nach, wenn 20 Kunden das Ding haben wollen.
So ähnlich läufts leider bei Smart.
Chris meint
Nein tut es absolut nicht.
Swissli meint
Mir ist klar, dass Daimler den Preis kaum senken wird (Premiumsegment, keine Mitbewerber). Finde es einfach schade, dass aus der einstigen Idee des Hayekschen Smart-Autos, via VW und dann Daimler, nichts geworden ist. Ein anderer Hersteller abseits vom Premiumsegment könnte den 2-Sitzer Markt richtig aufmischen.
Hier noch die ursprüngliche Vision des Smart von Hayek (1994!):
„Swatch-Mobil: Klein, umweltfreundlich, günstig. Neben seinen Plastik-Uhren träumte Hayek vom Bau eines pfiffigen, zweisitzigen Stadtflitzers. Das kleine Auto sollte sein wie eine Swatch-Uhr: Kostengünstig, bunt und aus wenigen Bauteilen gefertigt. Und es sollte umweltfreundlich sein. Ein Elektro- oder Hybridantrieb war in den Überlegungen daher ein Muss.“
So ein Auto hätten auch heute viele sehr gern… mit Daimler leider nie realisierbar.
Chris meint
Und es ist jetzt Daimlers Fehler, dass sie im Premiumsegment agieren? Was ist denn das für ein Vorwurf?
Im Übrigen ist wirklich fraglich, ob so ein Auto heute viele gern hätten. Der Smart ist ja nicht nur wegen der groben Rahmenbedingungen so beliebt denn kleine Autos gibt es neben dem Smart durchaus auch in billig.
Wilf meint
der e-Go-Life wird (hoffentlich) der Hayek Smart werden
Kalocube meint
Meines Wissens arbeitet Dacia doch bereits an einem bezahlbaren E-Mobil mit dem bewährten Renault BEV-Know How. Bleibt nur die Frage, wann es endlich auf den Markt kommt!
Swissli meint
Schon? Wirklich ein 2-Sitzer wie Smart?
Porsche 911 meint
Angesichts der Lieferprobleme gehe ich nicht von einem schlechten Konzept aus, bei einer Low Price Strategie wäre die Situation noch angespannter.
andi_nün meint
Welche Lieferprobleme? Beim Smart gibts keine Lieferprobleme, es wird einfach bewusst wenig produziert.
Daimler hat mit Smart IMMER Geld verloren und wird es auch mit den e-Smarts weiter tun. Dafür hat man einen „niedrigen“ Flottenverbrauch und kann die starkt gewinnträchtigen GLC und GLE in guten Stückzahlen produzieren.
Ich bin dennoch sehr froh, dass es in Zukunft nur noch e-Smarts gibt, schöne Sache!!! Das MindSet ändert sich.
Ralf meint
Interessant wäre es, zu wissen, wieviel nach der Belieferung der firmeneigenen car sharing services überhaupt noch für den Normalkunden übrigbleibt…..
Und das Ganze mit unterdurchschnittlicher Reichweite, fehlendem Schnelllader und überhöhten Preisen – so viel kann das wirklich nicht sein.
Dann sind auch die angeblich so langen Lieferzeiten erklärbar.
CZ meint
Ein Stadtauto bzw. Zweitauto ist vom Konzept her schon Premium.
Dacia hingegen baut günstige Autos, die universell einsetzbar sind.