Wie die Konkurrenz hat auch BMW angekündigt, in den kommenden Jahren neue Elektroautos mit deutlich mehr Reichweite auf den Markt zu bringen. Entwicklungschef Klaus Fröhlich kann dem Wettbewerb um immer mehr E-Kilometer pro Ladung und möglichst schnelle Ladezeiten aber nichts abgewinnen.
„Wir erleben hier gerade ein ‚Kirschkernweitspucken‘. Vergessen Sie das“, sagte er der Autogazette. Er argumentierte, dass auch Elektroautos mit großer, entsprechend kostspieliger Batterie „im Schnitt nur 1,1 Personen durch die Gegend fahren“. Dies sei „energetisch unsinnig“. Eine möglichst große Reichweite halte er daher nicht für ein Qualitätsmerkmal.
„Mit geht es primär um die Elektromobilität im urbanen und suburbanen Bereich“, erklärte Fröhlich. Er kündigte an, dass BMW seine Elektroautos daher zukünftig mit mindestens zwei Batteriegrößen für unterschiedliche Reichweiten anbieten werde. Der Kunde könne dann entscheiden, ob er einen größeren, aber auch teureren Energiespeicher kaufen will.
BMWs Chefentwickler glaubt nicht, dass die Kosten für Batterien in absehbarer Zeit deutlich sinken werden. Der bayerische Autobauer stelle fest, dass die Zellhersteller angesichts der steigenden Nachfrage schon heute höhere Preise durchsetzen wollen. So habe sich etwa der Preis für das Element Lithium innerhalb der letzten drei Jahre fast verdoppelt.
Der Markt für Elektroauto-Batteriezellen wird derzeit von asiatischen Unternehmen dominiert. BMW unterstützt laut Fröhlich eine lokale Fertigung, diese müsse aber nicht unbedingt durch eine deutsche Firma erfolgen. Er verwies auf die geplante Fabrik des chinesischen Batteriezellfertigers CATL, aus der BMW ab 2021 als „Leitkunde“ Zellen im Wert von 1,5 Milliarden Euro beziehen wird. Mit dem schwedischen Startup Northvolt und dem belgischen Recyclingkonzern Umicore bestünden weitere in Europa konzentrierte Partnerschaften für die Produktion und Wiederverwertung von Zellen.
aleman meint
Ich glaube, das auf dem Land bzw. bei Leuten mit Wohneigentum auch überproportional viele Autos vorhanden sind. Bei vielen stehen genauso viele Autos auf dem Hof wie dort Führerscheininhaber wohnen und die fahren dann morgens auch alle mit verschiedenem Ziel davon. Aber es könnte auch schon ein Aufwand sein, vier bis fünf Autos über Nacht nachzuladen.
Michael S. meint
Schön, dass man bei BMW endlich erkannt hat, dass man ausschließlich „energetisch unsinnige“ Produkte im Portfolio hat.
Und es ist auch wirklich albern, die Akkukosten von einem Material, von dem gerade einmal 10 kg im Fahrzeug verbaut sind, abhängig zu machen. Das ist doch wieder gezielte Desinformation.
Joerg Deutering meint
BMW will Zellen im Wert von 1,5 Milliarden Euro kaufen?
Das reicht doch gerade mal für die Jahresproduktion an Model 3 im Jahr 2019 (ca. 150-200 Tausend Fahrzeuge).
Der Invest in Zahlen klingt toll – aber ich hatte schon gehofft, dass BMW etwas mehr Fahrzeuge produzieren will, als nur doppelt soviel wie vom i3..
150kW meint
„BMW will Zellen im Wert von 1,5 Milliarden Euro kaufen?“
BMW will Zellen im Wert von 1,5 Milliarden Euro BEI CATL kaufen. Das schließt Verträge mit anderen Herstellern nicht aus.
alupo meint
Als Productmanager bei einem Autohersteller würde ich es auch absolut klasse finden, wenn ich meine hohen Preise auf ein allgemein akzeptiertes Hochpreisprodukt eines Vorlieferanten schieben könnte, ist doch absolut genial.
Dass Sono Motors keine so guten Akku-Preise bekommt ist für mich gut nachvollziehbar mit „Newcomer“ und „geringen Stückzahlen“. Aber BMW spielt doch hoffentlich in einer ganz anderen Liga, zumindest dachte ich das bisher.
nilsbär meint
Ich glaube, nicht mal VW spielt in einer anderen Liga. Stark steigende Nachfrage nach Batteriezellen trifft auf nur 3 große Anbieter. Würde mich nicht wundern, wenn die bereits ein Kartell gebildet haben. Da kann Diess großspurig erzählen, dass VW nur die besten und billigsten Zellen kauft. Darüber lachen sich die Vorstände von CATL, LG Chem und Samsung SDI schlapp.
150kW meint
Die Chinesen bilden ein Kartell mit den Koreanern? Träum weiter.
nilsbär meint
Und du glaubst, die werden sich gegenseitig unterbieten, um VW, BMW und Co. ohne Gewinn beliefern zu dürfen? Träum weiter.
Jörg2 meint
@150kW
Schau Dir die OPEC an. Das sind nicht wirklich gute Freunde. Nur das gemeinsame wirtschaftliche Interesse vereinigt sie.
Was bei der OPEC auf politischer Ebene geht, geht auf unpolitischer Konzernebene erst recht.
Der „Zellen-Markt“ wird lange ein Verkäufermarkt sein (s. OPEC)
Andreas meint
Schon lustig. Was wurde alles in die deutsche Medien von Seiten der Autoindustrie hinsichtlich mangelnder Alltagstauglichkeit von Stromer gebasht. Das Kirschkernspuken wurde so von der dt. Autoindustrie erzeugt und die „Reichweitenangst“ geschürt. Man würde ganz plötzlich irgendwo ohne Strom liegenbleiben, blablabla.
Und jetzt fordern Herr Fröhlich eine neue Vernunft, weil leider die dt. Hersteller sich bei den asiatischen Lieferanten hintenanstellen müssen und keine größeren Akkumengen bekommen.
Das ist alles so unredlich.
Andreas_Nün meint
Geil, geil, geil. Oh welch Einsichten.
Danke BMW, ihr seit richtig unterwegs. EVs werden auch Deutschland in den nächsten Jahrenüberrollen.
Peter W meint
Es macht keinen Sinn auf so einen Quatsch zu antworten. Wenn man bestimmte Dinge nicht auf die Reihe bringt redet man sich damit raus, dass das eh keiner braucht.
Wie war das nochmal bei Kodak?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Klar werden die Kosten für Batterien für die VDA-Schnarchkatzen nicht sinken; wenn man sich zu fein ist, den steinigen Weg von Tesla mit Panasonic zu gehen, wird man am Ende keine Kostenvorteile vorweisen können. Sehr bedauerlich, aber der Automobilsektor ist nun mal kein Streichelzoo.
„Er argumentierte, dass auch Elektroautos mit großer, entsprechend kostspieliger Batterie “im Schnitt nur 1,1 Personen durch die Gegend fahren”. Dies sei “energetisch unsinnig”. Aber mit einem V12 oder V8 oder einem 6-Zylinder durch die Gegend zu brettern, mit im Schnitt 100 kg Mensch, ist energetisch wohl eine Höchstleistung?
Ich glaube, dass sich letztendlich die 60 kWh-Batterie als Standard bei Mittelklasse-Autos durchsetzen wird.
Peter W meint
… bis es Akkus mit einer kWh pro kg für 20 Euro gibt.
Gerhard Rothmeier meint
Hallo,
das ist der absolute beste Text den ich seit langem gelesen habe.
Besser kann man es nicht formulieren.
Sie sind mein Held!
In so einer kurzen Antwort so viel Wahrheit und Realität zu packen ist einfach nur geil.
Würde sie gerne mal persönlich kennenlernen.
Schöne Zeit wünsche ich.
Viele Grüße
Rothmeier
Jörg2 meint
„… 60 kWh … als Standard …“
Das mag für die nächsten 5 (?) Jahre vielleicht so sein. Die jetzigen Batteriegrößen sind ja mehreren Faktoren geschuldet: Volumen (Zellchemie), Preis, Nutzeranforderung.
Preis und Volumen werden sinken.
Die Extrem-Nutzeranforderung ist eigentlich „das Fahrzeug wird vollgeladen ausgeliefert und muss über die Lebenszeit nie mehr geladen werden“.
In Summe wird sich also (so meine Meinung) die Batteriekapazität immer weiter erhöhen. Wir stehen hier SEHR am Anfang der Entwicklung.
El Commandante meint
Immer wird das Lithium als Preisargument herangezogen… bei derzeit ca. (maximal) 10 Kilo Lithium(-carbonat) (?, korrigiert mich) in einer Autobatterie und bei aktuell (korrigiert mich erneut) ca. 15000 (?) Dollar pro Tonne, komme ich auf ca. 150 Dollar für die 10 Kilo… also das entbehrt doch jeglicher Veranlassung zu behaupten, das (u.a.) Lithium sei an den Preisen Schuld… nein, die Zellhersteller zocken euch (Autohersteller) nur ab…
El Commandante meint
Bzw. wer kann sagen, wieviel „Roh“-Lithium man zur Herstellung des später in der Zelle verwendeten Lithiums benötigt? Dieser Faktor könnte natürlich noch einigen Einfluss haben.
Utx meint
Li2CO3 besteht zu 18,8 % aus Lithium. https://www.webqc.org/molecular-weight-of-Li2CO3.html
Für eine kWh Akkukapazität werden ca. 100 g Lithium benötigt, also ca. 500 g Lithiumcarbonat.
Lithiumcarbonat kostet z.Z. ca. 15.000 $ pro t.
Der Rohstoffpreis für das Lithium in einem 100 kWh-Akku liegt also dementsprechend bei ca. 750 $.
El Commandante meint
Nach schneller Recherche:
Für eine 5KWh-Batterie kann man anscheinend rund 7,5 Kg Lithiumcarbonat ansetzen. Das macht bei einer 100 KWh-Batterie ca. 2000 Euro Lithiumcarbonat… okay, das wäre schon nicht ganz unerheblich…
alupo meint
In Teslas altem 70kWh Akku sollen 63 kg Lithium enthalten sein (Quelle: http://www.electrek.co)
Ich vermute, dass dabei die Masse bereits in Lithiummetall umgerechnet wurde. Das Lithium wird ja als Salz verwendet (bei Tesla als LiNiCoAlO2, die anderen Hersteller verwenden eine völlig andere Zellchemie), ist ja kein Feststoffakku ;-).
Utx meint
Unter Deinem Link findt sich folgendes:
„[…] a 70 kWh battery uses 63 kilograms of lithium carbonate equivalent (LCE).“
Die Masse wurde also nicht in Lithiummetall umgerechnet. Als Lithiummetall umgerechnet wären das 11,8 kg.
Swissli meint
Und Kobalt hat sich seit anfangs Jahr auch wieder halbiert.
Schweinezyklus gibts nicht nur bei Rohstoffen – könnte mir die „commodity“ Zelle auch in solchen Zyklen gut vorstellen. So ähnlich wie bei Festplatten/SSD/Speicher Tagespreise mit hohem Wettbewerb.
McGybrush meint
Alle Argumente rund um‘s Kirschkernweitspucken treffen auch für dem M1, M2, M3, M4, M5, M6, 550i, 760Li, 550Xd Performance und und und zu.
Da fahren sicher auch nicht mehr als 1,1 Person pro Auto mit täglich zur Arbeit. Das sind schöne Autos. Das Sind aber 100kWh Elektroautos auch. Nur das die Elektroautos von der breiten Masse ersehnt werden und Sport 6-12 Zylinder nur eine kleine Käufergruppe anspricht. Für diese kleine Gruppe scheint man sehr viel kostspieligen Aufwand zu betreiben. Für den Rest scheint man das nicht zu wollen.
Daraus schliesse ich das man nicht will. Nicht weil es nicht geht. Denn die Nachfrage ist da. Selten das Hersteller den Luxus nach einer Nachfrage haben. Sonst ist es eher umgekehrt das man die Nachfrage mit Werbung erzeugen will. Und diese Nachfrage nicht zu bedienen ist der Untergang.
Sebastian meint
Hm. Dass die Reichweite nicht so wichtig ist, hört man ja momentan von vielen Herstellern auch wenn man vor gar nicht allzu langer Zeit geprahlt hat, dass man Tesla in Sachen Reichweite schlagen wird (natürlich auch in den anderen Werten). Werden wir gerade darauf vorbereitet, dass unsere Hersteller keine großen Batterien verbauen können weil sie evtl. nicht genug Zellen bekommen und schon gar nicht zu einem Preis mit dem man konkurrenzfähige Autos bauen kann? Aber nein, hier wurde definitiv nichts verschlafen von den deutschen Premiumherstellern.
Mr Moe meint
Ja klingt schwer danach.
Maximilian meint
Man könnte meinen Hr. Fröhlich ist nicht Entwicklungschef sondern Medienbetreuer, so viele Statements, wie der raus haut. Das ist die gefühlte 4. Meldung in 3 Tagen. Der Mann scheint nicht ausgelastet.
Hans Meier meint
Er argumentierte, dass auch Elektroautos mit großer, entsprechend kostspieliger Batterie “im Schnitt nur 1,1 Personen durch die Gegend fahren”. Dies sei “energetisch unsinnig”. Eine möglichst große Reichweite halte er daher nicht für ein Qualitätsmerkmal.
Aber BMW SUV X Serie ist dann mal wieder was ganz anderes als “energetisch unsinnig”. :D Stellt euch dem Wettbewerb oder hdK.
Dieselfahrer meint
Die stellen sich schon dem Wettbewerb – bleibt ihnen ja auch gar nichts üblich. Das hdK passt hier besser auf die Foristen, die noch nie ein Auto auf den Markt gebracht haben.
nilsbär meint
Also auch auf dich:-)
Andy meint
Was für ein Gesülze. Was er wirklich meint, ist der fachliche und wirtschaftliche Offenbarungseid. Weil BMW und Co. es nicht besser hinkriegen, wird plötzlich mit Vernunft argumentiert. Dann sollen sie doch erstmal gleich den neuen SUVKlotz X8 wieder einstampfen…
Bislang war doch das Kredo der Hersteller immer mehr PS, Größer, Schneller, Bequemer.
Mit E-Mobilität muss es dann genauso sein. Mehr Akkukapazität, weniger Stromverbrauch, Größere Reichweite…
Wie will man denn sonst seine Premiumpreise rechtfertigen?
Wie entsetzlich einfältig sind die Entscheider immer noch!
Der Kunde entscheidet was er kauft und braucht und nicht der Hersteller..
Remo meint
Wir erleben gerade ein Kirschkernweitspucken…??
Ich dachte, dass dies normaler Konkurrenzkampf sei. Will man Autos verkaufen, sollte man sich an dem orientieren, was die Kunden wollen. Wenn die Akkus schon nicht mehr wachsen, bei ca. 100KWH scheint ja erst einmal Schluss zu sein, dann müssen die Ladegeschwindigkeiten steigen. Das ist doch einfach technischer Fortschritt. Darin war Deutschland mal recht gut. Heute heißt es aber von BMW, „nee, am technischen Fortschritt beteiligen wir uns nicht… Das mit dem Fortschritt und dem Konkurrenzkampf ist nicht so unser Ding..“ hä???
Jörg2 meint
Ja, Werbeaussagen, die inhaltlich darauf abzielen, den/die Mitbewerber madig zu machen („Kirschkernweitspuken“) beschädigen immer einen selbst und lassen vermuten, dass keine überragenden Positivfakten zu einem selbst vorliegen.
Sebastian meint
Keine überragenden Positivfakten? Hey, der neue 3er BMW hat einen Schwerpunkt, der 1 cm – in Worten: einen Zentimeter – niedriger ist als beim alten 3er. Wenn das kein Grund zum Kaufen ist! 1 cm! Man gebe sich das mal!
Gut, hätten sie ein BEV gebaut in Skateboardarchitektur dann wäre der Schwerpunkt gleich 15 cm tiefer. Und was wäre passiert wenn er beim neuen 3er gleich oder gar höher wäre als beim alten? Man hätte es einfach nicht erwähnt.
Jörg2 meint
Ich hatte vor kurzer Zeit das „Glück“ (ganz zufällig), ein Treffen von BMW-Freunden erleben zu müssen. Ich hab dort ein (für mich) neues Wort gelernt: „Autolimbo“. Diese Zielgruppe kniet nieder vor diesem 1cm-Erfolg von BMW.
(Der Sieger war übrigends einer, dessen 3 Freunde (so wie er) stark adipös waren. Wohl eine „Biotieferlegung“.)
;-))
Chris meint
Und 200 KG schwerer, wie bspw. das Model 3. Was ein Erfolg. Dann lieber nur 1 cm weniger und dafür weniger Gewicht als der Vorgänger. Weiß jetzt nicht, was daran so toll sein soll mit noch mehr Gewicht durch die Gegend zu fahren.
Jörg2 meint
Das mit dem Gewicht bei eAutos ist wohl verbrauchsseitig nicht so wichtig. Je höher die Effizienz des Antriebes (und der Rückgewinnung) umso weniger fallen die Mehr-kg bei Akkuvergrößerung (Achtung: Wortspiel) in’s Gewicht.
Chris meint
Dafür aber im Bremsverhalten und Kurvendynamik. Der 3er gilt noch immer als sportliches Auto. Und Übergewicht trägt in den Kurven nach außen und beim Anbremsen nach vorn und beim Beschleunigen hält es fest. Physik lässt sich auch durch Strom nicht überlisten.
„Das mit dem Gewicht bei eAutos ist wohl verbrauchsseitig nicht so wichtig“
ABER es ist wichtig. ;)
Jörg2 meint
@Chris
Ok! Wenn man Rennen fahren will ….
Beim Bremsen geht das Gewicht über die Rekuperation aber wieder schön in den Akku.
Chris meint
@Jörg2
Nein, wenn man sportlich fahren will, dazu muss man keine Rennen fahren.
Beim Bremsen geht das Gewicht nicht zurück in den Akku sondern in die Bremsscheiben. Wenn ich sportlich fahre, dann lasse ich das Auto nicht ausrollen.
Bei Notbremsungen ist es ebenfalls von Nachteil, viel Schwungmasse mit sich zu tragen.
Die Regel gilt nach wie vor, IMMER, Gewicht ist böse.
Jörg2 meint
Der eine fährt so, der andere fährt so …
Ich muss meine Bremsscheiben eher rostfrei bremsen.
Chris meint
Maybe, aber sich über BMW lustig zu machen, die noch am letzten CM rumfeilen und auf die Skateboardarchitektur wie beim übergewichtigen Tesla zu verweisen, bei denen dahingehend überhaupt nichts stimmt, ist schon ziemlich absurd.
Jörg2 meint
„… energetisch unsinng …“
Dann gibt es ab sofort aus dem Hause BMW nur noch leichte Kleinwagen mit Drosselung auf 120 km/h?
Blackampdriver meint
Solange potentielle Kunden nicht mit gängigen Zahlungsmitteln wie EC / oder Kreditkarte überall laden können, ist es völlig unwichtig, wie groß die Batterien sind..Was nützt das schnellste Pferd im Stall wenn kein Futter vorhanden ist ?
remo meint
+1
Sebastian meint
Meine Steckdose hat immer Futter. Einen Schnelllader brauche ich 2x im Jahr für die Hin- und Rückreise in den Urlaub. Nicht jeder fährt jeden Tag deutlich über 400 km. Alle anderen können jetzt schon Autos kaufen, die diese Reichweite bieten (naja, vielleicht mit etwas Wartezeit) und fahren jeden Tag mit vollem Akku los. Die Ladeinfrastruktur ist wichtig aber meiner Meinung nach nur für recht wenige Leute. Und die müssen halt evtl. etwas länger einen Verbrenner nutzen. Wobei mit Tesla und den Superchargern alles da ist.
Remo meint
@Sebastian, ich glaube, dass es genau anders herum ist. Die Masse der Menschen lebt ja in den Städten und dort sind Garagenstellplätze eher Mangelwahre. Daher ist die leicht zugängliche Ladeinfrastruktur für viele essentiell.
Gunnar meint
@Remo: Was ist für dich die Masse?
Laut Statista gab es in Dt. Ende 2017 15,75 Mio Einfamilienhäuser, das entspricht circa 38% aller Haushalte.
Die allermeisten von denen werden eine Einzelgarage oder Carport oder Stellplatz auf privatem Grundstück haben.
Also gibt es schon eine Menge Leute, die leicht an ihrem Stromanschluss laden können.
Mr Moe meint
Das primäre Problem hier ist, dass nur ein Bruchteil der Auto fahrenden Bevölkerung über den Luxus einer „zu Hause laden Möglichkeit“ verfügt und auch in mittlerer bis ferner Zukunft wohl nicht verfügen wird.
Dies gilt insbesondere für die Stadtmenschen. Ich als Landei, das zur Miete wohnt, habe ebenfalls das „Problem“, dass ich zwar einen überdachten Stellplatz und entsprechenden Platz verfüge, mich jedoch mit Vermieter und Co seit Längerem darüber Zoffe ob/wann/wie ich dort eine Wallbox montiert bekomme.
Die angesprochene „zu Hause laden“ Lösung gilt leider in der Praxis meist nur für Wohneigentumbesitzer und auch dann eher für die, die ein ganes Haus ihr eigenen nennen können. Wer „nur“ eine Wohnung in einem Mehrparteien Haus besitzt hat mit unter die gleichen Probleme wie die Mieter….
Ich kann nur inständig hoffen, dass sich hier SEHR SCHNELL rechtlich etwas tun wird und man ein „Anrecht“ bekommt auf eigene Kosten sich entsprechende Ladepunkte zu ermöglichen ohne, dass da jemand ein Veto einlegen kann. Bis dahin bleibt es leider das Privileg weniger :(.
Mr Moe meint
Ergänzung:
ich habe es sogar schon mit dem Argument versucht, dass dies mittelfristig den Wert der Immobilie steigern wird, da in ein paar Jahren wenn ich mal ausziehe die Nachmieter wahrscheinlich bevorzugt nach Wohnungen MIT eLademöglichkeit suchen werden unter der Annahme, dass sich die eAutos nun recht schnell immer weiter verbreiten….. Will der Vermieter aber leider nichts von wissen.
Zumal wir hier jetzt nicht von riesigen Investitionssummen für eine Wallbox + Anschluss mit eigenem Zähler sprechen würden (und ich angeboten hatte die Kosten zu übernehmen…).
Gunnar meint
Auch für dich gerne nochmal:
Circa 38% aller Haushalte in Deutschland sind Einfamilienhäuser. Also nix Bruchteil.
Andreas_Nün meint
Nachdem in Deutschland den niedrigsten Anteil an Eigentum in Europa hat, wird das ganze ein exklusives Deutschland-Problem bleiben.
Aber selbst in Deutschland haben über 50% aller privaten PKWs einen eigenen Stellplatz. Von wegen „Bruchteil“.
Chris meint
„Nachdem in Deutschland den niedrigsten Anteil an Eigentum in Europa hat, wird das ganze ein exklusives Deutschland-Problem bleiben.“
*seufz* so ein Geschwätz. Das Eigentum hat keine Aussagekraft über das Vorhandensein eines geeigneten Stellplatzes.
„Aber selbst in Deutschland haben über 50% aller privaten PKWs einen eigenen Stellplatz. Von wegen “Bruchteil”.“
Badumtssss….schon allein 50% muss einen stutzig machen, aber spätestens bei „privaten PKWs“ muss man laut auflachen. Da wird nämlich mal eben der erhebliche Anteil an nicht privaten Fahrzeugen unterschlagen, die auch gern am Straßenrand stehen ;)