Nordrhein-Westfalen erweitert sein Förderprogramm für die Elektromobilität: Unternehmen erhalten beim Kauf eines Stromers im Rahmen des Programms „Emissionsarme Mobilität“ ab Februar 2019 vom Land eine Prämie von bis zu 8000 Euro.
Konkret profitieren nordrhein-westfälische Unternehmen von 4000 Euro beim Erwerb eines Elektroautos, die zusätzlich zum „Umweltbonus“ des Bundes in Höhe von 4000 Euro gezahlt werden. Beim Kauf von elektrischen Nutzfahrzeugen von 2,3 bis 7,5 Tonnen gibt es 8000 Euro. Wer einen Elektro-Transporter bis 4,25 Tonnen erwirbt, kann zusammen mit dem Umweltbonus des Bundes sogar Fördergelder in Höhe von 12.000 Euro beantragen.
„Neben der Energiewirtschaft muss auch der Sektor Mobilität einen Beitrag zur Treibhausgasminderung leisten, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. Deshalb wollen wir Gewerbetreibende für einen Umstieg auf elektrische Antriebe gewinnen“, so Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart. „Ganz gleich ob kleiner Handwerksbetrieb, Liefer- oder Pflegedienst oder großer Flottenbetreiber: Alle können das neue Angebot nutzen und unser Land zum Vorreiter einer emissionsarmen und innovativen Mobilität machen.“
Nordrhein-Westfalen hat sein Fördervolumen für die E-Mobilität in diesem jahr auf 40 Millionen Euro verdoppelt. Zusätzlich zu den Kaufprämien bietet das Land weitere Anreize für einen Umstieg. So können sich Gewerbetreibende den nach Abzug der Förderungen von Land und Bund verbleibenden Kaufpreis bei guter Bonität zinslos von der NRW.Bank finanzieren lassen. Darüber hinaus gibt es Fördergelder für den Aufbau von Lademöglichkeiten, den Kauf von E-Lastenfahrrädern und die Nutzung von Umsetzungsberatungen.
Sven Neuhaus meint
Zunächst einmal: Begrüssenswert! Mehr davon!
Ich frage mich aber ob es so sinnvoll ist das an das Gewicht des Fahrzeugszu koppeln. Schließlich spart es auch Energie bzw entlastet die Umwelt wenn weniger Tonnen durch die Gegend bewegt werden.
Stichwort L7e, Cargobikes etc.
D. Koll meint
Die Kopplung an das Gewicht des Fahrzeuges macht Sinn. Schließlich werden die betreffenden Autos fast nur in NRW hergestellt (Streetscooter, Ford). In anderen Bundesländern habe ich noch kein Hersteller gefunden. Der Master von Renault ist ohnehin so teuer, das er nicht Frage kommt. Die kleineren Elektrofahrzeuge für Handwerker kommen fast alle auch dem Ausland, daher werden die offensichtlich nicht gefördert. …. das macht aus NRW Sicht Sinn.
Railfriend meint
Die Förderung der E-Mobilität darf man auch an kosteneffizienteren Klimaschutzmaßnahmen messen:
„Das striktere Tempo 120 würde laut Umweltbundesamt jährlich etwa drei Millionen Tonnen des Treibhausgases einsparen, eine Reduktion um immerhin rund neun Prozent, bezogen auf die Emissionen auf den Autobahnen.“ (Klimareporter)
Diese Emissionseinsparung bringen ebenso neun Prozent E-Autos (ca.4 Mio BEV) anstelle von Verbrennern, sofern diese mit klimaneutralem Strom fahren. Aktuell fahren zwei Prozent E-Autos, und diese mit Strommix, bringen daher weit unter zwei Prozent Klimaentlastung.
Fazit: Das Tempolimit wäre so klimaentlastend wie rund 4 Mio klimaneutrale E-Autos, nur wesentlich kosteneffizienter.
Norman Kromp meint
Interessant wäre was ich mir davon kaufen soll? Es gibt kaum E-Transporter oder nen Renault Master für 70.000€, als Diesel für 30.000€ zu haben-super.
Ich würde gerne (für Handwerksbetrieb) einen E-Transporter kaufen da Reichweite und Ladezeiten nicht so wichtig sind aber es gibt nix.
Michael meint
Hallo,
dazu kann ich folgenden Podcast empfehlen:
https://electrify-bw.de/electrify-bw-der-podcast-35-wir-backen-uns-einen-elektrotransporter/
Auf jedem Fall man reinhören, das hört sich evtl. Nach einer Lösung für Ihr „Problem“ an.
Andreas meint
Gilt doch sicherlich auch für Gebrauchtwagen, oder?
Michael Ohlhorst meint
Ohne so etwas als Neiddebatte abtun zu wollen, hat die Umwelt weit mehr davon wenn ein Handwerker seine 200km am Tag elektrisch fährt als wenn ein Privatmensch seinen Arbeitsweg statt mit dem ÖPNV lieber mit dem E-Auto fährt.
Daher finde ich setzten hohe Anreize für Gewerbetreibende sicher andere Zeichen.
Düsentrieb meint
Ich fahre als Privatmensch täglich ca. 200 km zur Arbeit, natürlich elektrisch.
Stocki meint
Free SuC?
Daniel S meint
Ein tolles Förderpaket! Hoffentlich nutzen das viele Unternehmen.
JürgenV meint
Das finde ich auch. Ich frage mich nur warum es bei Unternehmen die bis zu dreifache Förderhöhe gibt. Und weil das noch nicht reicht, können die Beratung abgesetzt und einzinnsloser Kredit für die restliche Kaufsumme beantragt werden.
Wie gesagt, die Idee finde ich gut, aber es kann nicht sein das die eine Gruppe (Privatleute) eventuell nur bis zum Sommer bedacht werden und andere bekommen das dreifache oben drauf.
Swissli meint
Wie schon gesagt: Förderungen sind Klientelpolitik auf Kosten der Steuerzahler.
Bist Du Teil der Klientel, super. Wenn nicht, kannst nur Faust im Sack machen.
PharmaJoe meint
Dass man als Geschäftsmann Kosten für sein Geschäft absetzen kann, kann aber nun nicht wirklich kritisiert werden, oder?
Das klingt immer so, als wenn man beim Absetzen die vollen Kosten erstattet bekäme oder dabei sogar noch Gewinn machen würde.
Kosten bleiben Kosten und natürlich senken sie real das Bruttoeinkommen, damit natürlich auch die Steuerlast. Aber da wir keine 100% Steuern haben, bleibt noch immer ein geringeres Netto als ohne diese Kosten übrig.
JürgenV meint
Das meinte ich so eigentlich nicht. Aber es kann nicht sein, das Ottonormalbürger für ein E-Auto 4000€ Hilfe bekommt, ein Unternehmer aber bis zu 12000€.