Holger Mengedodt, Geschäftsbereichsleiter Markt & Kunde bei den Stadtwerken Bielefeld, hat in einem Interview einen Einblick in das Geschäft mit dem Betrieb von Elektroauto-Ladestationen gegeben. Bisher konnten Kunden an den Säulen der Stadtwerke kostenlos Ökostrom laden, künftig werden Gebühren erhoben. Kostendeckend sei dies aber weiter nicht.
Ziel des acht Jahre lang angebotenen Gratis-Stroms für Elektroautos sei gewesen, „diese neue Art des Autofahrens in der Stadt sichtbar zu machen“, so Mengedodt im Gespräch mit dem Branchenmagazin Energate Messenger. Da die Zahl der Stromer zunehmend steige und die Hersteller immer mehr Modelle anbieten, sei eine Unterstützung der E-Mobilität in dem bisherigen Umfang nicht mehr nötig. „Auf Dauer wäre sie auch nicht finanzierbar“, betonte Mengedodt.
Die Stadtwerke Bielefeld machen auch mit den nun aufgerufenen Gebühren weiter Verlust. Mengedodt gehe davon aus, dass der Umsatz mit öffentlichen Ladesäulen für die Branche „wohl nie ein wirtschaftlich attraktives Geschäft“ darstellen wird. Er begründete dies damit, dass die abgegebenen Strommengen auch bei mehr Elektroautos auf den Straßen lediglich eine Teilfinanzierung von Kosten wie Installation, Wartung, Pflege und zukünftige Umrüstung erlauben würden.
Geld verdienen wollen die Stadtwerke mit weiteren Angeboten rund um E-Mobilität und Ladeinfrastruktur für Hauseigentümer und Unternehmen – etwa für Fuhrparks, Mitarbeiter und Kunden. Mengedodt rechnet damit, dass 80 Prozent des Elektroauto-Ladens nicht dauerhaft an öffentlichen Säulen stattfinden wird. „Erst durch die Kombination von öffentlichem Laden, Laden zu Hause und Laden beim Arbeitgeber wird die E-Mobilität in der Breite und für Unternehmen attraktiv“, sagte er. Hinzu kämen neue Mobilitätslösungen in der Stadt, die auf Ladeinfrastruktur angewiesen sind. Auch hier wollen die Stadtwerke aktiv werden.
Damit sich die E-Mobilität langfristig für Stadtwerke lohnt, sind Mengedodt zufolge unter anderem schnelle und unkomplizierte Standortgenehmigungen und einfachere Förderanträge nötig. Bund und Länder müssten zudem weitere Fördermittel zur Verfügung stellen – „und zwar gut planbar“, dies sei heute nicht unbedingt der Fall.
BigDee meint
Um wenigstens einen Punkt vielleicht etwas klarer werden zu lassen: Mein Arbeitgeber möchte 2 Ladesäulen aufstellen. Bei Abnahme von 2 Ladesäulen (Mennekes) mit je 2 Ladepunkten (ich weiß nicht, ob 16A oder 32A), mit einfacher RFID Technik liegt das Angebot bei rund 4000,- € pro Stück (netto). Dazu noch Erd- und Verkabelungsarbeiten, die bei uns von der Instandhaltung durchgeführt werden und somit „nichts kosten… ;-)“. Somit dürften die o.g. Preise einigermaßen realistisch sein.
eFahrer meint
Diese Aussagen des Autors sind so verstaubt, wie das Bild das verwendet wurde.
Andreas meint
Aus den Erfahrungen in unserer Ecke scheint es mir, als ob die Stadtwerke leider miest keine sehr clevere Strategie verfolgt haben.
Bei uns hatten die Stadtwerke 1 Ladesäule mit 22kW im Stadtbereich plaziert. Hier musste der Kunde selbst das Kabel mitbringen. Dies ist lästig und nach ein paar Jahren kakelt es mechanisch. Das ist zu wenig und zu isoliert, um eine kritische Masse aufzubauen.
Eine andere Ladesäule konnte ich mit der App nicht ansprechen, da es in dem Ort kein passendes Netz gibt und die ladesäule nicht mit einem Chip geschaltet werden konnte. Dann gibt es 1 22 kW Ladesäule in einem Gewerbegebiet. Das macht nur Sinn, wenn Leute im Gewerbegebiet Lust haben, jeden Tag 800m zum Auto zu gehen, obwohl der Verbrennerparkplatz um die Ecke wäre.
Kurzum: Stadtwerke sind nicht gut darin, Märkte zu erschließen und deshalb machen sie Verluste. Die Stadtwerke sollten sich lieber mit den großen Handelsketten zusammenschließen oder eine zentralen Parkplatz mit einer Batterie aus Säulen mit festen Kabeln und einfacher Bedienung anbieten. Dies Stadtwerke wollen doch den Ölkonzernen die Treibstoffe wegnehmen. Dann sollten Sie auch richtige Strategien auflegen und nicht nur 1 einfache RWE-Säule finanzieren.
Anton meint
Man sollte Ecomento eigentlich LINKS liegen lassen…da sind 80% der Beiträge PRO -Verbrenner…!
Dunkelwolke meint
Wo da jetzt was Pro Verbrenner steht, erschliesst sich mir absolut nicht.
Was manche hier immer reininterpretieren ist schon erstaunlich.
Biker0815 meint
ich sehe es genauso – auch der Aufbau von Erdgas Tankstellen war ein Fiakso der Stadtwerke
Fotolaborbär meint
Wie ich schon vor einem Jahr geschrieben habe, es gibt aktuell kein Geschäftsmodell für Ladesäulen. Wie leicht zu überprüfen sind die meisten Ladesäulen nur einmal am Tag tätig. Was natürlich auch gleich der Aussage wiederspricht es gäbe zu wenig Infrastruktur. Denn dieser Menge an Ladepunkten steht eine fast gigantische Anzahl von Steckdosen gegenüber die immer da sind. Ja unterwegs braucht es eine Lademöglichkeit. Da sind zuerst die kostenlosen die genutzt werden.
Kleiner Abstecher um das deutlicher zu machen. Veröffentlicht bei goingelektrik: „Bin da fast liegengeblieben“ Ein E-Mobilist der an einer Tank und Rast eine kostenlose aber defekte Ladesäule vorfand zum nächsten Ikea gefahren ist 2 Ladesäulen außer Betrieb und dann sich für einen kostenpflichtigen Schnelllader entschieden hat, an dem er vorher schon 2 mal vorbeigekommen ist.
Aber auch die Schnelllader werden Preissensitiv betrachtet, siehe Aufschrei bei der Preiserhöhung Tesla. Betrachten wir mal die AC-Lader in den Innenstädten. Preiswerter im Aufbau, Parkraum ist auch schon da. Schilder aufstellen und 3 Bilder mit dem Bürgermeister in den Lokalanzeiger.
Von da an wird das Projekt, meist mit der heißen Nadel gestrickt, sich selbst überlassen. Keine Ordnungsdienste räumen Falschparker weg oder E-Kennzeichen Dauerparker. Oder kontrollieren die angegebenen Höchstparkzeiten.
Meist werden 2 Fehler begangen entweder an der besten Parkplatzstelle die Ladesäulen aufzubauen oder am Ende der Welt, vielleicht am Bauhof. Am ersten Standort gibt es wenig Nutzung weil immer zugeparkt und am 2. weil es keinen Grund gibt sich dort länger aufzuhalten als dran vorbei zu fahren. Beides trifft für Bielefeld zu. Lösungsansatz: Innenstadt nahe Großparkplätze mit 4 und mehr Ladeplätzen zu versehen und da wo erst zu letzt geparkt wird im hinteren Teil der Anlage, sowie die Park&Ride Parkplätze vor der Stadt und hier reichen Steckdosen, weil die Stanzeit länger ist, und auch hier nicht am Eingang/Ausgang.
Wenn ich eine Chance sehe für Stromladen und Geldverdienen, dann bei den Parkhäusern. Hier gibt es eine Zeitabhänge Komponente, die Parkzeit und die Stromkomponente, welche über die Zeit, pauschal oder Strommenge über das Parkticket abgerechnet werden.
Für Alle die hier wirre Umsatz und Gewinnprognosen in die Welt setzen, hier mal Zahlen ohne Investitionen. Der durchschnittliche Ladevorgang unterwegs ist unter 20 kWh. Checkt mal eure Ladelogs und nehmt alle kostenlosen Ladungen raus. An der normalen Ladesäule ist etwa 1,5 Ladungen Maximum pro Tag. Die Top 5% schaffen 3 Ladevorgänge. Es gibt aber auch genug mit weniger als 0,5 Ladungen am Tag. Gehen wir also von 1,5 Ladevorgängen am Tag mit 20 kWh aus. Das sind im Jahr 10950 kWh. Also Max 3832,50 € , davon gehen Stomeinkauf, MwSt, Abrechnungsgebühren und Wartung ab. Was dann noch über ist braucht man immer für alles Andere.
Swissli meint
Ich vergleiche gerne mit den Treibstoffen. Die Bruttomarge beträgt 10-20% (je nach Land unterschiedlich) vom Verkaufspreis. Damit werden u.a. auch teure Tankstellen sowie Treibstofftransport finanziert.
Bei der Stromtankstelle entfällt Transport, die Investition ist im Vergleich sicher günstiger als Treibstofftankstelle.
Die ganzen Rentabilitätsrechnungen stehen und fallen mit der Abschreibung. Ist schon ein Unterschied ob man eine Stromtankstelle in 3 Jahren zu 100% abschreiben will oder in 15 Jahren. Da diese Zahlen bisher aber niemand publiziert, sind Rentabilitätsaussagen ein Witz.
MiguelS NL meint
Eine Ladepunkt ist von den Kosten ein Bruchteil einer Tankstelle, und wieso in 3 Jahren abschreiben?
MiguelS NL meint
das “und” kann weg.
Swissli meint
Eben, wenn xy Ladeanbieter sagt, Ladesäulen seien nicht rentabel, dann wäre meine 1. Frage in wievielen Jahren die so eine Säule abschreiben.
Wenn der Betreiber eine 6000 Euro Säule in 3 Jahren abschreibt, belastet das die Erfolgsrechnung mit 2000 Euro/Jahr -> Betreiber sagt dann „nicht rentabel“.
Wenn der Betreiber eine 6000 Euro Säule in 10 Jahren abschreibt, belastet das die Erfolgsrechnung mit 600 Euro/Jahr -> die Ladesäule ist dann rentabel.
Da die Betreiber nicht sagen wie sie die Ladesäulen abschreiben, traue ich Aussagen wie „sei nicht rentabel“ nicht.
MiguelS NL meint
Du hast aber Recht:
“Da diese Zahlen bisher aber niemand publiziert, sind Rentabilitätsaussagen ein Witz.‘
????????
Christian meint
Die Ladestationen für die breite Masse der Laternenparker muß eh ganz anders gestaltet werden. Es reichen 12 oder 16A um das Auto über Nacht zu laden. Und einfachste Zugangsmöglichkeiten. RFID. Kein Firlefanz. Einfachste aber solide Technik. Montage ohne große Erdarbeiten an das vorhandene Stromnetz. Diese Ladestationen gibt es wahrscheinlich nicht zu kaufen, weil der Markt anders „beraten“ wird.
Das würde den Invest massiv senken. Wenn keine mechanischen beweglichen Teile mehr verbaut sind und das Ding ohne Display vandalismussicher gebaut ist sollte auch die Wartung minimal sein. Dann könnte etwas hängen bleiben. Im Moment nicht, das glaube ich gleich.
eMobilitätsberater meint
@Christian, gibt es doch seit einigen Jahren und beginnt sich langsam zu verbreiten.
Fa. Ubitricity mit Sitz hier in Berlin startet gerade in Projekt mit dem Senat.
Biker0815 meint
so ist es.
Ich behaupte sogar 5 Ampere Laden in der Breite reicht. Nur Typ 2 Dose. Keine Abrechnung. Keine Kommunikation. Umlage der Nutzung als pauschaler Jahresbetrag pro E-Auto an so eine Art Netzverwaltung. ggf. Abhängig von Kilometerstand Hauptuntersuchung bis Hauptuntersuchung
Jeru meint
Jeder hat seine Meinung zum Thema laden und allein hier im Forum werden etliche Süppchen gekocht.
Kostenlos, Flatrate, zu Hause, unterwegs Schnelllader, unterwegs Schnarchlader, in der Innenstadt, eher außerhalb, ohne Abrechnung, mit Abrechnung..
Und jeder behauptet das beste Rezept für die Suppe gefunden zu haben. Wie immer werden sich User dann hier aufregen und alles besser wissen, wenn sich XY durchsetzt.
McGybrush meint
Krass wie billig fahren sein kann das man daran nix verdient.
Verbrenner. Ganze Lobby‘s werden damit Mrd gross. Ganze aufwändige mit Personal besetzte Tankstellennetze haben funktioniert.
Dagegen soll eine kleine Metallsäule ohne direkten Angestellten nicht profitabel sein können. Ich denke mal das wird sich noch regeln. Aber da sieht man mal wie billig elektrisch fahren ist. Mit mehr Autos pro Zeiteinheit wird das schon.
150kW kann rechnerisch Pro Zeit schon 14x so viel Geld einnehmen wie 11kW.
Dann kann man für 150kW auch höhere Gebüren nehmen. Es fehlen nur die Mengen an Autos.
Michael S. meint
Naja, das Verhältnis Kosten für Installation und Unterhalt passt halt nicht zum Umsatz. Unter der Annahme, dass leistungsstärkere Säulen mehr Kosten verursachen aber diese durch höheren Umsatz überkompensiert werden, muss man nur noch den Punkt finden, an dem sich beide Kurven schneiden und man weiß, ab welcher Leistung man in der Gewinnzone ist…
Anonym meint
Sorry wenn ich mich einmischen muss, aber ihr Vergleich mit den 150kW und 11 kW erinnert mich an eine Milchmädchenrechnung.
Ihre Annahme wäre genau so „logisch“ wie bspw.
Nehmen wir an ein Wirt hat einen Umsatz / Gewinn bei Bier von x tausend € pro Monat. Nur weil er sich jetzt an seinen Tresen noch einen zweiten oder dritten Zapfhahn montieren lässt, verdoppelt oder verdreichfacht sich ja nicht auch gleich sein Umsatz / Gewinn.
Einfach aus dem Grund, weil sie die Nachfrage nach Bier nicht erhöht bei den Kunden nur weil es mehr Zapfhähne gibt.
Gleiches gilt die Nachfrage nach Strom bei eAuto-Fahrern.
Und die Aussage „Dagegen soll eine kleine Metallsäule ohne direkten Angestellten nicht profitabel sein können.“ halte ich auch für etwas kurz gedacht.
Die Installation der Säule kostet in der Größenordnung um die 10.000€ (Regelsatz). Diese Kosten müssen dann erstmal erwirtschaftet werden, ohne das man den Preis (im Idealfall berechnet pro kWh) nicht zu stark von dem Haushaltsstromtarif abweichen darf. Selbst bei 5 Cent Unterschied und Durschchnittlich 30kW Ladung, bei 6 Ladungen pro Tag braucht man knapp 3 Jahre um überhaupt den Break Even Point zu erreichen.
Hinzu kommen kosten für Wartung der Hardware (können sehr unterschiedlich ausfallen) und Kosten für das Abrechnungsystem (die meist von einem externen Dienstleister eingekauft werden) und auch mit monatlichen Kosten pro Säule zu buche schlagen und damit die Gewinnzone in immer weitere Ferne rücken.
Und viele Standort (die nicht in 1A Lagen liegen) werden auf keine 6 Ladungen pro Tag kommen.
MiguelS NL meint
Auf Dauer wäre sie auch nicht finanzierbar”, betonte Mengedodt.
Wieso, haben die Steuergelder bisher nicht ausgereicht?
Das liegt daran dass sie bisher nicht aktiv waren und keinen untenehrischen Geist gezeigt haben um Ihre Einwoner zu überzeugen, Sie haben sich passiv aufgestellt.
Ausser einen kleinen sozialen Druck (“einen politischen” eher nicht), gab es auch von den Städten überhaupt keine ernsthafte Massnahmen.
Minimum 22.000 € im Jahr
Ihre Aussagen sind keineswegs glaubwürdig, mit einem Standard Ladepunkt können Sie mindestens 11.000 € im Jahr einnehmen. d.h. mit eine Säule schon schnell 22.000 € im Jahr.
MiguelS NL meint
Gehen wir mal aus von 5.000 € an Einnahmen pro Jahr anstatt 10.000 € und Sie errichtem nur 10.000 Punkte in der Stadt. Bereits im zweiten Jahr machen Sie einen Gewinn von 10 Mio Euro wenn wir von nur 20% des Jahresumsatz (50. Mio Euro) ausgehen.
Anonym meint
Ich weiß nicht wie sie auf solche Zahlen und Kennwerte kommen – aber ich halte die Verbreitung von Aussagen wie „mit einem Standard Ladepunkt können Sie mindestens 11.000 € im Jahr einnehmen“ für polemisch, falsch und damit gefährlich und nicht sachdienlich.
Ich habe einen guten Draht zu unseren Gemeinschaftsstadtwerken. Diese haben in den drei Kommunen (2×50.000EW, 1x 18.000EW) im Speckgürtel der Ruhrgebiets und zentral einem Autobahnkreuz gelegen, jeweils eine Ladesäule aufgestellt. Eine sogar direkt am örtlichen Bahnhof. Die ersten 6 Wochen wurde der Strom auch verschenkt und konnte von jedem genutzt und bezogen werden. In Summe wurden an allen drei Stationen über den 6 wöchigen Zeitraum weniger als 50 Ladungen durchgeführt. Obwohl kostenlos und groß in den lokalen Medien beworben.
Um auf Ihre Einnahmen von „mindestens 10.000€ pro Ladepunkt“ zu kommen fehlt mir jegliche Phatasie wie die Preisgestaltung aussehen sollte und wer diese Kosten bereit ist zu zahlen. Und ich halte die gewählten Standorte als nicht die unattraktivste Wahl. Viele Säulen „auf dem Land“ dürften nochmals deutlich weniger frequentiert werden.
Bitte belegen Sie ihre Zahlen oder verzichten sie auf die Nennung von Eurobeträgen und formulierungen wie „mindestens“ und „Minimum“ wenn sie von den Erträgen reden.
Danke
MiguelS NL meint
Fast allen meiner Beiträge begründe ich ausführlich und wenn es zutrifft auch mit eine Berechnung oder Referenzwerte.
Sie tun hier gerade als ob es zu meiner Art gehört dass ich es nicht tuhe.
Manchmal möchte ich, obwohl wenig Ziet, trotzdem beitragen und deswegen möglichst kurz auf dem Punkt kommen.
Anonym meint
Ja das kann sein. In diesem Beitrag wirken die Zahlen aber wie reingeworfen. Daher wollte ich ihnen durhc meinen Beitrag vermitteln, dass ich interesse an den Quellen ihrer Aussagen habe und ich sie bitten würde (auch zu meinem Wissensgewinn udn steigenden Verständnis) diese preiszugeben.
Den ganz offensichtlich stehen sie in einem krassen widerspruch zu den Zahlen die ich bisher kenne.
Seien sie doch bitte so gut und sorgen für Aufklärung in diesem Fall.
Jeru meint
„Fast allen meiner Beiträge begründe ich ausführlich und wenn es zutrifft auch mit eine Berechnung oder Referenzwerte.“
Das wäre mir neu und ich scheine immer nur die Beiträge zu lesen die unter „fast alle“ fallen. Ich nehme sie vor allem als Tesla Fan mit viel Stammtischwissen wahr.
MiguelS NL meint
Standard Ladepunkt heisst =< 11kW
Eine Saüle könnte 2+ Ladepunkte bieten.
Gehen wir von (teuren) 5.000 € pro Säule aus inkl. Installation. Ich denke dass bereits bei einer Bestellung vom 100+ einer Säule sofar bedeutend günstiger ist.
Die Säulen solle natürlich erst dann aufestellt wenn die Fahrzeugen gekauft werden. Die Info kommt von Käufer oder/und vom Käufer, ggf. automatisch über eine Programm (muss nicht unbedingt eine Förderung sein).
Solbal es ein Fahrzeug nicht zu hause laden kann, entsteht Bedarf und macht es Sinn ein Ladepunt strategischen Stellen zu installieren wo die Machfrage am besten passt.
Und bitte zuerst möglichst keine teueren, sondern günstige wie Wallbox (max. 1.000 Netto € einzel inkl Insta.) das reicht aus. Ggf gleich mehrere davon anstatt eine Station zu 20.000 € wie es die Telekom macht (dazu 100% gefördert)
Sobald hunderte BEVs kommen, kann es sein das Säulen hinstellen (antatt die viel günstigeren Wallboxen) an bestimmten Stellen Sinn macht, d.h. wenn eine Wallbox am Ort nicht möglich ist.
Säulen sollten an Orte stehen die viel besucht werden bzw. genügend BEV Penetration haben, dann werden sie im Schnitt mindestens 100 kWh abgeben. 2-3 Autos reichen dafür schon aus.
D.h. 100 kWh * 29 Cent * 365 = 10.585 € Umsatz pro Jahr. Die Säule wird finanziert, kein Steuerzahlen muss aufkommen. Eine Säule mit zwei Punkte erbringt brint: 2 Punkte * 10.585 € * 20% Marge = 4.234 € Gewinn. Eine Rendite von 100%.
Von mir aus gehen wir im ersen Jahr nur einen Viertel aus (25% Rendite), d.h. ca. 1.000 €, bei 100 Punke sind es 100.000 € im ersten Jahr, 200.000 € im zweiten Jahr, ab dem dritten Jahr 400.000 € im Jahr.
Ein Wallbox die fünf mal weniger kostet( max. 1.000 €), rechnet sich privat ja auch schon im ersten Jahr ohne dass es von andere benutzt wird.
Wie gesagt diesen Umsatz erbringen nicht nur teuere Säulen zu. ca. -5.000 € sondern auch Wallboxen, die im Grosseinkauf max. 1.000 € kosten inkl Installation.
Bin mir sicher, Städten könnten tausenden gemeinsam kaufen zu 3.000 € pro Säule mit jeweils zwei Punkte.
10.000 Punke in eine Stadt wie Hamburg, Berlin etc. Bedeutet nicht sofort eine Investition von 15 Mio sondern das kan mach finanzieren. Und man baut Anzahl
anfangs auf.
Dass die behörden willkürlich Gelder vom Land, Bund oder EU ausgeben d.h ohne ernsthafte Strategie, Substanz oder Verdienmodell, ist nicht ungewohn.
Ein Unternehmer geht mit seinem Geld zumindest anders um. Dazu kommt das Ladepunkte nicht subventioniert werden brauchen.
Anonym meint
1. Ihrer Klakulation von 5.000€ halte ich für deutlich zu gering. Ich glaube eher das für jede Ladesäule 10.000€ veranschlagt werden sollten.
2. Der Artikel dreht sich um Stadtwerke. Stadtwerke haben gar nicht die Möglichkeit 100+ Säulen zu bestellen. So ein Punkt ist im Budgetplan gar nicht vorgesehen und kann bei der dünnen finanzausstattung von Stadtwerken (Gewinnabschöpfung durch Städte) auch gar nicht geleistet werden, da die Städte auf die Einnahmen angewiesen sind um ihren eigenen Haushalt zu stützen.
3. Städte und damit auch Stadtwerke können sich nicht einfach (wie ein paar Nachbarn) zusammenschließen und einen Großauftrag von 100+ oder gar 1.000+ Ladesäulen bei einem Hersteller in Auftrag geben. Das sieht die Vergabeverordung gar nicht vor. Auch wenn es vielleicht sinnvoll wäre, ist das mit öffentlichen Geldern nach aktuellem Stand rechtskonform nicht umsetzbar.
4. Sie gehen in ihrer Berechnung davon aus, dass jeder der 100 Ladesäulen jeden Tag 100kWh an Nutzer abgibt. Ich frage mich, wo sollen AKTUELL die eFahrzeuge dafür herkommen die so eine Menge Strom nachfragen?
Gerade da man davon ausgeht, dass nur knapp 10-20% des Stroms an öffentlichen Ladestellen „gezapft“ wird und der Rest von den Leute zuhause getankt wird.
4.2. Sollten Sie davon ausgehen, dass ihr Model sich erst in Zukunft rechnet (wenn die eAutoquote auf der Straße größe als bspw. 25% ist) dann muss ich sie darauf hinweise, dass der Artikel sich auf die aktuelle Situation bezieht. Und aktuell gibt es zu wenig aktive Nachfrage nach Strom aus öffentlichen Ladestationen.
Hier kommen wir dann wieder zum „Henne und Ei“ Problem. Keine Ladesäulen bedeutet kaum interesse an eAutos. Kaum eAutos auf der Straße bedeutet kein wirtschaftliches Geschäftsmodell für Betreiber von öffentlichen Ladestationen. Einer muss anfangen und hier sind meist Stadtwerke vorreiter.
Wie gesagt, über die einzelnen Zahlen (Preis pro Ladestation, Marge pro Ladevorgang, Anzahl der Ladestationen pro Stadt oder X.000EW) können wir uns bestimmt vortrefflich streiten. Ich will auch nicht in Abrede stellen, dass ihre Berechnung (irgendwann mal aufgehen kann) wenn wir uns allerdings aktuell und heute (so wie es Herr Mengedodt tut) das Geschäftsmodel: „betrieb von Ladesäulen für Stadtwerke“ ansieht, dann hat er sicherlich Recht mit dem was er sagt. Das kann sich aber alles noch ändern.
150kW meint
„Und bitte zuerst möglichst keine teueren, sondern günstige wie Wallbox (max. 1.000 Netto € einzel inkl Insta.) “
1000€ inkl. installation? Wie soll das denn gehen? Allein Erdarbeiten und Kabel anschließen werden wohl schon 50% dieses Budgets verschlingen.
Und wie machst du das mit der Wallbox, da braucht es ja noch einen Ständer. Dann noch Markierung und Beschilderung. Und wo sind bei dir die Kosten für Betrieb/Abrechnung und Wartung?
eFahrer meint
Stimmt ja vielleicht, kann sein das ihnen jegliche Phantasie fehlt . Beispielsweise, die Stadtwerke Regensburg haben solche Säulen. Die Stellen für 150.000 Einwohner auch nicht drei „Pseudo-Säulen“ auf, sondern eben mehr als 60.
Habe sie schon mal an reservierte Ladeplätze mit 3,7 kW für Pendler gedacht? 10 – 20 kWh x 25 Cent x 220 Arbeitstage = 500- 1000 € Stromverkauf/Umsatz bleiben ggf. 200 € p.a. an einer einfachen Wallbox. Wer natürlich meint mit einer 15.000 € Säule, weil sie so ein schöne Display hat, die üblichen bei den Großenergieversorgern übliche 2 stelligen Renditen einfahren zu können, ja dem ist Leid vorherbestimmt.
randomhuman meint
Vermutlich hat er da Recht. Außer die Städte bieten eben L2 Charger an Laternen usw. für die ganzen Mieter an oder größere Charge Parks in Parkhäusern für viele Mieter. Wer weiß. Finanziert werden muss das ja auch.
Profitabel werden aber wohl eher nur Netzwerke, die in einem größeren Bereich arbeiten und auch Fast Charger (100kw+) an den Autobahnen haben.
Aber gut, dass die Säulen nicht weg sollen, sondern einfach gegenfinanziert werden.
Blauhassinger meint
Das die Stadwerke zu wenig Umsatz machen, glaub ich gerne.
Die Probleme sind aber hausgemacht:
1) Die Ladeplätze sind „normale“ Parkplätze (also auch für Verbrenner), dann noch in attraktiver Lage.
Resultat: oft zugeparkt, als E-Auto Fahrer lade ich da gar nicht mehr.
Bsp: Frankfurt, Bonn, Idstein, Oberursel .
2) Ladeplätze in attrakiver Lage, aber von Verbrennern zugeparkt, trotz (mehr oder weniger) eindeutigem Parkverbot. Verbrenner werden aber nicht abgeschleppt bzw. dürfen nicht abgschleppt werden.
Bsp: Wiesbaden, Frankfurt
Resultat: oft zugeparkt, als E-Auto Fahrer fahre ich diese Plätze nicht mehr an.
3) Zu den Stromkosten (€/kW) kommt noch eine Startgebühr. Laden „lohnt“ sich für den Verbraucher erst bei grosser „Strommenge“
Bsp: Limburg.
Resultat: ich lade dort nur wenn der Akku fast leer ist, oder eben nur im Notfall.
Dazu kommen noch defekte Ladesäulen + die Zeit bis zur Wiederinstandsetzung. und dauerblockierte Ladepunkte von den Gemeinde Elektroautos.
Bsp: Idstein, Niedernhausen