Der Elektromobilität wird hierzulande erst seit kurzem Priorität eingeräumt. Bei Pkw wollen viele deutsche Hersteller ab diesem Jahr mit modernen, alltagstauglichen Stromern angreifen. Bei Nutzfahrzeugen lässt die Offensive dagegen noch auf sich warten. Die Lücken im Markt versuchen nun andere zu schließen – auch Unternehmen aus dem Ausland.
Da das Interesse an Elektro-Transportern in Deutschland deutlich schneller als die Verfügbarkeit entsprechender Modelle wächst, gelang in den vergangenen Jahren einigen Umrüstern und Startups wie StreetScooter großes Wachstum. Der in Breddorf gegründete Langzeit-Autovermieter Maske zeigt, dass sich auch mit dem Import von Batterie-Lieferwagen aus Asien gute Geschäfte machen lassen. Das Unternehmen wurde nun verkauft – nach Japan.
Neuer Eigentümer von Maske ist die Hitachi Capital Corporation. Der japanische Finanzdienstleister hat Anfang 2019 alle Kapitalanteile an der Maske Fleet GmbH und damit auch der Maske Langzeit-Vermietung GmbH erworben. Über den Kaufpreis ist nichts bekannt, dieser war laut dem früheren Geschäftsführer Andreas Maske aber nur einer von mehreren Gründen für den Verkauf.
„Es hat einfach gepasst“, sagte Maske der Wümme-Zeitung, „die Chemie zwischen Maske und Hitachi ist identisch“. Das Geschäft der deutschen Firma sei mit einem Umsatz von zuletzt knapp 80 Millionen Euro zwar gut gelaufen, für das langfristige Ziel eines Fuhrparks im sechsstelligen Bereich benötige man aber einen kapitalkräftigen Partner. Die Japaner wollen sich laut Muske als Mobilitätsdienstleister europaweit aufstellen, er werde dies als Berater unterstützen.
Europa-Expansion geplant
Maske hat sich auf Flottenmanagement für Firmenkunden in Deutschland und Österreich spezialisiert. Darüber hinaus ist das Unternehmen eigenen Angaben nach im Bereich elektrischer Nutzfahrzeuge führend. So brachte Maske im letzten Jahr als erstes Fuhrunternehmen den in China gebauten vollelektrischen Transporter im Sprinter-Format Maxus EV80 nach Deutschland. Das Firmengelände in Breddorf wurde anschließend zum Kompetenzzentrum für E-Nutzfahrzeuge ausgebaut.
Neben Transportern gehören auch elektrische Roller mit Mofa-Kennzeichen und Micro-Cars aus Frankreich zum Fuhrpark von Maske. In den Hallen des Unternehmens richten Mitarbeiter die Transporter aus Fernost nach den Wünschen der Kunden her, bringen Anhängerkupplungen an oder modifizieren die Innenverkleidung. „Wir sehen in der Elektromobilität große Chancen“, betonte Andreas Maske.
Deutschland sei der größte Markt in Europa und ein Schlüsselland für die europäische Expansionsstrategie von Hitachi Capital, heißt es in einer Mitteilung von Maske. Hierzulande hätten sich die Neuzulassungen sowie „die Miet- und Leasingdurchdringung“ seit 2013 fünf Jahre in Folge erhöht. Auch der Mietmarkt in Österreich zeige großes Wachstumspotenzial. Die Präsenz von Maske in Dänemark wolle Hitachi für eine Expansion in die nordische Region nutzen. Neben der E-Mobilität sehen die Japaner und Maske in Europa auch neue Mobilitätsdienstleistungen wie Carsharing als vielversprechendes Wachstumsfeld.
Satcadir meint
Passt hier halbwegs:
Schön wäre jetzt eine Nachrüstoption für bestehende Transporter.
Ich würde sofort eine Hinterachse für den Ford Transit einbauen lassen, bei dem der Elektromotor (bis 80kmh) schmutzgeschützt in das Differential integriert ist….
Jörg2 meint
Hatte Bedford mal in den 70igern. Die haben das Diff einfach rumgedreht (Kardaneingang nach hinten), da einen eMotor angeflanscht und den nun kardanlosen Unterboden mit Bleiakkus vollgebaut.
Ich hoffe auch, dass sowas mal als Nachrüstlösung kommt.
Satcadir meint
Alko hat ja auch so eine Achse, aber für Wohnmobile, Nicht als Nachrüstung und ohne Differentialintegration
Peter W meint
Wir verlieren das Geschäftsfeld E-Mobilität nach und nach an Asien. Weitblick ist in Deutschland nur bei Newcommern zu finden, denen aber das nötige Kapital fehlt, das bei uns nicht zu bekommen ist. Diesmal sind es zwar die Japaner, aber sobald in China Überkapazitäten im E-Fzg-Sektor vorhanden sind werden sie Europa überfluten. Man kann nur hoffen, dass wenigstens VW dagegen halten kann.
Raoul Gerhard Becker meint
In der Grösse von einem vergleichbaren Ford Transit mit einer Reichweite von min 300 KM für Krankentransporte gesucht
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Kay Grundig meint
Mit den 300km kann ich zwar noch nicht dienen, bin aber für einen Dresdner Kunden aktuell an einer ähnlichen Lösung mit entsprechenden Umrüstern dran. Bei Interesse gerne mal melden im Nissan Autocenter Dresden bei mir.