Die deutsche Automobilindustrie lässt bis 2022 hohe Beträge in Elektroautos und weitere Zukunftstrends fließen. „Wir investieren in die Elektromobilität in den nächsten drei Jahren über 40 Mrd. Euro, hinzu kommen weitere 18 Mrd. Euro in die Digitalisierung, das vernetzte und automatisierte Fahren“, so der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Bernhard Mattes im Vorfeld des Genfer Auto-Salons.
Deutschlands oberster Auto-Lobbyist kündigte an, dass sich das Angebot an Elektroautos von deutschen Herstellern bis 2022 auf 100 Modelle verdreifachen werde. In Genf sei eine Auswahl der neuen Stromer zu sehen. „Der Hochlauf der Elektromobilität kommt in Europa“, unterstrich Mattes – anders seien die 2030-CO2-Ziele der EU nicht erreichbar.
„Erforderlich sind auch die entsprechenden Rahmenbedingungen – und zwar europaweit“, so Mattes weiter. Mit Blick auf die Unterschiede beim BIP pro Kopf in der EU werde klar, „dass Deutschland, zusammen mit wenigen anderen großen Ländern, einen deutlich höheren E-Anteil an den Neuzulassungen haben muss als der EU-Durchschnitt“. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur müsse daher nun – kombiniert mit Anreizen für die Käufer von E-Autos – „entschlossen vorangetrieben werden“.
Andreas_Nün meint
Sehr schön, das ewige „die Reichweite ist zu gering“ hat sich zu einem „die Ladezeit ist entscheidend“ gewandelt.
Auch neue „Studien“ wie schlecht den E-Autos sind und wieviel besser der Diesel kommen keine neuen auf. Der VDA ist auch vom Hype-Train erfasst worden.
Zusammengefasst, kein Grund zur Beschwerde. Das Ding ist auf Schiene.
Leotronik meint
Irgendwie erinnert mich die „Begeisterung“ der deutschen Autoindustrie für die Elektromobilität an die Verpflichtung zur Beschäftigung von Behinderten Menschen. Die blumigen Reden von Verantwortung und Solidarität klingen auch nur alibistisch und gequällt.
Wilf meint
Herr Mattes will/muß Elektroautos bauen um die Eu Normen zu erfüllen. TESLA baut Autos welches die Kunden begeistern soll. Solange unsere OEMs nicht für die Kunden oder den Markt mit Begeisterung neue Modelle entwickeln bleibt es bei Marktnischen für die deutschen OEMs. 20.000 e-Trons hier, 20.000 EQCs dort und ganz toll 40.000 Taycons bei Porsche.
TESLA Planzahlen 2021 1.600.000 reine Elektroautos/Jahr
2023 über 3.000.000 reine Elektroautos/Jahr. Nicht 100 Modelle aber 6 Modelle davon 3 (M3,MY, pick-up truck) in riesigen Stückzahlen.
Bleibt nur noch auf Volkswagen zu hoffen hier mithalten zu können.
Tim Leiser meint
Ich sehe das teils genau so. Aber was ich aus von einem Ingenieur, der bei Porsche am Taycan Arbeiter weiß, ist, dass die Entwicklungsabteilung voll Überzeugung und Begeisterung ist und NICHT ausgebremst wird… Und ich bin mir sicher, dass es doch ein paar mehr davon pro Jahr geben wird. Auch die ID-Reihe ist auf Masse ausgelegt. Anders sehe ich das bei MB die „absichtlich“ erstmal wenige Modelle bringen wollen… Hoffentlich bekommen die noch die Kurve
andi_nün meint
Jep, um VW und Porsche mache ich mir da keine Sorgen. Da scheint schon ordentlich was dahinter zu sein.
Wenn ich die Videos vom EQC und dem Entwicklungschef des Autos sehe, dann wird mir etwas Bange.
Andreas meint
Jahrelang verzögern und verunglimpfen und nun sind sie die größten Fanboys der E-Mobilität. Was für ein Pack.
Und parallel verschleudern sie weiter viel Steuergeld für schon heute tote Technologies wie „alternative Treibstoffe“ (Alter Zopf in neuem Kleid) und Wasserstoffspeicher für PKWs. DoppelPack.
Elmobystudent meint
“Der Hochlauf der Elektromobilität kommt in Europa”, unterstrich Mattes
„anders seien die 2030-CO2-Ziele der EU nicht erreichbar.“
“Erforderlich sind auch die entsprechenden Rahmenbedingungen – und zwar europaweit”
Kein einziges Mal von einem „Verantwortlichen in der Handlungsposition“ gelesen, der auf sich nur zeigt. Immer ein tröstlicher Beifaden in Bezug auf „wir sind nicht alleine Schuld“. Der Staat, die Rahmenbedingungen, die Anderen usw.
„Konsequenz vs. deutsche Marktführerschaft in der Automobilindustrie“, würde ich dann mal sagen.
JürgenV meint
Es ist ja richtig, die heimische Autoindustrie hinkt meilenweit hinterher. Und ja, ich kann diese ewigen Ankündigungen auch nicht mehr hören. Aber glaubt hier irgend jemand, das die OEM’s mit dem Finger schnippeln können und dann laufen nur noch BEV’s von den Bändern? Da hat es Tesla nun mal eindeutig leichter, da sie eben bei 0 angefangen haben. Selbst die Asiaten können es nicht schneller. Sie produzieren zwar, aber Lieferzeiten von zum Teil deutlich mehr als 12 Monaten, sind auch nicht der Hit. Freuen wir uns doch ei fach mal darüber, daß es jetzt endlich losgehen soll. Dieses dauernde mies machen und zerreden ist echt nicht mehr schön.
agdejager meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Gunnar meint
„Deutschlands oberster Auto-Lobbyist kündigte an, dass sich das Angebot an Elektroautos von deutschen Herstellern bis 2022 auf 100 Modelle verdreifachen werde. “
Hm, wenn ich die aktuelle Zahl mal drei nehme, komm ich nciht auf hundert, sondern auf…
…15—FÜNFZEHN!!!
Mehr nicht.
Peter W meint
… dass sich das Angebot an Elektroautos von deutschen Herstellern bis 2022 auf 100 Modelle verdreifachen werde. …
Hoppla, es gibt also bereits 33 deutsche Elektroautomodelle? Der meint wohl eher Verbrenner mit E-Motor.
… anders seien die 2030-CO2-Ziele der EU nicht erreichbar….
Nochmal hoppla, Mattes hat das tatsächlich jetzt endlich verstanden? Damit gibt er aber auch zu, dass nur politischer Druck (der nicht aus Deutschland kommt) für Verbesserungen bei den Abgasen sorgt.
… Der Ausbau der Ladeinfrastruktur müsse daher nun – kombiniert mit Anreizen für die Käufer von E-Autos – “entschlossen vorangetrieben werden”. … Niemand hindert die Automobilindustrie das zu tun.
Thrawn meint
Große Töne einer Branche, die gerade mal 6 E-Autos anbietet:
i3, eGolf, eUp, Smart, E-tron und EQP (oder wie auch immer diese mopsige Altherrenschaukel heißt), wobei die beiden letzteren noch nicht ein einziges mal ausgeliefert wurden und man es bei anderen, wie den Smart, nicht so genau weiß. Kann man eGolf und eUp überhaupt noch bestellen? Dann wären’s nur noch 4. Anyway…
Und nein, PHEVs sind keine E-Autos.
Dann macht mal hinne, liebe Autobauer! Wenn ihr die Beine in die Hand nehmt, kriegt ihr den Zug mit ganz viel Mühe am übernächsten Bahnhof vielleicht noch.
Peter W meint
:-)))
oder wie auch immer diese mopsige Altherrenschaukel heißt
+1
Alter_eg.o meint
“Der Hochlauf der Elektromobilität kommt in Europa”…..sehr spät. Die falsche Politik unserer Autobauer, (viele Ventile, Auspuffklappen etc.) hat Mitbewerber auf den Plan gerufen, die Marktanteile jetzt schon übernehmen. Brüllende Antriebe werden weniger bestimmende Merkmale mehr sein. Mit zugekauften Akkus und Antrieben werden die ertragsbringenden Anteile außerdem kleiner. Ob man mit Ankündigungen, Spaltmaßen und Klavierlack die bisherige Rolle weiter spielen kann, das bleibt abzuwarten.
toomi meint
Kauft bloß kein Tesla, wir sind bald soweit.
Priusfahrer meint
Wer zuerst liefern kann verkauft zuerst.