Volkswagen hat im Rahmen des Genfer Auto-Salon bekanntgegeben, seine neu entwickelte Elektroauto-Architektur MEB für Wettbewerber freizugeben. Die modulare Plattform soll „als Standard der E-Mobilität“ etabliert werden. Volkswagen-Vorstandschef Herbert Diess gab sich in einem Interview zuversichtlich, dass die Elektromobilität vor dem Durchbruch steht.
Volkswagen verspüre eine steigende Nachfrage nach Elektroautos. Von der Batterie-Variante des Golf etwa könnte das Unternehmen deutlich mehr Einheiten verkaufen, habe dafür aber derzeit nicht ausreichend Kapazitäten. „Bei unseren neuen Modellen rechnen wir ab 2020 mit einem spürbaren Schub“, so Diess im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau. „Sie spielen in Konzeption und Reichweite in einer ganz anderen Liga, weil sie von vornherein als Elektroautos entwickelt wurden.“
VW bringt im nächsten Jahr das erste Modell der neuen Stromer-Familie I.D. auf den Markt. Mit dem Kompaktwagen und weiteren Baureihen wollen die Wolfsburger zum führenden Massenhersteller von Elektroautos werden. Verbrennungsmotoren stehen mittel- bis langfristig auf dem Abstellgleis. „In Sachen Fahrverhalten, Platz und Komfort wird es in Zukunft die erste Wahl werden, sich für ein Elektroauto zu entscheiden“, glaubt Diess.
Dass der deutsche Autogigant vergleichsweise spät im großen Stil auf von Grund auf für die alternative Antriebsart entworfene E-Pkw setzt, sei zum Einen den nötigen Fortschritten in der Batterietechnologie geschuldet. Diess räumte jedoch ein: „Reden wir nicht drumherum: Sicher haben wir zu spät reagiert.“ Auch die Dieselkrise habe eine wichtige Rolle bei der Strategieänderung gespielt und die Veränderungsbereitschaft „deutlich erhöht“.
Elektroautos verkaufen sich derzeit noch schleppend. Um im nächsten Jahrzehnt auf Millionen-Absätze zu kommen, will Volkswagen auch auf „emotionale Varianten“ setzen. Es sei „ein Irrtum zu glauben, dass E-Autos langweilig wären“, erklärte Diess. „Ihre kontinuierliche Beschleunigung und die Ruhe beim Fahren machen Spaß. Die stärkeren Modelle etwa werden in drei Sekunden auf hundert sein.“
„Im kommenden Jahr geht es richtig los“
Dieses Jahr will Volkswagen die Serienversion des ersten I.D. vorstellen, auch die Bestellbücher sollen geöffnet werden. Die Auslieferung an Kunden folgt 2020. „Das heißt, im kommenden Jahr geht es richtig los. Dann werden wir auch sehen, wie die E-Mobilität in großen Stückzahlen im Alltag funktioniert“, so Diess. Ab 2020 gilt in Europa ein Flottenziel von durchschnittlich 95 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer – der Volkswagen-Vorstand betonte: „Das geht nur mit einer großen Zahl elektrischer Fahrzeuge. Schaffen wir es nicht, sind hohe Strafen fällig.“
Mit Blick auf Brennstoffzellen-Autos, die mit Wasserstoff Energie für den Elektroantrieb erzeugen, sagte Diess, dass sich Volkswagen „grundsätzlich auf alle Technologien“ vorbereite. Aus heutiger Sicht sei aber der batterieelektrische Antrieb „die beste Wahl für die Umwelt“. Angesichts der massiven Veränderungen in der Automobilbranche ergebe es zudem Sinn, sich zunächst auf eine Technologie zu konzentrieren.
„Der Systemwechsel“, der vor der Industrie liege, werde in Deutschland unterschätzt, warnte Diess. Dies reiche von „der Beschäftigung, der regenerativen Stromerzeugung über die Ladeinfrastruktur bis zum Baurecht“. Solange man etwa Strom aus Braun- oder Steinkohle erzeuge, habe die E-Mobilität nicht den erhofften Effekt auf das Klima. „Die Verantwortung für diesen Umbau eines ganzen Systems kann man nicht allein auf die Autoindustrie abwälzen“, forderte Diess. Es müsse „ein Wille da sein, anzupacken und die notwendigen Maßnahmen umzusetzen“. Die Zeit dränge, mahnte der Volkswagen-Chef. „Einen so komplexen Wandel“ könne man daher „schon politisch aktiver vorantreiben“.
Speziell im Bereich der Batteriezellenproduktion hat die Bundesregierung zuletzt ihre Bemühungen hochgefahren. Die deutschen Hersteller beziehen die Akkus für ihre Elektroautos von Zulieferern aus Asien, das hält auch Diess für ein Problem. „Das wird absehbar ein Engpass“, sagte er. Er verstehe nicht, „warum man da in der Industrie nicht mutiger ist“. Die Batterieproduktion sei das größte Wachstumsfeld im nächsten Jahrzehnt. Volkswagen prüfe aktuell, in welcher Weise sich der Konzern in diesem Bereich engagieren kann. Eine direkte Beteiligung an einer lokalen Zellfertigung – etwa im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmen – sei nicht ausgeschlossen.
Uwe meint
Vom Saulus zum Paulus!!!
Wenn er dafür Mal nicht mit Jesus verwechselt wird und am Kreuz durch die Branche getragen wird…..
nilsbär meint
Herr Diess muss schlimme Bauchschmerzen haben von den gewaltigen Mengen an Kreide, die er in den letzten Wochen geschluckt hat. Bei mir hat einer aus dem VW-Vorstand null Vertrauensvorschuss. Derzeit verkauft VW immer noch mehr als 99% Verbrenner und zeigt dabei weder Zurückhaltung noch ein schlechtes Gewissen. Sobald die Verbrenner aus der Werbung und den Showrooms verschwunden sind, glaube ich Diess und Co. vielleicht wieder was.
JürgenV meint
Es wäre ja wünschenswert, wenn ein so großer Konzern wie VW von heute auf morgen nur noch E- Autos bauen würde. Leider ist das so aber nicht machbar. Das ist vergleichbar mit einem Supertanker auf hoher See. Der kann auch nicht sofort stoppen und wenden
Zettmaster meint
Das klingt wie Balsam in meinen Ohren. Unser Schummel Diesel wird noch eine Weile fahren müssen. Aber dann hoffen wir auch bis spätestens 2025 auf die Ergebnisse der neu eingeschlagenen Richtung. Das ist uns VW schuldig! Wir haben echt an den sauberen Diesel geglaubt. Jetzt wird man schief und mitleidig angeschaut beim Einsteigen. Für uns steht jetzt schon fest dass das nächste ein E Auto werden wird. Welche Marke ist noch nicht entschieden. Jedenfalls hört sich das gesagte nach Vernunft und Verstand an und nicht nach Mitleid sowie Feindbild.
Martin Lüttig meint
Ich persönlich fahre einen Euro 5 Diesel seit 8 Jahren und seit 1991 den Dritten Diesel in Folge. Ich hatte noch nie ein Schlechtes Gewissen dabei und das sollte man sich auch nicht einreden lassen. Gewiss ist bei mir das mein nächstes Fahrzeug ein EV wird. Es hat sich bei mir gezeigt das 95 % meiner Fahrten trotz Diesel im Kurzstreckenverkehr erfolgen und selbst die restlichen 5 % meiner Fahrziele mit einem EV der 1.Generation im erträglichen Rahmen mit Ladepausen erreichen lassen würden. Es spricht also in meinem Fall nichts dagegen sich ein EV als nächstes Fahrzeug an zu schaffen!
Ernesto 2 meint
Schön daß Herr Diess nun auf einmal den Zeitgeist feiert. Nur ich trau ihm nicht. Es wird sicher immer einen guten Grund für VW geben nicht ein einziges „unnötiges“ BEV mehr zu produzieren als genau die Menge die nötig ist um Strafzahlungen zu vermeiden; und ich weiß daß alle Zahlen die VW nach Brüssel gibt schlicht gefälscht sind, weil jede dieser Zahlen (auch die von allen anderen Herstellern übrigens) NIE auch nur in die Nähe der realen CO2 Ausstöße kommt die beim Fahren auf der Straße entstehen. Und wenn ich den Verbrauch sehe der in der Realität wirklich fast immer 20-30% ÜBER den Angaben im Prospekt liegt, kann man hier nur von fortgesetztem Betrug sprechen egal wie „legal“ das ja alles sein mag. Für mich weiterhin ein Gangster. Nichts anderes.
midget meint
@ Ernesto 2
+1
Sobald das CO2-Flottenziel erreicht ist, wird’s irgendeinen, selbstverständlich unvorhergesehenen Engpass geben.
Das verzögert die Produktion bzw. den Verkauf bis ins nächste Jahr ;-)
Wer treibt E-Mobilität voran? -> Gesetzliche Vorgaben
Selnim meint
Verwirrung herrscht. VW hat mit den Zellhertsellern Liferverträge abgeschlosen. Mit SK Innovations wollten sie eine Kooperation eingehen um eine Zellfertigung aufzubauen. LG Chem hat aufgrund dieser möglichen Kooperation gedroht die Lieferung von Zellen auszusetzen. LG hat Angst davor, dass sie nach Auslauf ihrer Lieferverträge keine Zellen an VW verkauft bekommen. Oder LG denkt, dass sie mit MAchtspielen VW in Abhängigkeit halten können.
Andreas_Nün meint
VW wollte Druck auf die Zellfertiger aufbauen, die geben den Druck zurück.
Wenn VW LG verliert, dann sinds eben stärker abhängig von den anderen Zellfertigern. Es wird noch viele Jahr keinen Zellüberschuss geben.
Selnim meint
Ja eher Machtspielchen anstelle von Angst vor Überschuss.
BB meint
„Sicher haben wir zu spät reagiert.“
Natürlich haben Sie das und tun es immer noch. Sie haben nichts gelernt, dabei wäre jetzt ein bisschen mehr Eile angebracht. Anstelle des endgültigen, serienreifen ID, ID.3, Neo oder wie er auch immer heißt wird nun in Genf erstmal ein Strandbuggy auf dem MEB vorgestellt…
Strandbuggy ist ein Nischenprodukt dass niemanden interessiert.
Die Leute möchten wissen ob der ID irgendwann wirklich kommt, wie er aussieht, wieviel er kostet und ob die angekündigten Werte eingehalten werden…
Max meint
Heh Heh ! – Standbuggy ist ne geile Kiste. Die interessiert mich. Bin ich niemand ?
BB meint
Sorry, aber ich muss es so hart sagen: Du bist wirklich niemand. :)
VW will und muss die Elektromobilität voranbringen, und zwar für die breite Masse, für die Standardautos Golf, Passat usw die wir alle jeden Tag fahren. Da hilft so ein Strandbuggy wenig, selbst wenn du ihn kaufen würdest…
Skodafahrer meint
Das Strandbuggy ist eine sehr günstige Möglichkeit für VW zusätzliche Publicity für Ihre MEB-Fahrzege zu erlangen.
Und zusätzlich gibt es noch etwas zu verdienen.
150kW meint
„Die Leute möchten wissen ob der ID irgendwann wirklich kommt“
Wer glaubt denn bitte schön das der nicht kommt? So naiv ist doch kaum einer.
“ wieviel er kostet…“
Ich denke das wird dann enthüllt, wenn VW das endgültig entschieden hat ;)
hu.ms meint
Der buggy ist eine studie wie viele andere in Genf.
Der ID.3 bekommt eine eigene ganz große präsentation in D.
Man will nicht, dass er unter den vielen neuvorstellungen in Genf evtl. zu wenig beachtung findet.
jpo234 meint
> Die deutschen Hersteller beziehen die Akkus für ihre Elektroautos aus Asien
NEIN! Aus Ungarn und Polen, aber aus Fabriken die zu Südkoreanischen Konzernen gehören. Und aus Thüringen, wenn CATL sein Werk fertig hat.
Der Anteil von Zellen die in Asien gefertigt werden und dann nach Deutschland geliefert werden ist verschwindend gering.
Andreas_Nün meint
„Die deutschen Hersteller beziehen die Akkus für ihre Elektroautos von asiatischen Herstellern.“
Hoffe es hilft ihrem Blutdruck.
jpo234 meint
Besser wäre „Die deutschen Hersteller beziehen die Akkus für ihre Elektroautos aus europäischen Werken asiatischer Konzerne.“
Die jetzige Formulierung suggeriert den Lesern noch immer, dass die Zellen aus Asien importiert werden.
Querdenker meint
Es hat ja auch etwas damit zu tun das ich für Batterien aus dem EU Raum keine Zölle zahlen muss. Und dass auf das teuerste Bauteil eines e- Autos gesehen. Tesla wird auch über kurz oder lang eine Europa Produktion aufmachen.
Inklusive Zellfertigung.
alupo meint
Weil es von VW/VV ist habe ich den Artikel nur schnell überflogen ;-).
Aber das was Diess so von sich gibt hört sich m.M.n. sehr vernünftig an, alle Achtung.
Jetzt muss er nur auch die giftigen EA189- DieselMotoren aus der Welt nehmen, oder sie reparieren.
Leser meint
Ich habe vorgestern das Interview von Hr.D. in den Tagesthemen gesehen.
Da fühlte ich keine Einsicht oder Reue bzgl der Vergangenheit, denn „in Europa“ haben sie „alles regelkonform“ gemacht.
Die Antwaorten auf die Fragen waren ausweichend und einstudiert. Ob er wirklich an diese Aussagen glaubt oder nicht, konnte ich nicht beurteilen.
Ducktales meint
Richtig, das habe ich ebenso wahrgenommen:
Wenn man die Interviews der allerjüngsten jüngsten Vergangenheit, die Diess und andere aus dem Konzern mit den Tagesthemen geführt haben ist von der „Demut“ nicht viel übrig. So schnell kann man weder seine eigenen Meinung / Haltung / Überzeugung noch über lange Zeiträume entwickelte Unternehmenskultur ändern.
Daran ändern diese Bekenntnisse nichts.
Prüfbar ist es kaum, erst wenn echte Taten folgen.
Ich bin erschüttert wie leichtgläubig viele sind,
wenn nur jemand das sagt, das ins eigene Weltbild passt
(vor kurzem erst die Fake-Infos zum Theme Stickoxyde / Feinstaub der „Lungenfachärzte, die dann der Automobilindustrie sehr Nahe stehen,
aber heute schert das keinen mehr, wie willfährig Politiker und Dieselfahrer dem Glauben schenkten und immer noch schenken)
Ducktales meint
Hier noch die Quelle dazu. Seht und staunt.
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/interview-vw-diess-101.html
Zusatzlinks mit Verweisen zu weiteren Interviews sind direkt auf der Seite zu finden.
Klaus meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
Peter W meint
Dass Diess etwas in sich geht, und die Lage gut einschätzt ist doch ein großer Vorteil für VW.
VW hat, so sehe ich das, die notwendige Anzahl Akkus für die Mindestproduktion bestellt, und wird diese auch bekommen. Mindestproduktion heißt so viele Fahrzeuge herstellen zu können, dass der Flottenverbrauchswert gehalten werden kann. Ich denke aber auch, dass VW aufgrund der immer schärfer werdenden Grenzwerte den Verbrenner wegen der hohen Entwicklungskosten und dem mittlerweile schlechten Ruf ernsthaft abschaffen will. Mit dem MEB sind sie derzeit zumindest in Europa klar im Wettbewerbsvorteil, und den will man wahrscheinlich nutzen und ausbauen. Dafür braucht man aber sehr viele Akkus, die man wohl besser in einer Kooperation ähnlich wie Tesla produziert. Das wird das derzeitige Ziel sein. Es ist natürlich eine schwierige Gratwanderung einerseits die Lieferanten wie LG bei der Stange zu halten und gleichzeitig eine eigene Zellproduktion aufzuziehen.
Tim Leiser meint
Genau das habe ich mir immer gewünscht: die Einsicht, dass da was passiert und man nicht automatisch Weltmarktfuhrer bleibt (siehe auch Artikel gestern). Gleichzeitig aber ein deutlicher Wille zur Veränderung. Eine sympatische Demut mit den richtigen Konsequenzen. Mir gefällt die neue Marketingabteilung.
Tim Leiser meint
Nochmal zum Einordnen: MB baut noch Verbrenner um und glaubt, dass sie Weltmarktfuhrer in der e Mobilität werden.
McGybrush meint
Weil alle anderen da um Lichtjahre weiter sind?! Die stehen doch am selben Problem. Nur ganz wenige eAutos der Westlichen Autobauer sind ausschliesslich als solche Konzipiert worden.
Glaube VW wird in 2-3 Jahren ein positives Image bei den Leuten haben.
Tim Leiser meint
Ich verstehe den Bezug zu meinem Beitrag nicht… Vielleicht war der undeutlich formuliert? Ich glaube jedenfalls, dass VW einiges richtig macht. Sowohl was Kommunikation nach außen angeht, als auch was die strategische Ausrichtung angeht.
0 KWwieder meint
Oha, das wird sehr sehr knapp.
Die Bestellbücher sollen voraussichtlich im April geöffnet werde, aber man „prüft derzeit“ eine eigene Zell Produktion????
Falls Sie Prüfung irgendwann mal zu einem positiven Ergebnis kommt, weiß er hoffentlich schon, dass von der Entscheidung bis zur ersten Massen Produktion mindestens 4 Jahre liegen?
Siehe Investitionen von LG Chem, CATL, Sk Innovation, Samsung SDI und Panasonic vor drei Jahren – nächstes Jahr wird die Produktion hochgefahren.
Es ist definitiv jetzt zu spät Hr. Diess(el).
Falls die geplanten Fahrzeuge tatsächlich auch wie geplant bestellt werden, gibt es keine Akkus.
Daraus wiederrum ergibt sich, das die Planung insgesamt obsolet ist, bzw unmöglich durchführbar.
Was Hr Diess hier immer wieder als Business Plan wiederholt ist eine Luftnummer und völlig unrealistisch.
Bei dem aktuellen innovations Tempo, wird das vor 2025 nichts mit der Offensive. Wetten?
Tim Leiser meint
Nun. Sind für 40Mrd. (Oder mehr?) nicht bereits Akkus bestellt? Das sollte für drei Jahre reichen…
Außerdem: das Problem gilt für andere Hersteller in gleichem Maße. Wirklich im Vorteil sehe ich da nur BYD und TESLA/Panasonic.
MacGyver meint
Und was machen LG Chem, CATL, SK Innovation, Samsung SDI und Panasonic mit ihren Kapazitäten?
Da sie selber keine Fahrzeuge bauen müssen sie diese wohl an Fahrzeughersteller verkaufen müssen.
0 KWwieder meint
Genau, die Zell Hersteller warten alle darauf, dass sie endlich an VW liefern dürfen.
Kapazitäten haben sie exklusiv für vw reserviert und sind in Überfluss vorhanden, genau zum richtigen Zeitpunkt?
LG Chen hat auch nicht damit gedroht, die Lieferung unter Umständen komplett einzufrieren?
PSA, HYUNDAI/Kia,Audi, Porsche,Jaguar usw. wollen alle nicht beliefert werden?
Träum weiter.
150kW meint
„PSA, HYUNDAI/Kia,Audi, Porsche,Jaguar usw. wollen alle nicht beliefert werden?“
Die haben selber schon weit vor Produktionsbeginn bestellt. Die Mengen von VW bekommt LG nicht mal eben wo anders unter. Dazu müssten die anderen auch genau die gleichen Zellen verwenden. Das wird eher nicht der Fall sein
MiguelS NL meint
Ich weiß nicht was für die Zellen die verwenden aber die von Tesla/Panasonic kann man überall verwenden, in e-bikes, e-Roller, Speicher usw., der Markt ist riessig.
150kW meint
Rundzellen ja, aber die verwendet außer Tesla (und 1-2 Startups) keiner in Autos.
Michael S. meint
So ein Quatsch. Als ob man keine Autos baut, nur weil man keine eigenen Akkus herstellt. Hier fehlt doch grundlegendes Verständnis der Prozesse in der Industrie…
0 KWwieder meint
Richtig, man baut einfach BEV ohne Akkus, da nicht lieferbar oder zumindest nicht in der gewünschten Menge.
Falls Sie es noch nicht wissen:
Der Akku ist im gesamten Prozess das wichtigste Bauteil!
Ohne Akku kein Auto.
150kW meint
Und? So was bestellt man im voraus. Und genau das hat VW getan.
LG kann natürlich drohen, aber auch VW weiß das sie ihre Drohung nicht wirklich durchziehen werden. Den LG will auch verdienen und nicht ihre Kapazitäten brach liegen lassen.
Jörg2 meint
In China tagen gerade die alten Herren. Die können den chinesischen (also größten) Automarkt steuern, fast wie sie wollen.
Wenn dort über Nacht eine höhere eAutoquote festgelegt wird, gibt es keine freien Zellkapazitäten mehr auf dem Markt. LG Chem (mit diversen Standorten in China) könnte dann ein freigewordenes VW-Kontingent eventuell sogar teurer am Markt unterbringen.
Will sagen: im eAutomarkt (und allen angrenzenden Märkten) ist aktuell nichts festgezurrt.
150kW meint
LG und Samsung wurden von der chinesischen Regierung bisher behindert (es sind eben Koreaner und keine Chinesen). Sie konnten die in China aufgebauten Kapazitäten nicht dort absetzen und mussten Zellen zwangsläufig exportieren.
Ja, das kann auch mal anders herum laufen, aber freiwillig wird man kaum die Zellen aus Europa nach China schaffen, wenn es in Europa ebenso Abnehmer gibt.
hu.ms meint
Es gibt klare verträge zwischen VW und LG Chem für zellen für mind. 500.000 Fahrzeuge in 2020 und 2021 zu liefern sowie absichtserklärungen für weitere große mengen.
LG Chem hat für die produktion in polen erheblich investiert und das amortisiert sich erst mit viel größeren stückzahlen.
Kein wunder dass die sauer werden, wenn VW über eine eigene zellenfertigung vor 2025 nachdenkt.
Wäre bei tesla und panasonic genauso.
Ich glaube eher, dass die in der absichtserklärung definierten mengen von LG Chem bis 2025 abgenommen werden und VW wegen der großen nachfrage ab ca. 2022 zusätzliche zellen braucht, die sie dann selbst bauen.
Dass in Polen produzierte zellen nach China gehen halte ich für unwahrscheindlich, da die transportkosten den preis so erhöhen, dass er in China nicht mehr konkurrenzfähig wäre.
Jörg2 meint
Das in Polen produzierte Zellen nach China geliefert werden, halte ich auch für unsinnig.
Das eine in Polen nicht mehr benötigte, aktuell moderne Produktonslinie nach China (Niedriglohnland) verschifft wird und die Zulieferströme dann dort hin gehen, dann eher für vorstellbar.
Aber, wie auch immer, ich bleibe dabei: da ist unheimlich viel Dynamik im Markt. Es geht um den Verbleib an der Spitze oder um das Erreichen der Spitze. Alles könnte sich umkrempeln. Da sind überschaubare Rechtsstreitigkeiten über ausbleibende Liefermengen ein temporäres Problem.
hu.ms meint
Hallo Jör2:
wir sind auch mal der selben meinung. :-)
Harry meint
Nicht selber eine Zellfertigung zu haben bzw vertikal integrieren hat nebst Know-How vor allem ökonomisch gewaltige Nachteile…
Tesla fertigt 20% günstiger als LG Chem, der nächst beste Hersteller…
150kW meint
In der Theorie. Was Panasonic tatsächlich für die kWh an Preis für Tesla aufruft ist unbekannt. So wie die Preise bei Panasonic allgemein sind, denke ich eher das Tesla da mehr zahlt als wenn sie bei LG kaufen würden.
Aber das werden wir wohl nie tatsächlich wissen.
hu.ms meint
Tesla produziert keine zellen.
Panasonic baut die zellen innerhalb der tesla-produktionshallen.
volsor meint
Na toll Herr Diess , da wieder sprechen sie sich selbst ; “ Volkswagen verspüre eine steigende Nachfrage nach Elektroautos. Von der Batterie-Variante des e-Golf etwa könnte das Unternehmen deutlich mehr Einheiten verkaufen, habe dafür aber derzeit nicht ausreichend Kapazitäten.“
Und dann sagt er , „Elektroautos verkaufen sich derzeit noch schleppend.“
Was ist den nun richtig.?
Ich behaupte mal alle haben zu wenig Kapazitäten oder wollen nur das verkaufen was sie brauchen um keine Strafen zahlen zu müssen.
Ducktales meint
1+ gerechtfertigte Skeptis / Misstrauen
dieser fast abrupte Wandel in der Kommunikation
und diese offene Demut über Nacht.
Ich traue dem nicht.
Erst wenn echte Taten folgen bzw. erfolgt sind;
und bei Erfolgen nicht wieder die Arroganz obsiegt,
die wir bisher von dem Konzern gewohnt sind.
Dann mag ich glauben,
aber dass ich dort kaufe, glaube ich nicht.
Nicht mein Typ ;-)
JürgenV meint
War ja klar, erst mal nur negativ denken. Habe das Gefühl, das es hier sehr viele Pessimisten gibt. Man dürfte ruhig mal etwas mehr Vertrauen zeigen. Auch wenn in der Vergangenheit vieles nicht korrekt ( Betrug/ Verarsche usw.) war und danach erst mal Ablehnung und dann die Kehrtwende in Sachen Emobilität postuliert wurde. Nun sollte man Herrn Diess die Einsicht auch mal abnehmen und sich freuen das er die E-Mobilität jetzt ernst nimmt.
Wenn alles nichts wird, kann man ihn immer noch an seinen Taten und Worten messen.
Tim Leiser meint
+1
Moco meint
„Nun sollte man Herrn Diess die Einsicht auch mal abnehmen und sich freuen das er die E-Mobilität jetzt ernst nimmt.“
Ich freue mich das VW die drohenden Milliardenstrafen der EU-Grenzwerte für 2020 ernst nimmt und entsprechend reagiert. Aber Sie reagieren keinen Tag zu früh. Mann sollte nicht den glauben das VW oder andere hier aus Einsicht, ethischen, moralischen, humanitären oder ähnlichen Gründen handelt um Mensch und Umwelt zu bewahren. Es geht allein um wirtschaftliche Interessen.
„Man dürfte ruhig mal etwas mehr Vertrauen zeigen.“
Nun ja, für viele ist der Vertrauensvorschuss nach jahrelangen Betrug leider aufgebraucht.
150kW meint
„Mann sollte nicht den glauben das VW oder andere hier aus Einsicht, ethischen, moralischen, humanitären oder ähnlichen Gründen handelt um Mensch und Umwelt zu bewahren.“
Richtig, sie handeln menschlich, also erst mal egoistisch.
Jörg2 meint
@150kW
Nach dem der Mensch „erstmal egoistisch“ ist (Geburt), wird er aber zügig durch die Interaktion mit dem sozialen Umfeld auch sozial (Ausnahmen bestätigern die Regel).
Von einer AG mit angestellten Vorständen ist das nicht zu erwarten.
150kW meint
„Nach dem der Mensch “erstmal egoistisch” ist (Geburt), wird er aber zügig durch die Interaktion mit dem sozialen Umfeld auch sozial…“
In letzter Konsequenz bleibt er aber egoistisch. Das was tatsächlich ethisch, moralisch, humanitär getan wird, ist ein Bruchteil dessen was jeder einzelne tatsächlich tun könnte. Eben aus egoistischen Gründen. Wer gibt z.B. sein ganzes Hab und Gut auf um den Armen der 3. Welt zu helfen? 0,000001% der Bewohner der westlichen Welt? Ist ja auch kein Vorwurf wenn man es nicht tut, sondern eben menschlich.
Jörg2 meint
@150kW
Die Ausgewogenheit machts.
Ducktales meint
Danke für die differenzierte Bewertung meines Beitrages.
„Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung(en). “
und ja, mein Vertrauensvorschuss, den ich viele Jahre hatte, ist aufgebraucht.
Weil die nicht positiven Erfahrungen mit dem Konzern nicht abreißen,
und dafür habe ich genügend Beispiele aus Familie und Bekannten/Freundeskreis, mit direkter Einsicht.
Das ist halt meine kleine beschränkte, aber fühlbare Sicht persönlicher Betroffenheit. Damit habe ich nicht alles abgelehnt, lege aber Vorsicht an den Tag, wenn jemand Äußerungen macht, als seien sie von einem Wolf (sburger *augenwzinker* ) der an der Kreide geschleckt hat.
Zudem habe ich – bei aller Bescheidenheit – ein gerüttelt Maß an Erfahrung im Bereich Unternehmenskommunikation (intern wie extern).
Wer alles glaubt, was die Werbung / Marketing i.w.S. sagt, hinterfragt nicht mehr und kauft was geglaubt werden soll (Sauberste Diesel aller Zeiten z.B., Analog Käse, Bio vom Lidl, Zuckerfreie gesunde Cola usw.)
Andreas_Nün meint
Gesundes Misstrauen gegenüber VW ist immer angebracht.
Der Statistiker meint
Die Aussage „Elektroautos verkaufen sich derzeit noch schleppend“ dürfte nicht von Diess stammen (siehe Original-Artikel bei der Frankfurter Rundschau).
Das ist eine typische Aussage der ecomento Redaktion. Und ich finde, sie stimmt seit einiger Zeit nicht mehr.
Fast alle e-Auto Produzenten kommen mit der Produktion nicht mehr nach (aus welchen Gründen auch immer). Dh. für mich, es würden schon viel mehr e-Autos verkauft wenn man sie nur bekommen würde!
midget meint
@ Der Statistiker
Wer mit der Produktion nicht „nachkommt“… w i l l erst 2020 verkaufen
Schon ‚was vom CO2-Flottenziel gehört ? ;-)