Audi-Designchef Marc Lichte hat in einem Interview über die neuen Elektroautos der Marke gesprochen. Die Ingolstädter planen diverse reine Stromer, einige davon wurden bereits vorgestellt. Beim Design seiner batteriebetriebenen Modelle geht Audi bewusst zurückhaltend vor.
In den vergangenen Monaten hat Audi mehrere Elektroauto-Studien vorgestellt. Auf dem Weg in die Serie werden Modelle wie der e-tron oder der e-tron Sportback deutlich entschärft. Lichte sagte dazu im Gespräch mit Forbes: „Unsere Wettbewerber, Startups wie Tesla, haben keine automobile Historie, sie können also mit einem weißen Blatt Papier beginnen.“ Audi hingegen müsse bei der Ausrichtung auf die Elektroauto-Ära weiter das bestehende Angebot berücksichtigen.
„Bei Audi haben wir eine lange Historie, strategisch beschließen wir zunächst das Design unserer Familie, dann arbeiten wir Unterschiede zwischen unseren Verbrenner-Fahrzeugen und den Elektroautos heraus“, erklärte Lichte. Den großen, technisch in diesem Umfang eigentlich nicht mehr nötigen Kühlergrill von kommenden Elektroautos wie etwa dem Q4 e-tron begründete Lichte damit, dass es sich um ein wichtiges Erkennungsmerkmal handle. Außerdem müssten auch Batterie-Autos gekühlt werden.
Audis Designchef wies darauf hin, dass sich der Hersteller bei Elektroautos noch am Anfang befinde. „Ich sehe uns in einer Zwischenphase, in der ich beide Auto-Typen handhaben muss – alte Welt und neue Welt. In zehn Jahren wird es keinen Verbrennungsmotor mehr geben, wir werden dann nur noch einen Audi-Typ haben“, so Lichte. In diesem Jahr sollen weitere Elektroautos enthüllt werden – unter anderem ein Fahrzeug speziell für die Stadt sowie ein SUV.
Lichte geht davon aus, dass sich die Zahl der Baureihen von Audi langfristig reduzieren wird. Im Fokus würden zunehmend die individuellen Einsatzzwecke der Fahrzeuge sowie eine längere Lebensdauer stehen. Auch das Geschäftskonzept könnte sich ändern. Bereits 2017 gab das Designkonzept Aicon einen Ausblick auf die mögliche Designsprache und Technologie von Audis der Zukunft.
„Der Aicon beispielsweise ist dafür konzipiert, dass man lange Strecken automatisiert zurücklegen und dabei arbeiten oder schlafen kann, und er könnte ein geteiltes Auto mit veränderbarem Interieur sein. Auch das ist ein mögliches Geschäftsszenario für Audi“, so Lichte. „Heute besteht unser Geschäft darin, Autos zu bauen und zu verkaufen, aber das wird sich in der Zukunft ändern – vor allem, wenn es um autonome Fahrzeuge geht, die sehr kostspielige Technologie enthalten.“
Peter meint
Lichte klingt mutlos. Zeit für jemandem Neuen??
alupo meint
VV und Audi müssen offensichtlich noch einiges lernen.
Die kürzlich unternommene Verbrauchsvergleichsfahrt zeigte auf, dass der größere Tesla, das Model X, einen um 24 % geringeren Stromverbrauch aufweist als der kleinere etron. Und dabei waren die Bedingungen absolut gleich, d.h gleiche Strecke, gleiche Zeit, gleiches Wetter, gleiche Geschwindigkeit usw.
Sorry, das ist nun einmal ein schreckliches Armutszeugnis.
Dass der Jaguar iPace ganze 26 % mehr als das deutlich größere Model X verbrauchte macht es für Audi nicht besser.
Und dabei sind im Model X nicht einmal die effizienteren PMSM Motoren verbaut, dafür ist das M X aber absolut selteneerdenfrei. Auch der Kobaltanteil im Akku ist deutlich geringer im Tesla. Und das beim eher „alten“ Model X im Vergleich zu einem Auto, welches noch nicht richtig auf dem Markt ist.
Gut ist was anderes. Von technisch besser will ich erst gar nicht reden. Ich würde wetten, dass im etron nicht einmal SiC-Leistungshalbleiter verbaut sind (im billigeren, ebenfalls neueren Model 3, erst 2 Jahre alt, aber schon).
Das Stromsaufen wurde dem etron offensichtlich hineinkonstruiert. Und das nicht nur mittels schlechtem cw Wert.
Ich hoffe aber, dass er dennoch seine Käufer findet, denn es ist absolut unmöglich, ein eAuto zu bauen was einen auch nur annähernd so schlechten Wirkungsgrad hat wie ein Dieselmotor.
Aber es ist offensichtlich eine vergeigte Chance, zumindest wenn man unterstellt, dass sie es besser können sollten, q.e.d..
Jörg2 meint
Und nicht zu vergessen, dass der MX (im Vergleich zum e-Tron) ein altes Auto ist und Audi sich vorher angesehen hat, was Tesla da wie verbaut.
150kW meint
„Die kürzlich unternommene Verbrauchsvergleichsfahrt zeigte auf, dass der größere Tesla, das Model X, einen um 24 % geringeren Stromverbrauch aufweist “
Ja, einige Verbrauchsfahrten, andere wiederum nicht. Da gibt es auch Tests wo in einigen Situationen/Strecken das Model X mehr verbraucht ;)
„Auch der Kobaltanteil im Akku ist deutlich geringer im Tesla. “
Aufpassen, wir reden vom Model X mit den Zellen mit alter Chemie aus Asien.
„dafür ist das M X aber absolut selteneerdenfrei“
Gemäß was? Das die komplette Elektronik da ohne auskommt, wage ich doch sehr zu bezweifeln.
Leotronik meint
Also solange die Altlast Verbrennungskiste als Klotz am Bein hängt sollte man keinen Audi kaufen. Es wird notgedrungen eher 2. Wahl sein. Oder habe ich den Herrn falsch verstanden?
Autofan meint
Ja hast du. Wie immer halt.
Simon meint
Wie kommt man auf so was?
Warum sollte ein Etron Kunde zweite Wahl sein.
Ist man doch bei anderen Herstellern auch nicht und spätestens mit den EU Grenzwerten wird Elektro billiger, weil sonst Strafzahlungen drohen.
Leotronik meint
Nicht der Kunde ist 2. Wahl, sondern das Auto. Im Gegensatz zu Start Ups müssen Rücksicht auf die Altfahrzeuge nehmen und können darum nur Kompromisse machen. Nicht gleich ein optimales EV wie Tesla bauen. Lesen sie den entsprechenden Passus im Text.
Uwe meint
Audi und Auto, das sind wohl bald nur noch zwei Gemeinsamkeiten:
das A und das u.
Jörg2 meint
Was für eine mutlose Argumentation eines Designers!
Wie haben das nur seine Vorgänge geschafft, vom AUDI 920 zum Design des AUDI 60 zu kommen?
Thomas Wagner meint
Audi wird es schon noch merken, dass schlechte CW Werte zugunsten des „Marken“gesichts beim Elektroauto mit einem hohen Aufwand
kompensiert werden müssen, oder man akzeptiert einfach geringere Langstreckengeschwindigkeiten !
Denn der Stromverbrauch auf einer zügig gefahrenen Autobahnstrecke,
steigt entsprechend dem Luftwiderstand stark an und die Reichweite
nimmt entsprechend stark abnimmt :-(
Mike meint
Komisch , ich habe bis jetzt noch niemanden getroffen der während der Fahrt als Fahrer im eigenen Auto ,schlafen ,arbeiten oder andere pikante Dinge tun möchte.
Warum wird uns das so dermaßen penetrant aufgequatscht ?
Ok, ich gebe zu,…. wenn das Auto zum stehen kommt , dann tue ich ab und an auch andere „Dinge“ im Auto !
Aber bitte, bitte, fahren möchte ich gerne selbst !
Ich habe die Befürchtung das der Kunde in 10 Jahren komplett bevormundet wird, und es dann nur noch autonom fahrende Autos gibt, wo das Lenkrad aus Kostengründen eingespart wird ;)
Clemens Helm meint
Hallo, nett Sie kennenzulernen! Ich würde das liebend gerne.
Leonardo meint
Bahnfahren. Erfüllt genau ihre Wünsche.
Peter W. meint
Ich kann während der Fahrt ohnehin nicht lesen, da wird mir übel. Ich muss aus dem Fenster schauen, ob ich will oder nicht.
Autofan meint
Ich kann lesen. Aber auch mit den Kindern spielen.
Lieber spiele ich mit denen, als sie mittels Tablets ruhigzustellen damit ich in Ruhe fahren kann.
Tim Leiser meint
+1
Thrawn meint
Selber fahren auf Landstraßen und innerorts, gerne, Aber bitte nicht mehr auf Autobahnen.
Gerade aus fahren kann jeder Depp! Sollte man meinen. Das dem nicht so ist, sieht man überall. Die Leute sind zu dumm, um z.B. das Reißverschlussverfahren zu verstehen. Folge: an jeder Fahrbahnverengung, an der eine Spur wegfällt gibt es kilometerlange Staus. Oder z.B. die Bildung der Rettungsgasse. Das muss alles nicht sein.
Den Leuten gehört das Lenkrad bei Auffahrt auf die Autobahnbahn aus der Hand genommen. Die können dann meinetwegen noch „brummbrumm“ machen und am Lenkrad drehen, fahren aber soll die Elektronik. Emotionsfrei und effizient.
Autobahnfahren ist eh öde und langweilig. Zeitverschwendung.
Jörg2 meint
+1000
Und allgemeines Tempolimit bei 120km/h auf der Autobahn.
Ausnahme: eAutos. Die dürfen max. 150km/h auf einer vorhandenen linken dritten Spur.
;-))
Callahan67 meint
+Tausende Daumen nach oben
Gunnar meint
Ist ja wie so vieles zum Glück Geschmackssache. Du möchtest selber fahren. Ich möchte gerne gefahren werden. Für uns beide wird es in näherer Zukunft hoffentlich Angebote geben. Für dich definitiv. Ob für mich…das wird noch etwas dauern.
alupo meint
Diejenigen, die es sich leisten können, haben sich auch bisher schon fahren lassen.
Den Autopiloten der Reichen und Mächtigen nennt man übrigens ganz klassisch „Chauffeur“.
So etwas ist auch bei vielen Leuten üblich, die sich ein eigenes Flugzeug leisten können und wollen, siehe z.B. Trump.
Der Autopilot ist quasi eine Art Demokratisierung des ansonsten teuren Chauffeurs für einkommensschwächere Bevölkerungsschichten. Da er darüber hinaus völlig emotionslos fährt und sich an die Verkehrsregeln hält, hat er das Potential, die Unfallzahlen dramatisch zu reduzieren. Der Mensch ist dazu ganz offensichtlich nicht in der Lage.
Natürlich wird es weiterhin Leute geben, die selbst fahren wollen. Es gibt ja auch heute, nach vielen Autojahren, noch Pferde und Pferdekutschen. Ist doch ganz normal, solange sie nicht durch erhöhte Unfallzahlen negativ auffallen. Und eine temporäre Sperrung einer Autobahn mittels 4 Autos wegen eines Videos im Rahmen einer Hochzeit würde es dann nicht geben. Kürzlich genau so wieder einmal geschehen. Leider ist die Dummheit der Menschen unendlich, Einstein.
DerOssi meint
„In zehn Jahren wird es keinen Verbrennungsmotor mehr geben, wir werden dann nur noch einen Audi-Typ haben”
Verrät Herr Lichte hier ein „Geheimnis“ oder ist es nur sein Bauchgefühl, das wäre mal interessant…
Andreas_Nün meint
Lichte hat hier seine Worte wohl nicht mit bedacht gewählt.
Firmenintern dürfte das bei Audi klar sein, 2030 verkaufen die keinen Verbrenner mehr.
Gunnar meint
2030 wird Audi immer noch Verbrenner verkaufen. Ich denke man sollte präzisieren: in zehn Jahren wird kein Verbrenneraudi mehr entwickelt. 3 bis 5 Jahre später wird dann hoffentlich auch die erste Aussage zutreffen.
Peter W. meint
Vielleicht verkauft dann Geely die Audis, die dann in China produziert werden, weil VW den Markennahmen verkauft hat.
ein noch Verbrenner-Fahrer meint meint
ich glaube das langsam alle Protagonisten die Katze aus dem Sack lassen.
Angefangen mit Herrn Bischoff, seines Zeichen Chefdesigner bei VW, der sinngemäß sagte, dass man nun endlich Autos konstruieren kann, ohne auf den dämlichen Verbrennungsmotor Rücksicht zu nehmen, weiter mit dem Vorstand von VW welcher die nahe Zukunft im BEV sieht und nun Hr. Lichte.
Als Tesla seinen Typ S auf die Straßen brachte, war allen Beteiligten bewusst wo die Reise hingeht.
Nur wie den deutschen Michel davon überzeugen, dass man an bevorstehenden Massenentlassungen sowie dem Zusammenbruch der Zulieferindustrie nicht Schuld ist?
Dieselskandal initiieren. CO2 Grenzwerte, natürlich durch die böse EU festlegen lassen, die selbst Dieselfahrzeuge nicht einhalten können.
Die Grünen ausplappern lassen, was man selbst schon lange weiß (Verbrenner ab 2030 verbieten)
Die deutsche Umwelthilfe Städte verklagen lassen, um Fahrverbote zu verhängen.
Denn eines ist Fakt:
Wer sich die Aussage von Herrn Lichte auf der Zunge zergehen lässt, der kann sich vorstellen, das wenn seine Aussage selbst zu dem letzten Zweifler an der E-Mobilität durchgedrungen ist, der Neuwagenmarkt für Verbrenner in spätestens 5 Jahren zusammenbricht.
Peter W meint
Dieser Satz hat mich überrascht:
… In zehn Jahren wird es keinen Verbrennungsmotor mehr geben, wir werden dann nur noch einen Audi-Typ haben”, so Lichte. …
Der VW-Konzern meint es wohl wirklich Ernst. Hoffentlich liegt das nicht am Datum!
EVrules meint
Die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt – schön zu hören, dass man noch am Anfang steht, denn das zeigt auf, dass man Willens ist sich zu verbessern.