Nissan bietet sein Elektroauto LEAF seit 2017 in der zweiten Generation mit frischer Optik und einer auf 40 kWh erstarkten Batterie für bis zu 378 Kilometer Reichweite an. Für noch mehr Bewegungsfreiheit kann seit diesem Jahr ein 62 kWh großer Energiespeicher bestellt werden. Nissan erwartet eine deutlich steigende Nachfrage nach der Baureihe.
Guillaume Pelletrau, Geschäftsführer von Nissan Deutschland, sagte im Gespräch mit dem Handelsblatt-Ableger Edison, 2019 mehr als doppelt so viele LEAF wie im Vorjahr absetzen zu wollen. 2017 habe Nissan in Deutschland gerade einmal 129 Elektroautos verkauft, im Geschäftsjahr 2018 werden es erstmals um die 4000 sein.
„Unser Problem war in der Vergangenheit die Nachfrage – nun sind es die Lieferzeiten“, erklärte Pelletrau. Für den Nissan mit 62-kWh-Batterie seien hierzulande bereits kurz nach der Ankündigung mehr als 600 Bestellungen eingegangen. „Das zeigt mir: Der Knoten ist geplatzt“, so der Nissan-Manager.
Dass sich in Deutschland immer mehr Autokäufer für ein Batterie-Modell entscheiden, hat nach Ansicht von Pelletrau mehrere Gründe. Die Verbrenner-Technik stehe aufgrund der Diskussion über die Luftbelastung in Städten sowie drohende Diesel-Fahrverbote zunehmend unter Druck. Moderne Elektroautos seien zudem „für 99 Prozent der Autokäufer“ schon eine Option. Hinzu komme, dass das Angebot steige und sich damit die Wahrnehmung der alternativen Antriebsart verbessere.
Händler verdienen „gutes Geld“ mit dem LEAF
Pelletrau wies darauf hin, dass die steigenden Verkaufszahlen des LEAF nicht durch Rabatte zustande kämen. Die Händler würden mit dem Elektroauto „gutes Geld“ verdienen, während Verkäufer anderer Marken Stromer-Interessenten auf die Zukunft vertrösten müssten. „Auch der Letzte sollte jetzt begreifen, wohin die Reise geht“, meinte Nissans Deutschland-Chef.
Auch andere Hersteller bieten bereits alltagstaugliche Elektroautos an, können die zunehmende Nachfrage aufgrund von Lieferengpässen aber nicht bedienen. Kia etwa spricht von einer Lieferzeit von mindestens 12 Monaten. Der LEAF e+ mit 62-kWh-Batterie steht laut Pelletrau bereits in zwei bis drei Monaten für den Käufer bereit. Derzeit würden sich zwei Drittel für die große Batterie entscheiden, mittelfristig erwarte Nissan aber mehr Bestellungen für die kleinere Ausführung mit 40 kWh.
In diesem Jahr will Nissan mit dem LEAF in Deutschland erstmals auf fünfstellige Stückzahlen kommen – „also etwas mehr als 10.000 Einheiten“, sagte Pelletrau. Die Japaner erwarten auch mehr Verkäufe des batteriebetriebenen Kleinlieferwagen e-NV200. Für beide E-Autos wolle man „kräftig die Trommel rühren und das Angebot an Probefahrten kräftig ausbauen“. Das Ziel sei, in Deutschland wie Europa „die Nummer 1 zumindest bei den Importeuren von Elektromobilen zu sein“.
Daniel S meint
Durch das Aufblühen des Wettbewerbs ist der Leaf zu teuer geworden. Der Preis muss beim hier Gebotenen deutlich sinken um konkurrenzfähig zu bleiben.
1000 Ionen immer weiter... meint
Da kann man nur mit dem Kopf auf die Tischplatte hauen: 10000 sind wieviel Prozent der Verbrennen.?
So wird das nichts. Nissan ihr werdet drauf gehen und den Preis für eure mangelnde Bereitstellung von Kapazitäten bezahlen. Das was ihr jetzt könnt, können in einem Jahr die Hälfte aller Autobauer. Dann habt ihr euer Nachfrageproblem zurück. Schlft weiter…
Jörg meint
Nissan sollte den E-NV200 mit 60 KWh Akku bringen, damit es endlich mal einen Kleinlieferwagen gibt, der auch im Winter 200km + schafft. Da klafft eine Lücke sm Markt.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja.
Thomas Wagner meint
Ich hoffe Nissan hat bemerkt, dass seit gut 6 Wochen ein neuer Mitbewerber in Europa auf dem Markt ist, der den Leaf in allen wichtigen Elektroauto-Disziplinen
alt aussehen lässt. Teslas Model3 ist mit Beginn des Markteintritts das meistverkaufte Elektroauto in Europa.
Dabei gibt es zur Zeit vom Model3 nur die teuren Premium-Modelle zu kaufen.
Was passiert, wenn ab Sommer die Standard-Modelle nach Europa kommen,
werden wir noch erleben.
Dieses Model3 spielt dann genau in der Preisliga des Leaf.
Vielleicht denkt Nissan dann doch noch einmal darüber nach,
Ihre Elektroautos für Europa mit CCS auszurüsten !
newchie meint
Anbei ein paar deutliche Schwächen des Nissan Leaf:
– Einpasenladen bis max 4,6 kW (7 kW sind nach VDE nicht zulässig.
– Chademo anstatt CCS
– Schnellladen bis ca. 80kW wenn man einen Schnelllader findet der mehr als 50kW lädt.
– Passives Temperaturmanagement.
Lauter Probleme die das Model 3 zum fast gleichen Preis nicht hat.
Ein LEAF Fahrer
Stephan Weyer meint
Die Frage stellt sich doch nach den Anforderungen.
Wer, wie 80% der Bevölkerung, nur einmal im Jahr eine längere Strecke fährt, braucht nicht unbedingt CSS und Temperaturmanagement.
Mit dem 62kWh -Batterie kommt man mit einer Zwischenladung locker 500Km weit auf der AB. Das reicht für fast jeden Tages- oder Wochenendausflug.
Die restlichen 240 Tage im Jahr kann das Teil ganz bequem zu Hause mit 6,6 kW geladen werden.
Das M3 LR Modell kostet derzeit mit Autopilot, der nebenbei in D nicht freigeschaltet ist, knapp 60.000€
Landmark meint
Der AP ist in DE verfügbar und frei, sogar schon mit Navigate on AP.
JuergenII meint
Dir ist aber schon bewusst, dass sich bei Nissan im Gegensatz zu Hyundai / Kia die 62 kWh auf Brutto beziehen, nimmt man den nutzbaren Bereich kommt der Leaf auf rund 385 WLTP Reichweite. Die sinkt im Winter noch einmal drastisch. Und offiziell wirst Du nicht mit 6,6 kW laden. Nennt sich in Deutschland Schieflast und ist weit unter 5 kW Ladeleistung.
Wer hier lesen kann ist auch klar im Vorteil. Ab Herbst wird es hier auch die Standardversion des M 3geben. Ich gehe mal davon aus, das man unter 50.000 Euro den Long Range Akku mit Heckantrieb bekommen wird. Da fallen dann alle negativen Punkte des Leaf weg. Dazu noch ein preiswertes und vor allem funktionierendes Ladenetz inkl. diverser Destination Charger und kein Zwang zur jährlichen Wartung.
Nicht vor 2025 meint
Tesla ist auch der einzige Hersteller mit einem schlüssigen Gesamtkonzept.
Dieses Nissan 46.000.- teure Ungetüm wird doch aktuell nur aus Verzweiflung gekauft da andere einfach nicht liefern wollen. ( KIA Hyundai Audi etc. )
Hätte Tesla sein 40.000.- Modell am Start müsste Nissan die Dinger verschenken :-)
Nicht vor 2025 meint
ist die Antwort für Jürgen W.
Frank meint
Beim örtlichen Nissan-Händler stehen sich seit Ende letzten Jahres viele neue Leaf die Reifen platt. Soooo groß kann die Nachfrage also nicht sein.
KingArtus meint
also ich glaube,
Das Ziel sei, in Deutschland wie Europa “die Nummer 1 zumindest bei den Importeuren von Elektromobilen zu sein”
können die sich direkt abschmiken, hatten Jahre lang Zeit in de segment aber zumindest 2019 und ich denke auch 2020 wird es Tesla sein mit dem Model 3
ich glaube Tesla hat knapp 1100 im Februar in den Markt gegeben, Nissan knapp 3000. Jedoch waren es bei Nissan nich tnur E-Autos
Swissli meint
Ja, Nissan hat sich zu lange auf den Leaf Rosen gebettet. Ähnlich wie BMW mit dem i3 und Renault mit der Zoe. Letztere wird die Kurve mit der 2nd Generation wohl noch kriegen (Preis/Leistung ins Lot bringen).
Für Nissans Leaf wirds langsam eng, zu hässlich, weder Fisch noch Vogel (als Zweitauto zu gross/teuer, als Alleinauto zuwenig Reichweite/Platz/Vielseitgkeit.
Der veraltete BMW i3 verkommt immer mehr zu einer Premium Lachnummer (absurder Preis für unpraktisches Konzept und zuwenig Leistung).
Leonardo meint
Hallo Swissli,
was spricht gegen den Leaf als Erstauto?
Ich habe den 30er Leaf als Erstauto. 2 Erwachsene + 3 Kinder + Urlaubsgepäck = kein Problem. Vor 50 Jahren gings auch mit dem Käfer nach Italien, hat auch geklappt.
Das Auto ist nicht das Problem, die Anzahl der Ladesäulen prinzipiell auch nicht.
Das große Problem ist die Ladesäulenfreischaltung: wer kommt z.B. auf die Idee daß man eine Ladesäule nur noch mit dem Smartphone freischalten kann?
JuergenII meint
Der Leaf ist das Problem! Kein aktives Klimasystem für den Akku, und im Jahr 2019 noch auf CHAdeMO zu setzten, wo doch jetzt auch die leistungsstarken CCS Lader kommen sind bei den aufgerufenen Preisen schlicht ein NO-GO.
Und wie schon geschrieben, wenn die einfacheren Model 3 auf den Markt aufschlagen ist höchstens noch die Heckklappe ein Vorteil des Leaf mit großem Akku. Könnte zumindest KIA liefern, wäre der e-Niro klar das bessere Fahrzeug, auch wenn der Leaf mir von außen besser gefällt.
Swissli meint
Hängt von Fahrprofil und Verwendungszweck ab.
Mir persönlich hat der Leaf zuwenig Reichweite (Wintereinsatz, anspruchsvolle Topographie). Mit dem 62 kwh Akku ist man wieder einen Schritt weiter, aber noch nicht an (meinem) Wunschziel.
Gibt sicher Leute für den der Leaf perfekt passt – auch als Erstauto.
Swissli meint
@JuergenII: CHAdeMO 2019 ist wirklich ein Witz. Sag schon lange, dass es pro Kontinent nur einen Stecker braucht. Sogar Tesla hat das eingesehen (CCS Europa), nur Nissan stellt noch auf stur… vielleicht hat Nissan dann doch noch kurzfristig eine Erleuchtung?!
Diese unnötige Stecker Arroganz kann sich Nissan nicht mehr lange leisten. Kunden haben immer mehr Alternativen.
MiguelS NL meint
“Sogar Tesla hat das eingesehen (CCS Europa),”
Bist du so nett und erklärst du uns warum CCS eingeführt werden musste anstatt bisher weit verbreitete Type2, welche technische Gründe gab es dafür? Oder gab es nur politische?
Und wiefern hat Tesla es eingesehen?
MiguelS NL meint
Ich finde es schade dass die Hersteller sich mit kaufmännische bzw. wirtschafliche grössenordnungen profileren wollen, “ich habe den grössten” sorry, ich meine “wir werden den grössten…”, “wir werden führend…”
Mir wäre es lieber wenn sie die Wichtigkeit und Vorteile des (oder deren) Elektroautos vermarkten würden. Mit Aufklärung, Probefahrten usw. könnten sie mehr erreichen.
Trotzdem erfreulich wenn Nissan, wie auch Renault es schaffen um dieses Jahr doppelt so vele Elektroautos abzusetzen. Gerade wegen solche Entwicklungen denke ich dass der Marktanteil sich verdreifachen wird, von etwas unter 1% auf 3%, schon alleine Tesla wird mindestens für eine Verdopplung sorgen. 4% sind unwahrscheinlich aber nicht undenkbar.
Vom Interesse (des Kunden) her würde es für 4-5% ausreichen aber ich befürchte dass es dafür seitens der Hersteller zu wenig Animo gibt. Wenn die etablierte Hersteller nächstes Jahr nicht mehr anbieten und Mühe geben dann wird die steigende Nachfrage nichts bei denen kaufen.
Zur Info: der globale BEV Anteil stand per 1-Jan auf ca. 2%, meine ich. Wenn der verdreifacht dann bleibt es immer noch doppelt soviel als in Deutschland.
Spannender wird es für 2020, ob der Deutsche BEV Anteil dann z.B. von 3% auf 6% oder von 3% auf 9% steigt.
Wenn wir am Ende 2019 in Dld. bei ca. 90.000 BEVs jährlich liegen, dann müssen in 2020 180.000 BEVs verkauft werden um zu verdoppeln, 270.000 extra um zu verdreifachen. Werden Nissan usw. in 2020 wieder verdoppeln können? Reicht das globale Volumen des ID, e-Tron, EQC und Cayman irgendwie aus um mithalten zu können?
Fest sehr dass der Rest der Welt in dieser Hinnsicht aber wachsen möchte und das werden sie jedes Jahr mehr wollen.
Jürgen W. meint
Bei 10.000 Einheiten wird Tesla mit dem Model 3 am Ende des 2. Quartals 2019 liegen.