Das chinesische Startup mit deutscher Führungsspitze Byton hat ein Update zum aktuellen Stand seines ersten Elektroautos gegeben. Die Baureihe soll wie geplant noch 2019 auf den Markt kommen – zunächst exklusiv in China. Das Interesse an dem SUV M-Byte ist Unternehmensangaben nach bereits groß.
„Es gibt viel zu tun, aber wir halten uns an die Timeline. Das ist das, was wir beweisen wollen“, sagte Byton-Chef Daniel Kirchert der Automobilwoche. „Marktstart ist und bleibt Ende des Jahres in China.“ Seit Mitte vergangenen Jahres testet Byton rund 100 Prototypen des M-Byte auf Prüfständen, Teststrecken und im Straßenverkehr in China und in den USA. Die Vorserienproduktion ist für den Sommer vorgesehen. In Europa sollen die ersten Fahrzeuge Ende 2020 ausgeliefert werden.

In Vorbereitung auf den Marktstart gab es kürzlich einen Führungswechsel bei Byton: Während Kirchert als Geschäftsführer das Tagesgeschäft vorantreibt, kümmert sich der Vorstandsvorsitzende Carsten Breitfeld um die mittel- und langfristigen Pläne des Unternehmens – bis vor kurzem hatte Breitfeld beide Funktionen inne.
Für den M-Byte sollen bereits 50.000 Reservierungen vorliegen, heißt es. Gebaut wird das Batterie-SUV in einem neuen Werk in Nanjing, China. Jährlich sollen hier 300.000 Fahrzeuge von den Bändern laufen. Die Vollauslastung peilt Byton für das Jahr 2023 an. „Die klassischen Premiumhersteller Audi, BMW und Daimler sind unsere direkten Wettbewerber, ihnen wollen wir Marktanteile abjagen. Aber wir profitieren auch von ihrem Push Richtung Elektromobilität“, sagte Kirchert.
https://twitter.com/BYTONcars/status/1108025820826791936
Byton wurde 2016 gegründet, das Umfeld hat sich durch die aktuelle Klimadebatte sowie die Elektroauto-Offensive von Volkswagen und anderen Herstellern deutlich geändert. „Wir merken, bei der Bevölkerung findet ein ‚Mind Change‘ statt. E-Mobilität wird bald nichts Besonderes mehr sein, sondern als gegeben vorausgesetzt werden“, so Kirchert. Byton plant bereits weitere Elektroautos, darunter die Limousine K-Byte und einen kompakten Stromer speziell für den gewerblichen Flotteneinsatz. Noch vor 2025 soll zudem eine neue Fahrzeugplattform eingeführt werden.
Byton setzt auf reine E-Autos, im Fokus der Marke stehen aber die Digitalisierung und Vernetzung der Fahrzeuge. Kirchert ist überzeugt, dass hier die Zukunft der Branche liegt: „Die Menschen wollen ein Fahrzeug, was sie nicht nur elektrisch von A nach B bringt. Sie wollen eine einzigartige Vernetzung, ein digitales Ökosystem – und keine Schnittstelle fürs Handykabel.“ Byton sei derzeit im Gespräch „mit den weltweit größten Internetkonzernen und Partnern“, um deren Inhalte in seine Fahrzeugen integrieren zu können.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Bislang höre ich viel, sehe wenig / nichts Reales.
Das Einzige, was mir sympathisch erscheint, ist die Ansage, die klassischen Verbrenner-Anbieter im großen chinesischen Markt im Fokus zu haben und dass nicht wieder von einem sog. „Tesla-Killer“ die Rede ist.
Gunnar meint
Von einem Tesla Killer hat bisher immer nur die Presse gesprochen, nie ein Hersteller.
Frank meint
Immer mehr Angebote. Ich sehe sehr schlechte Zeiten für den Verkauf von Verbrennerfahrzeugen kommen. Gute Nachrichten!
Anonym meint
Ich halte die „in Aussicht gestellten“ Kennwerte, sowohl was Leistung (Motor und Reichweite) als auch Preis und Verfügbarkeit angeht für ein Luftschloss.
Riecht mir verdammt nach zu viel Marketing geblubber, bei dem schon jetzt absehbar ist, dass kurz vor der finalen Version noch so vieles ein- und zusammengestrichen wird…
Und selbst wenn zu dem Datum und mit der Ausstattung und dem Preis kommt, wie angekündigt, würde ich ihn trotzdem nicht in betracht ziehen. Ich persönlich fühle mich für diese Art der Spionagefahrzeuge (Alexa, Gesichtserkennung etc.) in einem Auto noch nicht bereit..
Thomas R. meint
sagt dir die Firma Xiaomi etwas? Deren E-Scooter (im Endeffekt von Segway/Ninebot) kosten 350€ und vergleichbare Scooter von METZ und BMW kosten ab 2.000€ und können nicht mehr; sind sogar schlechter was den Marktbedarf angeht.
Xiaomi, eine chinesische Firma, stellt sehr gute Produkte zu einem heftigen Kampfreis her. Extremst gerine Marge und dennoch qualitativ und technisch ganz vorne.
Bei den Autos wird es, denke ich, auch so kommen. Byton ist meiner Meinung nach der Anfang (eher so Huawei Klasse).
Steffen meint
Deren Handys (Xiaomi) nicht zu vergessen.
Thomas R. meint
Ganz genau. Das MI 9 als Beispiel oder das Pocophone…
Priusfahrer meint
Der durchgehende Monitor unter der Windschutzscheibe ist eher hinderlich
als vorteilhaft. Blendet und lenkt ab. SUVs sind besonders nach vorne eher unübersichtlich für den Fahrer. Kleine Kinder und Tiere werden leicht
übersehen.
Andreas meint
Das Fahrzeug wird diese detektieren und Schäden vermeiden.
Der Fahrer kann währenddessen lustige Unfallvideos auf Youtube schauen ;-)
Thomas R. meint
43.000€ für ein Premium SUV der X4 Klasse mit Minimum 400km Reichweite mit viel, viel Ausstattung und bspw. Alexa an Board, Level III Autonomie, OTA Updates und und und.
Ich bin SEHR gespannt und denke, dass der M-Byte, und auch der K-Byte, erfolgreich sein dürfte.
MacGyver meint
Mir gefällt das Design des Fahrzeugs nicht. Es wirkt gleichzeitig bieder und gewollt. Auch der hintere Überhang ist für mein Empfinden viel zu lang. Dafür hat man aber fast Null Sicht nach hinten. Superschmale Heckscheibe und extrabreite C-Säule.
Andreas_Nün meint
Das ist tatsächlich die einzige sinnvolle Kritik am M-Byte die ich bisher gelesen habe.