Das Böblinger Unternehmen Teammobility hat mit dem „UCCON“ ein Mobilitätskonzept für den Transport vorgestellt. Im Vergleich zu einem Kleintransporter biete das Fahrzeug bei gleicher Länge fast ein Drittel mehr Laderaumvolumen und Nutzlast. Damit Letztere möglichst groß ausfällt, stand bei der Entwicklung des Chassis Leichtbau im Fokus.
Die Basis des UCCON bildet ein Rolling Chassis von Teammobility, das als Plattform für unterschiedliche Fahrzeugtypen genutzt werden kann: für einen Pritschenaufbau, Kastenwagen oder Bus sowie auch einen Ambulanz- oder Rettungswagen. „Zudem kann das Chassis je nach Branchenanforderung beziehungsweise Kundenbedarf verschiedene nachhaltige Antriebsformen beherbergen“, erklärt Teammobility-Geschäftsführer Johann Tomforde.
In der Sandwich-Plattform-Konstruktion des Chassis kommen verschiedene Materialien zum Einsatz, darunter Profile aus den Leichtmetallen Aluminium und Magnesium sowie Composite für den Sandwich-Boden. Der Antrieb des UCCON sitzt im Unterboden des Fahrzeugs zwischen den Achsen, der Fahrerplatz konnte dadurch weit vorne positioniert werden. „Der ‚UCCON‘ kommt so auf etwa 30 bis 50 Prozent mehr Nutzraum. Das Chassis erinnert von der Grundform her an einen Bootsrumpf und bietet mit geringstmöglichem Materialeinsatz beste Biege- und Torsions-Steifigkeit sowie ein sehr gutes Crash-Verhalten“, so Tomforde.
Teammobility hat mit dem UCCON auch das Thema Autonomes Fahren im Visier. „Die Fahrerplatz- und Cockpit-Gestaltung wird sich auf dem Weg bis zu Level 5, dem vollautonomen Fahren, verändern. Wir haben das System modular aufgebaut, sodass man das Cockpit modular an den Technologiefortschritt anpassen kann. Fährt der UCCON dann voll autonom, so kann der Vorbau für neue Funktionen genutzt werden, etwa indem man dort weitere Sitzplätze für Passagiere im Bus-Betrieb unterbringt“, sagt Tomforde.
Leichtbau ist für die Mobilität von morgen nach Überzeugung von Teammobility unverzichtbar. „Für die Erhaltung der Mobilität und Versorgung der Menschen in wachsenden Urbanisationen brauchen wir emissionsarme und ressourcenschonende Gesamtsysteme“, unterstreicht Tomforde. Um diese zu realisieren, sei eine konsequente Umsetzung von Leichtbau wichtig.
Uwe meint
Endlich eine intelligente Lösung, die auch für Handwerker und Privat-Nutzer (WoMo) interessant wird.
Das ist der „Tesla“-Faktor für Sprinter, Crafter, Ducato und Co.
Hoffen wir, das das Team genug Power und Investoren hat, um es erfolgreich umzusetzen.
Wännä meint
Wieder mal ein interessantes Konzept. Für die jüngere Leserschaft: Johann Tomforde war an der Entwicklung des „Ur-smart“ (swatch car) in den 70er und 80er Jahren wesentlich beteiligt. Eine Elektro- und eine Verbrenner-Version wurden damals entwickelt.
Hoffen wir, dass es diesmal die E-Version des Transporters von Anfang an schafft ;-)