Möglichst schnelles, komfortables Laden gilt vor allem im Premium-Segment als wichtiges Verkaufsargument für moderne Elektroautos. Audi stellt beim Bewerben seines neuen E-SUV e-tron dessen fortschrittliche Ladefähigkeit in den Fokus, bis auf weiteres müssen Kunden das Fahrzeug jedoch manuell ans Netz anschließen. Induktives Laden ohne Kabel hat bei den Ingolstädtern vorerst keine Priorität.
Der e-tron ist der erste reine Stromer von Audi, teilelektrische Hybride gibt es schon länger im Angebot. Induktives Laden hatte die Marke zuletzt 2017 präsentiert, in Serie schaffte es die Ladelösung bisher nicht. Aktuellen Aussagen von Audi-Managern zufolge liegt die Technik vorerst auf Eis.
„Momentan steht das Thema nicht im Fokus. Derzeit sind die auf dem Markt befindlichen Systeme verschiedener Hersteller nicht untereinander kompatibel“, sagte Jens van Eikels, Leiter Modellreihe e-tron, im Gespräch mit Automobil-Industrie. „Damit sehe ich keine Akzeptanz bei den Kunden, in diese Technik zu investieren. Wir wollen eine standardisierte Lösung finden. Wenn diese verfügbar ist, wird das Thema wieder Fahrt aufnehmen.“
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Kabellose Ladesysteme für Elektroautos oder Plug-in-Hybride bestehen in der Regel aus einer Induktiv-Ladestation, die in einer Garage oder im Freien installiert werden kann, und einer am Unterboden des Fahrzeugs angebrachten Komponente. Die berührungslose Übertragung von Strom erfolgt über eine Distanz von bis zu mehreren Zentimetern.
Anders als Audi bietet BMW bereits induktives Laden für Serienfahrzeuge an, derzeit exklusiv für die Plug-in-Hybrid-Limousine 530e. Schnellladen ist mit der Technik bisher nicht möglich, es muss daher mehrere Stunden gewartet werden. Auch Mercedes, Porsche, Hyundai und Kia haben kabelloses Laden in Aussicht gestellt, bislang aber keine konkreten Angaben zur Verfügbarkeit gemacht.
alupo meint
Nicht nur dass das induktive Laden eine Energieverschwendung der bescheuertsten Art ist, auch der Kupferverbrauch wäre gigantisch hoch. Ob das überhaupt machbar wäre darf bezweifelt werden.
Zum Wirkungsgrad: normalerweise minimiert man den Luftspalt zwischen Magneten soweit es irgendwie geht. Bei Elektromagneten wird dabei dafür durchaus auch einmal Vierkantdraht eingesetzt. Auch meine ersten in den frühen 70-er Jahren gekauften JBL 4315A Lautsprecherboxen verwendeten keinen Runddraht mehr. Daher, das induktive Laden ist bestenfalls für 1% der Autos/Spezial-LKWs geeignet, aber nicht für die Masse.
Da gebe ich Audi völlig Recht.
LMausB meint
Audi hat momentan auch ganz andere Sorgen bzw. Themen zu beackern …
McGybrush meint
Das wird im öffentlichen Raum für die Allgemeinheit nie in den Fokus kommen.
Nur für ein paar die den Strom übrig haben mit eigenen Car Port oder spezielle Anforderungen im Nachverkehr oder Gewerbe. Aber verabschiedet Euch von dem Gedanken das Ihr während der Fahrt oder vor Ampeln laden könnt. Die Infrastruktur für den Betreiber ist abstrus und Abnormal teuerer nur um das Anstecken eines Steckers nach 400km zu sparen.
Mit 600km Reichweite macht das dann noch weniger Sinn im vergleich zu den Kosten.
Peter W meint
Da es bisher kein „induktives Tanken“ gab, ist diese Technik auch nicht wirklich relevant. Die Wirkungsgrade sind wohl auch nicht so toll. In einigen Jahren könnte es aber durchaus ein gutes Argument sein, dass man mit dem BEV nur auf einen geeigneten Parkplatz fahren muss.