Die bis 2010 produzierten Geländewagen der General-Motors-Tochter Hummer sind für viele Inbegriff für exzessiven Benzinverbrauch und fehlendes Umweltbewusstsein. Laut einem Medienbericht könnte die Marke wiederbelebt werden – als Elektroauto-Hersteller.
General Motors denke darüber nach, einen vollelektrischen Hummer auf den Markt zu bringen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Insider. Noch handelt es sich dabei allerdings nur um eine Überlegung. „Ich liebe den Hummer“, erklärte General-Motors-Präsident Mark Reuss auf Anfrage. Zur Zukunft des Kult-Geländewagen sagte er: „Ich bin nicht sicher. Wir ziehen alles in Erwägung.“
Batteriebetriebene Geländewagen und Pickup-Trucks haben sich vor allem in den USA zuletzt zu immer stärker nachgefragten Produkten entwickelt. Zu kaufen gibt es derzeit nur einige wenige Lifestyle-SUV, mehrere Startups und Hersteller arbeiten aber bereits an offroad-tauglichen Serienfahrzeugen – darunter neben Tesla und Rivian auch General Motors.
General Motors gehört zu den Pionieren der Großserien-E-Mobilität, Angebote wie der kompakte Chevrolet Bolt haben bisher aber nicht den erhofften Erfolg im Massenmarkt gebracht. Der Konzern will nun mit einer Technik- und Produkt-Offensive den Durchbruch forcieren. General Motors hat kürzlich bekanntgegeben, an einer neuen E-Antriebsgeneration zu arbeiten. Die Architektur soll die Kosten für Elektroautos unterschiedlicher Bauart deutlich sinken.
„Wir werden ein komplett elektrisches Portfolio haben, inklusive einem in Entwicklung befindlichen Pickup-Truck“, kündigte Reuss an. General Motors befand sich bis vor kurzem in Verhandlungen mit dem Stromer-Startup Rivian, um dessen Technologie für leistungsstarke neue Offroad-Modelle zu nutzen. Die Gespräche wurden jedoch abgebrochen, später stieg dann GM-Rivale Ford mit 500 Millionen Dollar bei Rivian ein.
Ob der Hummer tatsächlich als Elektroauto wiederbelebt wird, ist dem Bloomberg-Bericht zufolge noch völlig offen. Ein Neustart als reiner Verbrenner gilt angesichts der weltweit immer strenger werdenden Umweltgesetze als ausgeschlossen. Anstatt oder neben dem Hummer könnten zukünftig diverse Marken von General Motors elektrifizierte Geländewagen anbieten. „Es gibt da viele attraktive Möglichkeiten“, sagte Reuss.
Sollte der E-Hummer gebaut werden, käme er erst in einigen Jahren auf den Markt. Die neue E-Auto-Technik von General Motors befindet sich noch mitten in der Entwicklung, erste auf der Plattform basierende Modelle sollen in den volumenstärksten Segmenten starten. Mindestens ein elektrischer Hummer ist aber schon heute auf Straßen in den USA unterwegs: Arnold Schwarzenegger hat sich das Einzelstück von den österreichischen Batterie-Experten von Kreisel Electric bauen lassen.
eMobilitätsberater Berlin meint
@Alupo, super erklärt, 1 plus.
emka meint
Ist doch super. Dann kann das amerikanische Militär in Zukunft seine „Auslandseinsätze“ ohne Öl gestalten ;-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, im Kampf um Wüstenflächen für Solarpanels ….
Gunarr meint
Cool, dann gibt es eine Invasion erst, wenn ein Land genügend Ladestationen hat.
e meint
jeder mensch sowie er will sei es ein suv oder pickup oder Hummer
Stocki meint
Und nach mir die Sintflut!
Bender meint
…oh bitte nicht!
Load"*",8,1 meint
Cool, genauso nützlich wie ein Tesla mit 422 PS.
Jörg2 meint
Ich finde die hohen Leistungsdaten super.
Sind sie doch ein Marker für:
Große Motoren arbeiten im Normalbetrieb weit weg von ihren Leistungsgrenzen, was der Effektivität und der Haltbarkeit dient.
Große Motoren können stark rekuperieren, was wiederum der Effektivität des Autos hilft.
Das „Drumherum“ von Leitungen, Leistungselekronik, Batteriepack … ist auch groß dimensioniert, was wiederum der Haltbarkeit, also der Lebenszeit dient. Und lange Lebenszeit ist ressourcenschonend.
McGybrush meint
Die vielen unsinnigen PS eines Elektroautos sind ein „Abfallprodukt“ des grossen Akkus. Ein Elektroauto wird nicht wesentlich Sparsamer oder Leichter wenn man den mit 100PS baut. Denn im Dauerbetrieb hat ein Tesla ja nicbt mal 100PS.
Die 400PS sind halt ein Abfallprodukt weil man Elektrische Systeme kurzzeitig überbelasten kann. Limitiert durch Wärme. Sowas war bei einem Verbrenner nicht möglich. Der wurde limitiert durch die Mechanische Belastung des schwächsten teils.
Remo meint
Man könnte da jetzt auch wieder gegenargumentieren, aber die Diskussion wurde schon zu oft geführt als das da noch jemand Bock drauf hätte. Jedem das seine. Wenn einer ein Tesla mit 600 PS haben will, dann soll er doch. Es gibt ja auch Menschen die auch einen Porsche mit 600 PS kaufen.
Ich brauche so viel Leistung in einem Auto auch nicht, sondern bevorzuge etwas mehr Nutzwert.
alupo meint
Ich habe den schwächsten Tesla genommen den es mit großem Akku damals gab.
Er hat halt mal etwas über 400 PS (4,4 Sekunden).
Dieses Jahr kam per OTA Update eine zusätzliche Taste auf den Touchscreen, mit der man die Leistung auf 200 kW begrenzen kann. Diese neue Option habe ich aktiviert. Nur wenn neben mir einer auf Halbstark macht, dann kommt der Twen aus dem Oldie die Überhand und ich schalte die Drosselung ab. Aber das passiert immer seltener, d h es hat sich inzwischen herumgesprochen dass man ein eAuto nicht herausfordern sollte ;-).
McGybrush meint
Kein Ding. Mit würde ein Model 3 mit 100PS selber reichen. Den so zu bauen würde aber kein Vorteil in irgendwas bringen. Der Frunk wäre nicht grösser, der Trunk wäre nicht grösser der Verbrauch wäre nur minimals kleiner. Die Höchstgeschwindigkeit wäre dafür aber gedrosselt da diese ja eben die gleiche Wärme erzeugt als ein paar kurze Beschleunigungen. Wenn man Endgeschwindigkeit hat hat man auch automatisch ordentlich PS für ein paar Sprints.
Ein e-Auto mit V-Max 200km/h wird auch automatisch immer so viel PS für ein paar sek haben um an der Ampel eben die gefühlten +300PS raus hängen lassen zu können. Es geht hier nur um die Wärme und was die Antriebswelle + ein paar Lagerschalen aushalten. Kurzzeitige PS für die Ampel sind wie gesagt ein Abfallprodukt. Muss man sich mal reinziehen ;) Beim Verbrenner undenkbar.
EdgarW meint
armesilge Karre bleibt armselige Karre
a propos Geländewagen, der auch wirklich einer ist (werden soll), also durchaus zu begrüßen: Hat jemand was vom Bollinger B1 (und B2) gehört? Sollte dieses jahr auf den Markt kommen, eine News-Suche ergab einen jüngsten Eintrag von Oktober 2018 …
Letztes Jahr gehyped wie blöde, und was nu?
Stocki meint
Dinge die die Welt dringend braucht:
– Elektrische Mondrakete
– Fusionsbetriebene Fahrräder
– Solar-U-Boote
– Düsengetriebene Rasenmäher
– Vollelektrische Freizeit-Panzerfahrzeuge
– Zweite Erde
Jan meint
Mein erster Gedanke war ebenfalls: Warum kann man so etwas nicht einfach verbieten? Das ist doch Ressourcenverschwendung ohne Ende, wenn so ein Teil dann mit > 200 Kwh Akku durch die Gegend gurkt. Wenigstens gibt es keine Lärmbelästigung mehr…
Niklas meint
@ Jan
Weil man nicht alles verbieten muss, was Dir nur persönlich nicht gefällt. Wenn ab jetzt überflüssige Ressourcenverwendung reguliert werden muss, dann verbieten wir es doch einfach, mehr als ein Paar Schuhe und mehr als drei Hosen zu besitzen. Schokolade und Kaffee verbieten wir auch, dekadente Lebensmittel. Weg mit Weihnachtsbeleuchtung und Heizung aus, Pulli an. Urlaub auch verbieten. Überhaupt dieser ganze selbstsüchtige Wunsch nach Freude und Selbstverwirklichung, weg damit!
Jörg2 meint
+1
Aber dringend innerstädtische Zustellfahrzeuge auf E, um die brüllenden Klimaboxen loszuwerden und die Ladekräne ohne Motorgetucker einsetzen zu können. Von Müllautos ganz zu schweigen…
Gestern Abend fuhren kurz hintereinander ein eTaxi und dann ein DAIMLER-Traktor vor. WAS FÜR EIN UNTERSCHIED! (Offenbar sind bei den DAIMLER-Taxen die Anlasser alle ausgebaut. Weder beim Warten noch beim Abliefern, werden diese Traktoren abgestellt…. Ok, vielleicht der Klima geschuldet….)
jomei meint
…oder der historischen Erinnerung an die Diesel-Gedenkminute unter den Uralt-Taxlern. Für die jüngeren: Damals waren lange Vorglühzeiten erforderlich, um den Motor zu starten. In meiner Kindheit war der Bahnhofsvorplatz akkustisch eine permanente Treckerparade.
Alter_eg.o meint
Das liegt daran, dass die Daimler-Diesel beim häufigen Starten, typisch für Taxibetrieb, kaputt gehen. Deshalb haben alle Taxler die Start-Stopp-Mimik ausgeschaltet.
Remo meint
Entschuldige mal bitte. Ich mag mein fusionsbetriebenes Fahrrad.