Die Berliner Busflotte soll bis 2030 komplett elektrifiziert werden. Das Land und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) teilten nun mit, die Hochlaufphase bei der Beschaffung von Elektrobussen mit dem Kauf 90 weiterer Fahrzeuge voranzutreiben.
Anfang Juni habe der Aufsichtsrat die Auftragsvergabe bestätigt. Nachdem die vergaberechtliche Wartefrist abgelaufen sei, konnte diesen Monat offiziell der Zuschlag an den Hersteller Solaris erteilt werden. Die ersten Fahrzeuge aus der Bestellung sollen im Frühjahr 2020 geliefert werden, erklärten die BVG.
Die bereits aus der ersten Charge bekannten Fahrzeuge des Typs New Urbino 12 Electric sind 12 Meter lang und bieten Platz für rund 70 Fahrgäste. Neu bei den nun bestellten 90 Bussen aus polnischer Herstellung: Die Heizung wird ausschließlich elektrisch betrieben. „Damit sind die Fahrzeuge zu 100 Prozent lokal emissionsfrei“, betonten die BVG.
Die neuen Berliner E-Busse sind sogenannte Depotlader: Durch Zwischenladungen kann ihre Tageslaufleistung maximiert werden, die nominale Reichweite soll dadurch „bei weitem übertroffen“ werden, heißt es. Im Testbetrieb erreichten die Fahrzeuge aus der ersten Charge laut den Betreibern bereits Einsatzzeiten von 16 Betriebsstunden pro Tag.
Eingesetzt werden die neuen Elektrobusse voraussichtlich vor allem auf den Linien 147, 240 und 294, jeweils im Mischverkehr mit Dieselfahrzeugen. Derzeit sind in Berlin knapp 1500 Dieselbusse unterwegs. Der Komplettumstieg auf Elektroantriebe bis 2030 kostet die BVG 810 Millionen Euro für die Fahrzeuge. Für die nötigen Ladestationen auf den Betriebshöfen fallen weitere 570 Millionen an.
Die Kosten für die 90 neuen Stromer einschließlich der Ladeinfrastruktur hat Berlin mit insgesamt rund 61 Millionen Euro veranschlagt. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstützen die Beschaffung mit Fördermitteln in Höhe von rund 14 Millionen Euro.
eMobilitätsberater Berlin meint
@one.second. Bitte ließ mal was anderes als dass was da in der Morgenpost steht.
Die Testphase bezieht sich auf „induktive Ladung „. Dieses Projekt hat sich in Berlin zumindest als „nicht umsetzbar “ heraus gestellt. Dieser Bericht hier ist leider nur Stückwerk. Vielleicht ist aber auch die Quelle schlecht.
Duesendaniel meint
Und wieder einmal wird Sileo übergangen und ignoriert, als wenn es sie nicht gäbe. Ein Mysterium!
toomi meint
Warum bestellen Sie die Busse nicht bei BYD? Dann müssen sie nicht so lange drauf warten.
nilsbär meint
‚Gut, dass das Geld nicht nach China geht.‘
Und wenn sich die Chinesen denken: ‚Gut, dass das Geld nicht nach Deutschland geht.‘?
Wieviele Autos werden wir dann noch nach China exportieren?
Jeru meint
Im Artikel der Morgenpost wird das Thema etwas ausführlicher beschrieben und die genannten Zahlen sind sehr interessant.
„Das Auftragsvolumen für die 15 Solaris-Gelenkbusse wird mit 14 Millionen Euro beziffert (inklusive Lade-Infrastruktur), das sind umgerechnet mehr als 900.000 Euro pro Fahrzeug.“
Inklusive Ladeinfrastruktur werden also knapp eine Millionen Euro pro Fahrzeug (!) fällig, allein für die Anschaffung. Vor Kurzem wurde das europäische Konsortium „H2Bus“ gegründet was zum Ziel hat:
„Der Preis für einen Einzeldeckerbus mit Brennstoffzelle soll nach der Förderung durch die EU unter 375.000 Euro liegen, der Wasserstoffpreis zwischen fünf und sieben Euro pro Kilogramm und die Wartungskosten bei 30 Cent pro Kilometer.“
Hinzu kommt die nötige H2-Infrastruktur, die aber für wesentlich mehr Fahrzeuge genutzt werden kann, als Ladeinfrastruktur für Batteriebusse. Dazu kommt, dass Wasserstoffbusse wesentlich flexibler als die oben genannten BEV-Gelenkbusse sind und auch eine höhere Reichweite bieten.
Link zum Artikel der Morgenpost:
https://www.morgenpost.de/berlin/article226090187/Neue-E-Busse-in-Berlin-koennen-nur-halben-Tag-fahren.html
Link zur News des H2Bus Konsortiums:
https://www.electrive.net/2019/06/04/h2bus-neues-konsortium-fuer-brennstoffzellen-busse/
eMobilitätsberater Berlin meint
@jeru. Der, die, Berichte in der Berliner Morgenpost sind die reine Katastrophe.
Inklusive des Baschings unter zu Hilfe name der Schweden-Studie. Es ist echt nicht zu fassen.
Alberto mit Pizza meint
Verkehrsbetriebe können nicht so einfach IRGENDEINEN Bus kaufen. Da sie im Regelfall anteilig oder zu 100% Gesellschaften sind von öffentlichen Auftraggebern müssen die Ihre Beschaffungen ausschreiben.
Da werden Anforderungen definiert und dementsprechend kommen Angebote rein. Und wenn da einige Hersteller nicht Flexibel genug sind in der Fertigung können die halt kein passendes Angebot abgeben. So einfach ist das.
eMobilitätsberater Berlin meint
@Alberto mit Pizza, Man darf auch nicht vergessen, O-Ton Scheuer “ Ich mach doch kein Wirtschaftsprogramm für China“, Im Moment ist die Presse hier Berlin aber auch etwas unverständlich mit ihrem Basching gegen BVG und gegen e-Busse.
Jeru meint
„Der Komplettumstieg auf Elektroantriebe bis 2030 kostet die BVG 810 Millionen Euro für die Fahrzeuge. Für die nötigen Ladestationen auf den Betriebshöfen fallen weitere 570 Millionen an.“
@Redaktion
Ist das eine Berechnung von ecomento oder gibt es dazu eine Quelle? Könnten Sie die Originalquelle verlinken oder sagen, woher Sie diese Information haben?
VIelen Dank!
ecomento.de meint
https://www.tagesspiegel.de/berlin/elektro-flotte-fuer-berlins-strassen-die-bvg-bekommt-225-e-busse/24150030.html
VG | ecomento.de
Jeru meint
Dankeschön!
Auch wenn meine Beiträge wieder erst knapp 20h später veröffentlich wurden.
one.second meint
Ich begrüße die Umstellung auf Elektrobusse sehr, wundere mich aber schon, dass wieder der Hersteller Solaris den Zuschlag bekam, obwohl die Testphase mit deren Bussen alles andere als gut gelaufen ist. Häufige Ausfälle aufgrund der Elektronik und ein sehr hoher Anschaffungspreis sowie die geringe Reichweite sprechen eigentlich gegen Solaris.
Warum nicht BYD oder ein anderer deutlich billigerer und zuverlässigerer chinesischer Hersteller? Haben die sich nicht für die Ausschreibung interessiert?
E meint
Europa man will nicht noch mehr China
Jörg2 meint
Meines Wissens hat kein chinesischer Hersteller an der Ausschreibung teilgenommen.
(Ich vermute, die Losgröße ist denen zu popelig.)
Peter W meint
Da sollte sich die mit Abgasen gestrafte Stadt Stuttgart mal ein Beispiel nehmen. Aber im Schwabenländle hat man vor kurzem 50 Dieselbusse bestellt. Hauptgrund. Mercedes kann nur einen E-Bus liefern. (Der Grund ist natürlich nur Spekulation, und auf meinem Mist gewachsen.)
Problematisch bei der Umstellung ist der hohe Investitionsaufwand. Man hätte schon viel früher anfangen sollen und die Struktur langsam wachsen lassen. Gut aber, dass das Geld nicht nach China geht. In Berlin gibt es aber auch einen E-Bus-Hersteller.
E meint
Solaris sitzt in Polen nicht Berlin
Peter W meint
Vielleicht mal lesen was ich geschrieben habe. In Berlin gibt es auch!!!! einen E-Bus-Hersteller. Also nicht nur in Polen.