Ende Juni wurde bekannt, dass Teslas deutscher Produktionschef Peter Hochholdinger nicht mehr bei dem kalifornischen Elektroautobauer arbeitet. Hochholdinger, früher viele Jahre bei Audi tätig, war knapp drei Jahre bei Tesla und dort einer der erfahrensten Auto-Manager. Sein Know-how wird er künftig bei der Konkurrenz einbringen.
Das wie Tesla in Kalifornien angesiedelte Stromer-Startup Lucid Motors teilte mit, dass Hochholdinger die Leitung der Produktion übernimmt. „Es macht mir große Freude, zu einer derart spannenden Zeit in der Firmengeschichte Teil von Lucid zu werden“, so Hochholdinger in einer Mitteilung. Er freue sich darauf, „mit dem Weltklasse-Team zusammenzuarbeiten und Lucids unglaubliche Luxus-Elektroautos in die Produktion zu bringen“.
Bei Tesla war Hochholdinger unter anderem für den Produktionsstart des Mittelklasse-Elektroautos Model 3 verantwortlich. Zuvor war der Fertigungsexperte laut seinem LinkedIn-Profil 22 Jahre lang bei Audi angestellt, zuletzt als Produktionsleiter für die Modelle A4, A5 und Q5. Firmenchef Peter Rawlinson erklärte, dass Hochholdinger nun für Lucid eine branchenführende Produktion mit hohen Qualitätsansprüchen aufbauen soll.
Lucid will im nächsten Jahr in den USA sein erstes Elektroauto auf den Markt bringen: die Limousine Air. Das Modell soll später auch in Europa und China verkauft werden. 2018 hatte Lucid bekanntgegeben, dass der saudi-arabische Staatsfonds PIF über eine Milliarde Dollar in das Unternehmen investiert. Die Finanzspritze soll neben der Einführung des Air weitere Modelle ermöglichen.
Für Tesla kommt der Abgang von Hochholdinger zu einer ungünstigen Zeit. Das Unternehmen versucht, die Produktion des Model 3 bei mindestens 1000 Stück pro Tag zu stabilisieren und plant nach Medienberichten eine Überarbeitung der Premium-Baureihen Model S und X. Außerdem steht die Produktion des neuen Kompakt-SUV Model Y an.
Jörg2 meint
TESLA ist, was das Erlernen von „Produktion“ betrifft, durch Hr. Hochholdiger deutlich auf die Zielgerade gebracht worden.
Jetzt wird durch ihn der nächste Autobauer auf Produktionsspur gebracht.
Bei den ganzen Neu-Autoherstellern hat er hier noch viel Arbeit vor sich.
Mich freut es. Jeder neue Anbieter verbessert den Markt.
Bei seinem aktuellen Arbeitgeber scheint auch genug Geld im Hintergrund zu sein, um keine Halbheiten machen zu müssen.
teslatom meint
Also die Model 3 Produktion luef alles andere als glatt, daher freue ich mich für Tesla, das Hochholdinger gegangen ist/wurde. Ist ja nicht so, dass Tesla nicht vorher schon 100.000 Autos pro Jahr produziert hat.
Er mag bei Audi gut gewesen sein, bei Tesla konnte ich das nicht erkennen.
Jörg2 meint
Ich kann da nur vermuten:
Solch Produktionsaufbau läuft wohl nie glatt. Irgendwas geht immer schief. Irgendwann liegen immer mal die Nerven blank.
Vom Ergebnis her gesehen, würde ich sagen, TESLA ist beim Aufbau der Model3-Produktion nicht gescheitert. Es wird produziert. Die Menge bewegt sich hin zum geplanten Soll, Die Qualität ist bereits Mittelmaß.
Jetzt geht es um das Ausreizen des Maximums. Also eher die „Mühen der Ebenen“. Das Duplizieren auf neue Produktionsstandorte (bei Umsetzung der Erfahrungen) ist da eher unspektakulär. Ein Macher zieht dann weiter….