Die Formel E wurde von Beginn an darauf ausgelegt, Kostenexplosionen wie etwa in der Formel 1 zu vermeiden. Die Elektro-Rennserie gibt den Teams dazu viele technische Aspekte vor, so werden eine Einheitsbatterie sowie ein einheitliches Chassis eingesetzt. Ende dieses Jahres zur Saison 2019/2020 steigt Mercedes in die Formel E ein, im Vorfeld sprach sich das Motorsport-Team der Schwaben für einen anhalten Kostenfokus aus.
„Wir müssen sicherstellen, dass die Formel E auf technischer Seite relevant ist“, so Ian James, Managing Director des Formel-E-Teams von Mercedes, im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com. „Es darf aber kein Wettrüsten zwischen den verschiedenen Herstellern geben, das ist sehr wichtig.“
In der 2014 gestarteten Formel E wird seit diesem Jahr mit neuen Rennwagen gefahren. Der größte Unterschied der „Gen2“-Boliden im Vergleich zu ihren Vorgängern ist neben dem Design die Batterie: Sie hält nun ein ganzes Rennen durch, der früher durchgeführte Fahrzeugwechsel ist nicht mehr nötig. „Die Batterie ist ein gutes Beispiel“, meinte James. „Sobald wir die Entwicklung freigeben, würde es unglaublich teuer werden. Ich glaube nicht, dass das die richtige Lösung wäre.“
Mit Blick auf die Zukunft der Formel E laufen schon jetzt Gespräche über die Einführung eines Gen3-Rennautos zur Saison 9, verriet James. Die dritte Generation könnte den Herstellern einen etwas größeren technischen Entwicklungsspielraum gewähren, beispielsweise bei den Motoren oder der Batterie. Zu Letzterer sagte Mercedes-Motorsport-Chef Toto Wolff: „Vielleicht gibt es die Möglichkeit, einen Teil des Systems selber zu entwickeln. Dazu befinden wir uns in Gesprächen mit der FIA und der Formel E, um zu schauen, wo es Sinn machen würde.“
Den Rennställen bleiben durch das aktuelle Konzept der Formel E zwar höhere Kosten erspart, Erfolge von Hersteller-Teams werden jedoch vor allem dem Können der Fahrer zugeschrieben. Zumindest bei Mercedes hält man den Image- und Werbeeffekt für die Marke trotzdem für hoch. Die Formel E habe „momentan die richtige Balance“, so James. „Für uns ist es wichtig auf Marketingseite, Kernthemen wie Nachhaltigkeit und Elektromobilität in Verbindung mit Rennen in Innenstädten zu bringen.“
James merkte an, dass es „die richtige Balance mit dem Rennsport“, brauche. Dieser müsse glaubhaft sein, sonst funktioniere der Elektroauto-Wettbewerb nicht. „Wir müssen zusammen mit den anderen Herstellern, der FIA und der Formel E sicherstellen, dass es sich auch in Zukunft in die richtige Richtung entwickelt“, forderte der Leiter des Mercedes-Formel-E-Teams.
Christian meint
Einen eigenen Antriebsstrang für die Formel E entwickeln, aber für Seitenautos alles zukaufen. Genau mein Humor.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
E-Autos, Formel E, Mercedes. Wer ist Mercedes?
alupo meint
Mercedes sollte endlich wettbewerbsfähige eAutos in Serie bauen. Das einzige aktuelle eAuto kann ich beim besten Willen nicht dazuzählen. Das ist bestenfalls mit dem etron vergleichbar, also eher ein technisches Armutszeugnis.
Die knappen finanziellen Resourcen sollten gebündelt werden und nicht in eine Formel E verschleudert werden. Davon hat niemand etwas, auch nicht die Aktionäre (schreibt ein ausgestiegener Aktionär).
Daniel S meint
Wenn MB aus der Formel 1 aussteigt ist genug Geld da für die Formel E. Ganz einfach!
Is nu so ~ meint
Einfach bestes Argument zum Thema! – und gleich 2 Sachen entschieden.
Die leidige Formel 1 – Adieu! – und in der erweiterten neuen E-Formel locker dabei.
Beobachter meint
Ich dachte immer vom Rennsport in die Serie……Aber ohne „Wettbewerb“ in den wichtigsten Komponenten wie Batterie und E-Motor kann man natürlich nicht schnell große Steps machen…..warum nur? Oder hat Mercedes vielleicht Angst davor, da Sie hier eventuell „noch“ nicht führend sein können……mhhhhh. Schade!
MacGyver meint
„Es darf aber kein Wettrüsten zwischen den verschiedenen Herstellern geben“
Wow, deutlicher kann man es fast nicht mehr ausdrücken. Noch deutlicher wäre nur: „Wir wollen unser Feigenblatt so günstig wie möglich halten. Eigentlich ist uns die E-Mobilität gar nichts wert!“
Hans Meier meint
Perfekt, dann kann man die Formel E abschaffen und das übriggebliebene Geld in F&E (wie z.B bessere Batterietechnologien) investieren. Rennautos sind so was aus dem letzten Jahrhundert, der Zirkus könnte meiner Meinung nach abgeschafft werden.
Remo meint
@Hans Meier +1
Is nu so ~ meint
Eure Argumente sind nicht überzeugend.
– die Formel 1 ist voriges Jahrhundert
– und mit gedämpften Kosten können in der erst 5-jährigen „e-formel.de“ sehr wohl Material- und technisch relevante Erkenntnisse für die moderne Elektomobilität in unserem neuen Jahrhundert gewonnen werden…
Damit gibt es trotzdem einen vertretbaren Wettbewerb , aber eben kein schrankenloses Wettrüsten.
Und mit jeder neuen Generation gibt’s eh Veränderungen!
– und das modernere zuerst? abschaffen? also ne , das glaubt ihr selber nicht
Is nu so ~ meint
“ Im Sinne der Kostenkontrolle stellt die Formel E das Fahrzeug-Chassis sowie die Einheitsbatterie, sämtliche Antriebskomponenten sind hingegen Eigenkonzeptionen der Hersteller.
Jedes Formel-E Team kann daher eigene Wege gehen bei der Entwicklung von Schlüssel-Technologien.!
Dazu gehören Elektromotor, Inverter, Brake-by-Wire-System, Getriebe, Differenzial, Antriebswellen, die tragende Struktur und Fahrwerksteile an der Hinterachse sowie Kühlsystem und Steuergerät. “
– da gibt es schon noch genug zu(m) differenzieren…