Lotus hat „das erste vollelektrische britische Hypercar“ präsentiert. Der Evija soll 2000 PS (1471 kW) leisten und neue Standards bei Hochleistungs-Elektroantrieben setzen. Der für die Straße wie die Rennstrecke optimierte E-Lotus sei „das leistungsfähigste Serienauto überhaupt“, verkündete das Unternehmen selbstbewusst.
Der umgerechnet knapp zwei Millionen Euro teure Evija ist der erste Stromer der Marke und das erste komplett neue Auto nach der Übernahme durch den chinesischen Geely-Konzern, zu dem auch Hersteller wie Volvo, Polestar oder Lynk & Co gehören. Von dem neuen Supersportwagen sollen nur 130 Einheiten gebaut werden. Der Marktstart ist für 2020 vorgesehen.
Die Antriebstechnik für den Evija hat Lotus gemeinsam mit dem Elektro-Spezialisten Williams Advanced Engineering entwickelt. Das 70-kWh-Batteriepaket ist in der Fahrzeugmitte direkt hinter den Sitzen positioniert, von ihm wird Energie an vier Elektromotoren geliefert. Es handle sich umd das bisher leichteste und die höchste Energiedichte aufweisende Elektro-System eines Straßenfahrzeugs, so die Entwickler.
Der Evija verfügt über die fünf Fahrmodi „Reichweite“, Stadt“, „Reise“, „Sport“ und „Rennstrecke“. Von 0 – 100 km/h soll es im Idealfall in unter drei Sekunden, von 0 – 300 km/h in weniger als neun Sekunden gehen. In der Spitze sollen über 320 km/h erzielbar sein. Die Reichweite mit einer Ladung soll bis zu 400 Kilometer gemäß der neuen, realitätsnäheren WLTP-Norm betragen.
Neben der Leistung der Motoren rückt Lotus die Ladefähigkeit seines Elektroautos in den Fokus: Der Evija habe nicht nur den weltweit stärksten Antrieb, sondern auch die am schnellsten ladende Batterie. Die unter anderem bei der Formel E aktiven Experten von Williams Advanced Engineering ermöglichten mit ihrem Know-how eine Ladung mit 800 kW.
Moderne öffentliche Schnellladestationen erlauben derzeit maximal 350 kW. Die Batterie des Evija soll hiermit in 12 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden können. Eine Vollladung soll in 18 Minuten gelingen. Wird mit 800 kW Strom in den Energiespeicher gepresst, stellt Lotus eine Ladezeit von nur 9 Minuten in Aussicht. Für das Laden zuhause sollen den Kunden in Kooperation mit Partnern spezielle Ladelösungen angeboten werden.
„Der Lotus Evija ist ein Auto wie kein anderes. Er wird unsere Marke in die Herzen und Köpfe der Sportwagen-Fans und der Automobilbranche zurückbringen“, sagte Lotus-Chef Phil Popham. Er erklärte zudem, dass das Elektroauto als „Wegbereiter für weitere visionäre Modelle“ dienen werde.
michael meint
Äh, endlich ein günstiges Familienauto für die breite Masse.
Andreas meint
Von den 130 gehen wohl 5 nach England, 10 nach Russland, 20 in die USA, 30 in irgendwelche Bananenrepubliken und der Rest in die Arabische Welt.
Peter S. meint
Alles Unsinn, den ein Akku mit 70kWh ist, wenn ich richtig gerechnet habe, bei einer Belastung von 1470 kW nach 2,85 min leer, abgesehen davon, dass er bei einem Strom von über 1000A sowieso nicht mehr seine Nennkapazität halten kann ( Überhitzung incl., selbst mit Liquidkühlung) und dann anschließend auch noch viel zu hoher Ladestrom……
Alles zusammen eine ideale Belastung um den Akku schnellstens zu Himmeln.
Da lob ich mir die kleineren Fahrzeugmodelle ( mit alltagstauglicher Abstimmung der Akkugröße zur Motorleistung) div. Hersteller, denen ich jedoch etwas größere Akkukapazitäten mitgeben würde.
Simon meint
Eher 900 Volt. So wie bei den Formel E Fahrzeugen.
Aber Tesla muss am Ende immer der Beste sein. Kann ja kein E Auto besser sein.
JoSa meint
Auf den blöden Spruch kann es nur eine Antwort geben.
0 – 100 Km/h 2,1 Sekunten.
Höchstgeschwindgkeit: ca. 400 km/h.
Reichweite: max. 1000 km, Realreichweite wahrscheinlich 600-700 km.
Und ich finde es eher lustig, dass manche Leute die Wahrheit nicht ertragen.
Ich weiß nur nicht warum es jetzt auf dem Weg zum Mars ist :D
Sehr warscheinlich hat es die Fluchtgeschwindigkeit überschritten.
Also finde dich damit ab, dass kein Auto schneller sein wird :DDD
Benzi meint
Vermutlich ist im Kaufpreis ein halbjährlicher Akku-Wechsel inbegriffen, solche Leistungen macht kein Akku mit. 2000 PS? bei 400 Volt? ergibt nach Adam Riese 3675 Ampere. Also wird das Teil vermutlich mit 800 Volt betrieben => 1838 Ampere. Das ist nicht nur für den „kleinen“ 70 kWh Akku extrem belastend. Akku’s die das können nutzt man normalerweise bei Drohnenrennen, aber die werden sehr schnell ersetzt, da sie durch die Belastungen sehr schnell abbauen. Wenn ich die Wahl habe, nehme ich den P100DL und kaufe mit dem Rest des Geldes Tesla-Aktien.
Bernhard meint
Das Ding soll die technischen Grenzen ausloten. Aber nur 70 kW im Akku? Wer sich sowas leistet hat eine gewisse Affinität zum Rennsport. Der will das Auto sicher auch mal über die Nordschleife prügeln. Ob der Akku aber überhaupt zwei Runden am Limit aushält? Das wäre bei dem Preis aber schon ärgerlich.
Steffi Zienz meint
So ein Auto leistungsstarkes Auto sollte eine Privatperson nicht fahren dürfen. Jedenfalls nicht ohne Waffenschein und psychologisches Gutachten.
Peter W meint
Steffi, ich bin Deiner Meinung, trau mich aber kaum noch die Sinnlosigkeit dieser Fahrzeuge anzuprangern. Da wird einem dann gleich der Neid des Besitzlosen vorgeworfen. Gegen reiche Spinner und arrogante Raser darf man ja gar nichts sagen. Es ist einfach der Wahnsinn, dass jeder Depp mit einem Rennwagen auf öffentlichen Straßen herumrasen kann. Ich bin für eine elektronische Begrenzung auf derzeit maximal 200, 180 wären noch besser.
Peter W meint
Habe gestern eine Antwort auf Deinen Kommentag geschrieben. „Wartet auf Freischaltung“ stand anschleißend drüber. Er wartet immer noch!
MiguelS NL meint
Design nicht schlecht, sieht besser aus als der Rimac Two.
400 km mit 800 kW in 9 Minuten? Aha, wann und zu welchen kosten?
Beeindruckender finde ich was das Tesla Model 3 bereits heute (bis Ende 2019) am weltweiten Supercharger Netz möglich macht, 250 km unter 12 Min, 300 km unter 15 Min.
Oder 200 km in 10 Min. an Ionity.
Michael S. meint
Naja, ist irgendwie unnötig, dem Hersteller vorzuhalten, dass er selbst keine Ladeinfrastruktur aufbaut (zumindest kommt es so rüber.
Nichtsdestoweniger ist es doch beeindruckend, dass derartige Ladeleistungen möglich sein werden / sollen. So ein 2 Mio Auto wird auch ein paar Jahrzehnte betrieben oder zumindest erhalten. Vor diesem Hintergrund ist es doch richtig, dass man auch mal eine Vision realisiert und die Grenzen des technisch machbaren immer weiter verschiebt.
EdgarW meint
Oft sind das Sammlerobjekte, die 364 Tage im Jahr rumstehen. Lotus sollte bidirektionales Laden ab Start dabei haben, damit der Akku am Hausnetz (mit geringen Lade-Entladeraten) vor dem Tod durch Nichtstun (und langes Abstellen mit zu hohem Ladestand) gerettet wird.
DamnSon meint
Und eine Anhängerkupplung damit man auch noch seinen Wohnwagen überall mitnehmen kann.
Solche Autos sind Hypercars da ist es nicht wichtig dass sie alltäglich benutzt werden, was bisschen schade ist, aber für den Preis irgendwie klar. Selbst wenn der Akku kaputt gehen würde dann sollte es für den Besitzer kein Problem sein.
MiguelS NL meint
@Michael S.
„Naja, ist irgendwie unnötig, dem Hersteller vorzuhalten, dass er selbst keine Ladeinfrastruktur aufbaut (zumindest kommt es so rüber…“
So wahr es nicht gemeint, ich finde es super was Lotus da macht. Sie müssen, alle müssen, auch Ferrari wird müssen…um zukünftig kokurrieren zu können. Nicht nur wegen der Umwelt auch wegen der Performance.
Charmanter wäre es jedoch wenn die Supersportler dieser Welt ab heute alles auf elektrisch setzen würden.
Anderseits verstehe ich auch dass die „9 Min.“ als Werbemittel nötig sind, die Kunden sind ja Petrolheads.
MiguelS NL meint
„Vor diesem Hintergrund ist es doch richtig, dass man auch mal eine Vision realisiert und die Grenzen des technisch machbaren immer weiter verschiebt.“
Da hast du recht.
Peter W meint
Lieber Michael S
dass solche extremen Leistungen von Akkus und E-Motoren möglich sind beweisen Modellbauer seit einigen Jahren. Man muss da aber auch fragen, wie lange so ein gequälter Lipo durch hält, und wie hoch der Wikungsgrad eines 5 kW Modellbootmotors ist. Man sollte auch nicht meinen, dass das nicht übertragbar ist. Die Akkuchemie ist bis auf kleine Abweichungen immer die Selbe, und für einen kleinen E-Motor gelten die selben physikalischen Gesetze wie für einen großen.
Machbar ist also vieles, ob es in Straßenverkehr auch sinnvoll ist muss man sich aber schon fragen.
randomhuman meint
Neja die 9min kriegst du an der entsprechenden Ladestation schon jetzt. Es gibt ja bereits 350kw Lader. Nicht viele aber es gibt sie. Und sonst hat man ja zumindest auch schon einige 150-175kw Stationen von FastNed und Ionity.
Nicht anders als beim Model 3. Die paar 250kw Stationen sind auch kaum vorhanden.
randomhuman meint
Ich meine 12min. Die 3min weniger geht natürlich noch nicht.
MiguelS NL meint
Ja, stimmt.
Ich wollte nur anheben dass solche Werte kein Alleinstellungsmerkmal sind von Fahrzeuge von diesem Preissegment. Solche Werte stehen schon Autos ab 44k zur Verfügung mit Ladenetz von Portugal bis in die Türkei, von Schweden bis Italien…sogar in Israel gibt es schon erste Supercharger.
„Die paar 250kw Stationen sind auch kaum vorhanden.“
Noch nicht, muss ja noch ausgerollt werden, bis (oder) Ende 2019.
Simon meint
Tesla regelt die Ladeleistung nach x Zyklen runter. Leider ohne es zu sagen ab wann sie es machen.