Fiat Chrysler setzt später als andere große Hersteller umfassend auf Elektromobilität, künftig sollen aber diverse teil- und vollelektrische Stromer auf den Markt kommen. Ein Ausblick auf die Strategien der diversen Konzernmarken wurde Mitte 2018 veröffentlicht. Nun gibt es Neuigkeiten zu den Plänen der Kernmarke Fiat für Europa.
Im Anschluss an ein Treffen von Führungskräften erklärte Fiat-Chef Olivier François im Gespräch mit Autocar, dass sich der Anbieter auf Mobilität im urbanen Raum sowie für die Bedürfnisse von Familien konzipierte Fahrzeuge konzentriert. Der Fokus liegt demnach zum einen auf beliebten kleinen Modellen wie dem Panda und dem 500. Flankierend werden darüber angesiedelte Fahrzeuge für Familien vorangetrieben.
Neue große, Premium- und sportliche Fahrzeuge sieht Fiat nicht mehr vor, da diese keine Berechtigung mehr hätten, sagte François. Das obere Limit für Fiat sei nun die Kompaktklasse, höchstens etwas darüber. Alle neuen Modelle sollen zwischen 3,5 und 4,5 Meter lang sein. „Wir brauchen mehr Elektroautos. Und wir brauchen mehr 500-Modelle, die einen höheren Preis rechtfertigen“, so der Fiat-Chef weiter.
Im Zentrum von Fiats E-Mobilitäts-Plänen steht die nächste, als reines Elektroauto konzipierte Generation des Kleinwagen 500. Ähnlich wie BMWs i3 soll das neue Fahrzeug über eine nach hinten angeschlagene, sogenannte Selbstmördertür für einen leichteren Zugang verfügen. Das Design soll dazu beitragen, den batteriebetriebenen Fiat 500 höher als die aktuelle Version zu positionieren.
„Jeder bringt die höheren Kosten eines Elektroautos in hochpreisige Autos ein, wie bei Tesla. Die zusätzlichen Kosten werden dadurch verwässert. Im A-Segment lässt sich dies schwerer durchsetzen, der 500 hat aber die Stärke dazu“, sagte François zum neuen Premium-Fokus beim 500. Um nicht zu teuer zu werden, werde Fiat die je nach Reichweite unterschiedlich großen, bei Bedarf aufrüstbaren Batterien auch zur Miete und via Leasing anbieten.
Ein weiteres Fiat-Elektroauto neben dem 500 wird der neue Panda. Die Basis stellt voraussichtlich der im März vorgestellte Concept Centoventi. Das Stromer-Konzept gibt laut François bereits einen guten Ausblick darauf, wie der Panda in Zukunft aussehen wird. Der Marktstart soll 2021 erfolgen, zunächst mit Verbrenner-Antrieben. Zwei Jahre später rollt die Elektro-Ausführung zu den Händlern – zugunsten eines niedrigen Einstiegspreises wie der neue Fiat 500 mit modularem Batterie-Angebot.
Darüber hinaus denkt Fiat dem Bericht von Autocar zufolge derzeit über ein neues SUV mit Anleihen am Centoventi nach, das auch mit Plug-in-Hybrid-System mit begrenzter rein elektrischer Reichweite angeboten werden soll.
Fritz! meint
Hat optisch was von der Honda-Studie (als sie noch gut aussah).
Nur das geriffelte Plastik sollte weg/besser werden…
1000 Ionen immer weiter... meint
warte immer noch auf ein beuahlbares Familienauto: 5 Sitze, 5 Türen und halbwegs Kofferraum. Reichweite 250 km, Preis 20k. Der Strategiewechsel macht mir Mut. Alles, was bis jetzt angekündigt und realisiert wurde, war für andere Zielgruppen./Budgets (ID) oder hat sich als Luftnummer verzögert/aufgelöst (Sion). Die Panda-Macher sollten das hinbekommen, sonst sehe ich keine Segmente wo sie überleben könnten. Drucke mir die Daumen…
Peter B meint
keine sportlichen mehr? heißt kein abarth? ich würde mich echt über einen elektrischen abarth 595 freuen. alle elektro-autos gerade die, die sich auch sportlich fahren lassen, sind im moment riesengroße ungetüme. selbst mit wenig reichweite würde ich einen sportlichen kleinen 595 auf strom echt gerne sehen.
Günther meint
Gibt’s bereits, musst ihn nur aus Kalifornien importieren! Best Car ever ????
Simon meint
Wäre auch den höheren Preis eines Elektroautos gerecht. Wenn man zB den Corsa-e mit dem Corsa-GT vergleicht, dann fällt der Mehrpreis nicht mehr so ins Gewicht.
Man könnte bei Fiat einfach die Abarth Marke zur BEV Marke umbauen. Leider soll es keine sportlichen und großen Autos mehr geben. Schade, Fiat schafft sich selbst ab.
Micha meint
Abarth ist eine eigene Marke. Da wird es weiterhin sportlichere Autos geben.
Peter W meint
Die Form des abgebildeten Fzgs wirkt praktisch und erinnert an einen Mini. Ein geschlossener Kühlergrill unterscheidet ihn schon mal vom Verbrenner, nur das geriffelte Plastik wirkt für mich sehr billig. Irgendie sieht das aus wie ne Verperdose für Schulkinder.
Lobenswert finde ich die Aussage, dass nicht noch mehr Luxusautos gebraucht werden, und die Massenproduktion in der Mittelklasse angegangen wird. Da kann man hoffen, dass nicht all zu viel „Verschutzungsrechte“ von Tesla gekauft werden müssen.
jomei meint
Knüpft an an das erste Modell aus den 80er Jahren, bewusst sehr minimalistisch gehalten, damals beworben als „Die tolle Kiste“.
Wenn dieses e-Modell in Serie geht, kann Fiat auch die alte Werbung wieder hervorholen:
Wohnstraße mit neuen Einfamilienhäusern, picobello gepflegte Vorgärten, in jeder Einfahrt vor der Garage eine „tolle Kiste“. Vor der „tollen Kiste“ im Vordergrund angelehnt ein kritisch dreinblickendes acht- bis zehnjähriges Mädchen. Bildunterschrift:
„“Früher wollte jeder ein größeres Auto als sein Nachbar.“ Seine Kinder glaubten ihm kein Wort.“
Hermann meint
Das zehnjährige Mädchen von damals ist heute auf der Suche nach einem gebrauchten Kombi, gerne auch Suv, eines deutschen Premiumherstellers.
jomei meint
…dank Papis Erbe, denn der kluge Papi ist längst tot.