Volkswagen will für seine Elektroautos zukünftig neben Batteriezellen von asiatischen Zulieferern auch eigene Akkus aus Deutschland einsetzen. Der Konzern gab nun ein Joint Venture mit dem schwedischen Akku-Startup Northvolt für die Batterieproduktion bekannt. Ziel ist der Aufbau einer Fabrik für Lithium-Ionen-Batteriezellen in Salzgitter.
Die im Rahmen des vereinbarten 50/50-Gemeinschaftsunternehmens in Niedersachsen entstehende Akku-Fabrik von Volkswagen und Northvolt soll im nächsten Jahr errichtet werden. Die Produktion werde um den Jahreswechsel 2023/2024 starten, teilte Volkswagen mit. Die Jahresleistung der Batteriefabrik soll zu Beginn 16 Gigawattstunden betragen.
Mit der Gründung des Joint Ventures erfüllen Volkswagen und Northvolt eine im Juni geschlossene Vereinbarung zu gemeinsamen Batterie-Aktivitäten. Ein Teil der von Volkswagen investierten rund 900 Millionen Euro fließt nun in das gemeinsame Projekt, ein weiterer Teil ging direkt an Northvolt. Im Gegenzug hatte Volkswagen rund 20 Prozent der Anteile an dem schwedischen Batteriehersteller und einen Sitz im Aufsichtsrat erhalten.
„Die Batteriezelle ist eine Schlüsselkomponente für die E-Mobilität. Deshalb treiben Volkswagen und Northvolt den Aufbau einer leistungsfähigen Zellfertigung in Europa voran und stärken damit die gemeinsamen Batterieaktivitäten“, erklärte Volkswagen-Beschaffungsvorstand und Mitglied im Aufsichtsrat von Northvolt Stefan Sommer. „Mit der Gründung des Joint Ventures und dem geplanten Bau einer Batteriezellfabrik in Salzgitter tragen wir entscheidend dazu bei, die Kerntechnologie Batteriezelle auch in Deutschland zu etablieren.“
Volkswagen beziffert im Rahmen seiner Elektrifizierungs-Offensive allein in Europa einen jährlichen Bedarf von mehr als 150 Gigawattstunden ab 2025, in Asien in gleicher Höhe. In den nächsten zehn Jahren sollen fast 70 neue Stromer-Modelle auf den Markt kommen. Die Zahl der für die nächste Dekade projektierten E-Fahrzeuge, die auf den E-Plattformen des Konzerns gebaut werden sollen, wurde in diesem Jahr auf 22 Millionen Stück erhöht. Bis 2023 will Volkswagen mehr als 30 Milliarden Euro in die Elektrifizierung seines Fahrzeug-Portfolios investieren.
KDW meint
Der Aufbau einer Fabrik für Lithium-Ionen-Batteriezellen in Salzgitter kommt sehr spät. Immerhin erwacht VW langsam aus dem Tiefschlaf. Als wichtige Voraussetzung, dass VW mit seiner e-Strategie Erfolg haben kann, ist u.a. die CO2-neutrale Auslegung dieser Batteriefabrik, so wie es TESLA mit seinen Gigafactory’s bereits macht.
Selnim meint
So wie es Volkswagen mit seinen ID Modellen in kürze machen wird.
alupo meint
Das finde ich toll.
IchAuchMal meint
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/china-alarm-am-groessten-automarkt-der-welt-kurz-vor-iaa-16370399.html
So ein bisschen OT aber im Moment weht den Chinesen ein etwas kühl-feuchter Wind um die Nase.
Auf dem Binnenmarkt punkten nur noch die Europäer während die chinesischen Hoffnungsträger fett Minus einfahren.
Ein träger Europäer erdreistet sich doch tatsächlich eine Asia-freie Zellfabrik in Deutschland zu bauen ..
Das kann noch heiter werden.
Aber eins ist sicher: Merkel muss weg und die deutsche Industrie ist am Ende (das war 1970 schon klar – da ging ich noch zur Schule)
hu.ms meint
Für die ursprünglich geplanten stückzahlen wurden verträge mit zellen-zulieferern gechlossen.
Durch die neuen im febr. beschlossenen EU-grenzwerte ( weitere -37,5% bis 2028) müssen die stückzahlen ab 2022 gegenüber der ursprünlichen planung erhöht werden. Der damit verbundene mehrbedarf an zellen wird offensichtlich dann selbst produziert.
Offen gesprochen meint
+++++ Endlich!
UliK meint
Hauptsache sie produzieren endlich. Die Subventionen werden entsprechend hoch gewesen sein ;-)
Egon meier meint
Quelle? Wer subventioniert da wieviel?
Butter bei die Fische bitte ..
wosch meint
Mit 16GWh kann man schon fast 300.000 MEB-Fahrzeuge bauen.
Das reicht für eine komplette Baureihe.
Das sie massenweise noch zukaufen müssen war ja klar, aber gut, dass sie auch anfangen selber was zu produzieren.
Peter W meint
Damit sollte auch jedem klar sein, dass die veranschlagten 150 GWh ab 2025 für annähernd 3 Millionen Fzge jährlich reichen. VW hat offenbar klare Vorstellungen davon welche Menge an E-Autos bald von den Bändern laufen müssen. Immerhin sind das dann fast 30% der Gesamtproduktion. (Ich hoffe, dass die Rechnung stimmt.)
Gut so.
frax meint
Bis 2025 wird der Verbrennerabsatz so stark eingebrochen sein, dass die 3 Millionen Fzge weitaus mehr als 30% ausmachen werden…
…wenn VW es schafft zu überleben.
Herbs meint
Und wer produziert den Rest der 80 Mio Fahrzeuge pro Jahr, die ja sicherlich trotzdem nachgefragt werden…?
Selbst wenn der Standardkunde sich so schnell ändert, wird er keine DDR Verhältnisse akzeptieren und Jahre auf sein Auto warten. Oder denken Sie, dass Tesla 2025 20 Mio Autos produziert?
Egon meier meint
Ach .. vw ist schon so oft totgesagt worden.
Hast du mal die neuesten Pkw-markt-Nachrichten aus China gelesen ..
VW, Daimler, BMW super .. Chinesen gewaltige Einbrüche .. speziell der BEV.
ja .. die Chinesen .. und die konkursreifen Deutschen und die Oberbetrüger bei VW ..
Sledge Hammer meint
@Herbs
2025 wird der Verbrenner so beliebt sein wie heute ein Röhrenfernseher oder ein Tastenhandy. Der Kunde wird warten und seine Entscheidung in die Zukunft verschieben.
Stichwort „Osborne Effekt“
Jörg2 meint
@Egon meier
Ja, der Marktanteil der deutschen Autobauer am chinesischen Automarkt liegt bei ca. 25%. VW verkauft ca. 40% seiner Gesamtproduktion in China.
Diese Abhängigkeit von einem nicht-marktwirtschaftlichen, unfreien Markt, halte ich für sehr gefährlich.
Da kann mit einer Unterschrift, einer Kampagne („… wir kaufen nur noch unsere eigenen Produkte! …“) alles vorbei sein.
Peter W meint
Ich bezweifle ich sehr, dass der Verbrennerabsatz so schnell zurück geht, frax.
Counter-Strike Cat meint
In den Schwellenländern mit geringen Einkommen, Südamerika, Afrika, Südasien, werden auch 2025 die klassischen Kolbenmotoren über 95% Marktanteil haben. Alleine das ist bereits ein Markt mit 20-30 Mio Stück.
KDW meint
Schwellenländer liegen meist in sonnengünstigen Regionen. Hier wird der Strom in 5 Jahren überwiegend aus günstigen Photovoltaikparks kommen und auch die teueren Verbrenner bald verdrängt haben.
Simon meint
Wenn man 2024 startet und dann 2025 schon 150GWh braucht, dann bin ich gespannt wie viele Zellen VW zukaufen muss oder man fährt die Produktion mit Northvolt schnell noch weiter hoch. Glaube das VW die 16GWh sicher noch vor dem Start erhöhen wird oder noch mit einem anderen Startup zusammenarbeitet.
Simon meint
CATL will 2026 bei 100GWh sein, hoffe Northvolt ist ähnlich ambitioniert. Mit VW ist ja auch Geld da.
CaptainPicard meint
Sie werden die Lieferverträge mit LG und Samsung ja nicht einfach auslaufen lassen, die liefern ja auch 2025 die Menge an Zellen die sie auch 2020 liefern. (Und vermutlich noch mehr.)
hu.ms meint
Die zellen-mengen wurden entsprechend der geplanten produktion bestellt.
2020 sind das konzernweit ca. 150K autos.
2021 für europa über 400k und china mind. 660K.
Das steigt dann jedes jahr weiter bis 5 mio. 2025 erreicht sind.
Voraussetzung ist natürlich, dass die BEV auch bestellt werden.
Tesla könnte aktuell auch mehr bauen, wenn mehr bestellt würden.
Kann VW auch so passieren.
hu.ms meint
Tippfehler: 3 mio. konzernweit in 2025.
nilsbär meint
Gut so! Wieder eine mutige und konsequente Entscheidung von Diess.
Mich würde die geplante Zellchemie interessieren und welches Know-How man hier im Vergleich zu den Asiaten hat.
Schödel, Nicolai meint
Macht euch doch alle lächerlich! Diese noch nicht einmal halbherzigen Zugeständnisse eines der grössten Autobauer der Welt: alles Plüsch & Schaumschlägerei. Jetzt kommt noch die beknackte ID3- Nummer am 09.09. dazu… Für wie blöd hält denn dieser Dies seine Mitmenschen? Die Chance, mit e-up, citigo e iv & seat mii ist vertan, denn potenzielle Kunden vergrault man nicht so unverschämt wie es dieser Konzern tut! Excell-Jünger und Wachstums-Pseudo-Meister lasst euch sagen: das geht alles am eigentlichen „ding“ vorbei. Tschö mit Ö
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Egon meier meint
du solltest dir Hilfe holen
Niklas meint
@ Here Schödel:
Das ist ein langer Kommentar ohne Inhalt. Toll!
Counter-Strike Cat meint
DU hast bestimmt bei 330 $ dein ganzes Vermögen in Tesla gesteckt und heulst dir jetzt jeden Tag einen ab auf deinen fetten Verlust.
Egon meier meint
ich glaube es ist wichtig, dass man überhaupt eine produktionsreife Technologie hat, die unter deutschen Rahmenbedingungen konkurrenzfähig ist.
Wenn VW es wirklich schafft, eine eigene Zellproduktion hochzuziehen wird der Hebel der Asiaten ziemlich kurz .. und der Wettbewerb brummt.
Wenn das mit Quantum Scape und den Feststoffakkus noch was wird.. ach .. man wird nochmal hoffen dürfen ..
Simon meint
Warum ist die Change beim eUp! vertan? Nennen sie mir ein Konkurrenzprodukt das 35kWh für 20.000€ anbieten kann.
Tesla ist doch der Konzern der gerade sein Kunden vergrault, die haben einigen ihrer Kunden per Software Update 10% der Kapazität genommen.
Schödel, nico meint
Sorry für meinen emotionsgeladenen comment. Bin immer noch enttäuscht, daß man mir im März keinen e-up und im July keinen Skoda citigo CNG verkaufen will (oder kann). Und den Opel e-corsa kann ich mir nicht leisten. Na vielleicht ist es irgendwann möglich, einen Seat mii electric zu kaufen. Irgendwann. Hasta la vista.
simon meint
Den eUp! wird es nur noch als BEV geben, also auch kein Erdgas. Würde den Markt mal abwarten vielleicht ist ja mal ein guter Gebrauchter dabei. Da 1zu1 die eGolf Technik verbaut wurde ist der UP! auch Langstreckentauglich, wenn auch nicht für täglich Fahrten.