Ola Källenius, der Nachfolger von Dieter Zetsche an der Spitze von Daimler, hat zur Frankfurter Automesse IAA über seine Pläne für mehr Nachhaltigkeit und die Elektromobilität gesprochen. Mit Blick auf die wichtigste Marke des Konzerns bekräftigte er dabei: „Die Zukunft von Mercedes wird elektrisch.“
Mit der Elektroauto-Studie VISION EQS gibt Mercedes bei der IAA einen Ausblick auf die Serienversion der Oberklasse-Limousine EQS. In Frankfurt sind zudem diverse weitere teil- und vollelektrische Stromer zu sehen. Källenius erklärte im Rahmen der Messe, Mercedes zur CO2-neutralen Marke machen zu wollen. Seine Strategie „Ambition 2039“ habe das Ziel, dass die gesamte Flotte in 20 Jahren klimaneutral ist.
„Die Autoindustrie wandelt sich grundlegend. Ich weiß: Viele sind ungeduldig, vielen geht der Wandel nicht schnell genug. All denen möchte ich sagen: Wir sind auch ungeduldig. Deshalb gehen wir diese Transformation mit der ganzen Energie und Leidenschaft meiner 300.000 Kolleginnen und Kollegen bei Daimler an“, versicherte Källenius.
Wie bei BMW glaubt man auch bei Mercedes an Technologieneutralität. Die Politik forderte das Unternehmen in einer Mitteilung zur Strategie von Källenius dazu auf, Ziele zwar festzulegen, „aber nicht die Mittel, um sie zu erreichen“. Aktuell liege der Fokus auf der batterieelektrischen Mobilität. Es bleibt jedoch wichtig, an weiteren Lösungen zu arbeiten, etwa der Brennstoffzelle oder synthetischen Kraftstoffen.
Akkus aus CO2-neutraler Produktion
Bei der Umsetzung des langfristigen Ziels der Klimaneutralität setzt Mercedes neben der Elektrifizierung der Produktpalette auch in der Lieferkette an: Für die nächste Fahrzeuggeneration der Stromer-Marke EQ soll ein Teil der Batteriezellen zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien produziert werden. „Mit dem Bezug von CO2-neutral produzierten Batteriezellen leistet Mercedes-Benz Cars einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Neuwagen-Flotte in zwanzig Jahren“, heißt es.
„Strom ist im Lebenszyklus eines Elektroautos in einigen Regionen eine sehr signifikante CO2-Quelle – abhängig davon, wie er erzeugt wird“, so Mercedes weiter. Aus diesem Grund wolle der Autobauer seine Kunden dazu inspirieren, ihre E-Fahrzeuge mit sauberem Strom zu laden. Der Wandel zur nachhaltigen Mobilität der Zukunft könne aber nur gelingen, wenn Autoindustrie, Energieversorger und Politik Hand in Hand arbeiten. „Es bedarf massiver Investitionen und konkreter Maßnahmen auch über die Automobilbranche hinaus“ forderten die Schwaben. Klimaneutrale Energie und eine umfassende Infrastruktur seien unerlässlich.
Neue Produkte kündigten Källenius und das Daimler-Marketing zur diesjährigen IAA nicht an. Bereits fest steht, dass Mercedes bis 2025 etwa 25 Prozent des Absatzes mit elektrifizierten Fahrzeugen erreichen soll. Geplant sind vollelektrische Modelle vom kleinen Smart ForTwo über den Kompaktwagen EQA bis hin zum Oberklasse-Van EQV. Darüber hinaus sollen im nächsten Jahr 20 Plug-in-Hybride in das Mercedes-Portfolio aufgenommen werden. Mercedes könnte so laut Källenius im Jahr 2030 ungefähr 50 Prozent seines Gesamtabsatzes mit elektrifizierten Modellen realisieren.
Andreas meint
„Aus diesem Grund wolle der Autobauer seine Kunden dazu inspirieren, ihre E-Fahrzeuge mit sauberem Strom zu laden.“
Glaubt die Autoindustrie den Falschaussagen in ihren eigenen Studien?
Hier wird ein Gespensterargument gepflegt.
Es gibt wohl keine Elektroautofahrer, der nicht entweder eine PV-Anlage hat oder Ökostrom lädt. Es gibt auch keine Ladesäule, die nicht Okostrom bezieht.
Das ganze Strommix-Geschätz ist so, also ob man Vegetariern erzählt, dass sie an sich Fleisch essen, weil der Durchschnittsbürger in Deutschland x kg an Fleisch pro Jahr verzehrt.
Peter W meint
Wenn ich die Fragen in den einschlägigen Foren lese, geht es oft darum wo man den billigsten Strom fürs E-Auto bekommt, und selten darum wie grün er ist.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Jeder Haushalt hat ein bestimmtes Jahreseinkommen. Von diesem kann er einen Teil entweder für teuren grünen Strom oder für ein teures Elektroauto ausgeben. Ich finde den Invest in ein E-Auto besser, da ich an die Autombil-Industrie und an die Politik ein klares Signal aussende: „Ich will den Wechsel, auch wenn es mehr kostet und vielleicht zunächst einige Einschränkungen für mich bedeutet. Das war für mich die Motivation, vor 4,5 Jahren meine erste Zoe zu kaufen. Denn kauft keiner diese Autos, haben die Widersacher (der VDA-Club) immer das Argument „Will doch eh keiner“. Mit dem Kauf erzeuge ich auch einen Mehrbedarf an Strom und gebe (natürlich in kleinstem Maßstab, aber wenn es viele tun ….) das Signal: Planer der Energieversorger, wenn das ein Trend wird, richtet eure Stromnetze rechtzeitig bei ohnehin anstehenden Maßnahmen auf die neue Anforderung aus; dann wird alles viel kostengünstiger, als wenn so eine Entwicklung plötzlich umgesetzt werden muss. Der Kauf eines E-Autos zeigt eine Veränderung auf.
Der Kauf von teureren grünen Strom hingegen erzeugt einfach einen höheren Gewinn bei den Versorgern und wird an die Anteilseigner ausgeschüttet. Der Preis des „normalen“ Stroms für ca. 27 ct/kWh enthält genügend Komponenten, dass damit der Ausbau der Alternativen Energie gefördert werden könnte. Ob das dann auch hinreichend geschieht, können die Menschen durch die Wahl der entsprechende Partei unabhängig von einem E-Auto und völlig kostenlos beeinflussen (natürlich ebenfalls in kleinstem Maßstab, demokratisch eben …. ).
Ich glaube, nachdem immer mehr Unternehmen in ihren Mitteilungen sich mit Naturstrom grün waschen wollen, dass es soviel grünen Strom gar nicht gibt und dass das Ganze eine große Abzocke / Verarsc… ist (sorry, normalerweise benutze ich nicht solche Ausdrücke) ist.
Offen gesprochen meint
Wohl zu spät. Es bildet sich inzwischen eine Koalition aus Dieselfahrern und Umweltschützern, die das Elektroauto gleichermaßen verhindern wollen.
Zu lange hat man es dämonisiert. Auch die Zulassungszahlen legen nahe, dass die Zukunft dem Verbrenner- SUV gehört. VW ist leider alleine los gesprintet.
Stocki meint
Du hast das Ironie-Tag vergessen ;-)
Lewellyn meint
Wenn dann in der Zukunft „Mercedes“ auf chinesischen Autos drauf pappt, wie heute „Kreidler“ an chinesischen Rollern, dann hat er recht. Diese Zukunft wird garantiert elektrisch.
Jürgen Kohl meint
Nichtssagendes Marketing-Geschwätz. Warum bitte geht Daimler mit einem EQC ins Jahr 2020, der in der Reichweite nicht einmal mit einem Kona mithalten kann, von Tesla reden wir gar nicht. Warum, Herr Källenius, gehen sie ins kommende Jahr mit einem Smart ED mit einer lächerlichen Reichweite von 145 km, und jetzt kommts, nach NEFZ. Realistische Reichweite im Winter: Bestenfalls 75 km. Selbst zwei Jahre erlebt. Das wäre mir ja egal, wenn nicht hunderttausende Arbeitsplätze verloren gingen durch „Manager“ wie Ihnen. Sie managen den Untergang.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„Die Politik forderte das Unternehmen in einer Mitteilung zur Strategie von Källenius dazu auf, Ziele zwar festzulegen, „aber nicht die Mittel, um sie zu erreichen“.
Macht die Politik doch gar nicht, ihr könnt entwickeln, was ihr wollt.
Nach 30 Jahren Brennstoffzellen-Entwicklung und viellen Milliarden Marks und Euros heute immer noch daran zu glauben, erinnert mich an das Mittelalter, als Alchemisten die Aufgabe hatten, aus der „prima materia“ den „Stein der Weisen“ zuzubereiten. Mithilfe dieses „Stein der Weisen“ sollten unedle Metalle wie etwa Blei oder Quecksilber in Gold verwandelt werden. Immerhin hat man auf diese Weise das (europ.) Porcellan erfunden.
Also, weiter so, wer weiß, wofür es gut ist.
Alf meint
mmd – der Hinweis auf die Alchmisten ist der Burner … :-)
Danke!
Ducktales meint
BlaBlaBla
„…die nächste Fahrzeuggeneration der Stromer-Marke EQ soll ein Teil der Batteriezellen zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien produziert werden.““
Damit die 100% da stehen dürfen wird schon vorher eingeschränkt.. ein Teil
das hieße wenn sie eine Batteriezelle aus EE produzieren haben sie diese zu 100% aus EE produziert.. BlaBlaBla
„Klimaneutrale Energie und eine umfassende Infrastruktur seien unerlässlich.“
Richtig, dann bitte selbst machen (PV in BW geht immer, Wind teilweise auch, speicher sind wichtig) und nicht wieder BlaBlaBla
Seine Strategie „Ambition 2039“ habe das Ziel, dass die gesamte Flotte in 20 Jahren klimaneutral ist.
Bitte wann? Wenn Herr Källenius im reichen Ruhestand sitzt?
Was ist denn das für ein Horizont, wir haben keine Zeit für solche Spielchen
übernehmen Sie JETZT Verantworung, Handeln Sie JETZT, Liefern sie Ergebnisse
aber nicht erst in 20 Jahren klimaneutral.. so lange bleibt das Klima uns gegenüber auf keinen Fall neutral….
imho ein Schwätzer, der eine gute rhetorische Ausbildung im Ablassen von Marketing
BlaBlaBla hat…
Ich habe neulich gelesen, was deutschen Unternehmen fehlt
MUT zur Eigenständigkeit, MUT angreifbar zu sein, MUT zu Handeln auch gegen die Meinung anderer, MUT, der andere begeistert
Diese Aussagen begeistern mich
Herr Källenius, mich langweilen Sie.
und Ihre Mitarbeiter tun mir heute schon leid, die können sicherlich nichts dafür
(verdienen aber gut)
Sledge Hammer meint
+1
Christian meint
Nach Daimler könnte er für BSH auch Waschmaschinen mit den gleichen Argumenten anpreisen. Wie ein Stück Seife unter der Dusche, kaum zu packen. Weil er keinen persönlichen Bezug zum Produkt hat. Mein Eindruck.
Raphael meint
„elektrifiziert“
ich sehe schon den nächsten SUV mit 15 KW Batterie (65Km NEFZ) und 3.8 Liter V6 Turbo
„ELekTRiFizIErt“ das wird so langsam aber sicher zu einem Unwort.
alupo meint
Es ist bei mir schon ein Unwort….
OpaTesla meint
Wenn er „die Zukunft wird elektrifiziert“ gesagt hätte, hätten wir Ihn ja glauben können…