Ionity, das Schnelllade-Projekt von BMW, Daimler, Ford und Volkswagen sowie seit neuestem Hyundai und Kia, hat bei der IAA 2019 in Frankfurt die neue Generation seiner sogenannten High Power Charging (HPC) Ladesäule vorgestellt. Das Design ähnelt den zur Gründung des Projekts präsentierten Ladeeinrichtungen, nach dem Start wurden zunächst weniger designorientierte Konstruktionen installiert.
Die neuen HPC-Ladesäulen bieten laut Ionity ein verbessertes Benutzererlebnis. Das künftige Design sei das Ergebnis einer umfangreichen Nutzeranalyse und soll das Ladeerlebnis komfortabler, sicherer und einfacher machen. Die Säulen sind 260 Zentimeter hoch und verfügen über einen LED-Leuchtring an der Spitze, der in der Nacht als Leuchtsignal an Autobahnen auf die Strom-Tankstelle aufmerksam macht.
Der Leuchtring informiert auch in unterschiedlichen Farben über den Verfügbarkeitsstatus einer Ladesäule, die farblichen Änderungen zeigen zudem den aktuellen Ladezustand an. Die Ladesäule verfügt neben der LED-Leuchte über einen neuen HMI-Bildschirm für die Bedienung der Technik. Das System für die Ladekabelführung wurde zur besseren Handhabung neu positioniert und abgestimmt.
„Wir sind zuversichtlich, dass unsere neuen Ionity High Power Charger einen wesentlichen Beitrag zur Elektromobilität im Allgemeinen und zum europäischen Ionity HPC-Netzwerk im Speziellen leisten werden. Das zukunftsweisende Produktdesign mit innovativer Beleuchtungslösung, anwenderfreundlichem Kabelmanagement, fortschrittlich digitaler Benutzeroberfläche und führender Architektur, macht das Laden von Elektrofahrzeugen für Kunden bequemer und sicherer“, so Ionity-Geschäftsführer Michael Hajesch.
Der erste Ionity-„Ladepark“ mit dem neuen Säulen-Design soll in wenigen Wochen im Herbst dieses Jahres in Dänemark in Betrieb genommen werden. Für Mitte Oktober kündigte Ionity eine 24/7-Hotline an, die in den sieben meist gesprochenen Sprachen in Europa Hilfe anbieten soll.
Sein Ladenetz will Ionity bis Ende 2020 auf 400 Stationen entlang der europäischen Autobahnen ausbauen. Derzeit sind Unternehmensangaben nach rund 140 HPC-Stationen in Betrieb, weitere 50 befinden sich in der Bauphase. Kommende Elektroautos sollen sich an den Ionity-Schnellladern mit bis zu 350 kW in wenigen Minuten für die Weiterfahrt fit machen lassen.
Schenkel Roland meint
Extrem enttäuschende Erfahrung mit der IONITY-Schnelllade-Infrastruktur im Raum Passau – dem Wahlkreis (229) des amtierenden Bundesverkehrsministers Scheuer…
Am 4. Nov. 2019 versuchte meine Ehefrau die Hin- und Rückfahrt auf der ca. 170 km langen Strecke zwischen unserem an der A93 gelegenen Wohnort Siegenburg und einer ca. 20 km von der A3 Schnellladestation Donautal Ost bzw. West entfernt liegenden Kurklinik in Kellberg bei Passau mit unserem Hyundai Kona Elektro (40 kWh Akku) zu bewältigen …
Während die einfache Fahrstrecke selbst mit der ‚realen Winterreichweite‘ dieses E-Autos gut zu bewältigen ist, musste für die Rückfahrt ‚deutlich nachgeladen‘ werden. Zum Glück konnten wir uns einen Teil der ‚Nachladung‘ als kostenlose Serviceleistung der Klinik an deren klinikeigenem Ladepunkt (ca. 4 kW max. Ladeleistungen) während eines ca. dreistündigen Aufenthalts besorgen…
Der für den kompletten Nachhauseweg noch fehlende Ladungsanteil sollte ‚noch schnell‘ an der nahe gelegenen IONITY-Schnellladestation ‚Tank&Rast Donautal Ost’ hinzukommen. Leider gelang dies trotz eines rund zweistündigen Ladeaufenthalts – teilweise in strömendem Regen – an der ‚natürlich nicht überdachten‘ CCS-Combo-Säule nicht ganz. Nach mindestens zwanzigmaligem Start und Abbruch nach wenigen Sekunden war der Mobiltelefonakku für weitere Anrufe bei der – freundlichen und hilfsbereiten (!) – IONITY-Hotline erschöpft und dennoch die erforderliche Reichweite noch nicht ganz erzielt. Nur im ‚extremen Sparmodus‘ – insbesondere ohne Heizung – erreichte meine Frau die ‚heimische Wallbox‘ … durchnässt und gut ausgekühlt …
Schon nach einer Woche waren die gesundheitlichen Auswirkungen dieser ‚grandiosen IONITY-Serviceleistung‘ überstanden. Da kommt richtig Freude über den aktuellen Zustand der Schnellladeinfrastruktur im bayerischen Südosten auf.
Ein ‚privater Nachtest‘ an der IONITY-Schnellladesäule neben der Raststätte Pentling (bei Regensburg) an der A93 ergab ebenfalls kein schmeichelhaftes Bild: Trotz ‚versprochener‘ Ladeleistung von max. 50 kW waren dort – nach einem frühzeitigen Ladeabbruch – auch im zweiten Anlauf nur ca. 25 kW Ladeleistung erzielbar … was einer Verdopplung der erwarteten Ladezeit gleichkommt! Das ist für ‚normale Berufstätige mit üblichem Zeitdruck‘ ein unhaltbarer Zustand!
Jörg stark meint
Fahre eine e Tron das bei IONITY funktioniert mittlerweile problemlos Stecker rein mit App und Paypal bezahlen fertig von 20 auf 100 Prozent in 29 minuten das Auto lädt wirklich super mit den Säulen. Die Problem gab es nur am Anfang Audi ist alle Säulen angefahren.
Peter Schmitt meint
Welchen guten Job Ionity gerade macht, sieht man das an einer Ionity Ladesäule am Rasthof Gothe zusammen mit einem Model 3 am 1.September ein Reichweiten Weltrekord über 24h mit 2842km gefahren wurde. Model 3 an Ionity kann 195kW laden. Diese Kombination ist im Moment das Maximum. Es ist nur eine Frage der Zeit bis Deutsche Herstelle auch so etwas ähnliches haben. Dan gehört das Problem mit der Reichweite von eAutos wirklich der Vergangenheit an.
Details zu dem Weltrekord findet man hier: https://www.tesla-car-rent.com/info/24h-weltrekord/
Jörg2 meint
„@ Herbs
Bei Teslamag im Forum schreibt einer immer wieder, dass die ionity Säulen meistens nicht funktionieren. Wie sind die Erfahrungswerte hier?
Danke!“
Hier ist ein Bericht über eine Fahrt mit dem AUDI etron und einem kleinem Wohnanhänger von FFM, über die Alpen nach Italien.
https://www.hr-fernsehen.de/sendungen-a-z/hessenreporter/sendungen/die-e-mission-mit-dem-elektroauto-ueber-die-alpen,sendung-70340.html
Kurze Zusammenfassung:
IONITY hat wohl (geballt mit AUDI) Probleme, die Ladungssicherheit herzustellen.
Der etron hat Probleme, die aktuellen Verbräuche in die Reichweitenkalkulation einzubeziehen.
(Die beiden Reporter haben Probleme, ohne kindliches Rumgekicher über den Tag zu kommen.)
Erfahrungen mit IONITY gibt es z.B. ab der Stelle 23:35
150kW meint
Was man so von den Fahrern hört, haben die zumindest mit dem Ladestart keine Probleme (mehr), wenn man den Stecker so lange hält, bis die Buchse am Auto verriegelt (so wie das Ionity ja auch selber beschrieben hat). Das haben die Reporter vom hr-fernsehen halt nicht gemacht.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Was ist denn das für ein System, bei dem ich den Stecker betreuen muss?! Die Zeit der Tamagotschis, die deine Lebenszeit stehlen, ist doch zum Glück längst vorbei.
150kW meint
Lebenszeit? Wir reden hier von vielleicht 10 Sekunden.
Ansonsten glaub ich auch nicht das das ein Dauerzustand werden wird.
Jörg2 meint
In dem Bericht popeln die deutlich länger als 10 Sekunden rum. Die Dame von IONITY-Service wusste auch nicht weiter und berichtet, dass soetwas kein Einzelfall ist.
War da nicht noch ein junger Mann mit dem etron von Papa, der komplett gescheitert ist?
150kW meint
„In dem Bericht popeln die deutlich länger als 10 Sekunden rum“
Die sollen ja auch nicht rumlaufen und telefonieren, sondern den Stecker so lange halten bis die Buchse verriegelt. Dann wäre das mit den telefonieren gar nicht notwendig.
Jörg2 meint
Einfach ist anders.
alupo meint
Warum muss das Einstecken denn komplizierter sein als zu Hause.
Ich denke, man hätte sich am häuslichen Staubsaugerstecker orientieren sollen. Da hat bisher m.W. sich kein Hausmann bzw. Hausfrau je darüber beklagt, dass der Staubsauger wegen Steckerproblemen nicht funktioniert. Einfach nur einstecken und der Staubsauger funktioniert, ggfs noch einschalten. Aber auch dieser Schalter funktioniert.
Und das klappt bei Tesla doch schon so lange und so wunderschön. Warum kann man ein problemlos funktionierendes System nicht einfach kopieren anstatt ein nicht zuverlässig funktionierendes System dazuzubauen?
Aber egal, irgendwann wird es bestimmt auch so einfach sein wie zu Hsuse mit dem Staubsauger ;-). Ich brauche das Ionitysystem glücklicherweise nicht, aber ich bin davon überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die technischen Probleme beseitigt sind.
Hauptsache ist doch, dass man die defekte Ladesäule durch das Licht jetzt einfacher findet. Dann wartet man bis der Techniker die Ladesäule wieder repariert hat und schwupps geht es schon wieder weiter. Null Problemo.
Kann Spuren von Ironie enthalten ;-).
150kW meint
„Warum kann man ein problemlos funktionierendes System nicht einfach kopieren anstatt ein nicht zuverlässig funktionierendes System dazuzubauen?“
Das System ist exakt identisch, denn auch bei Tesla verriegelt die Buchse den Stecker. Im Falle von Audi gibt es einfach zu viel bzw. zu wenig Spiel bei der Verriegelung im Zusammenhang mit Zug auf dem Stecker. Das ist logischerweise so nicht gewollt.
Jörg2 meint
Da stimmen dann die „Spaltmaße“ nicht.
;-))
Jörg2 meint
Das wurde dann mit IONITY im Weiteren nicht besser.
Hier scheint es ein recht störendes Problem zw. AUDI unf IONITY zu geben. Die Soft scheint nicht ausreichend abgestimmt, obwohl AUDI wohl über VW direktes IONITY-Mitglied ist (?).
Passt nun IONITY die Soft in den Säulen an oder bekommen die AUDI per OTA neue Soft?
Peter W meint
Anstatt ein neues Design zu feiern sollten Sie lieber ein Dach über die Ladesäule und den Stellplatz bauen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Absolut richtig: Dach und viel LED-Licht -gerne auch mit Präsenzmelder – sind ein absolutes Muß, damit auch insbesondere Frauen diese neue Form des „Tanken“ akzeptieren (ist nicht sexistisch gemeint!). Einfach ein Glashäuschen dazu stellen, wie es sie bei Bushaltestellen gibt.
Herbs meint
Bei Teslamag im Forum schreibt einer immer wieder, dass die ionity Säulen meistens nicht funktionieren. Wie sind die Erfahrungswerte hier?
Danke!
Tripel-T meint
Mit etwas Fantasie, kann man im roten Vogel auf der Ionity-Säule auch ein stilisiertes TESLA T erkennen….
Bloss Zufall oder nur ein Produkt meiner Fantasie?
Peter W meint
Das ist wohl Phantasie, oder ist jetzt auch jeder Strommast ein Tesla-T?
Im Übrigen stellt das T eine Magnetspule dar, und steht nicht für das T im Firmennamen.
Tripel-T meint
Oh! Da reagiert aber Peter W recht sensibel.
Deine Aussage ist nicht ganz korrekt!
Es zeigt nur ein Segment einer Magnetspule.
Peter Schmitt meint
Ich hatte mit meinem Model 3 nie Probleme. Einmal bei 35Grad blieben die Bildschirme von 2 der 4 Ladestationen schwarz. (eigentlich kommen die aus Australien und sollten die Temperaturen gewohnt sein) Die anderen haben funktioniert.
Am Anfang gabe es kurze Ladeunterbrechungen von 4sec. Das hatte ich in den letzten 4 Stopps auch nicht mehr.
Für 195kW Ladeleisung fährt man an den Superchargern schon mal vorbei und sucht sich Ionity.
Andreas meint
WLAN wäre sehr sinnvoll gewesen. Es gibt Ladesäulen, wo man kein Internet hat und dann Ladeapps nicht funktionieren.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, das sieht man, das ein entscheidendes Feature fehl: Von Amateuren für Amateure.
Wird bestimmt in 3 Jahren nachgerüstet und dann als teure Innovation verkauft.
Jin meint
Hahahaha, mit Heiligenschein….
Tripel-T meint
….. und für Elektrofahrer im Rollstuhl unerreichbar….
Schaut mal hin! Wunderbare Ränder rund um die Ladesäulen….
Echt barrierefrei!!!!
Peter meint
Stimmt, das ist wirklich nicht gut gemacht / mitgedacht. :-(
EdgarW meint
„Derzeit sind Unternehmensangaben nach rund 140 HPC-Stationen in Betrieb, weitere 50 befinden sich in der Bauphase.“
Unternehmens-PR ist immer so schön unscharf ;-)
Etwas genauer: 139 live, 60 im Bau
Siehe Ionity tracker: ionityPUNKTevapiPUNKTde
Noch eine Station und die 200ste ist zumindest angefangen – Tötröööö ^^
Lewellyn meint
Ein Dach wär toll. Das würde das Nutzererlebnis bei Regen deutlich steigern.
EdgarW meint
Super Idee, das hat ja noch niemand vorgeschlagen ;-p
Spaß beiseite, stimme zu
netlev meint
Hoffentlich ist die Bedienung auch bei direkter Sonneneinstrahlung möglich.
Auf den bisherige Bildschirmen verschiedener Ladesäulen-Typen ist das ja ein großes Problem. Bildschirme könnten natürlich auch konsequent nach Norden ausgerichtet werden.
EdgarW meint
„Bildschirme könnten natürlich auch konsequent nach Norden ausgerichtet werden.“
In Norwegen hilft das nicht unbedingt
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Da stehe ich jetzt gerade auch dem Schlauch. Bitte um Erläuterung.
Gunnar meint
Na wie in Norwegen ist die Sonne die ganze Zeit über im Norden. Ist ja sonnenklar.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Okay, ich war einfach noch nicht weit genug oben, dass ich da eine Sonnenbrille brauch.
Faßbender meint
@EdgarW
Gerade in Norwegen ist die Nordausrichtung etwas schwierig da die Sonne dort am 21.6. um 3:55 Uhr auf und um 22:41 Uhr untergeht. Die Sonne steht dort dabei im nördlichen Quadranten und der Bereich umfaßt den Winkel von ca. 300 Grad NW bis 60 Grad NO. Die Blendwirkung ergibt sich dabei auch auf Nordausrichtung der Bildschirme.
Im Winter ist die Konstellation natürlich andersherum..
Trotzdem, unser Land der Ingenieure und das Land der Ideen..hat noch erheblichen Nachholbedarf in Bezug auf lesbare und bedienbare Bildschirme..
Teilweise ist es noch Stand der Technik aus den achtziger Jahren, schade wie der Kunde mit der mangelnden Wertschätzung zu kämpfen hat.
In Asien kümmert man sich um ständige Verbesserung, Innovation.
Ein DB Fahrkarten Automat fliegt dort hochkant ‚raus und wird durch schnellere, bessere und logisch aufgebaute Bildschirme ersetzt.
Warum sind wir alle so satt und selbstzufrieden gepaart mit einer arroganten Beratungsresistenz..?
Deswegen haben wir den Anschluss der Digitalisierung für Anfänger..schon vor 20 Jahren verpasst weil wir Kundenwünsche & Kommentare nie ernstgenommen haben. Beispiele wurde hier schon mehrfach erwähnt.
Ja aber….
Wessi meint
1+++
vielleicht liegt es daran, dass Marketing nur als (gezielt manipulative) Kommunikation in einer Richtung verstanden wird, und Kundab-/umfragen nur dazu dienen die eigene vorgefertigte Argumentation zu stützen.
(„Wir wissen, wie Kunden ticken—- wir trichtern es Ihnen ja vorher ein“)
Das Land der Ingenieure entwickelt das, was es kann, was subventioniert wird und Profit abwirft, nicht unbedingt das, was Kunden wirklich wünschen oder wirtschaftsökologisch sinnvoll wäre.
Und diese Ingenieursleistungen werden dann in den Markt gedrückt über o.g. Marketing. Fehler? gibt es nicht oder werden so lange geleugnet bis es nicht mehr geht. Volle Zustimmung zur Arroganz gegenüber anderen Ländern
Jörg2 meint
Das Lichtkonzept finde ich sehr gut. Eine Signalisierung über die Verfügbarkeit und die Beendigung des Ladevorganges dürfte von mir aus jede Ladesäule haben. Die Verfügbarkeit ist für den Nutzer hilfreich. Ein Signal über die Beendigung hilft dem Ordnungsamt.
Die umfangreiche Nutzeranalyse erfolgte allerdings in der regenarmen Zeit.
Gunnar meint
Der Sommer 2018 war dich extrem trocken. Ist doch wohl klar, dass das die nächsten 50 Jahre so bleibt. Bei mir hat es sich schon drei Tage lang nicht mehr geregnet.