Beim Hochlauf der Elektroauto-Produktion von Daimler geht laut dem Leiter Entwicklung E-Drive „Qualität immer vor Quantität“. Viele der bisher gefertigten Einheiten des neuen Batterie-SUV EQC müssen nun im Rahmen von zwei Rückrufaktionen in die Werkstatt zurück – an der Elektrotechnik liegt es aber nicht.
Beim EQC könnten Bolzen im Vorderachs-Differentialgetriebe brechen und das Getriebe blockieren oder beschädigen, teilte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters mit. Damit bestätigte der Hersteller einen Bericht des Branchenportals kfz-betrieb.de. Knapp 1700 EQC, nicht alle davon schon ausgeliefert, müssen einen Tag in die Werkstatt, um den kompletten elektrischen Antriebsstrang an der Vorderachse auszutauschen.
Wie kfz-betrieb.de weiter erfahren hat, stellen bei etwas über 1400 EQC auch Sicherungsmuttern der Airbagbefestigung ein Problem dar. „Im Falle eines Unfalles mit Airbagauslösung könnte sich der Airbag von seiner Grundplatte lösen. Dadurch könnte die Rückhaltewirkung des Airbags nicht gewährleistet sein“, begründete ein Markensprecher die weltweit für über 15.600 Fahrzeuge verschiedener Antriebe erforderliche Aktion.
Der Werkstattaufenthalt für die Prüfung und bei Bedarf den Tausch des Fahrerairbags wird nach Angaben von Mercedes etwa eine halbe Stunde dauern. Die Maßnahme ist für von Mai 2018 bis September 2019 produzierte Fahrzeuge vorgesehen. Konkret geht es kfz-betrieb.de zufolge um die Modellreihen GLC , A-Klasse, B-Klasse, CLA sowie das Elektroauto EQC. Die technische Plattform des EQC ist eng verwandt mit der des GLC.
alupo meint
Für ein Unternehmen mit langjähriger Erfahrung und so großkotzigen Aussagen gegenüber Neulingen (es gab vor wenigen Tagen erst hier eine so angeberische Daimler-Aussage zur Qualität und Sicherheit) wie Tesla ist das aber eine ganz besondere Schmach.
Insbesondere kann man erkennen, dass die eine Hand (Marketing) nicht weiss was die andere (Qualitätssicherung) tut, bzw. mit was für alltäglichen Problemen man sich beschäftigen muss.
Man erkennt jefenfalls wo die Schwerpunkte liegen, in der Show…
Rico meint
Hauptsache die Spaltmaße stimmen.
elbflorenz meint
da ich kein ing. bin, bleibt mir nur darüber zu spekulieren. ich denke, die jung’s und mädl’s haben einfach die drehmoment-kräfte der e-motoren unterschätzt. denn man hat aus kostengründen bestimmt das gleiche differenzial wie beim verbrenner verwendet. und jetzt tauscht man lieber alles, damit sich nicht auch noch die antriebswellen verabschieden …
es ist immer nur die zweitbeste lösung, einen verbrenner zu einem bev umzubauen …
Marco meint
Klar, selbst kein „ing. sein“, dafür aber alle für blöd halten. Ein Konstrukteur eines solchen Autos denkt also nicht dran, welches Drehmoment anliegen kann, wenn er ein solches Differentialgetriebe bestellt… ja klar.
Wessi meint
Der Konstrukteur gibt der Beschaffung nur den Wunsch mit, dass er ca. 10 verschiedenen Typen ausprovieren möchte, ja richtig: ausprobieren.
Nix mit nur Berechnung und dann die optimalste Lösung.
Der Beschaffer darf denn mit ausgewählten Lieferanten verhandeln mit der Vorgabe möglichst hohe Savings zu erreichen, was bei Prototypen eher schwieriger ist.
Am Ende entscheidet dann jemand über einen nicht unerheblichen 6-7 Stelligen Betrag für ein Produkt, dass ggf. in der Tonne landet, weil Kontrukteure nicht genau abschätzen konnten oder wollten… ich will doch nur spielen…
In der technischen Entwicklungsphase ist viel mehr Glaube als Wissen,
aber jede(r) Dipl. Ing. hat in der Phase immenses Selbstbewusstsein ob gottleicher Fähigkeiten… aber kein Budget…dafür ist ja die Beschaffung zuständig, die unter Druck bei niedrigstem Preis einkaufen gehen soll, der Zulieferer windet sich und sucht nach einem für ihn immer noch lukrativen Geschäft. irgendwo sind dann Fehler vorprogrammiert
Und viele die keine Dipl. Ing. sind, glauben auch, dass die Ingenieure Superhelden seien.
ich sage nicht, dass sie keine Ahnung haben, sich aber gern gelegentlich mal überschätzen. allerdings führen deren Fehler bzw. Fehleinschätzung häufig zu hohen Risiken, die Kunden dann ausbaden…. oder der Hersteller einen Rückruf veranlassen muss.
halt alles Menschen
die Atomkraftwerke bauen, Abgasreinigung entwickeln, CO2 Schleudern bauen (inkl. Kraftwerke), Glyphosat, Rinder im Überfluss usw. usw….
und immer Glauben sie tun was Gutes… hahahahaha
Fotolaborbär meint
Wohl kaum, aber den Spieltrieb der finalen Tester. Auch Endkunden genannt. Vom Drehmoment ausreichend ausgelegt für einen Profi der den Alltag simuliert. Aber 10 Testverbraucher auf Vorführwagen pro Woche sind da dann offensichtlich doch was anderes. So gibt es Dinge die man in Millionen von Profitestkilometern nicht testet weil nie wichtig gewesen sind, bis die Kinder zuschlagen.
JuergenII meint
Man sieht halt, die kochen aller nur mit Wasser. Siehe auch den Akkurückruf durch die Chinesische Sicherheitsbehörde, die nicht nur Neo betroffen hat.
Aber mit die größten Schaumschläger sind die Premiummarken aus Deutschland. Früher war der legendäre Ruf von Daimler noch gerechtfertigt, heute bauen sie auch nur 08/15 Teile in ihre Fahrzeuge ein. Nach außen wirken die dank Haptik und Spaltmaßen sehr vertrauenswürdig, unter dem Blech findet sich fast die gleiche Massenware wie bei den normalen Herstellern. Gerade die Airbag Problematik zieht sich doch schon seiten Jahren wie ein roter Faden durch. Fast alle dt. und ein paar asiatische Hersteller haben dieses Thema auf der Agenda. Aber das jetzt schon die Sicherungsmuttern betroffen sind, ist eine neue Dimension. Die sind sicher nicht nur in die EV-Reihe eingebaut worden.
Und für den jetzt erforderlichen kompletten elektrischen Antriebsstrang bei knapp 1.800 Fahrzeugen, hätte man Edelbolzen in rauen Mengen bestellen können.
Ich habe noch nie verstanden, wieso die Masse auf diese überteuerten Fahrzeuge abfährt.
stdwanze meint
Wenn Qualität vor Quantität ginge, währen solche Rückrufe nicht erforderlich, da man keinen Lieferanten gewählt hätte der nicht gewährleisten kann die Spezifikationen einzuhalten. Man wollte aber lieber 0,3 cent pro Bauteil sparen.
Erzählt also keinen Mist, liebe PR beauftragte von Daimler sondern haltet demütig den Mund. Der Rückruf ist vor allem peinlich fürs Image.
Alex meint
????????????????????????
+1
Wolf meint
Also wie zu erwarten:
Weder Qualität noch Quantität.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
So ein Pfusch dürfte sich Tesla nicht erlauben, da wäre aber in der Presse die Hölle los.
Peter W meint
Ich lach mich gleich kaputt! Tesla hat massenhaft Antriebsstränge gewechselt, und wechselt sie noch. Ein Auto ist nunmal ein kompliziertes Gebilde und jeder versucht Qualität, Preis und Gewinnspanne irgendwie in Einklang zu bringen, und das geht öfter schief, egal wie der Hersteller heißt.
Die bedienen sich zum größten Teil aus dem gleichen Zuliefererpool, wie also soll da eine Marke verschont bleiben.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Mag sein, dass Tesla auch Einiges intern korrigiert, aber zwei offizielle Rückrufe sind schon ganz anders zu sehen; dabei geht es in der Regel um das Thema Sicherheit, und es wird im Vorfeld lange mit dem KBA diskutiert, ob man das nicht irgendwie klamm heimlich erledigen kann. Dass Daimler zusätzlich noch viele andere Teile mit Konstruktions- oder Fertigungsfehler bei regulären Werkstattbesuchen tauscht kommt ja noch oben drauf. Soviel zum Thema Qualität made in Germany. Ist nicht lustig.
Marco meint
Tesla hatte auch schon einige Rückrufe. Oder was genau willst Du sagen?
Christian meint
Unbestätigte Info aus dritter Hand:
in der Batteriefertigung ist auch noch das ein oder andere Problem dh. sehr hohe Fehler- oder Ausschussraten.
Hans meint
“ Ja, wenn dann mal die etablierten Hersteller loslegen, zeigen sie Tesla wo der Hammer haengt!“ sprach der Michel und nahm stolz ein Schluck von seinem Bier, begleitet von schallendem Gelaechter der Stammtischrunde. So oder aehnlich muss das sich angehoert haben. :)
Der Wartende meint
Wird das Auto denn überhaupt schon ausgeliefert? Und wenn ja, seit wann und wie viele denn bisher In Deutschland?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Lt. Kraftfahrtbundesamt gibt es seit März 2019 die ersten Zulassungen.
Die Monatswerte: 21 / 37 / 93 / 47 / 74 / 80 / 73, also in Summe 425, ohne Oktober 2019.
Dazu Etron im Vergleich: 2019 in Summe 2.997 Zulassungen in D., ebenfalls ohne Oktober.
Stocki meint
Wow. Da kann sich Tesla aber warm anziehen ;-)
Der Wartende meint
Danke für die Zahlen! Das sind wahrscheinlich alles nur Vorführwagen usw., an Endkunden ging da noch nichts.
Uwet meint
Der E-Tron verkauft sich nicht schlecht!
Norwegen hat allein 4600 bis jetzt bekommen, in Anbetracht dessen das der erst seit März zu haben ist finde ich das mit den Deutschen Zahlen gar nicht so übel https://elbilstatistikk.no/?sort=2, man darf nicht vergessen der geht bei 80.000€ los! Auch Tesla bekommt sein Model X nicht mehr los.. Zahlen sich komplett eingebrochen…
150kW meint
Bisher 404 Stück in 2019 in Deutschland.
Tesla-Fan meint
Und wieviele davon sind noch in Deutschland? Ich sah bei einem deutschen Händler 3 (drei!) Stück stehen mit einem Zettel drin „Export Norwegen“.
Tageszulassungen dienen dem Schönen der Zulassungsstatistik. Wehe, wenn Tesla das machen würde….
Tesla-Fan meint
Ubrigens waren es drei von drei Fahrzeugen.
150kW meint
Stand heute sind in Norwegen 66 Stück registriert. Parallelimportquote: 0%!
Christian meint
Hab schon drei gesehen. Der erste hat gleich in Stuttgart letzte Weihnachten den Schnelllader blockiert, die anderen beiden letzte Woche auf der Autobahn.
EV1 meint
Hmmm, aber dafür „Bei uns rattert, knistert und quietscht nichts“.
kwt