BMW will die Batteriezellen in den Energiespeichern seiner Elektroautos nicht selbst in Serie herstellen. Die dafür nötige Kompetenz und führendes Know-how bei Akkus streben die Bayern dennoch an, dazu wurde nun in München das „Kompetenzzentrum Batteriezelle“ eröffnet.
In der neuen Einrichtung konzentriert BMW sein Wissen zu Batteriezellen. Ziel sei es, die Technologie der Batteriezelle voranzutreiben sowie die Wertschöpfungs-Prozesse der Zelle vollständig zu analysieren und zu verstehen. „Das neue Kompetenzzentrum Batteriezelle bringt uns in eine einzigartige Position: Von der heutigen Technologie des BMW i3 ausgehend verdoppeln wir die Energiedichte unserer Batteriezellen bis 2030 und damit auch die Reichweite für unsere Kunden“, kündigte BMW-Chef Oliver Zipse an.
Die Batteriezell-Technologie sei ein zentraler Erfolgsfaktor der Elektro-Offensive von BMW, so Zipse weiter. „Denn dadurch lassen sich die funktionale Leistung und die Kosten der Batterie beeinflussen. Mit unserer einzigartigen Kompetenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind wir immer auf dem neuesten Stand der Technologie. Wir können festlegen, welche Formate mit welchen Materialien wir zu welchen Konditionen beziehen.“ Damit sei der Premium-Hersteller „bestens aufgestellt“ für die Erweiterung seiner Flotte an E-Fahrzeugen.
Das neue Kompetenzzentrum bildet laut BMW die komplette Wertschöpfungskette der Batteriezell-Technologie ab – von der Forschung und Entwicklung über die Zusammensetzung und das Design der Batteriezelle bis hin zur Produzierbarkeit in Großserie. Damit werde das Know-how des Unternehmens gebündelt und die Basis für den weiteren Ausbau gelegt. „Mit kurzen Wegen und übergreifender Zusammenarbeit wird eine vollständige, transparente und nachhaltige Zellentwicklung erreicht. Wichtig ist dabei, dass von Beginn das Recycling mit bedacht wird“, heißt es.
BMW investiert in das Kompetenzzentrum insgesamt 200 Millionen Euro. Die dort beschäftigten 200 Mitarbeiter sollen nun Batteriezellen der nächsten Generationen entwickeln. Im Fokus stünden dabei die Verbesserung der Energiedichte, der abrufbaren Spitzenleistung, der Lebensdauer, der Sicherheit, der Ladeeigenschaften, des Verhaltens bei unterschiedlichen Temperaturen und die Senkung der Kosten der Batterie.
alupo meint
Dass BMW in der Zellenchemie forscht finde ich gut, zumal das andere auch tun wie z.B. VW, oder sogar schon deutlich länger z.B. Tesla.
Damit, also wenn das von BMW schon umgesetzt und schon eingespielt wäre, wäre man auf dem Stand wie Tesla um 2015(?).
In Deutschland wird ja an vielen Stellen zur Zellchemie geforscht. Da gibt es Institute wie das Fraunhofer Institut, da gibt es einige Unis wie die in Kiel (z.B. SiO2-Anode anstatt aus Graphit) und da gibt es auch die klassischen Chemieunternehmen, wie z.B. „The Chemical Company“. Und nicht zu vergessen was unsere CDU Forschungsministerin kürzlich entschieden hat (ist wohl eher eine Lachplatte, d.h wenn es beginnen könnte ist das Steuerzahlergeld für Reisen, Übernachtungen, Bewirtungen etc., also für Bürokratie, schon alles wieder weg).
Wichtig bei den Forschungen sind neben den notwendigen Erkenntnissen daraus, dass diese dann auch zeitnah umgesetzt werden. Auch da ist Tesla mit dem Kauf verschiedener Unternehmen wie z.B. Maxwell wegen der Beschichtungstechnologie (m.M.n. nicht wegen dessen Supercaps, diese sind eher etwas für eAutos mit <2,0 Sekunden von 0 auf 100, wer braucht das schon) den Wettbewerbern voraus.
Aber nur mit eigenem Wissen und der eigenen Zellen-Absatzmenge ist man ein gleichberechtigter Partner zu den heute dominierenden Zellenherstellern aus Asien. Daraus ist m.M.n. auch der "Streit" zwischen Tesla und seinem Zellenhersteller Panasonic entstanden. Tesla wollte schneller mehr als was Panasonic wolkte/konnte. Vielleicht wollte Panasonic Tesla auch nur ausbremsen? Aber das hat schon bei MobilEye bekanntlich nicht funktioniert…
Dennoch, auch wenn BMW spät kommt (noch ist nichts da), es ist gut dass das passiert. Man kann mit eigenem Wissen die Zellhersteller zur Lohnfertigung zwingen, gewährt ihnen Kostenerstattung und eine Marge.
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob da Forschungsresultate nicht kostenlos nach Asien abfließen. Insbesondere den Chinesen traue ich diesbezüglich nicht, aber anderen auch nicht. Das trifft aber, wenn man es also nicht komplett selbst macht, auch Tesla. Dagegen hilft nur der Weg von Coca Cola, bekanntlich ist seit Jahrzehnten dessen Formel immer noch geheim. Auch sowas kommt vor.
150kW meint
„auch wenn BMW spät kommt (noch ist nichts da),“
Natürlich ist schon was da. Die (Demo)Produktionslinie für Batteriezellen arbeitet ja bei BMW schon 1-2 Jahre:
https://m.youtube.com/watch?v=iPcrBg7BgsU
nilsbär meint
Und was hilft BMW die (vielleicht) erworbene Kompetenz? Wollen sie die Forschung für ihre Zulieferer übernehmen? Wird CATL die Zellpreise senken, wenn BMW eine große Gewinnspanne nachweisen kann?
Vielleicht wäre es sinnvoller, sich bei der Zellfertigung von VW/Northvolt anzuhängen.
hofi meint
Die jetzt erfolgte Eröffnung wurde doch schon vor Jahren geplant und zur Umsetzung gebracht. Das ist nun keine Neuigkeit für einen plötzlichen ideologischen Strategiewechsel.
Mini-Fan meint
@UliK
Zelle ist nicht gleich Zelle.
Wie ein jeder weiß, der schon mal Billig-Akkus für’s Handy aus China gekauft hat. Oder dessen Garage abgefackelt ist – weil er den e-Bike aufgeladen hat.
Wenngleich ich die von BMW verwendete Ausdrucksweise, man wolle „.. die Wertschöpfungsprozesse … der Zelle ‚verstehen‘ “ sehr unglücklich finde.
Meint: BMW ist so den Zellherstellern nicht mehr hinsichtlich ihrer aufgerufenen Preise hilflos ausgeliefert – weil sie nun wissen, bei welchen Rohstoffen und Zwischenprodukten welche Gewinne beaufschlagt werden (nicht anderes meint „Wertschöpfung“!)
Auch kann BMW seinen Zulieferern (also den Zellherstellern) spezifischere Angaben hinsichtlich des Designs machen, müssen nicht die Zellen „von der Stange“ kaufen.
Da wird es Unterschiede geben.
Vergleichstests zwischen Porsche Taycan und Tesla S werden dies vielleicht schon demnächst aufzeigen.
OpaTesla meint
Irre ich mich, oder sieht hier noch jemand „Jugend forscht“ in den „Kompetenzzentrum“?
OpaTesla meint
dem
dan11 meint
Wenn Sie ältere Semester gesehen hätten, dann hätten Sie wohl auch etwas negatives zum Kommentieren gehabt.
Wer markenneutral für die EMob brennt, kann doch hier nichts negatives finden.
OpaTesla meint
oh doch…
wie UliK schon kommentierte…
Verkackt…Arbeitskreis…
Ach ja: Fahre selber unter anderem einen Be-em-wee iPerformance.
Ist aber der letzte…
LiPo meint
Im Vergleich zu Opa Tesla ist vermutlich jeder noch jung :-)
hofi meint
nö, du irrst
LiPo meint
@hofi
warum? bist du opa tesla? :-)
hofi meint
Er hat eine Frage an die Leserschaft gestellt und ich sehe kein Jugend forscht Kompetenzzentrum. Deshalb irrt er sich. Warum sollte ich ein Opa Tesla sein?
UliK meint
Ja, ja BMW baut ein „Kompetenzzentrum“ und Tesla baut die Zellen einfach. Frei nach dem Motto: Und wenn du nicht mehr weiter weist, bilde einen Arbeitskreis.
LiPo meint
Tesla baut keine Zellen, die baut Panasonic. 500000 davon wandern täglich als Ausschuss in den Müll! Das wird BMW nicht passieren…
UliK meint
ad 1) Stimmt, allerdings beginnt sich Tesla gerade von Panasonic zu lösen. Im Sommer wurde das Batterieunternehmen Maxwell gekauft. Die arbeiten an einer Trockenelektrodentechnologie, die die Energiedichte pro Zelle fast Verdreifachen soll.
Das spricht auch für Teslas zunehmend vertikale Unternehmensstruktur.
ad2) das Gerücht waberte anfang des Jahres durch die Presse, wurde aber nie verifiziert. Stammt von einem ehemaligen Tesla-Mitarbeiter. Noch einmal was davon gehört? Ich nicht.
alupo meint
Das wären damals dann ca. 10% der Produktionsmenge gewesen?
Das glaube ich nicht und dafür gibt es keinen Beleg sondern nur 1 Aussage. Das kann beim Anfahren einer Priduktionslinie sicher für kurze Zeit mal so gewesen sein, aber sicherlich nicht dauerhaft auf allen Linien (übrigens von Panasonic, nicht Tesla). Eine Bestätigung dafür gab es ganz offensichtlich auch nicht. Wen wundert das? Daher ist so eine alleinstehende Aussage nur Müll.
Und dass so eine Zellenmenge auf dem Müll landet ist doch Unsinn. Darin sind viel zuviele Wertstoffe enthalten, wie Aluminium vom Gehäuse, Aluminium der Elektrode, Kupfer der Elektrode, das Kathodensalz etc. Wenn man diese Materialien auf den Müll werfen würde wäre das betriebswirtschaftlicher Schwachsinn.
Man kann geteilter Meinung zu Musk sein, insbesondere wenn man Angst vor weniger CO2 hat, aber er ist nun einmal sparsamer als ein Schotte und ein Schwabe zusammen. Z.B der SpaceX Flugcomputer. Der von der Nasa kostet 250.000 USD, der von Musk knapp über 10.000 USD, wobei letzterer sogar wiederverwendet wird.
Also, etwas zu hinterfragen ist immer gut, sogar im anonymen Internet ;-).
150kW meint
„er ist nun einmal sparsamer als ein Schotte und ein Schwabe zusammen“
Mit den Müll von Panasonic hat Tesla doch gar nichts zu tun.
MiguelS NL meint
Die Kapazität erhöht im Schnitt 6-7% pro Jahr. Z.B mit den Zellen von Tesla (Stand 2012) kommt man heute schon sehr weit. Tesla, Panasonic, LG… dürften inzwischen schon sehr weit seit. Bis 30 Jahren werden sie mindestens eine Besserung von 250% (d.h. Faktor 3,5) erzielt haben, gegenüber Stand 2012.
Vieleicht BMW auch, oder viel bessere (d.h. niedrigere) Herstellungskosten aber schlechtere Dichte, usw. usw.
Wer sich wie entwickelt wissen wir nicht. Aber es wird große Fortschritte geben, in alle Aspekte
wie Porsche schon sagte, bis 2030 sind 1.000 km ganz normal (d.h. in alle Klassen), d.h n alle Klassen eine zwei Mal bessere Reichweite als der Verbrenner heute. Roadster mit 2.000 km? Tesla Semi mit 1.500 km? Zumindest wird es technisch mögliche sein, ob wir es bis dahin in der Breite so brauchen? vielleicht nicht und genießen wir einfach nur die immer leichter, effizienter, günstiger und performanter werdende Autos.
MiguelS NL meint
@PeterW
“ 10 Jahre sind in der Entwicklung eine sehr lange Zeit, da kann alles passieren – oder auch nichts.”
Peter W meint
… verdoppeln wir die Energiedichte unserer Batteriezellen bis 2030 …
„unsere Batteriezellen“!! Er meinte wohl die Zellen die sie möglichst billig einkaufen. Ich kann dieses PR-Geschwätz nun wirklich nicht mehr hören. Wenn BMW Pech hat verdreifachen andere die Kapazität in dieser Zeit. 10 Jahre sind in der Entwicklung eine sehr lange Zeit, da kann alles passieren – oder auch nichts.
Die deutschen Hersteller tun nun so, als würden sie alles besser können, aber sie können wahrscheinlich gar nichts, nur Märchen erzählen.
Knecht Ruprecht meint
Monsch?
Schwarzer Peter meint
Monsch des oder monscht du des ?
TwizyundZoefahrer meint
Märchen erzählen +1