Tesla sorgt seit einigen Tagen mit der stetig steigenden Zahl an Vorbestellungen für seinen „Cybertruck“ für Aufsehen. Nach der Premiere des Pickup-Trucks spotteten viele über dessen kantiges Design, mittlerweile haben sich aber 250.000 Kaufinteressenten für das Modell vormerken lassen. Laut Tesla-Chef Elon Musk könnte auch ein kleinerer Cybertruck kommen, vorerst soll es jedoch keine Produkt-Neuvorstellungen mehr geben.
„Langfristig ist es wahrscheinlich sinnvoll, auch einen kleineren Cybertruck zu bauen“, antwortete Musk auf eine entsprechende Anfrage eines Twitter-Nutzers aus Australien. Er wolle nicht seine gesamte Straße blockieren, erklärte der Nutzer dazu. Konkretes zu einer möglichen verkleinerten Version des Cybertruck sagte Musk nicht.
Der vor knapp einer Woche enthüllte Cybertruck soll – je nach Ausführung – mit drei Motoren in um die drei Sekunden auf Tempo 100 sprinten und über 800 Kilometer mit einer Ladung fahren können. Neben viel Leistung und alltagstauglicher Reichweite stellt Tesla hohen Nutzwert in Aussicht. So ist der erste Pickup des US-Herstellers mit Pressluft-Anschlüssen ebenso ausgestattet wie mit Steckdosen für den Betrieb zusätzlicher Ausrüstung oder externer Geräte.
Mittlerweile gibt es von Tesla mehr angekündigte Modelle als solche, die man bereits kaufen kann. Mit dem Cybertruck stellte das Unternehmen nach dem Mittelklasse-SUV Model Y, dem Sattelschlepper Semi und dem neuen Roadster sein viertes zukünftiges Elektrofahrzeug vor. Bereits auf dem Markt sind mit Model 3, Model S und Model X derzeit drei Teslas.
Mit dem Cybertruck ist die Produktoffensive von Tesla bis auf weiteres beendet: „Der Cybertruck war für eine Weile unsere letzte Produktvorstellung“, schrieb Musk am Sonntag nach der Präsentation des Elektroautos. Nach Angaben auf der Tesla-Website soll die Produktion dieses Fahrzeugs Ende 2021 starten. Vorher kommt das Model Y, dessen Marktstart von Ende nächsten Jahres auf den Sommer vorgezogen wurde.
Der E-Lkw Semi verspätet sich etwas, soll aber ab Ende 2020 zumindest in begrenzten Stückzahlen hergestellt werden. Für den neuen, als Supersportwagen konzipierten Roadster, der zunächst für 2019 angekündigt wurde, gibt es von Tesla aktuell keinen festen Starttermin.
Angesichts des ehrgeizigen Ausbaus des Produktportfolios ist verständlich, dass Tesla jetzt erst einmal die angekündigten Elektrofahrzeuge realisieren möchte. Allerdings schränkte Musk auf Twitter ein: Es werde zwar erst einmal keine Produktvorstellungen mehr geben, „aber einige (größtenteils) überraschende Technologie-Ankündigungen“.
MiguelS NL meint
@150kW
„Autofahren wird auch weiterhin umweltschädlich bleiben. Wäre schlecht wenn darüber nicht mehr Diskutiert würde.“
Wenn wir von Verbrenner auf BEV gehen dann sprechen wir bald von ein ökologische Besserung von 97%. Die letzten 3% werden nicht unmöglich sein, sondern nur mehr Zeit brauchen. Macht es Sinn einen ewigen Halt zu machen, um zu diskutieren dass in der Mittelklasse mittelfristig 97,1% möglich sind und mit ein Pickup nur 97% ?
Es gibt weltweit ein klaren Trend nach nachhaltige Produktion. Die Technologie schreitet immer schneller voran, weil die Instrumente Immer besser werden. Ich denke dass wir Science Fiction Technologie sehen werden die wir nicht für möglich gehalten hätten. Wovon wir uns heute fragen würden, wie ist das möglich. So wie Autos zu Raumschiffen werden, schnell, leise, ohne Abgase, getrieben von unendliche Quellen, wiederständig…
Jetzt wo die Technologie Richtung CleanTech gehen wird, werden wir ungebremste Entwicklungen erleben.
PK meint
+1
Das finde ich eine großartige Vision.
Es würde hervorragend dazu passen, wenn endlich Fussionsreaktoren funktionieren würden.
Das wäre eine gute Anwendung für Wasserstoff…
Oeyn@ktiv meint
Geschmack hin oder her, Ich bezweifele, dass der Cybertruck in dieser kantigen Form überhaupt bei uns zulassungsfähig ist (ohne dass ich die Betriebserlaubnisvoraussetzungen kenne). Passiver Fußgängerschutz ist an diesem Fahrzeug schlicht nicht vorhanden. Beim NCAP-Test wird er daher wohl nur wenige Punkte erhalten.
alupo meint
Ich glaube, die Zulassung in Europa ist kein Problem, gibt es doch schon lange die unbiegbaren Kinder- äh, Kuhfänger bei den besonders martialischen SUVs.
Ich denke, man sollte Fachleute (auch die von Tesla nicht) nicht unterschätzen, gerade wenn man selbst von sich schreibt, dass man keine Ahnung hätte.
Das ist dann reine Angstmacherei, auf neudeutsch FUD.
Jörg2 meint
@Oe….
Ich vermute, bei aller Spielerei entwickelt auch TESLA seine Produkte nicht in Richtung „nichtzulassungsfähig“.
Jürgen S. meint
Der Cybertruck Prototyp hat eine leicht abgerundete Stossstange (schwer zu erkennen) und ich vermute momentan mal, dass Tesla als Fronthaube keine Edelstahlplatte verwendet. Die Kanten des Fahrzeugs werden nicht scharf sein, sondern abgerundet und Tesla wird sehr wahrscheinlich ein Fussgänger Kollissionsvermeidungssystem einsetzen. Insofern sehe ich keine Zulassungsprobleme. Sonst hätten andere Fahrzeuge, insbesondere Baumaschinen und welche aus der Land- und Forstwirtschaft, auch keine Chance. Selbst Radpanzer wie der Fuchs dürfen im Militär- und Polizeibetrieb auf der Strasse fahren und privat scheinbar mit einer roten 07er Oldtimer Nummer in Deutschland. Dagegen ist ein Cybertruck ein rundes Kleinfahrzeug :-)
Pamela meint
Bin ich froh, wenn endlich irgendwann die Energie, die wir verbrauchen, nicht durch Verbrennen entsteht und der Verkehr CO2-frei ist. Dann können wir uns die Diskussionen sparen, wer sich mit welchem Auto politisch korrekt verhält. Wer einen kleinen Pickup braucht , soll ihn haben und wer einen großen braucht, auch. Und wer kein Auto braucht, kann auch gut leben.
Außerdem fänd ichs klasse, wenn neue Technologien die Dinge haltbarer machen und damit ressourcenschonender und wir nicht jede Neulust befriedigen wollen.
Tesla hat mit den geplanten Produkten zum Energie- und Mobilitätswandel noch viel Arbeit vor sich. Ich wünsche gutes Gelingen.
150kW meint
„Dann können wir uns die Diskussionen sparen, wer sich mit welchem Auto politisch korrekt verhält“
Autofahren wird auch weiterhin umweltschädlich bleiben. Wäre schlecht wenn darüber nicht mehr Diskutiert würde.
Jörg2 meint
@150kW
Zwischen „politisch korrekt“ und „umweltschädlich“ ist ein Unterschied.
150kW meint
In der aktuellen Klimadebatte wäre aber jedes Auto politisch inkorrekt. Greenpeace hatte ja vor kurzem auch schon den Verkehrsminister kritisiert, das der mit dem (E)-Auto (BEV!) angereist war, anstatt mit dem Fahrrad.
Jörg2 meint
@150kW
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Deine Replik mit „umweltschädlich“ haarscharf am Beitrag von @Pamela („politisch korrekt“) vorbeischrammt.
Und auch in der aktuellen Klimadebatte ist natürlich nicht „jedes Auto politisch inkorrekt“. Und da müssen wir nicht einmal Rettungswagen, Feuerwehren und ÖPNV betrachten. Es ist politisch völlig korrekt, durch das Grundgesetz gedeckt etc. privat einen Pkw zu besitzen und zu fahren. Das soetwas in einer Demokratie auch diskutabel ist, ist der Vorteil der Demokratie.
JayP meint
Interessant ist, dass die „schädlichkeit“ des Autos als Individualverkehr erst in der Mitte der Gesellschaft ankommt mit dem Elektroauto. Vorher war das Auto unverzichtbar. Das ist doch eine Scheindebatte.
Natürlich ist jeder Individualverkehr mit einem +1,5 t Fahrzeug in der eine Person 30 km fährt vollkommen irrsinnig. Es gibt aber genug die keine Wahl haben oder wie ich Öffis hassen (6 Jahre jeden Wochentag 1 Std.). Da bin ich froh mein E-Auto, auf das ich noch spare, mit Sonnenstrom vom eigenen Dach (CO2 Rucksack der Anlage bereits abgebaut) zu laden und damit zur Arbeits fahren zu können.
Btw: Öffis fahren oft nicht mit Ökostrom!
BTW2:
Unsere Nachbarn lassen zum Eiskratzen morgens den Motor warmlaufen und fahren zum Bäcker (5 minuten Fußweg) und dann steht das Auto (Rentner) bis nächsten Morgen. Sprit ist viel zu billig :).
Eigentlich müsste ich Sie anzeigen, bin mir aber unschlüssig.
Gunnar meint
„Bin ich froh, wenn endlich irgendwann die Energie, die wir verbrauchen, nicht durch Verbrennen entsteht“
Oh da muss ich jetzt mal klugsch…ßen:
Das wäre ja in der Tat WUNDERBAR, wenn durch Verbrennung Energie ENTSTEHT :-) einfach so. Aus dem nichts. Ohne den Energieerhaltungssatz zu beachten :-)
stdwanze meint
Für alle die immer auf den Pickups rumreiten: Dort, wo diese Fahrzeuge gekauft werden spielt Platz keine Rolle. Ich empfehle da immer mal die eigenen 4 Wände zu verlassen und einfach mal hinfahren. Dann versteht man auch viele Einstellungen des typischen Mid-West-Bewohners besser. Der Sprintverbrauch im Vergleich zu einem Van etc ist auch zu vernachlässigen.
Es gibt schlicht keinen Grund kein großes Auto zu kaufen, dazu das diese meinst die günstigsten sind die man kaufen kann.
Swissli meint
Also Wännä:
Cybertruck 586 x 203 cm (l,b)
Ford F-150 530 x 202 cm
VW Amarok 520 x 195 cm
Renault Alaskan 540 x 185 cm
Amarok und Alaskan sind explizit nicht für USA, sondern Europa und Rest.
Dein erwähnter VW Tanoak ist der VW Pick up explizit für USA, also grösser.
Der Cybertruck ist hauptsächlich ein Lifestyle Auto, nicht Gewerbeauto. Er ist zwar robust, aber m.M. zu stylish. Jedenfalls hat Tesla den Cybertruck mit Quad und Camping vorgestellt, und nicht als Gärtnerei oder Baufirmenauto.
Swissli meint
Antwort auf Wännä….. wieder mal am falschen Ort gepostet worden :(
alupo meint
Also von denjenigen die sich im TFF Forum diesbezüglich „geoutet“ haben, werden ihn wohl viele gewerblich nutzen. Oder sie haben einen durchaus nachvollziehbaren Befarf an den Leistungsmerkmalen des CT (AHK-Zugkraft, Lademasse und -fläche, Haltbarkeit=Nachhaltigkeit, Giftfreiheit durch eAntrieb und Nichtlackierung etc.).
Wie schon von mir erwähnt werde ich ihn nicht kaufen, einfach weil ich keine AHK brauche. Aber ich bin in der Lage, die ganzen Alleinstellungsmerkmale des CT zu verstehen und damit auch absolut problemlos zu akzeptieren, dass jemand sagt, dass der CT zu ihm passt und ihn folglich kauft. Was ist daran schlecht, außer dass man als Deutscher immer meckern muss?
Jürgen S. meint
Danke Swissli für diese Vergleichsdaten. Die Breite passt tatsächlich noch auf einen modernen Tiefgaragenstellplatz. Ein Model X ist noch breiter. Aber die Länge… Der Wagen wird selbst auf meinem grosszügigen Model S Stellplatz fast einen Meter überstehen; 80cm wenn ich die Ladestation höher hängen lasse. Ich weiss nicht, wie lange sowas von der Hausverwaltung und den TG Mitbenutzern toleriert würde. In die meisten öffentlichen Parkhäuser braucht man garnicht erst reinzufahren mit dem grossen Cybertruck. Wenn ich den im Theaterparkhaus Winterthur an bestimmten Plätzen parkiere, können nur noch Kleinwagen die Etage verlassen. Nächstes Beispiel: Parkhaus Pfingstweid in der Nähe vom Primetower Zürich: Keine Chance das Fahrzeug dort zu parken. Ich glaube, der Cybertruck würde dort steckenbleiben oder man beschädigt sich mindestens Aufhängung, Felgen oder die Parkhauswände schwer. Wäre toll, wenn der kürzere CT nicht länger als 5.05m wird. Vielen Handwerkern reicht eine einzige Sitzreihe, dann hat man den Platz schon gewonnen ohne Ladevolumenverzicht im „Bett“.
Swissli meint
Einem „kleinen“ Cybertruck würde ich gegenüber Model Y durchaus den Vorzug geben.
Der grosse Cybertruck ist für Europa wirklich zu gross (ca. 0.5 m länger als F-150), und wäre somit ein absolutes Nischenauto.
Aber bis ein kleiner Cybertruck langfristig (?) kommt, wird es wohl 2023 oder noch später.
Bis dahin wird es viele neue interessante BEVs geben.
Wännä meint
„Der grosse Cybertruck ist für Europa wirklich zu gross“
Ja und nein. Wenn man es als Nutzfahrzeug gewerblich betreibt, hat es durchaus seine Berechtigung. Schließlich hat z.B. ein Ford Transit, der hundertausendfach in Europa rumfährt, etwa die gleichen Außenmaße.
Swissli meint
US Pick-up sind für Europa zu gross. Deshalb bauen VW, Renault, Mercedes u.a. kleinere Pick-Up. Diese wiederum wären in den USA unverkäuflich, da zu klein. Tesla wird diese geographische Tatsache mit dem Cybertruck nicht zum verschwinden bringen.
Von den 250’000 Interessenten wird wohl max. 10-20% den Truck gewerblich nutzen.
Wännä meint
Da muss ich leider wieder korrigieren. Schau dir mal die Außenmaße z.B. eines VW Crafter Pick-Up an, dieser Typ wird hier meist als Pritschenwagen bezeichnet, da nicht so geländegängig. Und google mal nach VW Tanoak … alles eine Frage der Plattform und der Platzverschwendung ;-)
Frank meint
„…Twitter-Nutzers aus Australien. Er wolle nicht seine gesamte Straße blockieren, erklärte der Nutzer dazu.“
Jemand der so sozial denkt, der denkt diametral entgegengesetzt zu dem durchschnittlichen Pick Up Truck Fahrer – dem es in der Regel nicht nur egal ist, dass er sich nicht sonderlich förderlich für Mit- und Umwelt verhält – oft will er damit ja noch auffallen und provozieren.
…..Ein Statement abgeben: Ich first.
Manchmal könnte man meinen: Je schwächer sich jemand fühlt, dento mehr muss das Auto das ausgleichen.
Ich würde schätzen, dass über 90% der Pick UP Trucks von Menschen gefahren werden, die mit einem kleineren Fahrzeug auch zurecht kämen. Wie ich das hier von den SUVs so denke.
Bern Hard meint
Bei SUVs muss ich dir beistimmen. Dasselbe ist aber nicht übertragbar auf Pickups. Bist du schon jemals einen gefahren? Der Innenraum ist idR vergleichsweise eng, die Federung mit Blattfedern idR extrem hart, eher unkomfortabel. Der überwiegende Teil der Pickup Fahrer tut das weil sie ein solches Auto benötigen, ganz im Gegensatz zu SUV Fahrern. Um die Palette mit 1,5to Baumaterial einfach mit dem Stapler aufladen zu können und eben nicht von Hand die einzelnen Teile von der Palette ins Auto zu laden. Um gleichzeitig einen schweren Anhänger ziehen zu können. Um Brennholz zu fahren. Um den Baumschnitt weg zu fahren. Um eine Wohnkabine im Urlaub drauf zu setzen. Ein Quad, Motorräder etc transportieren zu können ohne Anhänger. Alles Dinge, die man mit einem Pickup einfach machen kann, im Gegensatz zu einem SUV.
Jörg2 meint
Der SUV-Fahrer nimmt dazu einen Hänger und sitzt bequem.
;-)
Bern Hard meint
Ja, eben, der benötigt für alles einen Hänger, deshalb braucht er ja eigentlich auch kein SUV, ein Kombi würde vollkommen genügen ;-)
Jörg2 meint
Das kommt auf die Zugleistung des Kombi an. Wenn ich an die o.g. 1,5to Baumaterial denke…..
piet meint
Anhänger! nen Hänger hängt anderswo.
Jörg2 meint
@piet
Ne Brosche? Versteh ich nicht…
;-))
Gunnar meint
Shit. Ich wollte es auch gerade schreiben :-)
Lass baumeln.
Frank meint
Jeder Tiny- Haus-besitzer sollte einen Pick UP Truck haben – wenn er mal umziehen will geht das ruck zuck. ;-)
Jürgen S. meint
Das ist so, die Pick Ups sind superbequem und robust, um mal schnell schwere Sachen rauf- und runterzuladen. Vorgestern habe ich einen auf einem Weihnachtsmarkt gesehen. Da wurde mit einem Radlader ein sehr grosser Gasgrill einfach mal draufbugsiert unter Mithilfe von drei Männern. Dazu noch Unmengen an Kisten und ein paar Gasflaschen. Dann kam eine Plane drüber und fertig war der Wagen. Ein SUV hätte dafür einen grossen Anhänger gebraucht. Die Rundumsicht und Manövrierfähigkeit war allerdings ein Problem bei dem eingesetzten Toyota.
Heureka meint
@Frank (13:11)
100% Zustimmung!