Mit dem K-ZE führt Renault in China sein bislang günstigstes Elektroauto zum Preis von umgerechnet unter 10.000 Euro ein. Das Modell soll in abgewandelter Form auch hierzulande angeboten werden. Der Hersteller deutete nun an, dass das Fahrzeug wie bereits spekuliert nicht mit Renault-Logo auf europäische Straßen kommen wird.
Autobauer müssen im nächsten Jahrzehnt in Europa deutlich strengere CO2-Gesetze erfüllen, das gilt auch für die Renault-Tochter Dacia. Die Billigmarke steht aufgrund ihrer knapp kalkulierten Fahrzeugpreise vor einer besonders schwierigen Aufgabe, da effizientere Antriebe kostspielig sind – für den Hersteller wie die Kunden.
„Die schärferen CO2-Grenzwerte, die 2020 kommen werden, sind eine Herausforderung für uns“, sagte Renault-Vertriebschef Olivier Murguet der Automobilwoche. Der Konzern treibe derzeit drei Lösungen voran, damit Dacia erschwinglich bleibt: „Zum einen machen wir erhebliche Fortschritte bei den Verbrennungsmotoren. Zum anderen setzen wir auf Flüssiggas als Brennstoff.“ Eine dritte Möglichkeit sei langfristig die Elektrifizierung.
Renaults Elektroauto-Vorstand Gilles Normand hatte Ende November bekräftigt, dass eine europäische Version des K-ZE in Planung ist. Für den hiesigen Markt müsse das Modell noch abgeändert werden, um höhere Sicherheitsanforderungen zu erfüllen. „Ich denke nicht, dass der Name in Europa so bleiben wird“, sagte jetzt Verkaufschef Murguet zum K-ZE.
Normand hat für die Europa-Version des K-ZE eine Reichweite von 250 Kilometer gemäß WLTP in Aussicht gestellt. Eingeführt werden soll der kleine Batterie-Crossover im Jahr 2021, berichtet die Automobilwoche. Renault peile nach Angaben aus dem Unternehmensumfeld einen Preis von rund 15.000 Euro inklusive Batterie an. Das bisher preiswerteste Elektroauto der Franzosen, der Renault ZOE, kostet mindestens 21.900 Euro zuzüglich monatlicher Batteriemiete ab 74 Euro.
Wie der ZOE könnte auch der K-ZE in Deutschland für den Umweltbonus infrage kommen, der demnächst von 4000 auf 6000 Euro steigen soll. Der Preis würde nach Abzug der Stromer-Prämie unter 10.000 Euro rutschen. Allerdings ist offen, ob Renault – bzw. Dacia – auch bei seinem neuen Einsteiger-Elektroauto den Umweltbonus unterstützt. Die Förderung wird jeweils zur Hälfte von Bund und Hersteller finanziert, Renault müsste daher beim ohnehin günstigen K-ZE auf 3000 Euro verzichten.
Zoefan meint
Das wäre super wenn der kommt und das wäre der letzte Sargnagel für einige Konkurrenten, die es nicht schaffen für solch einen Preis, ein ordentliches Auto auch auf die Straße zu bekommen.
Allerdings wird es sicherlich sehr schwer für Renault/Dacia, zu dem Preis ordentlich Stückzahlen zu liefern und das rechtzeitig.
Ich drücke die Daumen!
Egon Meier meint
pure Verzweifelung bei Renault/Dacia.
in china läuft es nicht mehr und ob eine Dacia-Mühle mit China-Qualität in Europa dem Konzern-Image zuträglich ist kann man mit Fug und Recht bezweifeln.
Billig ist nicht gut und gut gemeint ist nicht gut gemacht.
https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/elektroauto-markt-china-einbruch/
Andreas_Nün meint
Puh, also wenn der in Deutschland um 17.999.- kommt, dann geht die Post ab. Abzüglich der Prämie ist das dann schon ein tolles Preisniveau.
Aber was sagt ist, es war von Anfang an klar, dass die einfacher und günstiger zu bauenden E-Autos relativ schnell im Preis nach unten gehen. Natürlich anfangs mit etwas kürzerer Reichweite. 250WLTP sind ohnehin sehr passend.
Swissli meint
Die sind jetzt etwas unter Zugzwang geraten wegen den VW Drillingen.
Der grösste Nachteil des K-ZE ist momentan die Höchstgeschwindigkeit. Die Drillinge schaffen 130 km/h, der KZ-E in der China Ausführung bisher nur 105 km/h. Somit müsste der KZ-E deutlich unter den Drillingen positioniert werden… auch preislich. Oder das Auto bekommt einen besseren Motor verpasst.
OpaTesla meint
Also kann davon ausgegangen werden, dass er Ende 2020 kommt, um Dacia vor Strafzahlungen zu schützen. Und eher wahrscheinlich für 16.999 €, um die Prämie abzufedern. Was immer noch konkurrenzlos wäre für DE bei 250km Reichweite.
Wenn er dann noch ca. 55 PS bekommt, wie die erste Zoe, dann ist einer fürs Büro gekauft. Als Pendler- und Servicefahrzeug für die City unschlagbar. Da storniere ich ja die reservierten Microlinos (sollten sie den überhaupt mal kommen) aber umgehend.
MiguelS NL meint
„15.000 Euro inklusive Batterie an. Das bisher preiswerteste Elektroauto der Franzosen, der Renault ZOE, kostet mindestens 21.900 Euro.“
Dabei ist die Zoe ohne Batterie oder?
Bis vor 3 Jahre hatte eine Zoe noch ca. 110 km Reichweite weniger als der K-ZE, kostete 24k (9k mehr) und ohne Batterie.
Wie auch immer, es ist ein weiteres Indiz dafür wie Schnell die Preise runter gehen werden.
Wir können hieraus ableiten dass spätestens der Nachfolger des e Up (in zwei Jahren) oder ein MEB Polo nicht mehr als die Verbrenner Variante kostet.
Ich kann es nicht oft genug wiederholen, es ist sehr sehr unwahrscheinlich dass ab 2027 noch Verbrenner verkauft werden.
agdejager meint
Bin völlig bei dir. Ein Landsman von dir aus Tschechien mit ein Kaufauftrag vor 3 Wochen für den Citigo-e iV in der Topausstattung 5500€ günstiger ohne Subventionen als derselbe Wagen in derselbe Ausstattung in D. Die Subventionen sind für fast 100% für die Hersteller, nicht für die Kunden.
MiguelS NL meint
Ja, könnte gut sein dass die Hersteller sich die Preise passend hingerechnet haben. Ggf. gibt es je nach Land, Marke und Modell bedeutende Unterschiede im Netto Listenpreis (ohne MsSt) oder auch keine.
Z.B. kostet ein Tesla Model 3 oder eine Zoe in NL oder Frankreich genau so viel wie in Deutschland. Aber in F und NL gibt es Förderungen und in Tschechien ggf. noch keine…
Swissli meint
Den Vogel schiesst Skoda Schweiz ab: Fr. 24’590.
Eine Frechheit sondergleichen. Den Skoda citi-go iv würde ich definitiv selber in der Tschechei kaufen.
18’824€ inkl. CCS -21% MwSt = 15’567€ + 4% Zoll + 7.6% Mwst = 17’420 € x 1.10 = Fr. 19’162. Noch 1000 für Admin/Anreise/Diverses. Fr. 20’162.-. Bei CO2 Börse gibts dann noch Fr. 1700 zurück. Total also Fr. 18’462.-. Und in der Tschechei gibts vermutlich mehr Händlerrabatt als in der Schweiz. Also könnte man da sicher nochmals 5% abziehen.
alpha meint
@Swissli
Skoda Schweiz bietet aktuell für den CITIGOe iV eine iV Prämie von 4.600,– CHF an, so sind die Basisausstattung in der CITIGOe iV Ambition für 19.900,– CHF und CITIGOe IV Style für 21.370,– CHF erhältlich.
Die Preisliste ist auf http://imagepool.spruenglidruck.ch/pageflip/skoda_pl//d/d_pl_citigo-e_iv/index.html ersichtlich.
Steffi Zienz meint
Schön, dass du nochmal hier schreibst, MiguelS :-)
Ecoment meint
Naja ein günstigere Dacia da Produktion in China nicht Rümanien . Halt Teurer als China
Peter meint
Derzeit gibt es keinerlei E-Fahrzeuge für Familien für unter 30.000€
2021 wird es vielleicht mal den VW ID.3 in Minimalausstattung geben. Und den Sono Sion, falls sich jetzt genügend Leute geben, die 25.500€ Risikokapital geben. Selbst dann wird er wohl eher 2022 kommen.
Aber ansonsten nur Kleinwagen und vielleicht noch der ein oder andere gebrauchte Hyundai Ioniq und den Nissan Leaf. Für die es dann natürlich keinen Umweltbonus gibt wodurch sie nicht sonderlich attraktiv sind.
Jürgen S. meint
Super, das Dacia jetzt einsteigt. Aber bitte liebe Dacia Manager, überlegt Euch dreimal ob Ihr den Autonamen beibehalten wollt. Es gibt im Alphabet noch andere Buchstaben als das „K“. Mir würde es nichts ausmachen, aber es wird sicher einige Menschen empören oder es werden sich Comedy Leute über Euch lustig machen.
Mike meint
Warum? Ist doch schon klar, dass der Kühlergrill durch Whiskers ersetzt wird, die Scheinwerfer mandelförmig mit vertikalen Lichtaustritten und die Form der Außenspiegel spitz zulaufend.
Gunnar meint
Wenn der wirklich so kommt: 250 WLTP-km für 15.000 €, dann sollte auch der letzte begriffen haben, dass der Sion und der eGo keine Zukunft haben.
toomi meint
Ich hoffe der kommt wirklich schnell. Das wäre der perfekte Zweitwagen für uns.