Der US-Autokonzern General Motors und der südkoreanische Akkufertiger LG Chem haben angekündigt, zusammen in den USA in Großserie Batteriezellen für kommende Elektroautos herzustellen. Sie sehen dazu Investitionen von bis zu 2,3 Milliarden Dollar in ein Gemeinschaftsunternehmen vor.
Die geplante Akkufabrik soll in Ohio im Mittleren Westen der USA entstehen und dort für über 1100 neue Jobs sorgen. Die Produktion werde mit neuester Technik erfolgen, die eine effiziente und möglichst umweltfreundliche Fertigung von Batteriezellen ermöglicht, teilte General Motors mit. Das Werk werde von umfangreichen Skaleneffekten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg profitieren und „äußerst flexibel“ konstruiert, um auf zukünftige Fortschritte bei Technologie und Materialien reagieren zu können.
Neben der Produktion von Batteriezellen haben General Motors und LG Chem vor, neue Akku-Technologien voranzutreiben. Das Ziel sei, die Kosten von Batterien auf ein branchenführendes Niveau zu senken. „Die Bündelung unserer Produktions-Kompetenz mit der führenden Batteriezellen-Technologie von LG Chem wird uns dabei helfen, unser Streben nach einer vollelektrischen Zukunft zu beschleunigen“, erklärte General-Motors-Chefin Mary Barra. Die neue Akku-Fabrik der Partner soll ab Mitte 2020 gebaut werden und zunächst eine Kapazität von über 30 Gigawattstunden pro Jahr erreichen.
Die General-Motors-Chefin sagte bei einer Pressekonferenz, dass das Joint Venture von General Motors und LG Chem anstrebe, die „Erschwinglichkeit und Profitabilität von Elektroautos dramatisch zu verbessern“. Barra bekräftigte vor den Journalisten: „General Motors glaubt an die Erkenntnisse zum Klimawandel und an eine vollelektrische Zukunft.“
Die bisherigen E-Mobilitäts-Pläne des Autokonzerns werde die neue Produktionsstätte beschleunigen, so Barra. Konkretes Neues hierzu verriet sie nicht. Zuletzt hieß es, dass General Motors bis 2023 mindestens 20 neue Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen will. 2026 soll das Unternehmen pro Jahr eine Million Elektroautos verkaufen.
Ecoment meint
Naja Gm wird sich eine Eigne Fertigung aus Zwei Gründen Genemigen um Trump und die Uaw (Gewerkschaft USA) . Zudem besser zu Verhandeln . Sobald Zellen ein Maßen Produkt sind Ziehen sie Sich aus Ohio zurück und Produzieren in Mexiko und China.
Jörg2 meint
@Ecoment
(Bitte justiere Dein Spracherkennungsmodul ein wenig nach.
Man bekommt ja Augenkrebs… )
Futureman meint
So eine Ankündigung alle 3 Monate von verschiedenen Herstellern auf verschiedenen Kontinenten und es läuft…
elbflorenz meint
Volle Zustimmung. Und der Engpass wird 2021/22 sein. Bis dahin muss eine größere Rohstoff- und Zellproduktion erst einmal aufgebaut werden. Danach geht es um Produktionsausweitung. Es dauert eben rund 3 Jahre, eine Zellfabrikation von 20-30 GWh zu errichten. Um die dann um weitere 20 GWh zu erweitern, braucht’s nur ein Jahr. Wenn man gut geplant hat.
elbflorenz meint
Antwort auf @swissli von 9:28
Alex meint
Wer seit einigen Jahren bei dem Thema dabei ist, merkt wie es in den Letzen Monaten immer mehr und mehr an fahrt aufnimmt, es ist sehr erfreulich zu lesen.
Meine Prognose, 2025 ist der Verbrennungsmotor tot, zu mindestens in den meisten europäischen und westlichen Ländern
Swissli meint
Denselben Gedanken hatte ich auch. Es geht stetig an allen Fronten voran. Bei immer mehr Herstellern auf allen Kontinenten.
2025 Verbrenner tot? Das kann ich noch nicht teilen. Viele Verbrenner werden aber zumindest Mild-Hybride sein. Verbrenner + Mild Hybride werden auch 2025 wohl noch 50% der Verkäufe ausmachen.
Jörg2 meint
Tot noch nicht.
Der Wiederverkaufswert wird total im Keller sein. Das wird sich auf die Leasingraten auswirken. Händler werden, nach der Diesel-Leasingpleite, das Leasinggeschäft für Verbrenner nur noch mit der Kohlenzange anfassen. Ob das Mutterhaus über die Hausbank selbst diese Risiken tragen möchte, werden wir sehen.
Peter W meint
Ja, ich sehe das ähnlich, nur den Tod des Verbrenners sehe ich nicht vor 2030. Ich erinnere mich immer wieder daran, als ich 2006 meinen Hybriden gekauft habe. Damals war ich sicher, dass 10 Jahre später das E-Auto selbstverständlich sein wird. Jetzt sind dann 14 Jahre vergangen, und das E-Auto kommt erst langsam aus der Nische.
MiguelS NL meint
Mir wurde öfteren gefragt, wo sollen die Zellen herkommen usw. Hier die Antwort, und dies wird nicht GMs letztes Projekt sein, GM ist noch am Anfang.
Diese Woche haben wir gelesen dass Hyundai 43 Mrd reserviert für Elektrifizierung und Digitalisierung. Und es werden noch viele solcher Meldungen folgen.
elbflorenz meint
Aber hast du dir die geplanten BEV-Produktionszahlen für 2025 von Hyundai angeschaut? Ich war sehr enttäuscht, fast geschockt. 560 k bei Jahresproduktion von ca. 7 Mio. Hyundai will also in 5 Jahren noch über 90% Verbrenner bauen. Und dafür geben die 43 Mrd aus?
MiguelS NL meint
Die 560k sind angestrebt. Das kann auch heißen „wir streben weniger an als wir wahrscheinlich müssen“
Mittelfristig wird es heißen „weil unsere EV so erfolgreich sind beschleunigen wir…“, „der Markt überrascht uns…“, „die Nachfrage nach unseren EV…schneller als gedacht…“
Swissli meint
Vor einem Jahr ging hier immer wieder die Angst um, es könnte zuwenig Kobald, Lithium, Zellen und Batterien geben.
Schon damals machte ich darauf aufmerksam, dass wo eine Nachfrage steigt, auch das Angebot steigt und die Kapazitäten entsprechend ausgebaut werden: vom Rohstofflieferant, über Zellproduzenten bis zum Autohersteller.
GM und LG sind nur ein Beispiel, dass dem so ist. Wobei bei sprunghafter Nachfrage (CO2 Grenzwerte gambling?) ein kurzer Engpass nie ganz ausgeschlossen werden kann.