Die Mitte November überraschend von Tesla-Chef Elon Musk angekündigte erste deutsche Fabrik des Elektroautobauers nahe Berlin wird laut Berichten durch die Bürokratie gebremst. Ob es sich dabei um die hierzulande üblichen Prozesse handelt, oder aber unnötige Probleme auftreten, ist derzeit noch unklar. Von oberer Stelle kam nun die Aufforderung, unabhängig des Unternehmens hiesige Akku-Projekte zu forcieren.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier treibt zusammen mit anderen europäischen Politikern eine groß angelegte Batteriezellen-Fertigung in Deutschland und weiteren EU-Ländern voran. „Es steht sehr, sehr viel auf dem Spiel“, sagte er anlässlich der Vorstellung des ersten europäischen Batteriezellen-Konsortiums. Auch in anderen Kontinenten werde intensiv an Projekten für Batteriezellen und E-Mobilität gearbeitet. Deshalb müsse Deutschland „notfalls auch zur Verkürzung von Planungs- und Genehmigungsverfahren“ bereit sein.
Altmaier betonte laut dem Portal finanzen.net, das Wirtschaftsministerium werde sich die entsprechenden Hürden anschauen. Das Ziel sei, „dass sowohl Tesla wie auch alle anderen Unternehmen so schnell wie möglich ihre Tätigkeit aufnehmen können“.
In der vergangenen Woche hatte der Landrat von Oder-Spree Rolf Lindemann vor zu hohen Erwartungen bei den Genehmigungsverfahren für die geplante Tesla-Fabrik gewarnt. Bei den Genehmigungen gehe es sowohl um die Fabrik als auch um den Ausbau der Infrastruktur und den Neubau von Wohnungen, sagte er im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg. „Wenn wir die Verkehrsinfrastruktur und auch die soziale Infrastruktur den neuen Bedarfen anpassen, werden wir sicherlich Jahre brauchen. Das ist aber auch allen Beteiligten klar“, so Lindemann.
Auch der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach wies darauf hin, dass bis zum Beginn einer deutschen Tesla-Produktion noch einiges zu erledigen sei. „Wir haben das Ding noch lange nicht in trockenen Tüchern“, sagte er. Es sei eine vorläufige Entscheidung für den Standort gefallen, die Hälfte des Weges habe man mit dem Genehmigungsverfahren noch vor sich.
Die erste Großfabrik von Tesla in Europa soll in der Nähe des in Bau befindlichen Flughafens Berlin Brandenburg 24 Kilometer südlich der Hauptstadt entstehen. Die Bauarbeiten sollen nach den Plänen von Tesla ab dem ersten Halbjahr 2020 beginnen. In zwei Jahren, möglicherweise aber auch schon 2021, sollen dann Elektroautos vom Typ Model Y die Hallen verlassen. Auch Batterien und Antriebe für die Elektroautos des US-Herstellers sollen in Deutschland entstehen.
bensch meint
Was Herr Altmeier so alles möchte… Leider hat er schon zu oft versprochen und nicht gehalten, von daher abwarten. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie tut er mir ein bisschen Leid. Er wirkt so, als ob er heillos überfordert ist und dann immer auf Lobbyisten-Meinungen hereinfällt, obwohl er eigentlich nur das Richtige tun will. Aber nur meine Meinung.
Michael meint
Wenn Altmaier solche Ideen hat kann irgenwas nicht stimmen. Was der bisher gemacht hat wurde noch nie gut. Energiewende? Hat er bis heute nicht schreiben können.
Ich bekomme kalte Füße wenn ausgerechnet Altmaier sowas sagt. Da kommt irgendwo noch ein Problem daher.
Peter W meint
Wenn man den Bau von Windkraftanlagen verhindert ist das auch eine Form der Energiewende. Wahrscheinlich hat er da was falsch interpretiert.
Roland meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Swissli meint
2020 wirds in den Niederlanden grössere Änderungen bei der Förderung von E-Autos geben (betroffen sind >45’000€ E-Auto). Deshalb haben viele 2019 noch zugeschlagen, vor allem auch bei Tesla (>45’000).
Aber natürlich trotzdem good news für E-Mobilität.
150kW meint
„Auch Batterien und Antriebe für die Elektroautos des US-Herstellers sollen in Deutschland entstehen.“
Batterien sind aber noch lange keine Zellen. Wäre mir neu das Altmeier auch den Bau von Batterien (und nicht Zellen) fördern will.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Herr Altmeier ist doch Beruf-Politiker, diese empfinden Detailwissen meistens als störend.
Pamela meint
Vielleicht ist der Minister aber ein echter Insider und weiß, dass in der Giga 4 eine Batteriezellenproduktion aufgebaut werden soll ?
IsoOktan meint
Es gibt nur einen echten “ Insider“, unser allseits bekannter Tesla Lohnschreiber W. Müller :-)
Pamela meint
Moment. Meines Wissens gibt es einen W. Müller hier gar nicht, nur auf Teslamag. Und Sie haben also Beweise, dass er ein allseits bekannter Lohnschreiber ist ? Oder wollen Sie nur ein bisschen rumpöpeln und verbreiten einfach mal irgendwas Diffamierendes ?
Unglaublich.
Warten wir es doch ab, ob Altmaier eine Batteriezellenfertigung bei Tesla in Deutschland meint. Diese werden doch alle E-Mobilisten hier kräftig feiern. Damit gehts ein stückweit vorwärts.
alupo meint
@ Pamela
Das mit diesen Usern ist hier bekannt und daher schon „gähn“.
Und dass sie hier über einen User aus einem anderen Forum ablästern kann jeder für sich interpretieren. Die sogenannte „feine englische Art“ ist so ein Verhalten selbstverständlich nicht.
Aber es hat auch einen Vorteil: sie werden sehr transparent und passen dadurch für jederman locker in die „unterste Schublade“.
Gunnar meint
Hah! Der war gut!
Ich muss auch immer lachen, wenn ich mir die Schlagabtausche zwischen diesem einen bestimmen Tesla-Fan und den ganzen Tesla-Hatern lese. Goldig :-)
Wie man sich da nur so reinsteigern kann, also beide Seiten, ist schon faszinierend.
Jörg2 meint
„Auch Batterien und Antriebe für die Elektroautos des US-Herstellers sollen in Deutschland entstehen.“
Das steht im obigen Text nicht als Altmeier-Zitat. Nach meinem Textverständnis ist eine journalistische Erläuterung zur geplanten Fahrzeugproduktion von TESLA in D und abgetrennt vom Thema „Förderung Zellenproduktion“.
Nach meinen Informationen ist der Satz inhaltlich richtig.
Peter W meint
Man darf nicht damit rechnen, dass Altmaier den Unterschied kennt.
Jeru meint
„Wirtschaftsminister Altmaier will Akku-Projekte schnell genehmigen – auch das von Tesla“
Komisch, gestern hieß es doch noch:
„Peter W meint
09.12.2019 – 16:40
Da müssen wir aber noch beten, dass unsere hochmotivierten Politiker und der Beamtenapparat das nicht doch noch langfristig verhindern. Man hat ja schon abgekündigt, dass das in Deutschland nicht so schnell geht, und die Ameisenbeschützer suchen derweil in der bedrohten Fichtenplantage nach noch bedrohteren Käfern.“
Vielleicht sollte man aufhören, ständig immer so viel zu interpretieren und seine Agenda durchzuboxen.
Gunnar meint
„Die Mitte November überraschend von Tesla-Chef Elon Musk angekündigte erste deutsche Fabrik des Elektroautobauers nahe Berlin wird laut Berichten durch die Bürokratie gebremst.“
Wo wird bitteschön aktuell der Bau der Teslafabrik in Brandenburg durch die Bürokratie ausgebremst?
Aktueller Stand: Die Behörden warten auf Tesla. Tesla muss erst noch die Bauanträge usw. einreichen.
Roland meint
Eine Riesen-Chance für Deutschland, wenn dem Technologie- und Marktführer Tesla tatsächlich der rote Teppich ausgerollt wird.
Die Politik müsste zudem ihrem Beteiligungsunternehmen VW den Anstoß geben, mit Tesla zu kooperieren, sich sogar evtl. zu beteiligen. Tesla hätte u.a. Rückgriff auf Teile des Händlernetzes und VW Zugang zum fast unerreichbaren Software-Vorsprung.
Nur so kann der Rückstand zügig aufgeholt werden.
Jörg2 meint
@Roland
Wo wäre für TESLA der Benefit?
Roland meint
Vor allem Infrastruktur.
Der Aufbau eines eigenen weltweit flächendeckenden Service-Netzes ist langwierig und sehr teuer.
Zusammenarbeit ist auch bei Ladepunkten denkbar – und dann gibt es den klassisch-technisch Bereich, in dem ein Wissentransfer zu Tesla, resp. eine gemeinsame Zusammenarbeit und Forschung Sinn machen würde.
Kurz und gut: Synergien heben – für beide.
Jörg2 meint
@Roland
Zur Zeit scheinen beide (die tiefer in der Materie stecken, als wir beide) keinen Sinn in einer Zusammenarbeit zu sehen.
Ich auch nicht:
Das Servicenetz für einen BEV wird anders aussehen, als z.B. das aktuelle VW-Servicenetz mit gebundenen Händlern. Das sieht VW wohl auch so und baut da ganzschön dran rum. TESLA hat keine Serviceintervalle mit Ölwechsel, Zahnriementausch etc. Das VW-Servicenetz lebt von diesen Instandhaltungsmaßnahmen.
Das Angebot von Seiten TESLAs zur Mitnutzung der Ladeinfrastruktur gibt es schon von Anfang an. Bisher wollte das noch keiner (könnte an den Bedingungen liegen, die ich nicht kenne).
Bem Wissenstransfer bin ich mir nicht sicher, wer da mehr kann als der andere. Z.Z. demnächst sind sie im BEV-Markt möglicher Weise in einer Konkurrenzsituation. Da verbietet sich eigentlich ein direkter Wissensaustausch.
Roland meint
Der Sinn wird von beiden Unternehmen sehr wohl gesehen.
Aber jetzt erstmal diese China Breaking News:
„Tidy up clothes, prepare to get out“.
Ich hoffe, Sie verstehen, was von Seiten Teslas damit gemeint ist.
Ansonsten: Bleiben Sie am Ball, stay tuned.
Jörg2 meint
@Roland
„Der Sinn wird von beiden Unternehmen sehr wohl gesehen.“
Das verstehe ich nicht. Auf der sichtbaren Handlungsebene kommt davon ja nichts an. Was hindert die beiden Unternehmen?
Geht es auch weniger kryptisch?