Sixt will die Elektrifizierung seiner Flotte im Bereich Carsharing ab 2020/2021 „stark ausweiten“. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit dem mobilen Ladeservice Chargery ausgebaut werden. Das kündigte der Autovermieter in einem Interview mit dem Bundesverband eMobilität (BEM) an.
„Was die Nutzung von E-Autos anbelangt stellen wir einen Unterschied bei Autovermietung und Carsharing fest“, sagte Kathrin Risom von der New-Mobility-Sparte Sixt X im Gespräch mit dem BEM. In der klassischen Autovermietung würden Autos im Schnitt für zwei bis vier Tage angemietet. Hier sei die Reichweite für die Kunden entscheidend und daher die Nachfrage nach E-Autos bislang sehr gering.
Beim Carsharing hingegen sei die Anmietdauer kürzer, man bleibe meist innerhalb der Stadt und lege kurze Strecken zurück. „D.h. zum einen ist die Reichweite ausreichend und zum anderen befindet man sich im urbanen Raum, wo im Zweifel Ladeinfrastruktur vorhanden ist. Daher ist im Carsharing rund ein Drittel unserer Flotte elektrisch“, so Risom.
Um die Einstiegshürden in die neue Technik weiter zu senken, investiert Sixt in den Ausbau von Ladeinfrastruktur. Ladesäulen im urbanen Raum seien oft durch andere Elektrofahrzeuge oder Verbrenner blockiert und daher nicht nutzbar. „Mit der mobilen Lösung von Chargery sind wir flexibel und können darüber hinaus auch Elektrofahrzeuge mit einem sehr geringen Ladestand in kürzester Zeit laden und unseren Kunden zur Verfügung stellen“, erklärte Risom.
Sixt hat sich Ende letzten Jahres an dem 2017 gegründeten Startup Chargery beteiligt. Die Mitarbeiter von Chargery machen sich per Fahrrad und einer sogenannten „Powerbank“ auf den Weg zu leergefahrenen Elektroautos. Der mit Ökostrom gefüllte Energiespeicher wird an das Fahrzeug angeschlossen, gesichert und nach Beendigung der Ladezeit wieder abgeholt. Zusätzlich bietet Chargery Dienstleistungen wie die Innenraumreinigung von E-Fahrzeugen, kleinere Wartungsarbeiten und Promo-Aktionen an.
„Einen Partner wie Chargery an Bord zu haben, der mit intelligenter Software und Services die Operations von geteilter Mobilität effizienter macht, indem er die Ladeinfrastruktur zum Fahrzeug bringt, ist für unser Carsharing Produkt Sixt share mit einem großen Elektroanteil sehr wertvoll“, so Risom.
simon meint
Es gibt ja auch Model 3 s sowie 2020 auch den ID.3 mit großen Reichweiten.
Sehe nicht wo das Problem ist dort auch Elektroautos einzusetzen.
Ernesto 2 meint
Ich habe schon oft vergeblich versucht ein e-Auto zu bekommen. Und es ist Quatsch das Autos -3 Tage benötigt werden. Bei uns werden SIe ausschließlich für die Fahrt zum Flughafen und zurück benützt. ca. 250 km. Eine Zoe wäre komplett ausreichend dafür.
So wie die Flughäfen erlebe und weiß das wir immer 1 Woche vorher bestellen. Dann ist in 100% der Fälle für Sixt und Kollegen klar daß dieser PKW nur für 1 Fahrt benutzt wird. Zum Flieger und sonst zu nix. Dann kann man auch ein E-Auto anbieten. Rür mich völlig daneben liegendes Gesülze von Sixt.
Priusfahrer meint
Habe auch schon mehrmals versucht einen i3 auszuleihen.
Dazu hätte ich aber als nächst gelegene Abholstation nach Düdorf, in die
Königsallee fahren müssen. Wären damals ja „nur“ 104 km gewesen. An den
anderen Standorten sind entweder keine e-Fahrzeuge verfügbar oder ein
Audi etron, der mich aber nicht interessiert.
Peter meint
Sixt hat eine Überblick über die große Menge des Mietgeschäftes. Offenbar deckt sich diese große Menge nicht mit den hier vertretenen Einzelmeinungen. Das Bedienkonzept eines Tesla ist sicherlich auch nicht für jeden Mietkunden geeignet, der den Wagen einmal bzw. zu ersten Mal nutzt. Ich kann den Sixt-Standpunkt gut nachvollziehen. Wichtig ist, dass sie überhaupt Elektro anbieten und damit die e-Entwicklung stützen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ist der per Fahrrad angelieferte Strom wg. der Personalkosten nicht sündhaft teuer? Verstehe ich nicht.
Jörg2 meint
@Pferd…
Der Fahrer bleibt nicht vor Ort.
Der mobile Akku ist auf einem Fahrradanhänger. Der wird zum gestrandeten BEV per ZugFahrrad gefahren und dort angestöpselt.
Der ZugFahrrad-Fahrer kann sich dann mit seinem Fahrrad um den nächsten Fall kümmern.
Das alles findet in einem sehr kleinen Radius (Innenstadt) statt.
Die BEV-CarSharingFlotten sind gezwungen, solch „Rettungsteam“ zu nutzen. Die CarSharing-Nutzer können (im festgelegten Fahrgebiet) das Auto abstellen wo sie wollen.
elbflorenz meint
Ein Mitarbeiter kann ja auch ein Scheinselbstständiger sein. Bezahlen nur pro Auftrag. Dann geht es sich schon aus. Mit regulären Beschäftigten geht’s wohl ned … Aber auch technisch habe ich so meine Zweifel. Laden in kürzester Zeit? Und wie viel wäre denn das dann? 2 kWh oder 10 kWh? Und wie viel Akkukapazität kann man eigentlich mit einem Fahrrad transportieren? Die leichtesten Akkus sind wohl so bei 5-6 kg pro kWh. 20 kWh wären ja schon über 100 kg. Alles ziemlich schwurbelig. Für e-Roller ist so ein mobiler Fahrraddienst vielleicht noch vorstellbar. Aber für Autos?
Jörg2 meint
Wenn ich mich recht entsinne, dann arbeiten die mit Festangestellten.
Zu den technischen Fragen findest Du einiges auf deren WWW.
elbflorenz meint
Danke. Bin aber trotzdem beim „betanken“ von Autos skeptisch.
Jörg2 meint
Ja, ich auch.
Es ist eine reine Notlösung um gestrandete BEV fahrbereit zu machen.
Georg meint
siehe früheren ecomento Beitrag zu Chargery :
Die Batteriekapazität je Fahrrad(anhänger) ist derzeit auf 24 kWh ausgelegt, was den Transfer von Energie für um die 160 Kilometer Reichweite ermöglicht.
Gemäß der Stellenausschreibungen bei Chargery für Berlin, Hamburg, München, sind das alles festangestellte Mitarbeiter.
Duesendaniel meint
Es können 24kWh/Fahrrad geliefert werden und gedacht ist das Ganze ja als Service im Notfall, deshalb kann die Effizienz wohl zweitrangig sein. Bleibt abzuwarten, ob dieses Geschäftsmodell funktioniert.