Toyota hat ehrgeizige Wachstumsziele für den europäischen Markt bekanntgegeben. Bis 2025 sollen die Kernmarke Toyota und die Edel-Tochter Lexus ihre Verkäufe in Europa inklusive Asien und der Türkei um 30 Prozent auf 1,4 Millionen Einheiten steigern. Der Plan sieht die Einführung 40 neuer oder aufgefrischter E-Fahrzeuge vor, darunter neben Plug-in-Hybriden auch reine Elektroautos.
Ein Großteil des Wachstums soll mit einem 2021 kommenden kleinen SUV erreicht werden, das Toyota auf dem Genfer Auto-Salon vorstellen will. Der Wagen werde unterhalb des Crossover-SUV C-HR angesiedelt und gegen Modelle der Wettbewerber wie VW T-Cross, Peugeot 2008 und Renault Captur antreten, berichtet Automotive News von einer Presseveranstaltung. Als Antrieb sei die Hybrid-Technik des Kleinwagens Toyota Yaris vorgesehen, die Verfügbarkeit klassischer Verbrenner-Systeme noch offen.
Die Hälfte von Toyotas projektiertem Wachstum in Europa soll mit dem neuen kleinen SUV, der Plug-in-Hybrid-Version des Kompakt-SUV RAV4 und dem 2019 angekündigten Hochdachkombi Proace City erreicht werden. Letzterer entsteht zusammen mit der französischen PSA-Gruppe und ähnelt Peugeot Partner und Opel Combo. Laut einer früheren Meldung wird Toyota den Proace City auch rein batteriebetrieben anbieten.
Toyota geht davon aus, dass 70 Prozent seiner Verkäufe in Europa im Jahr 2025 Hybridfahrzeuge sein werden – 52 Prozent mehr als bisher. Plug-in-Hybride, die extern aufgeladen werden und mehrere Kilometer rein elektrisch fahren können, sollen zehn Prozent am Absatz ausmachen. Null-Emissions-Modelle wie Batterie- oder Wasserstoff-Stromer sollen auf einen Anteil von 10 Prozent kommen. Klassische Verbrennungsmotoren wolle Toyota nur noch in Sportwagen und Offroad- sowie Nutzfahrzeugen einsetzen, so Automotive News.
Bis Mitte des nächsten Jahrzehnts sehe Toyota den Start von mindestens einem Plug-in-Hybridauto pro Jahr vor. Bisher haben die Japaner bei E-Mobilität vor allem auf reguläre Hybride mit keiner oder nur minimaler Elektro-Reichweite gesetzt. Ein Elektroauto bringt zunächst die Tochter Lexus auf den Markt, die in diesem Jahr den UX 300e in Europa einführt. Das Kompakt-SUV soll eine Reichweite von 400 Kilometern gemäß NEFZ-Norm bieten. Vollelektrische Pkw von Toyota selbst lassen noch auf sich warten, im Fokus steht hier zudem vorerst Asien.
Jürgen Kohl meint
Ich bin selbst Fahrer eInes Prius III, Toyota setzt auf Pugin-Hybride und Wasserstoff, bei den Langstreckenfahrzeugen ist Wasserstoff die richtige Entscheidung, bei den LKW und Bussen auch, bei Yaris und Co der falsche Weg, hier wird sich der reinelektrische Antrieb durchsetzen. Aber wer weiß schon, was Toyota da in der Pipeline hat.
Josef meint
So lange Wasserstoff nicht umweltfreundlich *und* billig hergestellt werden kann, gibt es keinen sinnvollen Anwendungsfall außer speziellen Nischen, wo Kosten nebensächlich sind.
Frank Fox meint
Der Wirkungsgrad von Wasserstoff von der Erzeugung bis zum Antrieb ist nicht besser als bei einem Verbrenner. Das ist höchstens eine Notlösung aber keine Zukunftstechnologie!
Marc Mertens meint
Ich kann mich den Mitkommentatoren nicht anschließen, denn als Fahrer eines RAV4-Hybrid und ehemaliger Verkäufer von dieser Marke bin ich letztlich ja vorbelastet. ;-))
Es ist allerdings spannend zu sehen und zu lesen, dass wir in Europa die Kraft der Innovationen und Effizienzsteigerungen im Hause TOYOTA verkennen (wollen). Toyota und Hyundai sind beide bereits aktiv an der Umsetzung der nächsten Mobilitätsform, indem den Energieträger Wasserstoff im größen Maßstab eingesetzt wird. Und es gibt von den Hybridfahrzeugen bei Toyota schon Varianten mit Flüssiggas als Beispiel. Plugins oder reine BEV stellen technisch auch keine Raketenwissenschaft bei Toyota dar, weil die Basis-Technologie letztlich schon in den ausgereiften Vollhybriden enthalten ist.
Nein, es ist eher sehr vernünftig so zu handeln, weil sich die aktuellen Abgasnormen auch mit Hybriden, Plugins, Brennstoffzellenautos und weiteren Optimierungen am Antriebsstrang einhalten lassen werden. Da Deutschland und Europa momentan auch eher wie Entwicklungsländer wirken und wir uns dauernd aktiv gegen Tempolimits oder Innenstadt-Verkehrsflächen-Neuplanungen wehren, sind hier auch keine Wunder zu erwarten.
TOYOTA ist übrigens einer der größten Industrie- und Versicherungskonzerne weltweit. Die Motor Corporation ist hier nur ein Teil der Ertragsseite. Man konnte sehr gut erkennen auf der CES 2020 Keynote von Akio Toyoda, dass er deutlich über das einzelne Auto hinaus denkt. Er weiß bereits, dass die individuelle Mobilität mit der Verschwendung an Geld und Material in Form von „Stehzeugen“ eigentlich kaum nachhaltig sein kann. Daher bringt er alle Konzerntechnikfelder jetzt mit der „Woven City“ auch zusammen.
Herr Diess als CEO von Volkswagen hat hier zumindest schon mal einen Warnruf an seine FK gesendet, weil er diese Trends auch bei Tesla & Co. längst erkannt hat. Der Mut zum Wandel und zur Transparenz ist aber bei den meisten Autoherstellern die allergrößte Herausforderung. Das Denken muss sich ändern und nicht nur das schnöde Produkt. ;-))
alupo meint
Toyota hat mich als Kunden verloren, und das obwohl es inzwischen viele Prii und HSD-Auris in meinem nahen Familienumfeld gibt.
Immerhin bin ich selbst noch Eigentümer eines 2009-er Prius (der dauerhaft zu laufenden Kosten abgetreten ist) und in der Garage steht noch ein 2013 Hybrid-Auris 2. Der wird aber nur wenig bewegt. Ein Umstieg auf ein Model 3 wäre bei der geringen Fahrleistung nicht zielführend, wird dann doch dieses M3 vielleicht einem Durchschnittsfahrer oder gar einem Vielfahrer vorenthalten (Produktionsengpass) . Das ist ökologisch nicht zu rechtfertigen.
Nein, Toyota schreitet nicht mehr vorne weg, sondern liegt kräftig hinten. Mal sehen wie sich das in 2020 weiter entwickelt. Vielleicht schafft es Toyota doch noch? Aber im Augenblick hilft Toyota den europäischen Autobauern indem sie durch Auspuffautos klar keinen Druck aufbauen, nicht so wie VW.
Peter W meint
Toyota wird aus seiner jahrelangen Erfahrung und der teuren Entwicklung seines Hybridantriebs jetzt noch möglichst viel Umsatz und Gewinn herausholen. Wer die Hybride kennt, und ein BEV besitzt, weiß, dass das Schnee von gestern ist, aber sehr viele Kunden werden in den nächsten 5 Jahren lieber nochmal einen Verbrenner kaufen. Wenn der Staat sie zum Hybrid zwingt, hat man keine Wahl, aber so ein Steckdosenauto kommt vorläufig für die Meisten nicht in Frage.
5 Jahre sind keine lange Zeit, aber für Toyota nunmal die letzte Chance nochmal richtig Kohle zu machen. Ab 2026 ist der Spaß dann vorbei, wobei Toyota dann die selbst entwickelte leichtere Feststoffzelle haben wird, während vor allem eutopäische Autobauer immer noch Akkus teuer einkaufen müssen.
Viva meint
Toyota ist die weltweit wertvollste Automarke!
Ich denke die wissen sehr wohl was sie machen und was sie zu tun haben!
Immerhin hat dieser betrieb beteits in den 90er jahren erkannt um was es sich in zukunft drehen wird und worauf man sich konzentrieren muss!
Toyota macht mit ihren hybridantrieben sehrwohl den richtigeb weg!
Immerhin ist dieser anzrieb robust und sehr zuverlässlich….
Was man von e-autos nicht sagen kann…
Zumal eine hv-batterie schaden nimmt….
Stecker verschmoren….
Softwarefehler auftreten…. Usw!
Ich denke das toyota noch richtig aufzeigen wird!
Und dann werden auch die toyota-hater toyota fahren!
Denn gesund kann so ein weg wie es vw macht nicht sein..
Ich denke da wird noch ein grosses wachrütteln kommen!