Volkswagen hat 2019 mit WeShare ein neues Carsharing-Angebot mit exklusiv Elektroautos in der Flotte eingeführt. Der Dienst expandiert nun in das europäische Ausland: Das sogenannte Free-Floating-Carsharing von Volkswagen und der Tochter Škoda wird 2020 in sieben weiteren Städten in Deutschland und im europäischen Ausland angeboten, teilte der Konzern mit. Nach Prag und Hamburg im Frühjahr werde WeShare im Jahresverlauf in Paris, Madrid, Budapest, München und Mailand starten.
In allen Städten werde WeShare eine Flotte aus insgesamt rund 8400 rein elektrischen Fahrzeugen bieten, kündigte Volkswagen an. In Prag und Budapest kooperiert WeShare mit Škoda. In den anderen Metropolen in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien kommen neben dem e-Golf auch der e-up! und zum Ende des Jahres der neue ID.3 der Kernmarke VW zum Einsatz.
Im letzten Jahr war WeShare zunächst mit 1500 e-Golf in Berlin gestartet. „Für uns ist 2020 ein Jahr des starken Wachstums“, sagte WeShare-CEO Philipp Reth. „Wir sind überzeugt, dass vollelektrisches Free-Floating-Carsharing auf dem Weg zu automatisierten Transportsystemen noch eine längere Zeit ein wesentliches und skalierungsfähiges Brückenelement im Bereich der nachhaltigen und geteilten Mobilität ist.“
Ziel müsse es nun sein, dem Carsharing auch in der Breite der Bevölkerung zum Durchbruch zu verhelfen. „Wir wünschen uns daher ein Entgegenkommen der Städte, etwa im Bereich der Parkgebühren für Carsharingfahrzeuge oder beim Ausweisen von neuen Carsharingflächen im öffentlichen Raum, um für potenzielle Nutzer positive Anreize zu setzen und Carsharing noch interessanter und relevanter zu machen“, so Reth.
WeShare in Berlin
In Berlin haben sich nach Angaben von WeShare mittlerweile rund 50.000 Kunden für den Service registriert. Rund drei Viertel davon seien aktive Nutzer, die das Angebot mindestens einmal in Anspruch genommen haben. „Diese Quote ist im Branchenvergleich sehr hoch und zeigt, dass WeShare für die Menschen eine hohe Relevanz in ihrer städtischen Mobilität besitzt“, sagte Reth. Die Fahrzeuge von WeShare in Berlin hätten im zurückliegenden halben Jahr dabei mehr als drei Millionen vollelektrische Kilometer zurückgelegt, was sich in durchschnittlich vier bis fünf Fahrten pro Fahrzeug und Tag übersetze.
Eine der wesentlichen Herausforderungen für WeShare in Berlin ist laut den Betreibern derweil noch das Laden der Elektroautos. Um die unzureichende Versorgung mit öffentlicher Ladeinfrastruktur auszugleichen, seien die Volkswagen AG und WeShare daher zusätzlich eine Partnerschaft mit der Schwarz-Gruppe eingegangen: Diese errichte derzeit an 60 Lidl- und zehn Kaufland-Standorten in der Hauptstadt insgesamt 140 öffentliche Ladepunkte. WeShare kann die Ladesäulen für seine Carsharing-Flotte außerhalb der Öffnungszeiten exklusiv über Nacht nutzen. WeShare strebe weitere Partnerschaften an, um die nutzbare Ladeinfrastruktur auszubauen.
Uwe meint
Na, ja! VW´s Tochter ist nicht der einzige Car-Sharer.
Es gibt inzwischen mehr als 60.000 Sharing-Cars in Deutschland. BMW, Daimler, Internet-Plattformen, Private, auch Kommunale Dienstautos werden inzwischen aus Kostengründen von mehreren Nutzern geteilt.
Dazu kommen das riesige Marktpotential an kurzfristigen Miet-Autos der großen Vermieter, die sich immer noch weitgehend von E-Autos fernhalten.
vorgeschobenes Argument: Die Reichweite.
Tatsächlicher Hintergrund: Gigantische Rabatte bis 50 % bei den Verbrennern.
Futureman meint
Es sollte eher umgekehrt sein: Car-Sharing-Anbieter stellen eigene Ladesäulen auf und lassen dort auch andere laden.
Uwe meint
Es gibt so viele Möglichkeiten kostenlos zu laden:
Aldi, Lidl, Ikea, u.v.m.
Günstig E-Autos mieten, ohne Laufzeit, monatlich kündbar und kostenlos fahren. Bei E-flat z.B.,
oder das Sonnendrive- Konzept.
Oder E3/DC
Verbrenner sind sowas von vorvorgestern. Teuer, teuer, teuer.
IsoOktan meint
Kann die negativen Kommentare zu WeShare nicht nachvollziehen. 50000 registrierte Kunden und eine sehr hohe Nutzungsquote zeigen doch deutlich den Erfolg des VW Car Sharing Angebots.
Aber klar, kommt von VW und wird deshalb ( von den üblichen Verdächtigen) hier schlecht geredet.
wambo13 meint
Die WEShare auto gehen mir nur auf den S***.
Blockieren ständig Ladensäulen, entweder ohne zu laden oder etliche Stunden voll.
Normal ist so rund 24h fertig, Rekord lag bei 85h.
Bei Lidl und co stehen sie auch gern den ganzen Tag dran ohne bewegt zu werden.
Jörg2 meint
Ich befürchte, die SharingFlotten werden als Zulassungspuffer für die CO2-Rechnerei benutzt, egal, ob die Fahrzeuge dann auch bewegt werden oder nicht.
Wenn das so kommt, dann wäre das für die Parklatz- und Ladesäulensituation nicht so wirklich hilfreich.
simon meint
VW bringt bei dem Preis die eGolfs locker an den Mann und Frau.
Die kosten Basis mit schon mehr Austattung als beim Verbrenner um die 22-24.000€ aktuell.
Jörg2 meint
Praktisch auf sich selbst zuzulassen bringt aber wohl den staatlichen Anteil der Förderprämie ein.
Herbs meint
@Jörg:
Von der Förderung ausgeschlossen sind Automobilhersteller und deren Tochterunternehmen.
Jörg2 meint
@Herbs
Kann sein. SOOOO tief stecke ich in dem Förderprogramm aktuell nicht drin.
Danke für die Info!
CaptainPicard meint
VW muss dieses Jahr ca. 200.000 BEV verkaufen, da werden die 7.000 für WeShare nicht den Ausschlag geben.
Jörg2 meint
@CaptainPicard
Ja, hört sich wenig an. „Kleinvieh macht auch Mist“ (sachte meine Omma immer).
Bis zum 31.12.20 einflotten und in der CO2-Rechnung mitzählen. Keine Förderung ziehen.
Ab 01.01.21 mit sehr wenigen (bis keinen) Kilometern und voll förderfähig auf den Markt bringen.
Ab 01.01.21 die nächste Tranche einflotten. In die CO2-Rechnung bringen und keine Förderung ziehen.
….
Zur Not kann man das mit einer beliebigen Anzahl von Fahrzeugen machen.
Jeru meint
Also keine Fahrzeuge mehr verkaufen? Wie lange wird das ein Hersteller durchhalten?
Das das ein Werkzeug im großen Stil sein soll halte ich für Quatsch.
Jörg2 meint
@Jeru
„Also keine Fahrzeuge mehr verkaufen?“
Habe ich das behauptet?
Jörg2 meint
Hmmm, ich glaube ja, solche Systeme erzeugen z.Z. (noch?) zusätzlichen Autoverkehr.
Wenn ich mir die Zahlen ansehe (und mich nicht fundamental verrechnet habe:
6 Monate ist das System in Berlin am Start
3 Mio km sollen abgespult worden sein
1.500 Fahrzeuge sollen in dem Zeitraum in Berlin im System gewesen sein
der km kostet 0,19 EUR
Die Durchschnittsgeschwindigkeit in Berlin beträgt 24km/h (laut Tante GOOGLE). Sharer mit Zeittarif sind wohl eher nicht die Schleicher.
Wenn ich mich nicht verrechnet habe (runde Zahlen):
Fährt ein Auto ca. 333km im Monat (das wäre eine Jahreslaufleistung von 4.000km!)
Braucht ein Auto 830 Minuten um diese Entfernung abzuspulen (Monat).
Nimmt das System pro Auto und Monat 160 EUR ein.
Das rechnet sich?
Im Leasing kostet der eGolf irgendwas um die 100..110 EUR netto. Also 120..130 EUR brutto. Plus Versicherung, Wartung, Pflege…
Und, wenn es wirklich stimmt, dass diese Autos im Jahr ca. 4.000km auf die Uhr bekommen, dann sind das „Stehzeuge“ und keine „Fahrzeuge“.
Der CO2-Rechnerei wird helfen ….
simon meint
Es dauert halt bis sich so was Durchsetzt.
Auch brauchen viele einen größeren Aktionsradius, weil für kleinere Strecken gibt es Bus, Straßenbahn oder Fahrrad.
Jörg2 meint
Genau auf diesen kleinen Strecken ist WeShare in Berlin unterwegs. :-((
simon meint
Kommt halt auch auf die Qualität des ÖPVN an, Anzahl sicherer Radwege und den Preis von We Share.
Wäre mal interessant zu sehen wie die Leute in Wien We Share nutzen würden wo der ÖPNV 366€ im Jahr kostet.
Wambo13 meint
In Berlin ist das Problem das man mit den Autos nichtmal in die Randbezirke fahren darfst.
Nur Flughafen und alles Stadtmitte, so nehmen dann viele dich ihr eigenes autos
Moosmayr Simon meint
Soll ja jetzt ausgebaut werden
Ich glaube zwar noch nicht überall aber mehr Fahrzeuge sollen ja kommen.
Die müssen die Ladeproblematik noch lösen.
simon meint
Ich glaube das VW die Golfs für 22-24k auch ohne Carsharing sofort verkaufen würden.
Georg meint
Das denke ich auch, aber es muss halt mal etwas „Neues“ getestet werden.
Coup hat seine e-Roller wegen „Unwirtschaftlichkeit“ in Berlin vom „Markt“ genommen, für emmy rechnet sich das anscheinend.
Warten wir ab, wie sich VW bei den vielen carsharing Angeboten in Berlin schlägt.
Uwe meint
In Berlin hat nur jeder Dritte ein eigenes Auto – im statistischen Mittel! Und da sind schon die vielen Mehrfachzulasser schon drin, in den Randgebieten.
Der ganze Verkehr kommt von den Einpendlern.
Also:
1. ÖPNV verbessern
2. Radwege verbessern
3. Fahrverbote! Fahrverbote! Fahrverbote!
xanavi meint
Die Minute kostet 0,19 Euro. Die Rechnung stimmt aber!
Und es kommen noch Personalkosten für die Aufladung hinzu, denn das Aufladen macht WeShare.
Jörg2 meint
Stimmt: Minute
Danke!
Herbs meint
Ich glaube carsharing hat sich bislang für niemanden richtig gelohnt, das war aber schon vor CO2 Grenzen so.
Alle schreien/verlangen nach neuen Mobilitätslösungen und die OEMs – denen ja gerne nachgesagt wird, dass sie nix tun – wollen dabei sein, falls es sich doch noch zu einem Geschäft entwickeln sollte.
Uber hat auch bislang nur Verlust gemacht und die meisten sehen sie trotzdem als erfolgreich an.
Von mir aus könnte alles car sharing gerne eingestampft werden. Nur sollte sich dann bitte keiner beschweren, dass keiner nach neuen Wegen zur Mobilität sucht.
Jörg2 meint
@Herbs
Das glaube ich auch.
DAIMLER und BMW haben ihre Flotten zusammengelegt und das Nicht-Europa-Geschäft eingedampft. Die haben jetzt nur noch ihre Flotte auf dem CO2-Berechnungs-Territorium.
(Und, wenn ich es richtig im Gedächtnis habe, haben sich beide bei der Zusammenlegung softwaremäßig nicht mit Ruhm bekleckert.)
randomhuman meint
Ich glaube am besten ist eigentlich CarSharing mit Stationen. Die Freefloating Angebote konkurrieren mit dem ÖPNV und die Fahrzeuge parken dann die ganzen Ladesäulen/Parkflächen zu. Ladesäulen könnte man dann nämlich direkt mit an die Station stellen und die Benutzenden können sofort wieder einstecken.
Denn es gibt durchaus praktische Use Cases in den Städten bspw. für sperrige Transporte, die mit ÖPNV nicht möglich sind oder eben der Besuch zur Omi, wo kein Bus hinfährt.
Man könnte anfangs auch noch konventionelle Hybride nehmen, wenn sich das mit dem Laden oder der Reichweite noch nicht komplett ergibt. Am besten ist es schließlich allgemein Autofahrten zu reduzieren unabhängig vom Antrieb.