Der Toyota i-Road fährt ab diesem Jahr auch auf deutschen Straßen: Das kompakte, dreirädrige Elektro-Gefährt ist künftig in Berlin unterwegs. Bislang kam das vom Hersteller als „Personal Mobility Vehicle“ (PMV) bezeichnete Fahrzeug ausschließlich in Toyota City und Tokio in Japan sowie im französischen Grenoble zum Einsatz.
In Berlin testet der Projektentwickler Groth Gruppe zwei i-Road für eine mögliche Verwendung im Zukunftsquartier Neulichterfelde. Neben dem Immobilienunternehmen nutzt der Pflegedienst Mediavita das PMV für Probefahrten. Die Pflegekräfte betreuen vorwiegend Senioren, kranke und behinderte Menschen in Berlin. Mit dem Elektro-Dreirad hoffen sie auf Zeitersparnisse bei der oftmals langwierigen Parkplatzsuche.
Die von den Unternehmen in der Hauptstadt gesammelten Erfahrungen helfen bei der Weiterentwicklung des innovativen Konzeptfahrzeugs, erklärt Toyota. Als Mobilitätskonzern wolle man maßgeschneiderte Lösungen für die individuellen Bedürfnisse aller Menschen bieten, darunter im urbanen Raum. Zu ihren Zukunftsplänen für das bisher nicht als Serienfahrzeug erhältliche E-Modell schweigen sich die Japaner weiter aus.
Der 2,35 Meter lange und 87 Zentimeter breite i-Road passt auch in kleine Parklücken, in ihm finden zwei Insassen hintereinander Platz. Den Vortrieb übernehmen zwei 1,9 kW (2,6 PS) starke Radnaben-Elektromotoren in den Vorderrädern. Die hierfür notwendige Energie liefert eine kleine Lithium-Ionen-Batterie, die eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern ermöglicht. Aufladen lässt sich der Energiespeicher an haushaltsüblichen Steckdosen innerhalb von drei Stunden.
Bei vollelektrischen Serienmodellen hat sich Toyota lange Zeit zurückgehalten, im Bereich alternative Antriebe standen stattdessen Hybride und Wasserstoff-Stromer im Mittelpunkt. Mitte 2019 gab der Konzern dann ein Update zu seinen Plänen für reine E-Mobilität. Die Präsentation von in den nächsten Jahren vorgesehenen Fahrzeugen zeigte neben neuen Elektroautos und -leichtfahrzeugen auch den i-Road – das Modell hat demnach weiter Chancen auf eine Zukunft.
Nl meint
Genau diese Fahrzeuge brauchen wir, weg von Ego-Verlängerungen a la SUV, AMG und Co.
Marc Mertens meint
Es ist eine feine Sache, dass TOYOTA sich mit dem i-Road in das kritische Mutterland des Automobils traut und hier jetzt um Erfahrungen bittet. Und mit Berlin als Metropole, sowie mit zwei „Anwendungsfällen“ als Kunden passt es auch in die Strategie der Japaner. Ein Ziel war vor allem die Breite des Fahrzeugs, weil man damit auf vorhandenen (Innenstadt-)Straßen mehr Spuren bilden könnte und damit ggf. mehr Menschen auf gleichem Raum unterbekommt. Passenderweise sitzt der geneigte Berufspendler noch zu oft alleine im Auto und genau hier erscheint z. B. ein SUV als reinster Platzverschwender. Insgesamt müsste aber der Verkehrsraum und die Stadtplanung schon seit Jahrzehnten in Deutschland vom PKW wegführen, was man sich bei mir im Großraum München aus gegebenem, industriefreundlichem Anlass nicht vorstellen könnte. ;-)
Im Grunde sind schon von Akio Toyoda mit den letzten zwei Keynotes (Tokio + Las Vegas) und dem Imagevideo zur Olympiade in Japan alle Optionen klar auf dem Tisch. Speziell in dem Olaympia-Video kann man erkennen, was sich TOYOTA unter „Mobility for All“ vorstellt. Und der i-Road ist hier nur EIN Baustein davon, deshalb gibt es auch noch keine Produktionsinformationen dazu. Eine Strategie und fertige Produkte jetzt allem Anschein aber schon. Bei TESLA hat man auch erst gelacht und jetzt bleibt VW das Lachen in Zwickau im Halse stecken. 2021 kommt schneller, als es uns nach den WLTP-Normen lieb sein dürfte.
TOYOTA hat klar bekannt, dass sie E-Mobilität im Grunde nur im urbanen Umfeld sehen (Kurzstrecke, 1-Personen-Gehhilfen, E-Roller, etc.), Vollhybride im Mittelstreckenbereich und Wasserstoff-BZ-Antriebe in Mittel- bis Langstrecke, LKWs, Transporter, Schiffsantriebe, etc. Als einer der weltgrößten Industriekonzerne bilden die übrigens alles ab, also von Infrastruktur, Werksausrüstungen, Gebäudetechnik bis zur Versicherung im Privatsektor.
Das Problem in Deutschland ist (und man erkennt es oft bei privaten und öffentlichen Kommentaren zu den Themen), dass es in der ASEAN-Region einen „Masterplan 2050“ gibt, bei dem man sich stringent auf die Reduktion der Treibhausgase und höhere Nachhaltigkeit verständigt hat. Wir diskutieren gegen Tempolimits bei individualen Verkehrsystemen, obwohl physikalisch und emotional die Vorteile klar positiv sind. Wir jammern auch über Bahnlinien aus Shenzhen, die aber schon längst in Duisburg und Hamburg zig Container jeden Tag planmäßig anliefern. ;-)
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„TOYOTA hat klar bekannt, dass sie E-Mobilität im Grunde nur im urbanen Umfeld sehen (Kurzstrecke, 1-Personen-Gehhilfen, E-Roller, etc.) … “
Ein klares Bekenntnis, heißt aber noch lange nicht, dass die Einschätzung richtig ist. Andere Hersteller sehen das ganz anders und entwickeln und verkaufen Batteriefahrzeuge für Mittel- und Langstrecke.
NL meint
Mittelstrecke gehe ich noch mit, Langstrecke mit BEV macht keinen Sinn, da dann gerne Diesel 6d-temp.
Wahnsinnig sinnvolles Fahrzeug von Toyota, brauchen wir in unseren Städten unbedingt!
Swissli meint
Wow, Toyota startet jetzt die E-Mobilität und rollt das Feld von hinten auf. Jetzt muss sich Tesla, VW und Renault aber warm anziehen. *Ironie off*
Selnim meint
DIeses Fahrzeug ist revolutionärer als jeder Tesla.
Dunkel-O meint
Ich wüsste nicht was bei dem Fahrzeug revolutionär sein soll.
Mag sein, dass das Fahren mit dem Ding Spaß macht, aber so etwas bot das Elektrofahrzeug ‚Sam‘ aus der Schweiz schon vor zehn Jahren an und 50 km Reichweite ist heutzutage auch ein Witz
Mein 7 Jahre alter Twizy hat immer noch mehr Reichweite als diese Flunder.
Selnim meint
Is mit keinem dieser Fahrzeuge vergleichbar, da viel schmaler (90 cm).
NL meint
Absolut!
Priusfahrer meint
AUF NACH BERLIN !!!
Gunarr meint
Das Ding fährt sich bestimmt toll, aber einen großen Vorteil bei der Parkplatzsuche sehe ich nicht. Das Konzept wäre eher etwas für die Autobahn, wo sich sein geringer Luftwiderstand auszahlt. Dafür bräuchte es aber stärkere Motoren und größere Batterien.
Herbs meint
Dazu bräuchte man auch vor allem vermutlich mehr Sicherheit. Das ist kein Auto, ergo gelten auch keine Vorschriften für N/M Zulassungen.
Ich hatte mir mal einen Twizzy für ein WE zum Testen ausgeliehen. So viel Spaß es in der Stadt macht, hatte ich noch nie so viel Angst auf der Autobahn. Es ist sehr beängstigend mit Max 80km/h in einem Plastik-Ei von LKW überholt zu werden.
NL meint
Die Parkplätze müssen natürlich umgstaltet werden. Ein regulärer Parkplatz könnte für 2-3 solcher Gefährte umgewidmet werden. Bonus-Mallus-System gegen Stadtpanzer und für sinnige Gefährte