Der Vorstand des weltgrößten Automobilzulieferers Bosch hat Anfang des neuen Jahres betont, weiter auf einen Antriebsmix zu setzen. Dazu gehört auch die Brennstoffzelle für mit Wasserstoff betriebene Elektrofahrzeuge. Diese will Bosch künftig verstärkt vorantreiben.
Neben den bei dieser Antriebsform führenden Autobauern aus Asien arbeiten auch einige deutsche Hersteller an Brennstoffzellen-Systemen, die Großserienfertigung von entsprechenden Autos haben sie vorerst aber nicht vor. Bei Nutzfahrzeugen könnte Wasserstoff deutlich früher als bei Pkw den Durchbruch schaffen. Das Herzstück eines Brennstoffzellen-Antriebs – den sogenannten Stack, der Wasserstoff in elektrische Energie wandelt – entwickelt Bosch derzeit zusammen mit dem schwedischen Spezialisten Powercell, die Auslieferung ist für 2022 geplant.
Für Bosch liegt im Geschäft mit mobiler Brennstoffzellen-Technik langfristig Potenzial in Milliardenhöhe. Bei Lkw konnte sich der Zulieferer bereits erste Serienaufträge sichern, unter anderem von Nikola Motor – ein US-Startup für moderne Elektro-Lastwagen mit eigenen Angaben nach Vorbestellungen im Wert von über 10 Milliarden Dollar. Ob und wie intensiv auch Brennstoffzellen-Pkw vorangetrieben werden sollten, ist unter Fachleuten strittig.
Die Vorteile von Brennstoffzellen-Stromern sind im Vergleich zu reinen Batterie-Fahrzeugen vergleichsweise hohe Reichweiten und schnelle Tankzeiten. Neben ihrer Komplexität machen die geringen Produktionsmengen die Brennstoffzellen-Technologie allerdings noch sehr kostspielig. Sie ist zudem weniger effizient als Batterie-Systeme. Eine weitere Herausforderung ist das weltweit kaum existente Tankstellennetz für Wasserstoff. In Deutschland etwa gibt es derzeit knapp 100 Stationen. Das Joint Venture H2 Mobility will hierzulande bis 2023 mindestens 400 Wasserstoff-Tankstellen aufbauen.
Die Kosten für ein Brennstoffzellen-Auto werden nach Aussagen von Bosch spätestens im Jahr 2025 mit denen eines reinen Batterie-Elektroautos vergleichbar sein. Bis 2030 könnten nach Einschätzung von Konzernchef Volkmar Denner bis zu 20 Prozent aller Elektrofahrzeuge mit Brennstoffzellen unterwegs sein. Wichtig sei es aber, den Weg zur emissionsfreien Mobilität „technologieoffen“ zu gehen. Nur so bleibe Mobilität auch für die breite Bevölkerung bezahlbar.
Selnim meint
Wenn Bosch ein günstiges (nicht teurer als ein Otto-Range-Extender) Direkt-Brennstoffzellensystem (Ethanol, Methanol) als Range Extender für Elektroautos bereitstellen könnte, hätten sie gute Chancen. Beispielsweise könnte das Brennstoffzellensystem im ID.3 bei der kleinsten Akkuvariante an dem nicht besetzten Platz untergebracht werden. So könnten viele Skeptiker zu 90-99% Elektromobilisten gemacht werden.
alupo meint
Schon mal einen Mirai von innen gedehen?
Das FC System braucht den gesamten Platz, incl. Teile des Kofferraumes. Und der aktuelle Mirai kann dann sogar mit 4 Personen besetzt werden, nicht nur mit 3 oder gar nur mit 2.
Ein 8 Zylinder ist jedenlass kleiner als das Fool-Cell System. Und ist auch nicht sehr viel ineffizienter.
Wasserstoff ist gut für die Margarineoroduktion, ja sogar absolut notwendig. Dabei, und noch bei ein paar kleinen Anwendungen sollte man es belassen.
Bitte erst mal so ein Auto fahren und auch betanken bzw. selbst bezahlen. Das öffnet einem, auch wenn man von Physik und Chemie 0,0 Ahnung hat, die „Augen“. Hinzu kommen dann viele dramatische systemimmanente Nachteile, aber das zu erklären geht nur über die Naturwissenschaften.
Jeru meint
Der Mirai ist das erste „Serienfahrzeug“ von Toyota und die Entwicklung von FCEV nimmt jetzt erst an Fahrt (Geld) auf.
Die Brennstoffzelle wird absehbar immer kleiner, günstiger und haltbarer.
Ihr Kommentar bezieht sich also auf die Vergangenheit und ist mal wieder unnötig polemisch.
Egon meier meint
es ist nicht absehbar, dass die Brennstoffzelle kleiner, günstiger und haltbarer wird. Vielleicht ein bisschen – dann passen in den Monster-Mirai der 5. Generation vielleicht tatsächlich 5 Personen rein.
An Brennstoffzellen wird seit Menschengedenken rumentwickelt und es ist – außer für technische Machbarkeitsdemos und Randbereiche (Mondflug ??) für nix zu gebrauchen.
Ach .. der Mirai ist fast 6 Meter lang – Kreuzfahrtschiffformat.
Jeru meint
@Egon meier
„An Brennstoffzellen wird seit Menschengedenken rumentwickelt [..]“
Sie wissen doch genau wie ich, wie dämlich dieser Kommentar ist. Nach ihrer Logik wird am BEV seit 1900 „rumentwickelt“ und selbst nach über 100 Jahren hat sich diese Technik nicht durchgesetzt.
Genau wie beim BEV wird erst seit ein paar Jahren ernsthaft an der Technik entwickelt und die Entwicklungsgeschwindigkeit ist entsprechend hoch. Das was die Lithium-Ionen Batterie hinter sich hat, steht der BZ noch bevor. Package, Skalierung und weiter verbesserte Haltbarkeit. Das wissen Sie aber sicher alles.
Frank meint
Hoffentlich hat Bosch nicht zuviel reininvestiert in das Wasserstoffgrab.
Wenn man 3x soviel Primärenergie bei H2 braucht (vgl zum BEV)
dann wünsche ich denen kein Erfolg.
Höchstens für die Saisonale Speicherung dürfen wir uns mit so schlechten Wirkungsgraden zufriedengeben. (Den Sommer-PV-Überschuss mittels Wasserstoff im Winter mit Brennstoffzelle verheizen, weil es da bis auf Windkraft keine schöne Alternative gibt)
frax meint
So sehe ich das auch – mit irgendetwas müssen wir ja heizen und Strom erzeugen, wenn kein Wind weht, die Sonne nicht scheint und alle Speicher leer sind… (ganz ohne Ironie)
Hans Meier meint
Gaskombikraftwerke und Stromspeicher… kann man bei Bedarf in 10 min hochfahren und liefert „relativ“ umweltfreundlich Strom.
H2 macht erst Sinn wenn wir (regenerative) Stromüberschüsse haben, die wir in H2 umwandeln können, man sagt etwa um das Jahr 2060 sollte es soweit sein.
Im Kern hier gehts aber nicht um die Energiefrage, sondern wie sich die Öl, Gas, Strom, Auto und Finanz-Industrien und Lobbyisten die Geldtöpfe für die Zukunft auf Kosten der Allgemeinheit sichern können ohne sich an die Energiewende „anpassen“ zu müssen.
Frank meint
Da wir (meine Familie) uns seit einigen Jahren von den fossilen Energien verabschiedet haben (unser bilanzielles Plusenergiehaus beheizen wir im Winter mit Holzpellets – also gespeicherter Sonnenenergie) würde ich das mit dem Methan für uns nicht als Fortschritt empfinden können.
Auch wenn es mir auch als sinnvoller Zwischenschritt für unsere Gesellschaft scheint. Für mich denke ich da an ein Wasserstoffsystem von hps. Das soll dann wenn die PV aus dem EEG fällt einen Teil meines kostenlosen Sommerstromes in den Winter retten. Ich Vermute aber, dass eine solche Investition für den wirtschaftlich denkenden Menschen (wenn es sich rechnet, dann retten wir die Welt – wenn nicht dann halt nicht) noch ein paar Jahre völlig absurd erscheint. Bei anderen Menschen ist der PKW rausgenommen – bei mir ist es die Energiefrage, die nicht nur nach wirtschaftlichen gesichtspunkten entschieden wird
alupo meint
Bitte nicht das nächste Fass aufmachen. Der vermutlich letzte große Wasserstoffspeicher wird gerade ersatzlos verschrottet. Er ist, obwohl er abgeschrieben ist, wirtschaftlich einfach nicht mehr (er)tragbar. Und das trotz seiner Größe im Vergleich zu diesen Auto-Nanospeichern mit 3 kg, seiner vorteilhaften Immobilität, seiner vergleichbar niedrigen Kosten weil geringer Druck und kein Autounfallproblem existiert und und und…
Wasserstoff zu lagern ist das absolut dämlichste was man tun kann. Und das hat was mit Physik und Chemie zu tun…
ze4you meint
War da nicht erst am 3.02. ein nahezu inhaltsgleicher Artikel über die Bosch H2-Sichtweise? Anscheinend bekommt Bosch jetzt hier einen Dauerwerbeplatz für das H2-Thema oder wir entwickeln uns hier zur Anne Will Talkrunde. Ein schönes Aufregerthema und danach immer die gleichen Stereotypen zu H2-Pro und H2-Kontra. In die Rubrik „Neuigkeiten“ bitte nur noch Neues. Danke
frax meint
Genau so kommt es – die Batterieentwicklung wird jetzt bis 2025 eingestellt, damit H2 und BZ aufholen können – oder weiß Bosch gar wie sich die Batteriezellen bis 2025 entwickeln werden und ziehen dann damit gleich? Das sind echte Teufelskerle bei Bosch, die wissen alles. Ironie off
Es wird immer von H2 Tankstellen in D gesprochen – wird es denn auch ein europaweites H2 Tankstellennetz geben, und wer bezahlt das? Da besteht die Gefahr einer deutschen Insellösung – schaut mal auf H2 live, aber nicht erschrecken…
Das wird doch auch immer dem BV vorgeworfen, dass es kein europaweites Ladenetzwerk gibt – ist schon klar, wer da ignoriert wird.
Thomas Claus meint
Ja, Wasserstoff ist nicht sonderlich effizient. Welche Möglichkeiten haben wir aber außer Wasserstoff, um erneuerbare Energien längere Zeit zu speichern? Bosch ist zudem nicht nur Zulieferer für die Automobilindustrie sondern auch Hersteller von Heizungsanlagen. Hier gibt es schon einzelne Anlagen die mit Wasserstoff betreiben werden, wenn auch noch recht teuer. Bosch hat also mehrere Möglichkeiten die Brennstoffzelle einzusetzen und forscht vermutlich auch deshalb intensiv daran. Für den privaten Pkw sehe ich in Zukunft aber auch nur einen geringen Marktanteil für Wasserstoff.
Andreas_Nün meint
Die Brennstoffzelle heißt nicht zwingend Wasserstoff. Es kann auch CH4 sein. Und CH4 ist wesentlich einfacher in großen Mengen auf längere Zeit zu speichern.
alupo meint
Da steckt dann aber ein „C“ drin und das wollen wir weder transportieren noch in Form von CO2 in der Luft haben. Aber da geht es eben hin.
Methanol wird übrigens weltweit aus Erdgas produziert. Alles andere kann man teuer im Labor machen, aber das ist dann eben nicht wettbewerbsfähig. Ein Benziner, betrieben mit Benzin welches 10 €/Liter kostet ist sicher viel billiger. Also, „Geld zum Fenster Rausschmeißer“ bitteschön selbst vorangehen…
Oder besser die feuchten Träume schnell vergessen, am besten noch vor dem Aufwachen.
Egon meier meint
Was Wasserstoff für Pkw bedeutet kann man sich wunderbar im ach soo tollen
Toyota Mirai ansehen:
fast 5m lang – eine Haube wie ein unendliches Carportdach und 4 (VIER !!!) Sitzplätze in diesem Monster.
Die ganzen energetischen und ökologischen und wirtschaftlichen Argumente .. klar .. h2 ist Tonne. Das Reichweitenargument schmilzt auch immer mehr dahin unter dem Blickwinkel der Tankstellenverfügbarkeit ..
Ein winziger Tank für h2 muss kugelrund und hochfest sein und den muss man irgendwo unterkriegen. Is nicht wie beim BEV als Schokotafel unten drunter oder irgendwie unter die Sitze gepfliemelt! Die Kugel ist immer im Wege!
Andreas_Nün meint
Und auch der neue Mirai wird keine Offenbarung. Kostentechnisch möchte Toyota ab 2025 in die Großserie gehen. In 5 Jahren!!!
Ich gehe davon aus, dass alleine die VW Group in 5 Jahren so ziemlich alles Klassen als BEV hat und 600-700km Reichweite kein Problem sein werden.
Kasper meint
… Und diese Reichweite ist in 10 min aufgeladen…Die Batterien werden nicht aus Rohstoffen hergestellt, die unter größten Umweltbelastungen in armen Ländern von Kindern gefördert werden…aus Mienen, deren Schürfrechte hauptsächlich China gehören…Die Herstellung der Akkus verbraucht nicht so viel Energie, wie ein Standard-PKW auf Zig- oder Hunderttausenden von km verbraucht…Die Entsorgung ist geklärt und sicher…und so weiter und so fort…
Lewellyn meint
Entwickeln können sie ja. Lustig finde ich das mit den Nutzfahrzeugen.
Hat mal wer ausgerechnet, was für Dimensionen LKW-Wasserstofftankstellen haben sollen, die, sagen wir mal 20 LKW pro Stunde mit einer Tonne hochkomprimierten Wasserstoff versorgen können?
Andreas_Nün meint
Die Dimensionen sind zumindest so groß, dass man bei jeder Tankstelle die großen maximalen Sicherheitsabstände großer Chemiefabriken einhalten muss.
alupo meint
Was nützt denn eine verbesserte Brennstoffzelle wenn die Elektrolyse von Wasser 55 kWh pro kg H2 benötigt?
Damit kommt ein Brennstoffzellenauto nur knapp 100 km weit, d.h selbst ohne weiteren Energieverlust einberechnet (und der ist ebenfalls sehr hoch) hat ein FCEV einen Verbrauch der ~ 4 Mal so hoch ist wie mein Durchschnittsverbrauch mit meinem realen Model S (2018: 14,19 kWh/100 km).
Und das dumme Geschwätz über die hohe Reichweite durchschaut doch nun fast jeder.
Welches FCEV kommt denn weiter als das seit Anfang 2019 käuflich erwerbbare Model S LongRange mit aktuell 610 km laut WLTP?
Bosch muss ziemlich Angst haben vor dem Tesla Battery Day (voraussichtlich im April 2020) wenn sie jetzt wieder versuchen, noch schnell so einen Mist zu verbreiten.
Bin ich froh, dass ich von denen keine Aktien gekauft habe. So etwas will ich nicht unterstützen, auch abgesehen vom bewußten Einbau der Betrugsmöglichkeit in die Dieselsoftware. Das grenzt fast an eine Anstiftung zur Straftat, die dann die Verbrennerhersteller umsetzten. Wahrscheinlich faseln die Boschleute auch immer noch von einem „sauberen Diesel“? Dabei war laut Bosch der Diesel doch schon immer sauber, lol.
Klar schwimmen Bosch mit dem BEV einige Geschäftsmöglichkeiten weg im Vergleich zur Brennstoffzelle. Zumal sie mit ihren Aussagen doch noch einige technisch uninformierte Leser erreichen und die dann diesmal letztmalig nochmals einen Verbrenner kaufen. Diese armen Schweine. Gerade vorgestern erzählte mir ein exKollege, dass sein Bruder sich einen etwas teureren Verbrennerporsche bestellt hätte, Auslieferung Ende 2020. Aber in so einem Fall habe ich kein Mitleid wenn der Wertverlust besonders gewaltig ausfällt, nicht nur wegen dem Taycan.
Stocki meint
Wusste gar nicht daß man von Bosch Aktien kaufen kann. ;-)
Daniel meint
Ich habe bis jetzt noch keine seriöse Rechnung zum Brennstoffzellenauto gesehen, die mich auch langfristig nur ansatzweise daran glauben lässt. Und da geht es nur um die Wirtschaftlichkeit. Dinge wie Fahrdynamik und Sicherheit scheinen ja auf Einmal keine Rolle mehr zu spielen, wenn es um H2 geht.
Bei LKWs komme ich auch immer mehr ins Zweifeln. Bei dreifachen Energiekosten muss schon ein kleines Wunder geschehen, dass da Brennstoffzellen größere Marktanteile bekommen sollen.
Es ist einfach nur traurig, wie unsere derzeitige Wirtschafts-„Elite“ unsere einst innovativen Unternehmen kaputt machen.
Dazu kommt vollkommen tendenziöse, unsachliche Presse, die alles neue schlecht redet. siehe z.B. hier: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/tesla-krise-aktie-boerse-101.html
Der Aktienkurs von Tesla ist momentan bei 820€.
Bleibt nur noch Ghandi zu zitieren: „Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du!“
Albert Deutschmann meint
@Daniel: Bleibt nur noch Ghandi zu zitieren: „Erst ignorieren sie dich, dann lachen sie dich aus, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du!“
So wird’s mit der Brennstoffzelle sein! ;-)
Hans Meier meint
Daimler glaubt seit den 70ern dran ;) Aber irgendwie werd ich das Gefühl nicht los das die deutsche Regierung nach dem gescheiterten Versuch in Bolivien mit dem Lithium jetzt schnell auf die BZ umstellt (Businessmodell C&P aus Japan) damit die Wirtschaft nicht den Bachab geht. Der Kern an der BZ ist ja die Physik die sich nicht verändern lässt… darum die hohen Kosten im ggs zur Batterie… und man versucht natürlich jetzt, die Kosten auf die Allgemeinheit zu drücken wie das zum guten Neokapitalistischem Ton gehört. Wenn das mal gut geht… :) Ich glaub eben, Elon wird denen auch dieses Business noch versauen und Batterien werden in Zukunft günstiger sein als H2-BZ Technologie, da können noch so viele Akteure und Lobbysisten Druck machen wie sie lustig sind. Und wie das mit Afrika/Deutschland laufen wird wird auch spannend… :) Evtl kommt der Finanzkolaps vorher… dann wirds Dunkel ;)
Albert Deutschmann meint
@Hans Meier: …..die hohen Kosten im ggs zur Batterie… und man versucht natürlich jetzt, die Kosten auf die Allgemeinheit zu drücken wie das zum guten Neokapitalistischem Ton gehört.
Das gleich gilt hier für die E-Mobilität mit Batterien. Bei der Batterie sollte man die Betrachtung nicht anhalten. Was ist mit unseren E-Netz? Ist das wirklich dafür ausgelegt? Gestern hatte ich ein Meeting mit einem Professor für Elektrotechnik. Der befasst sich seit 30 Jahren mit unseren Stromnetzen. Er ist sich auch sicher, dass unsere Niederstromnetze es ab einer bestimmten kritischen Masse von BEVs teilweise in die Knie gehen werden. Das Problem ist nicht die kWh die ich zusätzlich benötige sondern die Last auf den lokalen Verteilernetzen.
Die kritische Masse ist schon unter den 1 Millionen BEVs erreicht die die Bundesregierung gerne mal in 2025 in D sieht! Wir sind weit davon entfernt von einem intelligenten Last-und Lademanagement. Die ganzen Statements von einigen Netzbetreibern “ Unsere Netzte halten das aus“ sieht er auch als albernes Marketing-Geschwätz.
An unseren Netz muss noch vieles gemacht werden, damit wir morgen noch Licht haben. Teilweise sind einige Netzte über 100 Jahre alt. Vielen Netzbetreibern ist das bewusst mit dem Ergebnis, das mal wieder die Strompreise steigen. D.h. die Folgekosten fürs BEV Fahren wird jetzt schon sozialisiert an die Allgemeinheit.
Das war jetzt nur ein Aspekt worüber sich die Menschen nicht wirklich Gedanken machen. Aber die Hauptsache auf die BZ hauen und nicht die Chancen darin sehen.
Futureman meint
Die Stromnetze sollten schon so oft zusammenbrechen, sind sie aber nicht. Jedes Neubaugebiet muss doch mindestens so gerechnet werden, das jeder Haushalt gleichzeitig seinen E-Herd (meist 11kW) anschalten kann, ohne das der Strom ausfällt. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass alle am 1.Weihnachtstag (meist die Höchstlast im Privatbereich) unbedingt ihr E-Auto schnell aufladen wollen?
Alle Tests unter realen Bedingungen haben gezeigt, das die Netzlast kein Problem ist. Und dabei wurden „schlaue“ Ladesysteme noch gar nicht berücksichtigt.
Jeder der ein E-Auto und eine PV-Anlage hat fragt jetzt schon danach, wie er sein Auto mit dem eigenen Strom laden kann. (Ob sich so eine Schaltung rechnet ist etwas anderes) Dadurch wird aber für eine super Netzentlastung gesorgt. Wenn dann noch VTG dazu kommt, gibt es noch mehr Entlastung.
Jürgen W. meint
So langsam wird es aber peinlich mit diesen Wasserstoffverherrlichungsmeldungen hier. 2025 werden die Kosten eines BEV’s erreicht. Wer hat das den ausgerechnet. Und selbst wenn, mal wieder kein Wort über das tatsächliche Verhältnis bezüglich der Energieeffizienz. Wir reiten das tote Pferd, koste es was es wolle. Kein Wunder, dass die Tesla Aktien durch die Decke schießen, anhand dieser dürftigen Alternativen.
Andreas_Nün meint
Bosch sollte daran denken, wie man die Produktion von günstigem Wasserstoff vorantreiben könnte. Beim aktuellen Stand ist zwar das H2 Auto gut umsetzbar, aber der Treibstoff treibt einen in den Ruin und da ist noch keine Kostensenkung absehbar.
alupo meint
Von Unternehmen wie Linde oder Air Liquide kann man ganze H2-Anlagen quasi „von der Stange“ kaufen. Das kostet world scale einen deutlichen 3-stelligen Millionenbetrag, ist aber der mit Abstand günstigste Herstellungsweg. Sowas macht Bosch m.W. gar nicht.
Die H2-Anlagen werden aber meistens mit Erdgas nach dem SMR Verfahren betrieben und haben ein massives CO2 Problem. Man kann auch längerkettige Kohlenwasserstoffe als Rohstoff einsetzen, aber dann wird das Verhältnis CO2 zu H2O noch übler. Wasserstoff ist und bleibt Mist! Und damit bleibt die FuelCell eine FoolCell, Musk artikulierte es sehr treffend.
Stocki meint
Ich habe mir heute morgen völlig „technologieoffen“ einen Kaffee aufgebrüht. Heute ist ein schöner Tag, und den wünsche ich auch euch allen.
volsor meint
:) Danke , wünsche auch.
Christian meint
Nutzt Du auch die Heißwassertechnologie? :-)
Da sind die Wasserstoffatome ganz toll mit Sauerstoff verbunden, voll konventionell, eine echt stabile Partnerschaft.
Dir und allen anderen BEV Fahrern und -Nichtfahrern wünsche ich auch einen Schönen Tag.
Albert Deutschmann meint
@Stocki: Ich habe mir heute morgen völlig „technologieoffen“ einen Kaffee aufgebrüht. Heute ist ein schöner Tag, und den wünsche ich auch euch allen.
Geht doch! Toleranz tut nicht weh! ;-)
Dir und allen (Voll)HEV-, PHEV-, EV- & FCEV- Fahren/-innen einen wunderschönen Tag.