Mit der Studie Morphoz hat Renault Anfang März ein Elektroauto präsentiert, das sich für mehr Platz im Inneren und eine größere Reichweite durch zusätzliche Akkus um 40 Zentimeter strecken lässt. Ob ein solches Setup tatsächlich in Serie geht, bleibt abzuwarten. Die zugrundeliegende Technik wird jedoch bald für Kundenfahrzeuge genutzt.
Der Morphoz baut auf der neuen modularen Plattform CMF-EV der Auto-Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi auf. Die Architektur wurde ausschließlich für die zukünftigen Elektrofahrzeuge der Partner konzipiert. Die Basis bietet laut Renault zahlreiche Vorteile im Vergleich zu Plattformen, mit denen auch Modelle mit Verbrennungsmotor oder Hybridantrieb realisiert werden. Sie ermögliche zudem unterschiedlichste Fahrzeugkonfigurationen in Sachen Leistung, Reichweite sowie Platzangebot und Kofferraumvolumen.
Die CMF-EV-Plattform ist für höhere Fahrzeugklassen ausgelegt, die aus Komfortgründen einen großen Radstand benötigen. Zu den Merkmalen gehören weit außen positionierte Räder, knappe Überhänge und ein ebener Fahrzeugboden. „Diese Konfiguration erlaubt ein völlig neues Fahrzeugdesign mit unverwechselbarer Optik“, so Renault. Kombiniert mit flachen Antriebsbatterien führe dies zu einer deutlich geringeren Fahrzeughöhe ohne Raumverzicht für die Passagiere. Die kompakt dimensionierte Motorhaube und der langgestreckte Innenraum optimieren zudem die Aerodynamik. Die bodennah im Fond angeordneten Batteriepacks verbessern die Gewichtsverteilung und damit die Fahrdynamik, heißt es von den Entwicklern.
Der kompakt bauende Elektromotor nimmt beim Morphoz wesentlich weniger Platz in Anspruch als ein Verbrennungsmotor, das erlaubt mehr Raum für die Passagiere und Gepäck. Der nicht benötigte Getriebetunnel sorgt für zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten im Innenraum und bei der Sitzanordnung, erklärt Renault weiter. Das Elektroauto biete dadurch im Vergleich zu seinen Außenabmessungen die Raumverhältnisse einer höheren Fahrzeugklasse.
Da der Morphoz einen Ausblick auf die zukünftigen Elektroautos von Renault gibt, lassen die technische Daten auf das kommende Angebot der Marke schließen. In der Grundversion fährt die Studie mit einer 40-kWh-Batterie, was für 400 Kilometer Reichweite gemäß WLTP-Norm reichen soll. Wird das Fahrzeug an einer speziellen Station verlängert und mit zusätzlichen Akkus für längere Strecken bestückt, sollen dank insgesamt 90-kWh-Batteriekapazität 700 E-Kilometer auf der Autobahn möglich sein.
CaptainPicard meint
Ich frage mich ob es mit so einer Technik möglich wäre die Aerodynamik bei hohen Geschwindigkeiten anzupassen. Bekanntlich ist ja die beste Form für den geringsten Luftwiderstand der Tropfen, wo hinten die Luft auf eine Spitze zusammenläuft.
Das ist allerdings recht unpraktisch, sowohl wenn man den Kofferraum benutzen möchte als auch wenn man parken möchte, also müsste das nur temporär sein und nur diese Form annehmen wenn man schneller als 70 km/h oder so fährt. Damit könnte man den cW-Wert sicher auf unter 0,20 drücken und entsprechend die Reichweite erhöhen.
EdgarW meint
„Ob ein solches Setup tatsächlich in Serie geht, bleibt abzuwarten.“
Mit Sicherheit nicht. Neben der teuren Zieharmonika-Technik samt Servos, der benötigten Stabilität, Dichtungen und in Schleifen zu verlegenden verlegten Leitungen bedeutet ein veränderter Radstand eine veränderte Lenkgeometrie, weshalb auch die Lenkungs-Kinematik verstellbar ausgelegt werden müsste – ein irrer Aufwand, der hohe Kosten mit sich brächte. Vollkommener Käse.
eine „40-kWh-Batterie, was für 400 Kilometer Reichweite gemäß WLTP-Norm reichen soll“
In your dreams.
„insgesamt 90-kWh-Batteriekapazität 700 E-Kilometer auf der Autobahn möglich sein“
Ja klar. Und meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad.