Kleinstwagen wie der Peugeot 108 – ähnlich groß wie VWs up! – könnten bald aussterben. Entsprechende Modelle lassen sich zu den in dem Segment üblichen Preisen nicht fit für die strengeren Emissionsvorgaben in der EU und anderen Regionen machen, sagen Branchenexperten. Den 108 soll es vorerst aber weiter geben, später möglicherweise nur noch als Elektroauto.
Peugeot-Chef Jean-Phillipe Imparato sagte im Gespräch mit AutoExpress, dass der 108 im Angebot bleibt. Das habe das Management der Marke vor wenigen Wochen beschlossen. Der Grund dafür seien die weiter „akzeptablen“ Verkaufszahlen der Baureihe, etwa in Großbritannien. Imparato wolle allerdings mit keinem seiner Autos Geld verlieren und werde daher die Nachfrage nach dem 108 im Auge behalten.
Während andere Hersteller über das Aus für kleine Verbrenner nachdenken, sieht sich Peugeot hier nicht unter Zugzwang. Der französische Autobauer sei derzeit „CO2-positiv“ und habe daher derzeit keine Probleme mit diesen Emissionen. Als Tochter des PSA-Konzern setzt Peugeot wie die Schwestermarken Citroën und Opel verstärkt auf Elektrifizierung. Solange die Kunden den 108 als günstigen Verbrenner nachfragen, wird dieser Imparato zufolge aber als solcher weiter verkauft.
„Wenn wir eines Tages vor einer großen Frage mit Blick auf CO2 stehen, könnten wir eine andere Entscheidung treffen, aber im Moment fragt der Markt dieses Auto nach“, so Imparato. Die Antwort könnte eine neue, rein elektrische Generation des 108 sein. „Wenn er eines Tages ersetzt werden soll, dann sehe ich keine andere Lösung als ein hundertprozentiges Elektroauto“, sagte der Peugeot-Chef.
Citroën hat kürzlich mit dem Ami einen Kleinst-Stromer für die Stadt vorgestellt. Das in diesem Jahr in Frankreich startende Modell fährt allerdings nur 45 km/h schnell und 70 Kilometer weit. Wird der 108 zum Elektroauto, sei ein Konzept wie der Ami trotz enger Plattform-Kooperation der PSA-Töchter für ihn keine Option, erklärte Imparato.
Mit dem iOn bietet Peugeot bereits ein kleines Elektroauto an, die 2010 eingeführte Baureihe ist jedoch technisch veraltet. Eine naheliegende Lösung wäre, dass ein neuer 108 auf dem nächsten Fiat 500e aufbaut. PSA und FiatChrysler treiben derzeit ihre Fusion voran, um sich für die Herausforderungen der Branche zu wappnen – insbesondere durch geteilte Kosten und Technologien. Laut Imparato gibt es derzeit allerdings noch keine Gespräche zwischen den Unternehmen hinsichtlich gemeinsamer Technologien.
Andy_Be_Scheuer_t meint
Klein&Kleinstwagen werden schon bald ausschließlich als BEV angeboten ODER ersatzlos aus dem Portfolio genommen.
Eine ICE Version rechnet sich mit den CO2 Vorgaben nicht mehr, siehe die „neuen“ Drillinge.
Leotronik meint
Alles unsinniges Gerede. Peugeot 108, Toyota Aygo und Citroen C1 kommen aus der gleichen Fabrik. Wenn sich bei P108 was ändern sollte würde es bei allen 3 passieren. Das Verweisen auf unverwandte Modelle von Fiat im Text ist nur Ablenkung.
Andreas meint
CO2-positiv zu sein, ist nicht schwer. Das bin ich auch.
Er meinst wohl positiv in dem Sinne, dass Sie keine Strafen bezahlen müssen.
Da sollten sich wohl alle bei Frau Merkel bedanken. Die hat soviele Ausnahmen und Regelungen in die EU-Vorgaben reingedrückt, dass es möglichst niemandem wehtut (aber auch kaum was bewirkt)
Wenn man sich die Straßen anschaut, wurde es den Firmen wohl etwas zu leicht gemacht. Naja, die Kids suchen Zuflucht im Mobiltelefon..
Ebikethoemmel meint
Wie traurig aber wahr…
Gunarr meint
„CO2-positiv“ hat er schön gasagt.