In Berlin fahren bald hochautomatisierte Elektro-Kleinbusse ab dem U-Bahnhof Alt-Tegel in Richtung Greenwichpromenade. Fahrgäste können insgesamt drei der Stromer auf Routen in Alt-Tegel kostenlos nutzen. „Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung werden die Mobilität in unseren Städten auch beim öffentlichen Nahverkehr prägen. Wir wollen die Mobilität der Zukunft mitgestalten und Erfahrungen zu Chancen und Risiken sammeln“, so Regine Günther, Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.
Unter der Federführung der Senatsverwaltung wird das Forschungsprojekt gemeinsam mit den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und weiteren Partnern durchgeführt. Die drei autonomen Elektrobusse sollen ab Sommer für 18 Monate in Alt-Tegel unterwegs sein. Den Betrieb übernimmt die BVG, die unter dem Namen „See-Meile“ bereits eine 6-monatige Testphase mit einem selbstfahrenden Kleinbus der Firma Easy-Mile durchgeführt hat.
Auch bei dem neuen Projekt „Shuttles & Co“ werden in den selbstfahrenden Kleinbussen Begleiter der BVG an Bord sein. Die auf drei Fahrzeuge mit neuer Technik-Generation erweiterte Flotte wird ein größeres Einsatzgebiet mit längeren Betriebszeiten bedienen. Die Geschwindigkeit steigt zudem von bislang maximal 12 km/h auf 18 km/h.
Neben der Fahrzeugtechnik widmet sich Shuttles & Co der Erprobung von Technologien für die Digitalisierung des Verkehrs. Den Betreibern zufolge steht hier insbesondere die Verbesserung von digitalen Karten und Verkehrsinformationen im Vordergrund. Aus den Ergebnissen des Projektes sollen Erkenntnisse für den Verkehr der Zukunft abgeleitet werden.
Die DB-Tocherfirma ioki hat das frühere Projekt See-Meile wissenschaftlich begleitet, mit einer Wiedernutzungsquote von 88 Prozent sei die Akzeptanz bei den Befragten dabei sehr hoch gewesen. Nach der Nutzung hätten 37 Prozent eine bessere Meinung von hochautomatisierten Fahrzeugen. Angesichts des heutigen Standes der Technik könne aber noch keine abschließende Aussage bezüglich der Nutzerakzeptanz getroffen werden. Hierfür bedürfe es weiterer Projekte dieser Art.
Auch bei Shuttles & Co wird die Akzeptanz der Technologie erforscht. Geplant sind unter anderem Befragungen von Fahrgästen, Bürgerkonferenzen und Projektwerkstätten. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in diesem und im nächsten Jahr mit 9,8 Millionen Euro gefördert.
NL meint
Da werden noch viele Jahre Testbetrieb nötig sein, bis diese Busse mal ohne Fahrer im regulären Verkehr mitfahren.
Zum Einsatz auf abgetrennten Strecken, Compus-Geländen oder großen Firmengeländen, ok – aber selbst da wird noch für jede vorbeifliegende Papiertüte eine aprupte Vollbremsung gemach, oder hinter Fußgängern hergetuckert, die zu Nah am Straßenrand gehen.
Ludwig Kastor meint
Wäre interessant, wenn mehr Erfahrungsberichte hier gegeben werden.
Positive wie negative…
Dass man ein realistisches Bild bekommt, wie weit wir schon sind.
Wie lang kann der Bus fahren, bis er wieder laden muss… wie funktioniert das in der Praxis…
NL meint
Ja, mir wären auch weitere persönliche Eindrücke wichtig.