Der Interessenverband der europäischen Automobilindustrie ACEA hat den Anteil der wichtigsten Antriebsarten bei Bussen im vergangenen Jahr ausgewertet. Während demnach in der EU die Nachfrage nach Dieselfahrzeugen leicht zurückging, wiesen Modelle mit Elektrifizierung deutliches Wachstum auf.
85 Prozent der 2019 in der EU neu registrierten mittleren und schweren Busse (über 3,5 Tonnen) fuhren mit Dieselantrieb, berichtet der ACEA. Mit Benzin-System wurden in diesem Segment so gut wie keine Fahrzeuge angeschafft. Busse mit alternativem Antrieb kamen bei den Neuzulassungen in der EU im letzten Jahr auf 15 Prozent – darunter 8,8 Prozent rein oder teilelektrische Modelle.
Die Nachfrage nach Dieselbussen nahm laut dem ACEA 2019 um 3,1 Prozent auf 34.123 Einheiten ab. In vier der fünf großen europäischen Märkte gab es Rückgänge im zweistelligen Bereich: Spanien (-13,8 %), Großbritannien (-12,0 %), Italien (-11,8 %) und Deutschland (-10,1 %). Lediglich in Frankreich zeigte sich mit +2,4 Prozent ein leichtes Wachstum bei Dieselbussen.
Die Neuregistrierungen von elektrisch aufladbaren Bussen mit Batterie-, Brennstoffzellen- oder Plug-in-Hybrid-Technik stiegen 2019 dem ACEA zufolge um 170,5 Prozent auf 1607 Exemplare. Diese Stromer kamen damit auf einen Anteil von 4 Prozent. Der größte Markt für E-Busse waren im letzten Jahr die Niederlande mit 381 Fahrzeugen, dahinter folgten Frankreich (285) und Deutschland (187). Zusammen waren diese drei Länder für mehr als die Hälfte der Käufe von elektrisch aufladbaren Bussen verantwortlich.
Busse mit klassischem Hybrid-Antrieb kamen 2019 gemäß der Auswertung bei den Neuregistrierungen auf 1918 Exemplare, was einem Plus von 59,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Marktanteil dieser Antriebsart lag bei 4,8 Prozent. Fast alle Registrierungen konzentrierten sich auf sechs Länder: Deutschland (454), Spanien (427), Belgien (371), Italien (255), Frankreich (210) und die Niederlande (125).
Busse mit den alternativen Antriebsarten Erdgas, Flüssiggas und Ethanol wiesen im vergangenen Jahr bei den Neuregistrierungen einen Anteil von 6,2 Prozent auf. Zugelassen wurden 2504 Fahrzeuge – nahezu alle davon mit Erdgas angetrieben -, was einem Zuwachs um 67,9 Prozent entspricht. Deutschland war in diesem Segment nicht unter den vier größten Märkten vertreten.
Biker0815 meint
Wäre interessant zu wissen, wie Erdgas- und BEV-Busse im Vergleich heute und zukünftig in der Kostenbilanz abschneiden UND in der Umweltbilanz. CNG aus Biomüll / Klärschlamm / Wind / Sonne ebenso der BEV Bus mit unterschiedlichen Stromquellen und Akkugrößen
Besserwisser meint
Trauriger Alltag ist meist, dass sowohl Erdgas als auch BEV Busse (bzw. Versorgungswagen) meist deutlich teuer abschneiden. Nicht mal wegen der Anschaffung (meist teilfinanziert von den Stadtwerken und der Kommune selbst) sondern wegen hoher Ausfallzeiten und „unzuverlässigkeit“.
Die Technik scheint einfacher, sicherer und überlegener zu sein aber scheinbar mangelt es in der Realität an Verarbeitung und dem gerechten Umgang damit.
Hab mich auf einer Messe mit zwei unterschiedlichen Flottenmanagern von Kommunen und Verkehsbetrieben unterhalten. Die sind leider alles andere als begeistert und geben unter vorgehaltener Hand deutlich zu, dass es aktuell reines Marketing ist, was die Unternehmen viel Zeit, Geld und Nerven kostet.