Autohersteller weltweit haben wegen der Coronavirus-Pandemie in vielen Werken die Fertigung pausiert, darunter auch der Daimler-Konzern. Der Produktionschef der Kernmarke Mercedes-Benz Jörg Burzer bekräftigte, dass beim Wiederhochfahren neben der margenstarken S-Klasse auch die E-Mobilitäts-Offensive der Schwaben Vorrang hat.
Der für Ende des Jahres vorgesehene Start der neuen Generation des Mercedes-Flaggschiffs S-Klasse solle um jeden Preis eingehalten werden. Auch die Einführung des Premium-Elektroautos EQS werde wie geplant für 2021 anvisiert, berichtet die Automobilwoche. „Der Zeitplan für die neue S-Klasse und den EQS steht“, sagte Burzer der Branchenzeitung.
Konkrete Termine für die beiden Modelle nannte der Mercedes-Manager nicht. Er betonte aber, dass der Anlauf der neuen S-Klasse und die laufende Elektro-Offensive höchste Priorität haben. „Diese Themen haben wir von der Arbeitsunterbrechung sowie der Kurzarbeitsphase ausgenommen, denn sie sind absolut entscheidend für die Zukunft unseres Unternehmens“, so Burzer.
Sowohl die neue S-Klasse als auch deren vollelektrische Interpretation EQS entstehen in der neuen Factory 56 in Sindelfingen. Dort lief der operative Betrieb laut dem Bericht in den vergangenen Wochen weiter. „Weil der Schutz unserer Mitarbeiter an oberster Stelle steht, haben wir zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 ergriffen“, unterstrich Burzer.
Die weiteren Werke sollen nun so schnell wie möglich wieder hochgefahren werden, sagte der Mercedes-Produktionschef. Bei den Kompaktwagen-Modellen wie der A-Klasse, B-Klasse oder dem GLA werde es aufgrund von verlängerter Kurzarbeit allerdings etwas länger dauern. Die Batterie-Fabriken im sächsischen Kamenz seien von Kurzarbeit ausgenommen gewesen, um die E-Offensive mit der Produktion des großen Batterie-SUV EQC vorantreiben zu können. Das neue Kompakt-SUV EQB solle wie geplant noch 2020 im französischen Werk in Hambach anlaufen, sagte Burzer.
Strauss meint
Raphael hat völlig recht. Wer will den über Wirkungsgrade und Verluste beim Stromumwandeln palavern, wenn er es gar nie selber ausprobiert hat. Punkt. Du liegst ebenfalls richtig, das Wasser zum Heizen über Wärmepumpenstrom ab PV anlage vom Dach ist ebenfalls günstig. Dies erfolgt aber wesentlich träger, und zum Schnellaufheizen kommt man ohne eine gewisse Leistung über Heizstäbe nicht herum. Auch die Sonnenkollektoren brauchen viel Dachfläche und sind sehr träge in der Leistung , am besten mit Bodenheizung kombinierbar. Stromerzeugen können die nicht. Auch die Wasserkraft wird gefördert werden , man will ja nicht vom Ausland abhängig und erpressbar werden. Somit gibt es künftig genügend saubere Energien um Netzschwankungen auszugleichen.
Raphael R meint
Vielen Dank für die Erklärung bzgl. der Trägheit der Kollektoren! Es zeigt wieder mal, dass immer irgendetwas dazulernen kann.
Die Fraunhofer Gesellschaft und die International Energy Agency empfehlen, alle Arten von Wärme- und Stromspeicher einzusetzen, da je nach Zweck jeweils eine bestimmte Lösung am besten abschneidet. Bei Deiner Anlage finde ich beeindruckend, dass Du die bestehenden Systeme mit begrenztem Aufwand in eine nachhaltige Energieversorgung überführen kannst. Das ist eigentlich genau das, was am meisten gefördert werden sollte. Daumen hoch!
Strauss meint
Wenn die Stromspeicherung-(Zwischenspricherung) im Eigenheim nicht lohnt, wie soll es im Grossen wirtschaftlich sein. Sauberer Strom gemäs Verbrauch regional erzeugen. PV und Windräder. Jeder Akku im E- Auto ist ein Speicher, der wird nur einmal geladen und dann der Strom verbraucht. Andere Autos damit nochmals aufladen wollen, versucht nur wer nicht rechnen kann. Jeder alte Nachtspeicher im Haus wird rentabel wenn er tagsüber mit PV-anlage vom Dach geladen wird. Mein Haus wird so mit einem Zentralwasserspeicher (Schamottsteine) tagsüber aufgeheizt und gibt dann die Wärme über die herkömlichen Radiatoren ab, bis es andern tags wieder hell wird.
Raphael R meint
Interessante Lösung!
Ist zwar eine Off-Topic Frage: wäre hier eine direkte Beheizung des Wassers mit einem Sonnenkollektor nicht effizienter gewesen?
Die eingesparte Dachfläche könnte man dann vielleicht für Photovoltaik zum Betrieb einer Kühlanlage im Sommer benutzen (man denke an 2018 …).
MiguelS NL meint
„Weil der Schutz unserer Mitarbeiter an oberster Stelle steht, haben wir zusätzliche Schutzmaßnahmen gegen Covid-19 ergriffen“
Ich bin sicher kein einziges Unternehmen wird wegen schlechte Zeiten in Elektromobilität und Digitalisierung kürzen. Die Unternehmen werden die Investionen in der Richtung, losgelöst von Corona, eher steigern.
Ecoment meint
Ich glaube es wird überall gesenkt beziehungsweise werden die Autos herausgebracht die Geld abwerfen .Also keine 10tausend Euro Autos aber Luxus Autos.Das wird aber nicht zu 100prozent e Autos führen
MiguelS NL meint
„Also keine 10tausend Euro Autos aber Luxus Autos.“
Wir sind nicht weit davon entfernt. Lass dich nicht abeschrecken von teuren e-Autos die heute noch auf dem Markt kommen
„Das wird aber nicht zu 100prozent e Autos führen“
Nicht von heute auf morgen aber letztendlich ja.
Wir werden innerhalb wenige Jahre auch keine Kohlekraftwerke mehr in Betrieb haben. Auch keine Gaskraftwerke.
Peter W meint
Träumen darf man …
Für die Kohlekraftwerke gibt es Verträge – Punkt! Kein Betreiber wird freiwillig verzichten.
Gaskraftwerke dagegen sind als Stütze der EE unerlässlich. Ohne Gaskraftwerke und ausreichende Speicherkapazitäten wird der Weg zu 100% EE nicht möglich sein. Gaskraftwerke laufen auch mit Biogas, das man problemlos und billig lagern kann. Die Kapazitäten sind da, seit Jahrzehnten. Man muss nicht unbedingt Strom speichern oder teuer 2 mal umwandeln. Biogas als Puffer für die „Dunkelflaute“ zu speichern anstatt es in Konkurenz zu Wind und Sonne zu verbrennen ist billiger und vor allem ökologischer. Stromspeicher können sehr kurzfristige Netzschwankungen ausgleichen, und Gasturbinen können mit gespeichertem Biogas größere Lücken füllen. Stromspeicher die es den Kohlekraftwerken erlauben durchzulaufen, wie derzeit geplant, ist der dümmste Unsinn. Aber der dümmste Unsinn hat bei uns leider die größte Lobby.
Ecoment meint
Wir werden bis 2038 mindestens Kohlekraftwerke haben weil weder Wind noch Solarkraftwerke gebaut . Regenerative Energien hat ein Ökonom ausgerechnet werden in Zukunft weniger nicht mehr produziert und das wird Zwangsläufig zu mehr Kohle und Gas führen damit muss man sich arrangieren
MiguelS NL meint
„Träumen darf man …“
Ja, das stimmt, träumen davon tue ich ;-)
“ Kein Betreiber wird freiwillig verzichten.“
Ich denke schon, spätestens wenn nicht mehr konkurrenzfähig. Das neuste Kohlekraftwerk in der USA ist bereits dicht. Es gibt inzwischen viel Indizien die darauf woraus man schließen kann dass es sehr wahrscheinlich ist, dass viel andere weitere (relativ) kurze Zeit auch schließen werden. Man kann heute schon mit Sicherheit sagen dass vor 2030 alle zu sind.
Zu Erdgas:
– wird zu teuer
– alleine die Folgen des frei kommenden Methans werden zusätzlich zu baldige Schließungen führen
Zu Biogas:
– könnte technisch höchstens in kleinem Maß funktionieren, d.h. nur keinen Teil abdecken. Zweifle aber daran, ich denke Verschwendung der Biorohstoffen.
– Vom Preis her wird es auch nicht konkurrenzfähig sein.
„Gaskraftwerke dagegen sind als Stütze der EE unerlässlich.“
Heute ja, weil noch wenig E.E, aber die Situation ändert sich.
„Man muss nicht unbedingt Strom speichern oder teuer 2 mal umwandeln.“
Strom speichern mit Batterie ist effizient, d.h. der Verlust ist unbedeutend, der Effizienz liegt heute schon bei rund 90%.
„Biogas als Puffer für die „Dunkelflaute“ zu speichern anstatt es in Konkurenz zu Wind und Sonne zu verbrennen ist billiger und vor allem ökologischer.“
Bezweifle ich sehr.
„Stromspeicher können sehr kurzfristige Netzschwankungen ausgleichen “
Ist nicht wahr, was du meinst sind das aktuelle Projekte dafür gedacht sind.
Batterien können in jeder Größe lange funktionieren, wie in einem Heimspeicher oder EV. Dieselgeneratoren wird es z.B. nicht mehr geben, bereits heute gibt es Batterie-Alternativen. „Neue Generatoren arbeiten ohne Diesel“
„Stromspeicher die es den Kohlekraftwerken erlauben durchzulaufen, wie derzeit geplant“
Verstehe nicht was du meinst. Batteriespeicher führen direkt dazu dass Kohlekraftwerke überfällig werden, im ersten Schritt ermal keinen Stromüberschuss mehr, das wollen die Versorger ja nicht, denn Stromreserven drücken den Strom-Preis. Und langfristig (eigentlich eher relativ kurzfristig) eh eine 100% Bedrohung.
Quayle meint
@MiguelS NL
„Strom speichern mit Batterie ist effizient, d.h. der Verlust ist unbedeutend, der Effizienz liegt heute schon bei rund 90%“
Das hört sich zwar gut an, aber wenn wir die hierzu benötigten Batteriespeicher aufbauen, bleibt nicht mehr viel für E-Autos übrig . . .
MiguelS NL meint
Genauso wie wir für alles mögliche Fabriken usw. aufgebaut haben, werden wir auch das nötige für Batterien aufbauen.
Raphael R meint
Dies passt aber nicht zur Realität.
Leider werden derzeit immer noch hunderte von neuen Kohlekraftwerken erstellt, vor allem in Asien. Es ist halt die schnellste Möglichkeit, eine hohe Kapazität an kontinuierlich zur Verfügung stehender Leistung aufzubauen. Zudem haben viele Länder eigene Kohle, so dass eine autarke Versorgung möglich ist.
Batterien sind als Speicherlösung mit grosser Kapazität viel zu teuer. Der Materialaufwand ist gigantisch im Vergleich zu Stauseen (Betonmauer) oder Gaskavernen (Leitungen, Ventile, Abdichtung). Leider werden die installierten Energiespeicherkapazitäten immer logarithmisch dargestellt, um die Batteriekapazität überhaupt abbilden zu können. Wenn man lineare Achsen nimmt, sieht das Bild ganz anders aus. In 2017 waren in Deutschland Stromspeicher im Umfang von 0.04 TWh el. installiert vs. 260 TWh th. für Erdgas, d.h. etwa 2500 mal mehr bei 40% Umwandlungswirkungsgrad. Die Gasspeicher in Deutschland entsprechen alleine Batterien im Umfang von 1 Milliarde Tesla P100D Fahrzeugen! Mit Batterien ist dies nicht schlicht und einfach nicht zu bewerkstelligen.