Die britische Traditionsmarke MG, mittlerweile dem chinesischen Fahrzeugkonzern SAIC zugehörig, hat mit dem SUV ZS EV im letzten Jahr auf dem Heimatmarkt ein erstes Elektroauto eingeführt. Nun gibt es Informationen zu einem weiteren Modell mit Batterie-Antrieb.
Wie Autocar berichtet, plant MG für Ende des Jahres die Einführung des Kombis MG5 Electric. Das bestätigte der Vertriebs- und Marketingchef der Marke Daniel Gregorious, er sagte dem Automagazin: „Es ist aufregend, da es sich um unser erstes Modell handelt, das wirklich einzigartig in seinem Segment ist.“ MG erwarte, dass der E-Kombi ein Erfolg wird, sei aber noch gespannt auf die konkrete Nachfrage von Flotten- und Firmenkunden.
Aktuell gibt es keine vollelektrischen Kombis in Serie, als eines der ersten Modelle in diesem Segment für den Massenmarkt galt bislang die kommende Serienversion der VW-Studie ID. Space Vizzion. Der jetzt von MG angekündigte E-Kombi soll in diesem Jahr zu Händlern in Großbritannien rollen, die Auslieferung an Kunden ist ab dem vierten Quartal vorgesehen. Die konkrete Planung für andere europäische Märkte ist noch offen.
Gregorious verriet keine technischen Details zu MGs elektrischem Kombi, auch zum Preis machte er keine Angaben. Autocar zufolge handelt es sich bei dem Fahrzeug um eine aufgefrischte und modifizierte Variante des Modells Ei5 (abgebildet) der chinesischen Automobilmarke Roewe, wie MG eine Tochter von SAIC. Der 4,54 Meter lange Kombi werde in der Volksrepublik seit 2018 mit 52,5-kWh-Batterie und 85 kW (116 PS) starkem Elektromotor mit 150 km/h Höchstgeschwindigkeit vertrieben. Als Reichweite würden 420 Kilometer nach der hierzulande auslaufenden NEFZ-Norm angegeben.
Verkaufen sich die Stromer von MG gut, könnte als nächstes der schon 2017 vorgestellte E-Motion in Serie gehen, schreibt Autocar. Der viersitzige Sportwagen könnte bei der Leistung in Konkurrenz mit Edelmarken wie Porsche oder Jaguar treten. „Der Wagen gehört weiter zu unseren Plänen“, so Gregorious, „und er wird ein großartiges Flaggschiff-Modell abgeben“. Als erstes in Deutschland verfügbares Elektroauto von MG wird in diesem Jahr der ZS EV erwartet.
Richie meint
Der erste Elektro-Kombi in Deutschland war der e-up und der i3.
Vielleicht beide nicht mit riesigem Volumen, aber immerhin.
Andreas meint
Wie lange will die Autoindustrie mit Schützenhilfe des Wirtschaftsministerium denn noch „r hierzulande auslaufenden NEFZ-Norm“ schreiben?
Wasco meint
Der MG ZS EV hat sich schon über 25k Mal verkauft, vor allem in China, aber auch einige tausend in Europa. In Indien, Israel, Chile und Thailand ist es das meist gefragte Elektroauto.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Kein Wunder, dass diese Karosserieform bei E-Mobilen gemieden wird; könnte ja ein Verkaufsschlager werden ….
Schreiber meint
Zustimmung!
Am Ende hätte man vielleicht noch viel Flexibilität und Platz im Auto um ordentlich was transportieren zu können..
Swissli meint
Der VW ID Space Vizzion ist ja unterwegs… 2021… oder Corona bedingt vielleicht 2022? Der wird sich jedenfalls ein grosses Stück der E-Kombis sichern.
hu.ms meint
Space Vizzon soll in Emden mit windstrom gebaut werden. Die umrüstung von Emden auf MEB soll aber erst 2022 abgeschlossen sein. Und ein kleinerer SUV = ID.2X steht auch ganz oben auf der liste, da er die BEV-aufgeschlossenere zielgruppe jüngere akademiker ohne kinder anspricht.
Christian meint
Der VW ID Space Vizzion kommt ja bald.
Egon Meier meint
Mir fehlt auch ein Kombi – aber wenn man einen SUV ein Kombi nennt ist es immer noch ein SUV oder was abgeleitetes.
Eine halbwegs senkrechte Heckklappe macht keinen Kombi aus.
Ansonsten: in einen europäischen Ländern gibt es schon MG-BEV. Soo überzeugend trotz niedriger Preise sind die Absatzzahlen nicht.
Hat wohl seine Gründe, dass chinesen hierzulande nicht die großen Umsatzzahlen machen – dafür aber die Europäer/Deutschen in China.
Der Markt für Dacia-Niveau ist begrenzt.
Nik S. meint
MG-BEV = Dacia Niveau?
Was für ein überhebliches, eurozentrisches Gewäsch! Genau diese arrogante Weltsicht wird massgeblich dafür verantwortlich sein, dass sich die chinesische Automobilindustrie in den kommenden Jahren ein schönes Stück vom Weltmarkt sichern wird. Arroganz macht denkfaul und Denkfaulheit tötet Innovation.
IchAuchMal meint
Du machst es dir zu einfach. Die Chinesen kaufen – wenn sie sich es leisten können – einen europäischen Wagen.
Schön doof die Chinesen .. aber die haben ihr China-Möhren jeden Tag vor Augen und Ohren und wissen Bescheid.
Sie werden besser werden aber im Moment sind sie es noch nicht.
Andreas meint
IchAuchMal
In China hat das weniger mit Technik, sondern mit herkömmlicher Angeberei zu tun. Da dienen europäische Autos noch als Statussymbol. Wird sich aber ändern.
Schreiber meint
VIELLEICHT liegt es auch an den üblichen Problematiken: Speziell den Möglichkeiten zum einfachen und schnellen Aufladen der Fahrzeuge.. ??? Schnelles Laden oder schnell neue Reichweite bedeutet evtl. nicht nur mit dem Stecker laden, sondern auch tauschbare Akkumodule..?
Skodafahrer meint
Da bekanntermaßen ein Elektroauto weniger Reichweite als ein Verbrenner hat und ein SUV mehr als ein Kombi verbraucht, sollte man beides besser nicht kombinieren.
Wann kommt der ID.3 Kombi?
Egon Meier meint
gar nicht – es kommt ein MEB-Kombi. Aber erst kommt ein großer Kompakt-BEV ( ID.3) und dann ein SUV (ID.4) und dann noch einer (Vision.iV) …
Kombi suche ich selbst aber sind ein deutsches Phänomen und werden immer weniger gekauft. Der blöde Kunde will SUV.
Andreas_Nün meint
Toll, endlich einen EV Kombi mit relativ konkretem Erscheinungsdatum!
Und aus meiner Sicht ein riesiger Warnschuss für die europäische Autoindustrie, die Chinesen werden nicht mehr locker lassen.
Peter W meint
Haben unsere Autobauern den Schuss immer noch nicht gehört? Oder sind sie schon taub und blind, weil der Schuss so laut und hell war wie eine Atombombe?
Merken die nicht, dass die Chinesen immer näher kommen, und das auch noch mit Autos, die bei uns gesucht werden? Stattdessen baut Audi einen teuren Strom fressenden SUV, Mercedes macht das Selbe, und BMW zieht mit dem alten Design nach, natürlich auch mit einem SUV.
„Nach Corona“ könnte das böse Erwachen kommen. Aber Altmeier wird schon ein paar Milliarden für „umweltfreundliche Verbrenner“ locker machen.
simon meint
Tesla baut in Europa quch die falschen Autos. Einen Panzer, eine zu große Limousine und eine kleinere Limousine.
Der Kombi verkauft sich auch nicht mehr so gut, warum sollte man noch einen bauen.
Sicher werden Fiemenkunden einen MG kaufen ohne Servicenetz.
Daniel S meint
Servicenetz kann aufgebaut werden. Aber BEV benötigen ohnehin kaum Service ausser Reifenwechsel. Und das kann jeder.
simon meint
Es kann aufgebaut werden, wenn dann mal was ist muss es schnell gehen. Am Land kann man ohne Auto nichts tun.
EV1 meint
So ist es. Ich denke ATU und die zahlreichen Bosch Werkstätten freuen sich über die zusätzlichen Möglichkeiten. Allerdings müssen sie zuerst die Hochvoltschulungen machen. Und die Bodyshops sind ja auch nur zertifizierte Karosseriebetriebe. Die können andere BEVs auch reparieren.
150kW meint
Um wie viel wollen wir wetten dass Audi, Daimler und BMW mehr von ihren Stromfressenden SUVs verkaufen werden als MG mit dem Kombi?
Thomas Claus meint
Also ich werde ich auf so eine Wette nicht einlassen. Das Geld wäre verloren.
Ebi meint
Bei MG kann das sein wg. Vorbehalten gegenüber China und solange Daimler mehrheitlich noch deutsch ist, aber beim Tesla MY würde ich die Wette gegen die deutschen e-SUV eingehen.
Ccrl meint
Mercedes bleibt auch deutsch wenn der Eigentümer Geely heißen würde. Volvo ist ja auch nicht chinesisch und Opel französisch…
Abgesehen davon, dass dieses Szenario unrealistisch ist
Egon Meier meint
Das MY trifft relativ kurzfristig auf großen Wettbewerb. Ich sehe da keine Super-Umsätze und wenn schon wird er m3 kannibalisiert.
Jörg meint
Endlich ein Kombi als EV! Das Segment wird völlig unterschätzt.
hu.ms meint
Das kombi-segment wird sicher nicht unterschätzt.
Jeder europäischer hersteller betreibt marktforschung und bringt die sich daraus ergebenden karosserieformen – logischerweise auch bei BEV.
Auch wenn ich selbst an einem kombi-BEV interessiert wäre, muss man die dinge einfach realistsch sehen.
Swissli meint
Kombis haben ihren Zenit schon hinter sich. Sie müssen sich heute den Markt mit SUV, Pseudo SUV und CUV teilen. Und Kombis sind und waren immer nur ein Europa Ding. Für einen nichteuropäischen Hersteller dann schon fast eine Nische, die man nicht bedienen möchte.
Schreiber meint
„Kombis haben ihren Zenit schon hinter sich.“
Jemanden, der schon aus schlichten Praxisgründen (Flexibilität, Laderaumgröße) einen Kombi haben will (und das sind immer noch relativ viele), weil es bisher noch so gut wie keinen einzigen als E-Auto gibt, interessiert das relativ wenig.
„Kombis haben ihren Zenit schon hinter sich.“
Wann kommt eigentlich überhaupt, der erste E-Kombi?? Zum Glück erklärt er uns die Welt..
hu.ms meint
Andrereseits für einen hersteller, der mit geringeren stückzahlen zufrieden ist (vermutlich der obige) , eine nutzbar marktnische.
Ist wie meist eine frage des blickwinkels und vor allem der kalkulation.
FabianMarco meint
Hab ich die Tage schon gelesen und mich gefreut dass sich endlich Mal ein Hersteller dem Kombi Segment annimmt.
Schade das es ein chinesischer Anbieter ist, aber wenn so ein doch immer noch relevantes Segment von den Etablierten vernachlässigt wird kommen eben andere.
Gefällt mir optisch sogar ganz gut und mit der 52.5 kWh Batterie sind, hochgerechnet von der Reichweite vom MG ZS EV Model, bestimmt 310 km oder mehr drin.
Swissli meint
Der VW ID Space Vizzion ist ja unterwegs… 2021… oder Corona bedingt vielleicht 2022? Der wird sich jedenfalls ein grosses Stück der E-Kombis sichern.
FabianMarco meint
Den hatte ich tatsächlich gerade nicht mehr auf dem Schirm, danke für die Erinnerung.
Preislich werden wir uns hier aber wahrscheinlich in einer ganz anderen Kategorie befinden, obwohl er sich wahrscheinlich trotzdem deutlich besser verkaufen wird.
Sehe den eher als elektrisches Pendant zum Dacia Lagon .
Wolf meint
Endlich, ich hab mich schon länger gefragt wann der erste E-Kombi zu haben sein wird.