Mercedes-Benz geht vielen bei reinen Elektroautos zu langsam vor. Mit dem im letzten Jahr eingeführten SUV EQC haben die Schwaben aktuell nur einen Voll-Stromer im Angebot, weitere Modell sollen aber bald folgen. Das E-Mobilitäts-Engagement der Marke reicht schon viele Jahre zurück, daran erinnert das Unternehmen mit dem Bericht über einen frühen Versuchsträger.
Im Mai 1990 hatte Mercedes im Rahmen der Hannover Messe einen auf Elektroantrieb umgerüsteten Typ 190 (W 201) ausgestellt. „So dient der Mercedes 190, der von Länge und Gewicht den Anforderungen eines Elektrofahrzeugs am nächsten kommt, als Batterie-Erprobungsträger. Dabei geht es hauptsächlich um die Überprüfung der Funktionstauglichkeit aller Komponenten, und zwar unter realen Bedingungen mit all den Vibrationen, Beschleunigungen und Temperaturschwankungen des Alltagsbetriebs“, hieß es in der dazugehörigen Broschüre.
Die Elektro-190er dienten der Erprobung unterschiedlicher Antriebskonfigurationen und Batteriesysteme. Als Energiespeicher wurden vor allem Natrium-Nickelchlorid- oder Natrium-Schwefel-Hochenergiebatterien mit einer höheren Energiedichte als klassische Bleibatterien eingesetzt. Die Arbeitstemperatur beider Systeme lag allerdings bei etwa 300 Grad Celsius. Welche Reichweiten mit dem Technologieträger möglich waren, gibt Mercedes nicht an.
Im März 1991 stellte das Unternehmen ein weiterentwickeltes Fahrzeug auf dem Genfer Automobilsalon vor. Laut der Pressemappe handelte es sich bei dem 190 mit Elektroantrieb um einen vollwertigen Fünfsitzer „mit nahezu uneingeschränktem Nutzraum und bewährter Mercedes-Benz Sicherheit“. Jedes Hinterrad wurde von einer eigenen permanentmagnetisch erregten Gleichstrommaschine mit jeweils bis zu 16 kW (22 PS) angetrieben. Die Gesamtleistung betrug 32 kW (44 PS). Den Strom lieferte eine Natrium-Nickelchlorid-Batterie, Rekuperation ermöglichte das Zurückspeisen von Energie beim Bremsen. Ein besonderer Vorteil des Konzepts war den Entwicklern zufolge der Wegfall gewichtsintensiver mechanischer Komponenten, was das Mehrgewicht gegenüber einem Serienfahrzeug mit Verbrennungsmotor auf 200 Kilogramm begrenzte.
Bei einem von der Bundesregierung geförderten Elektroauto-Feldversuch mit verschiedenen Marken auf der Insel Rügen zwischen 1992 und 1996 nahm Mercedes mit unter anderem zehn Limousinen der Baureihe W 201 teil. Die Fahrzeuge hatten zuvor in Sindelfingen in Handarbeit Antriebskomponenten in verschiedenen Elektromotor-Batterie-Kombination erhalten. Die E-190er wurden auf Rügen von unterschiedlichen Nutzern im Alltag verwendet, auch im Taxibetrieb.
Probleme gab es bei den elektrischen 190ern auf Rügen kaum, berichtet Mercedes. Eines der Fahrzeuge sei besonders intensiv genutzt worden und in einem Jahr auf eine Spitzenleistung von rund 100.000 Kilometern gekommen. „Die Ergebnisse vermitteln neue Erkenntnisse über Batterielebensdauer, Anzahl möglicher Entlade- oder Ladezyklen, Reichweite, Energieverbrauch und Zuverlässigkeit“, fasste damals eine Broschüre des Herstellers zusammen.
Bleibt die Frage, warum sich Elektroautos erst jetzt bei Mercedes durchsetzen und nicht schon ausgehend von den damaligen Projekten. „Batterielebensdauer, Reichweite, Recycling, Ladeinfrastruktur und Fahrzeugpreis“ – diese Stichworte nannte eine Presseinformation vom Frühjahr 1991 als nur einige Herausforderungen der E-Mobilität auf dem Weg zur Serienreife. „Viele Antworten darauf gibt es erst heute“, sagen die Stuttgarter jetzt. Das zeige das Angebot von Mercedes bei Hybridfahrzeugen und reinen EQ-Stromern.
Projekte wie der 190 mit Elektroantrieb hätten dazu beigetragen, die E-Mobilität voranzutreiben, so Mercedes. Sämtliche Erkenntnisse aus den 1990er-Jahren seien in den Wissenspool der Fahrzeugentwicklung geflossen, auf den Ingenieure für aktuelle Modelle zugreifen. Zudem seien heute nach wie vor Ingenieure, die bereits an den W 201 mit elektrischem Antrieb gearbeitet haben, in der E-Fahrzeug-Entwicklung des Unternehmens tätig.
Peter Wulf meint
Unverständlich warum Mercedes nach Beteiligung bei Tesla Model S ca 2015 ausgestiegen ist. Mein Model S von 2015/16 hat noch Bauelemente von Mercedes wie schalthebel für Scheibenwischer Licht links und Schaltung P R N D rechts am Lenkrad .
War Zetsche durch die Mercedes Verluste auf die hohen Gewinne bei Verkauf von Tesla Anteilen angewiesen?
Gleichzeitig hätte Mercedes viele kostenlose Patente verwenden können.
Die Überheblichkeit der deutschen Auto Industrie wird ihr Schaden . Viele deutsche Spitzen Manager ,Ingenieure Informatiker Software Entwickler arbeiten im Ausland an E Auto Konzepten und werden hochwertige Autos nach Europa exportieren und in allen Verkehrs Bereichen verlaufen.
VW doktert noch an der Software Entwicklung und Funktion von ID 3.
VW muss eigene Software und It Ingenieure ausbilden,es gibt keine besonders nicht aus dem englisch sprechenden Ausland, die haben Angst vor deutscher Fremdenfeindlichkeit.
ESmarty meint
Ich bete, dass ich es noch erlebe, dass die alte Mercedes A Classe (W168) mit alter Karosse als reines E Auto wieder produziert wird. Ein praktischeres Auto habe ich 45 Jahren noch nie gefahren. Von mir aus bauen es die Koreaner oder Chinesen nach. Der Untergang von Mercedes und BMW steht für mich leider schon in den Sternen zu lesen. Schade für Deutschlands Automobilindustrie!
Titan meint
Mercedes steckt auch heute wieder lieber GELD in die LOBBY anstelle Produkte zu entwickeln! Wo sind denn die ECHTEN E-Autos oder Brennstoffzellenfahrzeuge???
Nichts vorhanden, aber wieder STEUERGELDER kassieren wollen zur Durchleitung an Aktionäre (Dividenden) und Vorstände (Boni), die Mitarbeiter konnten ja billigst vie Kurzarbeit entsorgt und vom STEUERzahler versorgt werden
Raphael R meint
Schon komisch, wenn Tesla Verluste schreibt und frisches Kapital reinholen müssen, wird gesagt, sie investieren in ihre Zukunft statt Gewinne auszuschütten. Wenn Daimler, BMW, Volkswagen das gleiche tun und nicht mal einen Verlust, sondern nur einen Gewinneinbruch und einen negativen Cashflow haben, heisst es, sie seien als Firma gefährdet … obwohl die Produktplanungen heutzutage offengelegt sind und hervorgeht, wo das Geld rein investiert wird. Wobei fairerweise noch betrachtet werden muss, dass diese Aussagen nicht immer von den gleichen Parteien stammen.
Was den 190 und die damaligen Elektroautos betrifft, war einfach die Technik noch nicht so weit, um ein annähernd attraktives Angebot bereitzustellen. Auch BMW hat damals den E1 fast serienreif entwickelt, aber mangels Markt nicht eingeführt. Was man im Rückblick nicht verstehen kann, ist, dass jetzt bei der Verfügbarkeit von Li-Ionen Batterien so lange gewartet wurde, bis mehr als nur einzelne Compliance-Fahrzeuge entwickelt wurden.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Natürlich reitet Tesla auf Messers Schneide, sie haben aber auch keine andere Wahl, das Management muss alles auf eine Karte setzen. Und solange die Aktionäre den Höllenritt mit tollen Auf und Abs mitmachen, ist alle im grünen Bereich. Wichtig ist, dass die Aktie so teuer bleibt, dass eine feindliche Übernahme durch Wettbewerber nicht erfolgen kann.
Umgekehrt haben D, B und V ganz andere Möglichkeiten, solange sie bei ihren klassischen Produkten genug absetzen können zu aushaltbaren Preisen. Aber die Werke der 3 Löwen haben hohe Fixkosten, eine relativ geringe Flexibilität und eine teure Vertriebsstruktur, und alle wollen Tag für Tag gefüttert werden. Kurzarbeit ist eine tolle Brücke, aber eine etwas größere und zeitlich längere Absatzdelle kann für die aktuellen Aktionäre ziemlich spannend werden. Gekauft werden die Anteile der OEMs immer, fragt sich nur zu welchem Preis und von wem.
Jürgen Baumann meint
Das Polieren alter Medaillen wird Daimler nicht weiterhelfen. Wir raten zu einem einfühlsamen Blick auf das Schicksal der Werften, der Unterhaltungselektronik, der Telekommunikation, des Computer-Business, der PV- und Stahl-Industrie, etc.
Wie Greta so schön sagt: „Ich will, dass ihr in Panik geratet.“
Die müsstet ihr schon lange haben.
Aber vielleicht seht ihr ja auch Euren Daseinszweck als der Konzernbeauftragte für das Blechbiegen mit super Spaltmassen und das Anbieten aufpreispflichtiger Features wie einer Vergaser-Innenbeleuchtung oder der Auswahl der Farben an den Ziernähten der Sitze.
Und so neumodisches Zeug wie „Updates over the air“, autonomes Fahren, emissionsloses Fahren und funktionierende Ladestationen an angenehmen Orten überlasst ihr lieber Anbietern aus China, Korea, Japan, Frankreich und diesem verrückten Ami.
Liebe Stuttgarter – irgendwann reicht es nicht mehr, wenn sich ein ganzes Land nur noch gegenseitig die Haare schneiden kann. Es gibt kein Naturgesetz, welches besagt das Daimler immer existieren wird. Wie sagt uns der erfahrene Bergsteiger Reinhold Messner: „Wenn Du ganz oben bist, dann geht es in jede Richtung bergab.“
Ich würde es vorziehen, mal einen klaren Plan zu sehen. Aber vielleicht habe ich den ja auch einfach übersehen, weil ich Euch in Gedanken schon lange als zukunftsträchtigen Anbieter gestrichen habe.
Und für alle die jetzt hier gleich aufheulen – nein ich habe keine Aktien und fahre nur eine kleine koreanische Reisschüssel – aber mit der bin ich super zufrieden. Der Anbieter hat mich über das Ohr gehauen. Das Fahrzeug ist nach einem Jahr intensiven und problemlosen Fahren viel besser und effizienter (13.4 kWh/100km statt 14.3; 468 km Reichweite statt 449 km nach WLTP) als auf dem Papier angegeben. Welch unfaire Positionierung im Markt!
Andreas meint
+1 Top Kommentar
Daimler fährt bei uns nur noch die Landwirtschaft. Aber wenn diese für ihren Dachstrom keine 49 cent mehr bekommen, muss wohl auch Daimler ein BEV anbieten.
150kW meint
„Ich würde es vorziehen, mal einen klaren Plan zu sehen.“
EQC, EQA, EQB, EQE, EQV, EQS..
Der Plan ist klar: In jedem Segment ein BEV. Und wenn man sich die Integration der Ladesäulen im MBUX anschaut, hat auch Daimler den Teil verstanden.
Jürgen Baumann meint
Und das ziehen sie dann so durch, wie alle bisherigen Elektroprojekte? Wie bei dem hier besprochenen Beispiel? Wie beim EQC, der erst einmal mit einem weltweiten Rückruf startete? Wie beim Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive (Dezember 2013-Juli 2017)? Wie beim Mercedes-Benz SLS AMG Coupé eDrive (Spätfrühling 2013–Jahreswende 2014/15?? Wie bei der Mercedes A-Klasse? Wie beim Smart?
Na, dann wird es ja sicher „gut“ kommen. Eines muss man Daimler ja lassen. Sie schalten unheimlich viel Werbung – aber was konnten sie bisher liefern? Ein Blick in die Statistik der „Größten Hersteller von Elektroautos nach der Anzahl der ausgelieferter Fahrzeuge weltweit im Jahr 2019“ ist da aufschlussreich (Stand Januar 2020). Der Name Daimler oder Mercedes taucht gar nicht auf. Wenn es mir recht ist, deutet das Resultat wohl auf einen Nischenhersteller hin.
Es hat schon mehr weltweit agierende Konzerne gegeben, die erfolgreich den Weg zum KMU angetreten haben. Bis jetzt: Zu spät, zu wenig – nur eine „Me Too“-Strategie. Und das zieht sich auch bei der Bewertung an der Börse durch. Im Handel zeigt sich immer wieder, wie es derzeit steht. Während der DAX einen ordentlichen Satz nach oben machen konnte, waren die Aktien von Daimler kaum gefragt. Die Firma ist schwer angeschlagen, was auch die jüngsten Daten zum ersten Quartal zeigen. So ist der Gewinn von Daimler im ersten Quartal um 80 Prozent eingebrochen. Ola Källenius ist für dieses Erbe wahrlich nicht zu beneiden.
Gerhard Ratermann meint
Und da war Corona noch nicht in allen Köpfen.
Mir. Graut es vor den 2. Quartalszahlen.
150kW meint
„Und das ziehen sie dann so durch, wie alle bisherigen Elektroprojekte?“
So langsam sollte doch jeder erkennen können dass sich die Zeiten geändert haben. Noch mal: EQC, EQA, EQB, EQE, EQV, EQS, eCanter, eVito, eSprinter,.. Ionity Beteiligung, MBUX Ladesteuerung,.. Wann gab es so was schon mal?
Jörg2 meint
@150kW
Ja, die Zeiten haben sich offenbar geändert.
Es scheinen sehr wenige Modelle mit langem Lebenszyklus plus OTA plus eigenem Ladenetz auszureichen.
Zumindest für einen Teil des Marktes.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
@ Jürgen Baumann:
„Ola Källenius ist für dieses Erbe wahrlich nicht zu beneiden.“ Nur geerbt hat O.K. nicht, an dem jetzigen Zustand hat er schon auch maßgeblich selbst mitgearbeitet.
Jürgen Baumann meint
„EQC, EQA, EQB, EQE, EQV, EQS, eCanter, eVito, eSprinter,.. Ionity Beteiligung, MBUX Ladesteuerung,.. Wann gab es so was schon mal?“
Genau, wann eigentlich? Ausser Marketing kommt nix …
Game over?
150kW meint
„Ausser Marketing kommt nix …“
Ja, immer schön Augen und Ohren zuhalten, dann klappt das :)
Jürgen Baumann meint
Habe mit offenen Ohren, Augen und Mund in eine Glaskugel geschaut und nicht schlecht gestaunt.
Als ich am Mercedes Werk in Sindelfingen vorbei fuhr mit meinen neuen elektrischen Auto (Reichweite im Winter leider nur 1’200 km mit einer Akkuladung), um meine Verwandten im Norden zu besuchen, habe ich gestaunt, wie schnell die Natur die ehemaligen Werksgebäude wieder übernommen hat, die vor ein paar Jahren praktisch über Nacht verlassen wurden. Durch den Asphalt der Parkplätze schossen junge Birken nach oben, in den fensterlosen Hallen spielten die Schwalben, leider hatte sich auch etwas Kehricht angesammelt und in einer Ecke standen moosüberzogene Fahrzeuge, die sich als unverkäuflich erwiesen hatten.
Wir schrieben den 2. August 2026.
TwizyundZoefahrer meint
Auf der Insel Rügen ist also dieses Auto täglich 274 km gefahren, 1 Jahr lang. Daimler hatte damals bestimmt schon Supercharger. Ein weiteres Kapitel aus dem Reich der Märchen. Wenn ich nicht die letzten 20 Jahre als ich noch nicht E Auto gefahren bin in meiner Straße so oft Starthilfe bei Daimlern gegeben hätte, würde ich sogar noch das Qulitätsmärchen glauben. Und wenn sie ……..
DerMond meint
„Daimler hatte damals bestimmt schon Supercharger.“ Dort wurden verschiedene Ladetechniken getestet, auch Schnellader.
Ob die bei den vielen Ausfallzeiten notwendig waren ist eine andere Sache. Gut dass man sich bei Daimler das lieber erfolreicheren Projekten wie der Fusion mit Chrysler zugewandt hat…
Duesendaniel meint
Hätte Mercedes damals nicht die Elektromobilität mit diesem 44PS-Technologiewunder so massiv vorangetrieben, hätte es Tesla wohl nie gegeben. Dabei haben sie sich anscheinend so verausgabt, dass sie bis heute davon zehren mussten und keine Kapazitäten mehr frei machen konnten, um die Technik weiter zu entwickeln. B-Klasse Antrieb von Tesla und der EQC ist ein gewollt rùckständiger Ladenhüter. Die einzig nennenswerten Ergebnisse bei den alternativen Antrieben sind in der Kooperation mit BYD in China entstanden und da hat man gut aufgepasst, dass davon nichts in die anderen Märkte dringt. Da hat Daimler wohl voll aufs falsche Pferd gesetzt und das dann tot geritten. Was für ein Trauerspiel.
150kW meint
„und der EQC ist ein gewollt rùckständiger Ladenhüter“
Der sich in Europa in 2020 besser verkauft als Model S oder X.
Jörg2 meint
@150kW
Bedeutet bei Dir „verkauft“: Eigentümerwechsel an Privatkunden oder Unternehmensflotte? Also, der freie Markt hat eine nachhaltige Nachfrage?
Oder sind die Zahlen eher „Zulassungszahlen“, aus denen nicht ersichtlich ist, wer den nun Interesse am Fahrzeug hatte? Bei Händlervertriebswegen versackt die erste Welle ja erstmal im eigenen System.
Lass uns das 5…6…7 Produktionsjahr dieser Daimler abwarten und dann Vergleiche ziehen.
150kW meint
Klar, alles Eigenzulassungen :)
Jörg2 meint
@150kW
Habe ich das so geschrieben? Ich glaube nein.
Die Vertriebswege sind komplett unterschiedlich. Daimler hat Zugriff auf Marktteile, die für TESLA verschlossen sind. Allein im Flottengeschäft mit Behörden, Vermietern und Großfirmen lassen sich im Paket diverse Fahrzeuge unterbringen.
Deswegen würde ich sagen: bevor man hier Vergleiche zwischen „Aktfahrzeugen“ und „Neufahrzeugen“ zieht, sollte man sich die unterschiedlichen Situationen ansehen. Ich komme da zu dem Ergebnis: sinnvoll aktuell nicht vergleichsbar.
Priusfahrer meint
Man beachte den „Schnelllade“- Schuko- Stecker im offenen Motorraum, neben dem
Kühler.
Sogar ABS war schon Teil der damaligen Technik.
Jensen meint
„Projekte wie der 190 mit Elektroantrieb hätten dazu beigetragen, die E-Mobilität voranzutreiben, so Mercedes.“
Spätestens bei der Vokabel VORANTREIBEN müsste eigentlich das Humor-Horn auslösen…
Die Geschichtsbücher werden das Projekt „190E“ wohl kaum mit dem vorantreiben der Elektromobilität erwähnen.
Der ganze Artikel löst bei mir eher eine Mischung aus Nostalgie, leichter Befremdung und Nachrufstimmung aus.
Soeri # CH meint
Dass ist ja Echt heftig. Mercedes hat schon 1990 mit einem Elektoantrieb an einen 190 er
geforscht und Erfahrungen gesammelt.
Warum wurde da nicht schon gleich weiter gemacht. Heftige Sache.
Wo man sich heute von Tesla vorführen lässt.
Und nur ein vollwertiges Elektroauto EQC hat.
Ich mag Mercedes sehr gern. Hohe Verarbeitungsqualität. Aber bei Elektrofahrzeugen voll versagt!!!!!
Gunnar meint
„Und nur ein vollwertiges Elektroauto EQC hat.“
Noch nicht mal das. Es ist eine umgebaute Verbrennerplattform.
Xcrl meint
Was ja nicht zwangsläufig schlecht sein muss…
leotronik meint
Und auf dem Stand von damals sind sie in Sindelfingen stehengeblieben.
frax meint
Wahnsinnig relevantes Wissen aus den 90zigern für heute – wer es glaubt. Was will Daimler uns damit sagen. Zumindest konzentriert sich Daimler jetzt auf batterieelektrische Autos – aber auch da, für meinen Geschmack, auf zuviele Hybride. Ob die die Kurve kriegen? Selbst als Model 3 Besitzer reibe ich mir verwundert die Augen, wenn Tesla an der Börse z.Z. mehr Wert ist, als Daimler, BMW und VW zusammen.
Ansgar meint
Evtl. hatte Daimler erkannt, dass es funktioniert, die Dinger lange halten und wenig bis keine Wartung benötigen. Also schnell weg in die Schublade, nicht gut für das Geschäftsmodell…. ????
caber meint
Die alte Mercedes A-Klasse (ELCH) sollte schon 1996 ein Elektroauto werden und war bereits 1998 unter Sommer- und Winterbedingungen getestet und ausgereift.
Durch das „Memorandum of Agreement“ MOA der kalifornischen Regierung hätten Automobilhersteller 1998 batteriegetriebene Elektrofahrzeuge auf dem kalifornischen Markt anbieten müssen.
Doch nachdem Gerichte auf den Druck der Öl- und Automobil-Lobby das MOA ausgesetzt hatten, hat Mercedes dieses Auto als Elektrofahrzeug nie auf den Markt gebracht.
Man beschloss also, die Mercedes A-Klasse einfach mit konventionellem Benzin- und Dieselantrieb zu verkaufen.
Beim „Elch-Test“ in Schweden ist sie dann aufrund der fehlenden Batterien im Unterboden umgekippt.
Darüber hinaus hat Zetsche die Produktion 2012 eingestellt und über die Entwicklungskosten für E-Fahrzeuge lamentiert.
http://www.meridian-int-res.com/Projects/AClass_EV.pdf
Priusfahrer meint
An die A-Klasse habe ich auch sofort gedacht. Halbherzig begonnenes Projekt
ohne Zuversicht in die zukünftige Entwicklung der Käuferwünsche. Man hätte ja
zumindest mal eine Versuchsreihe produzieren können. Aber von Vorne herein
zu „prognostizieren“, das die elektr. A-Klasse nicht dem Mercedes-Klientel
entspricht und keine Abnehmer findet, war eine firmenpolitische Kurzsichtigkeit
und Fehlleistung von Hr. Zetsche und des Unternehmens.
Wenn E. Musk auch so agiert hätte, wo wäre dann Tesla?
Hermann Dorsch meint
OK
ich werde hier nicht die Marken beschimpfen und auch nicht das Kaufen Fernost Produkte als asozial plakatieren. Fakt ist damals gewesen, dass zum (Weiter-) Entwicklen von E- Fahrzeugen es 2 Dinge braucht:
Visionäre und kreative Entwickler und die Vorstände aller grossen deutschen Marken sind das erstere nie gewesen und das zweite gab es sicherlich zu wenig in dem vom Maschinenbau geprägen Firmen. Der Elektronik offen stand damals eigentlich nur BMW gegenüber, aber wenn der Vorstand von Byte und Bits keine Vorstellung hatte, war auch klar das die elekronischen Module zugekauft werden …
Tesla mit einen Visionär erster Güte ausgestattet hat es begriffen, dass man als erstes einen Computer auf 4 Räder bauen muss … der Rest bringt die Entwicklung.
Heute ist vieles klarer und die Visionäre vielschichtiger — siehe SONO Motors.
Jörg2 meint
Der Rügen-Test war ein Desaster!
(Meine Unterstellung: Das Scheitern war geplant.)
Auf Wikipedia ist dazu ein gut zusammenfassender Artikel. Ich empfehle die Unterpunkte „Zuverlässigkeit“ und „Kritik“.
Michse meint
Wer sich die Suche ersparen will:
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrofahrzeug-Großversuch_Rügen
Jörg2 meint
@Michse
DANKE!
McGybrush meint
Will man sich jetzt rückwirkend Lorbeeren einkassieren. Ist ja schön das es diese Versuche gab. Soweit ich weiss hatte Tesla 1990 noch keine Prototypen. Aber ohne Tesla hätten wie 2019 sicher auch kein EQC gehabt.
Ich kann verstehen das 1990 die Akkus noch nicht soweit waren. Aber das es nicht schon 2010 die ersten Serienautos gab darf man schon hinterfragen. Wo doch die A-Klasse 1998 schon gezwungener Maßen ein eAuto werden sollte und nur durch Politisches Glück abgewendet werden konnte.
Ich glaube das Mercedes viele kann. Aber umgesetzt haben sie es eben dann doch nicht.
Raphael R meint
Der erste Smart sollte ja auch als Elektroversion kommen, was dann aber nicht mehr weitergeführt wurde und letztendlich zum Ausstieg von Nicolas Hayek / Swatch geführt hat.
LiPo meint
Das Swatch Mobil sollte erst mit VW realisiert werden und war von Nicolas Hayek auch als Hybridversion erdacht worden. Den Ausschlag mit VW zus. zu arbeiten gab der 1991 vorgestellte VW Chico Hybrid.
Leider hat dann F.Piech alle Projekte gecancelt, die Kosten waren schon explodiert. Daimler hat dann 50% von Hayek übernommen und die MCC gegründet. Hayek war draussen…
Raphael R meint
Nein, Hayek war von 1994 bis 1998 in MCC (50% Daimler, 50% Swatch) drin. Zuerst hat er eine Kapitalerhöhung nicht mitgemacht, dann den Anteil an Daimler verkauft. Weil eben die Elektro- und Hybridvarianten gestrichen wurden.
CaptainPicard meint
Aber ohne Tesla hätten wie 2019 sicher auch kein EQC gehabt.
—
Wieso? Hätte Daimler dann nicht die 95g/km CO2-Grenze erfüllen müssen?
Gunnar meint
Doch hätten sie. Sie hätten aber dann sich z.B. viel stärker auf PHEVs konzentriert.
McGybrush meint
Glaube ohne den „Beweis“ das Elektroautos so ein können wie Teslas seit 2012 nun mal sind wäre die Diskussion heute noch nicht soweit von den Grenzwerten her. Die Grenzwerte werden ja oft so gemacht wie es Technisch auch umsetzbar ist. Und niemand kann mehr sagen… E Auto geht nicht. Damals konnte man der Politik immer noch Glaubhaft machen das es technisch nicht umsetzbar ist und die Werte dann zugunsten der Herstellung wieder angepasst wurden.
Ein E-Kennzeichen gibt es ab 40km Hybrid Reichweite. Dieser Hürde gibt es aber auch nur weil es Technisch auch umsetzbar ist. Sonst hätte man die Hürde ja schon 1990 machen können.
Glühlampen wären per Gesetz nie verboten worden wenn es keine LED oder Neon Lampen geben würde. Sonst hätte man sie auch schon 1890 verbieten können.
CaptainPicard meint
Die 95g/km wurden 2009 vom Eu-Parlament beschlossen, der entsprechende Vorschlag 2008 von der Kommission vorgelegt. Es gibt kein Anzeichen dass Tesla auch nur irgendeine Rolle dabei gespielt hat.
Ebi meint
Aber ist gibt Anzeichen dafür, dass man lange genug Zeit gehabt hat, um sich auf die Einhaltung der Ziele vorzubereiten, statt munter weiter in SUVs und Verbrennern zu investieren.
150kW meint
„Glühlampen wären per Gesetz nie verboten worden wenn es keine LED oder Neon Lampen geben würde“
Zur damaligen Zeit waren Energiesparlampen (Leuchtstofflampen) das Nonplusultra. An LED hat da wohl nicht wirklich einer gedacht.
Verboten wurden sie auch direkt nicht, nur ineffiziente Lampen wurden verboten.