Jaguars 2018 im Rahmen der FIA Formel E ins Leben gerufene Elektroauto-Rennserie mit dem SUV-Crossover I-Pace wird nach dem Finale der laufenden, aktuell wegen dem Coronavirus unterbrochenen Saison nicht weitergeführt. In der Formel E ist das Team Panasonic Jaguar Racing bereits im vierten Jahr aktiv und will auch weiter Rennen bestreiten.
Der Teamdirektor von Jaguar Racing James Barclay sagte zu dem Aus der eTROPHY: „Die Serie hat viele Ziele, die wir uns gesetzt hatten, erfüllt. In diesen unsicheren Zeiten der Corona-Pandemie haben wir unsere Strategie überprüft und entschieden, nach zwei erfolgreichen Jahren die Jaguar I-Pace eTROPHY nicht mehr fortzusetzen.“ Barclay betonte, dass der britische Autobauer dem elektrischen Motorsport durch das Formel-E-Programm von Jaguar Racing „voll verbunden“ bleibe. Das Engagement sei ein wichtiger Teil im Übergang zur elektrischen Mobilität.
Für den Renneinsatz hat Jaguar den I-Pace für optimale Aerodynamik mit diversen Anbauteilen und einem mächtigen Heckspoiler ausgestattet. Im Innenraum wurde der Premium-Stromer soweit wie möglich reduziert. Das Batteriesystem mit 90 kWh Kapazität entspricht dem des Serienfahrzeugs. Auch die Leistung des Elektro-Allradantriebs mit zwei Motoren ist mit 294 kW (400 PS) unverändert. Dank des niedrigeren Gewichts geht es im I-Pace eTROPHY etwas schneller in 4,5 statt 4,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit fällt mit 205 km/h um 5 km/h höher aus.
Eine Lehre aus den Erfahrungen mit der eTROPHY betrifft eine für I-Pace-Kunden seit Ende letzten Jahres verfügbare Software-Aktualisierung. Das Update wird in seit diesem Datum produzierten Modellen ab Werk aufgespielt und nutzt aus dem Rennsport gewonnene Ergebnisse zur Optimierung des Batteriemanagements, der thermischen Systeme und der Drehmomentverteilung des Allradsystems. Die auch kostenlos nachrüstbaren Verbesserungen resultieren laut Jaguar in einer bis zu 20 Kilometer größeren Praxisreichweite.
Die Saison 2019/2020 der eTROPHY umfasst zehn Rennen. Aktuell ist sie wegen der Corona-Pandemie unterbrochen, auch der für den 30. Mai in Berlin vorgesehene Lauf wurde abgesagt. Zu den verbleibenden Rennterminen sagte Barclay: „Ich freue mich, wenn die Formel E und die eTROPHY die Saison fortsetzen können. Jedoch erst, wenn es die Sicherheit unserer Teams, unserer Partner und Fans erlaubt.“
Alter_eg.o meint
Rennsport ist Klasse! Aber erst der „Zerknalltreibling“, rein deutsches Wort für Verbrennungsmotor, hat vor 120 Jahren begonnen, Schnelligkeit mit Lärm zu koppeln.
Ach wie war es doch mit Pferderennen noch so schön! Mit anderen Wettbewerben wie Leichtathletik oder Wintersport geht es doch auch. Da können die Leute die Sportler noch erreichen und auf den Zuschauerrängen gegenseitig Emotionen rauslassen. Im Fußball sowieso.
„Sound“, auch extrem Gehörschädigender, ist ja überall in heute, man gehe nur mal wieder in eine Disco. Bei einer Volkslauf-Veranstaltung mit Ziel in einem Großstadion lief die Lautsprecheranlage lief meiner Schmerzgrenze, aber den meisten hat es scheinbar gefallen. Weil sie schon hörgeschädigt sind?
Zu Eugen: Das eigentlich problematische sind nicht die vielen Motorsport-Veranstaltungen, sondern die millionenfach kopierenden Möchtegern-Schummis mit ihrem „sonoren Motorensound“ zur Selbstbefriedigung und zur Belästigung anderer.
Thomas meint
Der Motorsport steht, glaube ich, vor einem riesen Umbruch. Motorsport hat, und das meine ich wirklich positiv, etwas „verrücktes“ in seiner DNA und lebt davon das 1000PS Autos durch Monaco fahren, oder Motorräder mit 250+ PS sich mit 260 km/h in eine Kurve werfen. Da steht die EMob im krassen Gegensatz, denn hier versucht man ja etwas Vernünftiges zu tun. Ich denke das der klassische Motorsport an sich aufgrund der Fans sicher überleben wird. Man wird nur statt der Hersteller andere Geldgeber finden müssen, aber ich denke da wird es Firmen geben die für eine solches Image stehen, denn nur normal ist ja auch langweilig. Wenn die Hersteller aber eine Plattform für die EMob haben wollen muss man sich endlich trauen dort eine Entwicklung der relevanten Komponente nämlich dem Speicher freier zu geben. Erstens liegen in der Reichweite, Ladezeit und Haltbarkeit heute die größten Vorbehalte gegen EMob. Zweitens wird weltweit sowieso schon große Mengen an Entwicklungsinvestments in die Akkus gesteckt, denn die sind schließlich für alle Geräte (Handy, Wekrzeuge, Drohnen, Fahrräder, Heimspeicher, Regelkraftwerke etc.) relevant. Aber an diesen Punkt traut sich seid der WEC bis zur 8MJ Klasse keiner mehr dran. Finde ich sehr schade.
Eugen meint
Man mag ja zu E-Autos stehen wie man will, aber mal ehrlich, die Geräuschkulisse von E-Rennen ist lächerlich, statt sonorem Motorensound, ein widerwärtiges Heulen und Quitschen wie an der S-Bahn Haltestelle.
Es sei denn man reduziert Motorsport auf reine Rundenzeiten hat sowas keine Zukunft, wenn es um Emotionen geht.
Andreas meint
Mal ehrlich, wer ein „Brumm-Brumm“ zur Unterhaltug braucht, ueigt nur, dass er von der Matchbox-Auto Konditionierung nicht weg kommt.
Wieso soll das eine Geräusch besser sein, als das andere?
Die Voreingenommenheit kommt bei diesem Kommentar schon in der Wortwahl rüber „sonoriger Motorensound“ vs. „wiederwärtigem Heulen und Quietschen“.
Und was will Eugen mit diesem Kommentar erreichen? Das Motorsport mit Verbrennern beibehalten wird, allein wegen des Sounds?
So ein Kommentar von einem erwachsenen Menschen ist das eigentlich Lächerliche.
Es gibt deutlich wichtigere Probleme auf der Welt.
Jeru meint
Es trifft den Nagel dennoch auf den Kopf.
Gunnar meint
Nö. Tut er nicht. Klimaschutz ist mit Rennsport auf Verbrennerbasis nicht vereinbar. Hier muss es mMn auch einen schnelleren Wandel geben. Dieses lästige Festhalten an angeblich liebgewonnenen Traditionen und Gewöhnungsbedürftig ist da leider eine sehr störende aber willkommende Ausrede der rückwärtsgewandten Teile unserer Gesellschaft.
Gunnar meint
Und jetzt kommt mir bitte keiner mit „die paar Rennwagen machen den Kohl nicht fett“.
Und wie sie ihn fett machen. Kleinvieh macht auch Mist.
Weltweit gibt es tausende Rennserien, die Woche für Woche ihre Rennen austragen.
Da dauerhaft Volllast gefahren wird, ist deren Verbrauch um ein Vielfaches höher als bei uns Normales.
Und das wichtigste: Die Vorbildfunktion und Werbewirkung des Rennsports is enorm hoch.
Eugen meint
Ich kann auf Motorsport verzichten, genauso wie auf Profi-Fußball, trotzdem allen Respekt vor dem Können der Fahrer, grade E-Autos sind noch schwerer zu handlen, da kein mechanisches oder akkustisches Feedback.
Aber ich denke wer auf Motorsport steht, der möchte auch die dazu passende Geräusch- und Geruchskulisse, E-Rennen sind da quasi wie die Geisterspiele in der Bundesliga.
Interessant finde ich ohnehin eher sowas wie Pikes Peak wo auf Zeit gefahren wird und jeder antreten kann, ansonsten eher Rallies statt Formel 1 oder DTM.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Einige Sportschützen finden es geil, mit einer 45 Magnum zu schießen, andere lieben leise Luftgewehre. Und so wird es auch bei den Autoantrieben auf den Rennstrecken sowohl das eine als auch das andere geben.